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  #1  
Alt 31.08.2016, 20:10
Hermine81 Hermine81 ist offline
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Registriert seit: 05.06.2016
Beiträge: 50
Standard AW: Unendlich traurig...

Heute ist mal wieder ein echter Sch...tag, ich bin den ganzen Tag zwar irgendwie kraft- aber gleichzeitig ruhelos. Habe vorhin meine Arbeitskollegin, deren Name Dorit ist, versehentlich Doris genannt, so hiess Mama.
Seitdem fühl ich mich als hätte ich nen Knoten im Bauch.
Es sind so Kleinigkeiten die mich aus der Bahn werfen und sei es nur die Kundin die sich umdreht und ruft "Mama, welchen Kuchen möchtest du?", und das ist nur ein Beispiel, danach ist der Tag erstmal für mich gelaufen...
Ich hab so gehofft dass die Arbeit wenigstens etwas Normalität zurück und die Gedanken zumindest ein bisschen in andere Bahnen lenkt.
Oft flüchte ich wenn ich ein bekanntes Gesicht sehe und die Möglichkeit besteht, vom Tresen weil ich Angst habe dass ich irgendwie in die Situation komme, erzählen zu müssen dass Mama nicht mehr bei uns ist.
Auch habe ich das Gefühl dass man von mir erwartet dass ich, jetzt wo die Beerdigung war, wieder funktioniere wie sie es gewohnt sind, dazu bin ich aber noch nicht im Entferntesten bereit...
Momentan hab ich einfach das Gefühl dass mir ALLES über den Kopf wächst...
Tut mir leid, dass ich so jammere aber es tut so gut mal die Gedanken an die Luft zu lassen und Druck abzubauen.
Lieben Gruss Hermine
__________________
♡Mama♡
17.01.1963 - 05.08.2016
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  #2  
Alt 31.08.2016, 21:38
Mascha01 Mascha01 ist offline
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Registriert seit: 22.06.2016
Beiträge: 10
Standard AW: Unendlich traurig...

Hallo liebe Hermine,
mir geht's ganz genauso. Nimm dir soviel zeit wie du brauchst,lass dich zu nichts drängen. Ich sag mir dann auch immer " ihr habt alle gut reden" Hermine, ich wünsche niemanden was schlechtes und ja, manche wissen vielleicht auch nicht damit umzugehen aber dann sag ich mir immer" ihr kommt alle noch dahin". Ein Elternteil zu verlieren ist genauso schlimm wie einen Partner oder ein Kind oder einen Freund. Man trauert und das auch nicht nur einen Monat. Man war das ganze Leben mit diesem Menschen verbunden. Man hat als Kind soviel gelernt und die Welt durch diese Person kennengelernt. Niemand wird einem jemals so nah sein wie eine Mama oder ein Papa. Die Frage " wie geht's dir bringt mich momentan total an meine Grenzen und ehrlich gesagt auf die Palme. Wie soll es uns schon gehen??? Sch....!!!! Ich werde morgen auch meinen ersten Tag wieder arbeiten gehen. Seit der Diagnose hab ich einfach keinen Kopf dafür gehabt. Ich hoffe ich kann mich wenigstens ein bissl konzentrieren und ablenken. Aber nach 3 Monaten wird das sicher nicht so einfach in die Normalität zurück zufinden. Liebe Hermine, lade hier ruhig alles ab, dafür sind wir hier.
Und danke das du Freitag an uns gedacht hast. ich habe es Freitag vormittag gelesen und es tat verdammt gut und hat geholfen.
LG Mascha

Papa ich vermisse dich... 16.12.1956 - 01.08.2016
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  #3  
Alt 01.09.2016, 06:02
Benutzerbild von Yogi 12
Yogi 12 Yogi 12 ist offline
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Ort: Dortmund
Beiträge: 370
Standard AW: Unendlich traurig...

Zitat:
Zitat von Mascha01 Beitrag anzeigen
Hallo liebe Hermine,
Ein Elternteil zu verlieren ist genauso schlimm wie einen Partner oder ein Kind oder einen Freund.

Hallo,

diese Ansicht kann ich nicht teilen.

ohne grundsätzlich die Trauer um einen Menschen bewerten zu wollen stimmt hier wenigstens die Reihenfolge und fügt sich einer höheren Ordnung ein.

