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#1
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An den Weihnachtstagen ist mir einfach ein wenig nach Stille zumute, deshalb mache ich lange Spaziergänge durch den Wald.
Vor den Feiertagen habe ich wieder die Erfahrung gemacht, dass Nichtbetroffene sich nur schwer in unsere Situation einfühlen können. Ich traf eine Bekannte, mit der ich früher über belangloses geplaudert habe. Sie ignorierte mich völlig und tat so als würden wir uns nicht kennen. Der Gruß blieb mir im Hals stecken. Ein alter "Sportsfreund" den ich lange nicht gesehen habe fragte nach meinem Mann und ich glaube er triumphierte regelrecht über die Niederlage, die ich durch den Verlust meines Mannes erlitten habe, denn seine Frau lebt noch, obwohl sie vom Alter her meine Mutter sein könnte. Auch nach meinem kleinen Dackel erkundigte er sich und fragte eigentlich eher desinteressiert: Ach, ist der eingegangen? Er wusste auch zu berichten, dass es bis zu 2 Jahre dauern kann, bis man darüber hinwegkommt. Ich sollte nichts um die Vorstellung anderer geben. Und doch ängstigen und ärgern mich diese Bewertungen immer wieder. Mein Gefühl ist ein ganz anderes, und auch vom Zeitempfinden her wünsche ich mir in meiner jetzigen Situation immer noch ein wenig Aufmerksamkeit. Obwohl es ein schwacher Trost ist, hat mich das Ereignis auch positiv verändert. Wenn es angebracht ist, kann ich mich anderen Menschen gegenüber öffnen und ihnen deutlich mehr Empathie entgegenbringen als vor dem Verlust. Manchmal schau ich bei diesem Vorfrühlingswetter bei Dunkelheit in den Himmel, wo ich nicht selten blinkende Sterne sehe. Ich stelle mir dann vor, dass mein Mann von oben auf mich hinunter schaut und mir zuruft: Bleib du noch eine Weile - erfüll deine Aufgaben - ich warte in der Ewigkeit auf dich, und es wird eine Freude sein dich wiederzusehen.... Geändert von Yogi 12 (26.12.2015 um 09:18 Uhr) Grund: Fehler |
#2
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Wie gut dass Weihnachten vorbei ist!
Meine Schwester war gestern da und wir haben einen schönen Tag zusammen verbracht. Ich bin sehr dankbar, dass ich sie noch habe. Sie brachte ein gerahmtes Bild von unserem Vater mit. Es steht auch im Wohnzimmer in der "Ahnengalerie." Ich habe abends den Tatort angeschaut, habe geweint und dich schmerzlich vermisst. Das Wohnzimmer wird von mir nur noch selten genutzt. Du hast es dir oft nach der Arbeit in der Lederrundecke bequem gemacht, konntest so entspannen. Später lagst du nach der Chemo da, weil dein Körper so geschwächt war und du nicht den ganzen Tag im Bett liegen wolltest. Das TV-Programm lief im Hintergrund als Geräuschkulisse. Ich glaube, wenn man richtig krank ist, kann man sich auf gar nichts mehr konzentrieren. Auch wer so schwer krank ist wie du und ahnt was ihm bevorsteht, kann sich seinen eigenen Tod nicht vorstellen. Doch nun hast du schon längst die unangenehmen Gefühle und Schmerzen die das Sterben oft mit sich bringt durchlebt. Die dunklen Nächte der Seele haben sich aufgelöst, und auch die aller schlimmsten Tage gingen vorbei.... Sehnsucht und Vermissen bleiben, aber es gibt viele gute Momente, die ich mit dir erleben konnte. |
#3
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Leben ohne dich....
