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  #1  
Alt 17.02.2016, 19:21
Benutzerbild von juttam15
juttam15 juttam15 ist offline
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Standard AW: Neuer Job nach Brustkrebs

Ich hatte zum Zeitpunkt der Diagnose bereits über 10 Jahre im ÖD gearbeitet und war damit praktisch unkündbar. Da war es natürlich kein Problem, den Arbeitgeber zu informieren.

Ich las damals allerdings in einem Ratgeber, dass man jüngeren Frauen, die sich noch bewerben wollten, eher davon abrate, überhaupt einen Schwerbehindertenausweis zu beantragen. Denn wenn ich gar keinen habe, komme ich nicht in die Zwickmühle, ob ich es verschweige oder nicht.

Ich fühle mich nicht weiter behindert, aber die 5 Tage Extra-Urlaub sind angenehm. Und auch den steuerlichen Freibetrag weiß ich zu schätzen, da ich nur 75 Prozent arbeite. Diesen Freibetrag kann man aber wahrscheinlich auch nachträglich bei der Lohnsteuererklärung angeben, das muss der AG nicht wissen.
__________________
Herzliche Grüße von Jutta

"Ich versorge mich heute mit einem Stückchen Glück"
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  #2  
Alt 17.02.2016, 19:55
Bücherlilli Bücherlilli ist offline
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Beiträge: 44
Standard AW: Neuer Job nach Brustkrebs

Liebe Taglilie,

wenn du gefragt wirst, solltest du wahrheitsgemäß antworten. Sonst kann dir vorgeworfen werden, du hättest dir irgendwas erschlichen.

Wirst du nicht gefragt, musst du nichts sagen - und ich persönlich würde bei einer neuen Stelle auch nichts sagen. Im ersten halben Jahr (die typische Probezeit) der Beschäftigung greift der Kündigungsschutz für Menschen mit Schwerbehinderung eh nicht! Ja, den Zusatzurlaub bekommst du dann nicht. Aber das musst du selbst abwägen, ob du für die 5 Tage noch fremden Menschen wichtige Dinge aus deinem Leben erzählst.

Du hast noch einige Zeit, in der deine Heilungsbewährung und damit der Schwerbehindertenstatus läuft. Du kannst davon ausgehen, dass mit Ablauf der insg. 5 Jahre auch die Schwerbehinderung weg ist (außer, es kommen neue gravierende Erkrankungen dazu - ich z.B. habe noch einen GdB von 20 weil ich starkes Asthma habe, das aber mit Medikamenten im Griff ist. Und dieser GdB hat keinerlei Konsequenzen). Ob du für diesen Zeitraum ungefragt das Thema GdB ansprichst - m.E. rentiert sich das nicht.
Wenn deine Gesundheit nicht zu Problemen mit der Arbeit führt (z.B. der Bäcker, der eine Mehlallergie hat ...) musst du von dir aus nichts sagen!

Ansonsten: super, dass du dich gegen so viel Konkurrenz hast durchsetzen können! Alles Gute im neuen Job, Elisabeth
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  #3  
Alt 17.02.2016, 21:41
Gledi Gledi ist offline
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Beiträge: 497
Standard AW: Neuer Job nach Brustkrebs

Hallo!
Ich bin vor bald 7 Jahren sehr jung erkrankt (kurz vorm 30er), mittlerweile wieder voll berufstätig.
Seit der Erkrankung habe ich freiwillig 2 Jobwechsel durchgezogen. Einmal von halb-öffentlich nach öffentlicher Dienst und einmal vom ÖD in die Privatwirtschaft. Der Schwerbehindertenausweis ist inzwischen längst abgelaufen, bei der ersten neuen Bewerbung habe ich ihn aber angegeben.
Mir bleibt auch nichts anderes über als zumindest meine direkten Vorgesetzten von der Erkrankung zu informieren, weil ich ein Lymphödem habe und regelmäßig zur Therapie muss. Und genau das war im öffentlichen Dienst am schwierigsten... Rechte hin oder her...
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Gib mir Sonne, gib mir Wärme, gib mir Licht, all die Farben wieder zurück, verbrenn den Schnee. Das Grau muß weg, schenk mir'n bisschen Glück...Rosenstolz-Wann kommt die Sonne?
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  #4  
Alt 17.02.2016, 22:50
Benutzerbild von Resi HST
Resi HST Resi HST ist offline
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Ort: An der Ostsee vor der Insel Rügen
Beiträge: 532
Standard AW: Neuer Job nach Brustkrebs

Ich wurde soweit informiert, dass ich auf Nachfrage von meiner Schwerbehinderung erzählen müsste.
Das hat in meinem Fall derzeit keine Auswirkung. Ich fühle mich allerdings nicht so fit wie vor der Erkrankung und bin froh, dass mein Arbeitgeber Bescheid weiß. Meine kognitiven Fähigkeiten sind nach der Chemo noch nicht so gut wie vorher. Ich bin mal gespannt, wieviel Schwierigkeiten es mir machen wird. Ich habe eine anspruchsvolle Tätigkeit wo ich schnell denken und entscheiden und "10 Sachen gleichzeitig" machen muss.
Ausserdem waren immer viele Überstunden nötig. Das werde ich nicht mehr machen. Da kann ich mich mal hinter meiner Behinderung verstecken.
Wenn du das Gefühl hast, dass Dich in den anderthalb Jahren die Behinderung nicht beeinträchtigt, kannst du es auch verschweigen.
ich habe einen Grad von 80, das ich 3 Autoimmunerkrankungen (incl. der Krebserkrankung) habe und eine starke Sehbehidnerung mit mehreren Augenerkrankungen. Trotzdem habe ich lange keinen Schwerbehindertenausweis beantragt. Ich habe mich nie behindert gefühlt, weil ich das gar nicht anders kannte. Dadurch habe ich natürlich auch einige Vorteile nicht gehabt. Z.B. hätte ich in der Schule die Abiklausuren 2 Stunden länger schreiben dürfen oder hätte besondere Vorlagen bekommen müssen. die Schule habe ich trotzdem geschafft.
Was ich sagen will ist, dass man einfach abwägen muss, welche Vor- und Nachteile es für einen hat. Die Steuerliche Vergünstigung bekommst Du sowieso, das wird ja mit dem Finanzamt abgerechnet und hat mit dem Arbeitgeber nichts zu tun.
Mach Dir eine Liste und stelle gegenüber was es Dir bringt und wo es Dir schadet. Vielleicht kannst Du dann sicherer entscheiden? Suche Dir auf jeden Fall Rechtssicherheit!
Liebe Grüße
Resi
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Ich freue mich, wenn es regnet. Wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
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bewerbung, bewerbung nach chemo, job


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