Auch wenn der Tod eines Menschen immer großes Bedauern auslöst und der Zeitpunkt nie der richtige ist weil das "Später" früher als erwartet kommt ist dieses "Ereignis" ein natürlicher Teil des Lebens, der wohl oder übel akzeptiert werden muss.
Ein Kind zu verlieren ist ungleich schwerer und es verbietet sich wohl jeglicher vergleich.
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  #4  
Alt 03.09.2016, 10:28
Benutzerbild von Heimchen
Heimchen Heimchen ist offline
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Ort: OWL
Beiträge: 143
Standard AW: Unendlich traurig...

Text von Yogi12:

diese Ansicht kann ich nicht teilen.

ohne grundsätzlich die Trauer um einen Menschen bewerten zu wollen stimmt hier wenigstens die Reihenfolge und fügt sich einer höheren Ordnung ein.

Ein Kind zu verlieren ist ungleich schwerer und es verbietet sich wohl jeglicher vergleich.[/QUOTE]

Ich kann mich nur anschließen, habe meinen Sohn verloren (37). Der Tod meiner Eltern war, wenn auch nicht leicht zu verkraften, doch aufgrund des Alters und der Krankheiten nicht zu vergleichen mit der jetzigen Situation.

Liebe grüße Eva
__________________
Kay

geb. 14.06.1977

Nierenzellkarzinom
OP am 17.03.2014
gest. 02.01. 2015


https://www.facebook.com/pages/Kay-K...68035399929024

Geändert von Heimchen (03.09.2016 um 10:39 Uhr)
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  #5  
Alt 29.09.2016, 19:24
Hermine81 Hermine81 ist offline
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Registriert seit: 05.06.2016
Beiträge: 50
Standard AW: Unendlich traurig...

Hallo ihr Lieben,
ich hab mal ne Frage...
ist es "normal" dass es in der "Anfangszeit" der Trauer von Tag zu Tag schwerer wird und ein immer ein kleines bisschen mehr weh tut?
Es gibt zwar auch Phasen in denen es "geht" aber ich hab das Gefühl dass es mir immer schwerer fällt mich aufzuraffen.
Die Trauerarbeit besteht ja aus mehreren Phasen und vielleicht gehört das einfach dazu!?!
Wie geht ihr damit um?
Ganz lieben Gruss
Hermine
__________________
♡Mama♡
17.01.1963 - 05.08.2016
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  #6  
Alt 29.09.2016, 19:46
Benutzerbild von Karin21
Karin21 Karin21 ist offline
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Registriert seit: 17.07.2016
Ort: Neuss
Beiträge: 105
Standard AW: Unendlich traurig...

Liebe Hermine

Mit geht's genauso...jeder weitere Tag fühlt sich schlimmer an . Ich denke weil das vermissen immer heftiger wird je länger man den Partner / Elternteil oder wen auch immer nicht sieht.

Phase 2 der Trauerbewältigung ist das ... leider auch die schlimmste Phase .

Sei gedrückt
Karin
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  #7  
Alt 30.09.2016, 09:44
veronika77 veronika77 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 22.04.2016
Beiträge: 13
Standard AW: Unendlich traurig...

Liebe Hermine!Meine Mama ist am 25.8.verstorben-es geht mir den Umständen entsprechend gut.Was mich persönlich wundert.Ich denke jeder Mensch geht mit Trauer anders um,und alles ist richtig&erlaubt.Ich habe meine Mama innert 4.5 Monaten ab neuer Diagnose verloren.Wir haben sie ihrem Wunsch entsprechend daheim gepflegt-mein Papa ist in dieser Zeit-über sich hinaus gewachsen.Ich und mein Bruder haben uns abgewechselt,da ich gut 300km von meinen Eltern entfernt wohne.Ich habe aber die letzte Zeit mit ihr sehr intensiv,und auch schön erlebt.Bei all der Traurigkeit sind wir uns Nahe wie nie gekommen.Sie ist genau zwischenden Geburtstagen meiner beiden Mädchen gegangen-ich hatte es die ganze Zeit im Gefühl.Und ich habe jetzt einen guten Monat später immernoch das Gefühl dass sie in der Nähe ist&das tröstet mich!Ich wünsche dir von Herzen,dass du einen Weg für dich findest,damit du wieder zuversichtlich nach vorne schauen kannst.Deine Mama ist sicher ganz nah bei dir.Alles Gute&liebe Grüsse Veronika
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