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  #1  
Alt 13.01.2016, 21:01
monika100 monika100 ist offline
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Standard AW: One day we will be united....

Liebe Laesperanza,

eine Umarmung für dich!

Denke oft an dich.

Monika
  #2  
Alt 15.01.2016, 18:10
Laesperanza Laesperanza ist offline
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Standard AW: One day we will be united....

Hocke hier und heule und heule und heule und hadere mit dem Schicksal. Morgen gehe ich mit meiner Tochter zum Skifahren. Bin das letzte Mal vor 35 Jahren auf Ski gestanden, aber wir machen morgen beide einen Kurs. Jetzt habe ich Angst vor meiner eigenen Courage. Meine Bronchien schmerzen immer noch, obwohl ich keine Erkältung habe. Ob das die Trauer ist? HNO sagte nur ich soll inhalieren.
  #3  
Alt 15.01.2016, 19:29
Benutzerbild von Yogi 12
Yogi 12 Yogi 12 ist offline
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Standard AW: One day we will be united....

Hallo Laesperanza,

wie gut, dass du viel weinen kannst. Die Tränen helfen, den Trauerprozess durchzustehen.
Auch wenn du denkst, dass es nicht viel bringt, ist die Unternehmung, mit deiner Tochter Ski zu fahren ein guter Versuch, für ein paar Stunden aus dem Traueralltag auszubrechen.

Ich wünsche dir und deiner Tochter so viel " Freude" wie möglich dabei.


Liebe Grüße

Yogi
  #4  
Alt 16.01.2016, 22:12
Laesperanza Laesperanza ist offline
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Standard AW: One day we will be united....

...wieder zu Hause. Heute Abend noch Komissarin Heller geschaut. Das haben wir immer gerne zusammen geschaut. Wie gerne hätte ich heute Abend mit ihm noch ein Glas Wein getrunken. Alleine mache ich das nicht. Jeder einzelne Muskel tut weh, morgen geht es weiter...danach bin ich komplett am Ende. Also 1 Woche Skiurlaub würde ich glaube ich nicht überstehen....Aufgefallen ist mir aber, dass es auch gut tat, dass die Angst wegen der Krankheit nicht mehr da ist. Die letzten Jahre war sie ja ständig präsent und ich habe mir immer und überall Gedanken um vergrößerte Lymphknoten oder erhöhte Entzündungswerte gemacht. Schwacher Trost, aber diese Angst war schon megafies. Schlaft gut! Ich falle jetzt nur noch ins Bett....
  #5  
Alt 18.01.2016, 21:10
Laesperanza Laesperanza ist offline
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Standard AW: One day we will be united....

Was mich so wahnsinnig wütend macht sind die vielen
Dinge, die er noch vor hatte und die er nicht mehr machen kann. Mir wird immer mehr bewusst, wie schlimm es für ihn gewesen sein muss jeden Tag im Angesicht des Todes gelebt zu haben. ES IST SO UNGERECHT. Natürlich gehört der Tod zum Leben, trotzdem soll mir einer mal erklären, warum manche steinalt werden und andere sterben müssen, oft auch bevor das Leben überhaupt begonnen hat. ich will dieses Leben nicht, so nicht.
  #6  
Alt 18.01.2016, 23:48
Benutzerbild von Tinele
Tinele Tinele ist offline
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Standard AW: One day we will be united....

Erst kommt ein großes Stück Trauerarbeit und dann erkämpft man sich ein Leben zurück , daß man gerne lebt . Und das braucht Zeit ......
Ich finde es toll , daß du auf Achse bist und dich nicht verkrümelst . Und das es ein kleiner Vorteil ist , jetzt ohne Angst zu leben kann ich gut nachvollziehen .
__________________
Mein Mohle - Diagnose von SPK Krebs am 3.6.2014

Seither ist nichts mehr , wie es vorher war .

Du weißt erst wie stark du bist , bis stark sein die einzige Option ist , die dir noch bleibt !
  #7  
Alt 19.01.2016, 11:02
monika100 monika100 ist offline
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Standard AW: One day we will be united....

Liebe Laesperanza,

ja es ist ungerecht. Es erscheint uns zumindest so.
Nur kann man nichts machen, absolut nichts - man wird einfach gezwungen damit zu leben.

Als mein Vater damals starb - kein Krebs, schlimme Herzgeschichte, die ihn und uns sehr gequält hat..., hatte ich immer eine Stinkwut auf Johannes Heesters, wenn ich den so uralt trällernd an einem Klavier stehen sah....
Der konnte natürlich nichts dafür...

Umarme dich,

Monika
  #8  
Alt 20.01.2016, 18:01
Lella Lella ist offline
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Standard AW: One day we will be united....

Hallo zusammen

Darf ich mich auch zu euch gesellen? Auch wenn der Anlass ja nun wahrlich kein schöner ist...