Du hast Bedeutung über das Leben hinaus,die Trauer hält lange an. Es fühlt sich richtig an, zeigt es mir doch, wie tief die Gefühle der Liebe für dich sind. Wenn ich eines Tages sterbe , möchte ich mich an dich erinnern, loslassen und dem Prozess vertrauen. " Der Tod ist das Ende der Mühsal, und wen er heut` trifft, der braucht ihn morgen nicht zu scheuen." Friedrich Rückert |
#4
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Ich vermisse dich heute wieder besonders stark.
Die Liebe zu dir umklammert mein Herz und ich kann im Moment an nichts anderes denken. Im Wald ist es nebelig, trüb die Bäume sind kahl, meine Gedanken passen sich dem Wetter und der Umgebung an. Gegenwärtig bin ich mutlos und es fehlt gerade eine Lebensperspektive. Die Worte einiger Menschen in meinem Umfeld die ihre Unzulänglichkeiten nicht näher betrachten wollen, kommen mir hohl, oberflächlich und ungerecht provokant vor. Ich lasse mich nicht beirren, gehe Schritt für Schritt weiter, wohl wissend dass ich darauf vertrauen kann dass du mich - wenn auch unsichtbar - beschützt und ich die Kraft habe ohne dich weiterzuleben. |
#5
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liebe jutta,
es gibt tage, da glaubt man (fast) wieder boden unter den füssen zu haben oder etwas mehr kraft zu spüren, und dann kommen auch schon wieder die anderen stunden / tage, wo man nicht daran glaubt, es zu schaffen. die schwer sind. ![]() ![]() unsere lieben sind es wert, um sie zu trauern. ![]()
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lieben gruß, vintage Mein geliebter Mann wurde nur 49 Jahre alt und starb knapp fünf Monate nach der Diagnose. * Juli 1965 - + Mai 2015 ED Weihnachten 2014 Darmkrebs mit zu vielen Lebermetastasen, dann auch Lungenmetastasen... ![]() |
#6
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Am 7. Feb. werden es 1 1/2 Jahre, die du nicht mehr bei mir bist.
Nach vielen Jahren der Gemeinsamkeiten allein zu sein, ist immer noch schwer. Ich musste mich von einem Leben verabschieden, das nie wieder so wird, wie es zuvor war. Meine Trauer dauert eine Lebenszeit - und doch, die Intensität der Gefühle hat etwas nachgelassen. Ich denke an das was ich verloren habe, ohne vom Schmerz völlig überwältigt zu sein. Noch vor einem halben Jahr wäre das nicht möglich gewesen. Trotzdem bin ich voller Widersprüche, innerlich zerrissen - ja, unglücklich ohne dich. Ich widme mich öfter meinen Verlusten, den Enttäuschungen, die ich nicht ändern kann. Ich muss mich nicht verstellen, darf lachen, weinen , schweigen oder ratlos sein. All das kommt und geht und hilft mir, das Leben ohne deine Liebe und Fürsorge zu bewältigen. In meinem tiefsten Inneren bist du unersetzlich, ich vermisse dich so sehr. |
#7
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Bilder ziehen vorbei....
Ich fühle deine warmen Hände, habe deine Stimme im Ohr, der Humor in deinen Worten klingt noch nach. Solange ich da bin gehst du nicht verloren. Mit Yogi, der treuen Seele an meiner Seite gehe ich immer mal wieder die Wege, die du mit den Hunden gegangen bist. Es sind die Spuren, die du hinterlassen hast, so bleibst du mir nah. Das eigene Überleben ist nicht mehr so wichtig und so sind Dinge die mich früher gefreut oder geärgert haben nicht mehr das was sie zu sein schienen. Am Tage bin ich meist beschäftigt, treffe mich mit befreundeten Menschen, bin aktiv - abgelenkt. Doch auch wenn ich abends mutterseelenallein bin, habe ich ab und zu Momente, die etwas heller sind als die anderen. Neulich las ich diesen Satz: " Es ist nicht von Bedeutung wie langsam du gehst, solange du nicht stehen bleibst." Konfuzius |
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