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#1
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AW: Depression nach Krebsdiagnose?
Lieber Brand0n,
herzlich willkommen im Forum. Die meisten Psychologen haben keine Arzthelferin oder Sekretärin, welche die Termine vermittelt, sie tun dies selbst und wenn sie in der Behandlung sind, läuft der Anrufbeantworter. In fast allen Praxen gibt es Wartezeiten. Bitte gib in eine gängige Suchmaschine die Bezeichnung Kassenärztliche Vereinigung und den Namen Deines Bundeslandes ein. Dort findest Du auch den Hinweis auf Seiten für Patienten oder Bürger. Du kannst anrufen oder mailen und um Hilfe bei der Suche nach einem Psychotherapeuten bitten. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für 25 Therapiesitzungen, davor führt man 5 probatorische Sitzungen durch, um zu schauen, ob die Chemie zwischen Patient und Therapeut stimmt. Eine weitere mögliche Hilfe wäre die Onlineberatung. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und drücke die Daumen,dass Du einen Therapeuten mit freien Therapieplätzen findest. Übrigens benötigst Du keine ärztliche Überweisung, um zum Psychologen zu gehen, dies wurde vor einigen Jahren so festgelegt. Tschüß, Elisabethh.1900 Geändert von gitti2002 (17.09.2015 um 12:17 Uhr) Grund: Zitat |
#2
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AW: Depression nach Krebsdiagnose?
Lieber BrandOn
Ich kenne dieses Gefühl von Traurigkeit auch. Es überkommt mich oft ganz plötzlich. Das kann bei der Arbeit sein, aber auch zu Hause oder unterwegs. Der Auslöser ist oft ganz belanglos, der Bus fährt mir vor der Nase weg oder jemand fragt mich, wieso dass ich nur Teilzeit arbeite, oder ich hab ein Dokumente verlegt, oder ich sehe meine Arbeitskollegen unbeschwert am Lachen.... Ich denke unsere Seele hüpft einfach etwas hinten nach. Ich war nach der Diagnose so geschockt, dass ich keinen klaren Gedanken fassen konnte. Mein ganzer Körper/Kopf hat auf "Notversorgung" umgestellt und all die vielen Ergebnisse und OP's sind völlig an mir abgeprallt. Als ich nach der OP zu Hause war, ist die ganze Ladung über mich hereingebrochen und ich hätte den ganzen Tag nur weinen können. Mittlerweile habe ich gelernt damit umzugehen und jeden Tag so zu nehmen wie er kommt. Ich suche mir für jeden Tag etwas aus, dass mir Freude macht, so kann ich mich etwas aus der Traurigkeit lösen. Ich denke das Schwierigste ist anzunehmen dass nichts mehr so ist wie vorher und mit dem Gedanken an einen möglichen Rückfall zu leben. Der mögliche Tod ist plötzlich nicht mehr so weit weg, sondern vielleicht nahe. Ich finde es gut wenn Du Dir zur Bewältigung einen Psychologen ins Boot holst und hoffe, dass Du bald eine geeignete Person findest. Liebe Grüsse Swabs |
#3
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AW: Depression nach Krebsdiagnose?
Hallo BrandOn,
ich bin dir dankbar dafür, dass du das Thema ansprichst. Bei mir kam die Diagnose erst fast 2 Jahre nach den ersten Symptomen. So lange wusste niemand, dass es ein Tumor war. Worauf ich hinaus will: Während dieser ganzen Zeit mit Symptomen und ohne Diagnose war ich höchst depressiv. Damals hatte ich ein Problemchen, das viele andere auch haben, und ich wunderte mich selbst, warum andere das für sich lösen konnten, während ich in eine tiefe Depression rutschte. Ich weiß nicht, ob ich mir das einbilde, oder ob es tatsächlich stimmt. Außerdem weiß ich nicht, ob dir das weiterhilft, aber ich glaube schon, dass eine Krebserkrankung depressiv machen kann, denn ich war schon lange tief traurig bevor ich überhaupt wusste, dass ich einen Tumor im Bauch habe. Der war damals schon da, aber das wusste noch niemand - auch ich nicht. Jedenfalls wünsche ich dir sehr, dass es dir bald wieder gut geht! Grüße vom Schnupfenhuhn! |
#4
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AW: Depression nach Krebsdiagnose?
Servus BrandOn,
wir sind Leidensgenossen, habe auch die Hodenkrebsdiagnose erhalten (letztes Jahr). Ich muss dir sagen, diese typische Zeichen sind mir sehr wohl bekannt. Man hat dir ja sicher gesagt, dass Hodenkrebs sehr gut heilbar ist. Dies solltest du dir immer vor Augen halten. Ich hatte das auch mit den Depressionen, hab einfach angefangen zu weinen am Tag - es kam bestimmt 4-5 x pro Tag. Eine Psychotherapie hatte ich während meiner Reha. Wie sieht es damit aus bei dir? Nimm die in Anspruch - wenn auch nur ambulant. Viele haben mir zu einer längerfristigen Psychotherapie geraten. Das wollte ich aber nicht , obwohl es besser gewesen wäre. Scheue dich nicht davor deinem Arzt zu sagen ,dass du nicht mit der Sache klar kommst. Ich habe damals Medikamente bekommen Antidepressiva/Schlafmittel. Diese habe ich aber nur 2 Monate gebraucht. Die Zeit wird für dich spielen, allerdings solltest du eine Zweitmeinung bei Prof.Schrader in Berlin einholen. Grad wegen deiner Anschlusstherapie. Schau mal im Forum das haben viele gemacht und sofort Antwort bekommen. Es werden ein paar Nachsorgejahre auf dich zukommen in denen du Angst vor jeder Nachsorge haben wirst. Das ist natürlich klar und völlig normal. Aber du wirst merken das du von Jahr zu Jahr lernst damit umzugehen. Wichtig ist für dich jetzt aus der Depression raus zu kommen... Ich habe mich damal in eine Sanierung Haus gestürzt, in der Rehazeit hab ich viel gebastelt und gemalt. Ablenkung tut sehr gut. Rede mit Menschen auch mal über andere Sachen. Ich wünsche dir alles Gute, du kannst jeder Zeit schreiben wenn du Fragen hast. Schaffen wirst du das - selbst wenn bei Nachsorgen evtl.irgendwas gefunden wird.Das Seminom spricht hervorragend auf Chemo und Bestrahlung an. Hol dir dein Leben zurück ! Tomba |
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