Zitat:
Zitat von Laesperanza Beitrag anzeigen
Was mich so wahnsinnig wütend macht sind die vielen
Dinge, die er noch vor hatte und die er nicht mehr machen kann. Mir wird immer mehr bewusst, wie schlimm es für ihn gewesen sein muss jeden Tag im Angesicht des Todes gelebt zu haben. ES IST SO UNGERECHT.
Laesperanza, genau so geht es mir auch... Du hast recht, es ist so ungerecht, so sinnlos, so sinnfrei... Mich macht das genauso wütend und auch traurig. Mein Mann war jemand, der so gerne alt geworden wäre... Er hat sich gesehen, wie er mit 70, 80 oder 90 immer noch fit und sportlich unterwegs ist, hatte keine Angst vor dem Alter. Und für ihn muss es unfassbar schrecklich gewesen sein, zu wissen, dass er gehen muss, dass er uns alle hier zurücklassen muss... Dieser Gedanke erscheint mir oft unerträglich...

Ich habe nie gesundheitliche Probleme gehabt. Kurz nach dem Tod meines Mannes war ich einfach unsäglich müde, das führe ich aber auf die anstengende Zeit mit wenig Schlaf zurück. Und ich merke heute noch, dass es mir schwer fällt mich zu konzentrieren. Ich denke mir oft, dass ich doch eigentlich mehr "leiden" müsste. Es gitbt Höhen und Tiefen, Tage an denen ich sehr traurig bin, traurige Momente, Stunden, immer wieder. Aber im Grossen und Ganzen ist es ok. Auch ich liege nicht jeden Tag heulend im Bett und ab und zu fühle ich mich sogar glücklich, freue mich. Ich weiss, mein Mann hätte das so gewollt, doch manchmal befällt mich auch ein schlechtes Gewissen, weil es mir 1/2 Jahre nach seinem Tod so "gut" geht. Kennt ihr das auch?

Obwohl ich immer schon auch ab und zu gerne alleine war, merke ich manchmal, dass es mir alleine nicht immer gut geht. Ich versuche mich somit auch am Wochenende immer irgendwie mit Menschen zu verabreden, wenn auch manchmal nur für 1, 2 Stunden, so dass ich wie einen Ankerpunkt habe, auf den ich mich freuen kann, an dem ich mich festhalten kann. Das kann auch nur mal ein Friseurbesuch oder ein sonstiger Termin sein... Und ich habe auch oft die Erfahrung gemacht, dass man nur meint, es habe niemand Zeit, sehr oft sind andere Menschen bereit, einen "mitzunehmen", wenn sie etwas unternehmen. Wenn einen das nicht stört...

Liebe Grüsse
Lella
  #9  
Alt 21.01.2016, 10:16
Benutzerbild von Lunaselene
Lunaselene Lunaselene ist offline
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Beiträge: 41
Standard AW: One day we will be united....

Ja dieses Gefühl kenne ich, hab ich auch. Einerseits viele Leute die für einen da sind...sagen sie...aber im Endeffekt melden sie sich ab und wann mal und das wars. Dann denk ich mir wieder, soll ich aktiv auf sie zugehen, fragen ob sie mich "mitnehmen", aber dann fühl ich mich wieder so halb. Und eben als Anhängsel. Aber ja...es fühlt sich wirklich so an, als hätte die ganze Welt etwas vor, ist glücklich und es fehlt ihnen an nichts.

Bezüglich deines Reflux, wird da etwas gemacht? Nimmst du etwas? Da gibt's doch diese Säckchen zum Trinken die die Speiseröhre mit einem Film auskleiden, damit sie nicht zu sehr gereizt wird.

Das Belohnen ist schon gut! Immer wieder kommen die Gedanken mit "wie hätte er gemacht, was würde er dazu sagen", aber da sind sie bestimmt nachsichtig mit uns :-) Im gemeinsamen Leben hat man seine Position genau gekannt. Jetzt fühl ich mich oft so unfähig und denk mir ohne ihm kann ich manche Entscheidungen gar nicht treffen. Dann muss ich mich bewusst daran erinnern, das die Finanzen immer bei mir waren und ich sehr wohl die letzten 2 Jahre mehr oder weniger allein geregelt hab. Also warum soll ich es jetzt nicht können...aber Sag das mal meinem Gefühl :-))

Schade das wir alle soweit auseinander wohnen. So ein Treffen ab und wann mal, Essen gehen, spazieren, ins Kino, austauschen, das alles wäre persönlich mal echt nett! Würd euch gern kennen lernen.

Nagut, ich mach mal wieder im Büro weiter.

glg euch allen
__________________
Mein Schatz, gestorben am 22.08.2015
an GI Blutung - Magenkrebs
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