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  #1  
Alt 10.11.2016, 20:04
Dani1977 Dani1977 ist offline
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Standard AW: Unbegreiflich..

Lieber Wolle,

Danke...einfach dafür, dass du mich verstehst.
Ich ziehe mich auch gerade zurück. Mein Bruder trauert auf seine Weise, er hat Angst, dass ich zu sehr mit mir alleine bin, aber im Moment tut es gut.
Auf der Arbeit habe ich das Glück, dass ich gehen kann, wenn es nicht mehr geht. (was öfters vorkommt)
Ich möchte weinen, wenn mir danach ist, es tut so höllisch weh...
In die Wohnung müssen wir auch noch....und dann kommt irgendwann der Streit ums Erbe. Meine Mama war mit einem sehr unangenehmen Mann verheiratet, aber sie hatte nie den Mut sich zu trennen. Erst im Krankenhaus ist ihr alles bewusst geworden, aber da war es zu spät :-(
Sie hat uns noch gesagt, dass es schwierig werden wird, aber den Kampf nehmen wir auf. Nicht wegen Geld..sondern für sie.
Wir wollen nur, was auch ihr zugestanden hätte.

Danke, dass du hier für viele da bist!

Dani
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  #2  
Alt 11.11.2016, 20:25
Sabrina1986 Sabrina1986 ist offline
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Beiträge: 14
Standard AW: Unbegreiflich..

Hallo,

Du hast sicher genug getan, du warst auch sicher mit deinem ganzen Herzen bei deiner Mama während der Krankheit.
Mir gehen auch die letzten Wochen durch den Kopf, Ich glaube das ist ganz normal. Heute vor genau vier Wochen ist mein Papa gestorben und die Sehnsucht wird immer schlimmer.
Ich bin sogar neidisch auf die , die noch ihren Papa haben. Das hört sich verrückt an und passt auch eigentlich nicht zu mir aber es ist einfach unheimlich unfair das er gehen musste....
Ja! wir sehen uns alle wieder. Daran versuche ich fest zu glauben, im Moment tröstet es mich aber leider noch nicht so sehr.
Bekommst du deinen Alltag gut hin ?
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  #3  
Alt 11.11.2016, 20:56
Dani1977 Dani1977 ist offline
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Standard AW: Unbegreiflich..

Hallo Sabrina,

unfair..ja das ist es. Ich habe das mal zu meiner Mama gesagt, dass es unfair ist und sie meinte, das ganze Leben ist nicht fair.
Das neidisch sein kenne ich auch. Ich hatte immer nur meine Mama, mein Vater ist früh abgehauen. Und dann nimmt man sie uns so früh

Aber weisst du was mein Bruder zu mir gesagt hat? - Wir hatten 31 bzw 39 Jahre lang, das Glück, die beste Mama der Welt zu haben, die soviel Liebe gegeben hat. Andere haben das Glück nicht. Viele haben so ein Verhältnis gar nicht und vielleicht hilft dieser Gedanke dir ein klein wenig.

Mein Alltag ist keiner mehr...gestern ging es mir so schlecht, das ich nicht arbeiten konnte. Auf der Arbeit reisse ich mich zusammen und bin tatsächlich manchmal abgelenkt. Zu Hause kommt dann alles wieder, obwohl ich auch hier versuche für meinen Sohn da zu sein. Wie alt sind deine Kinder?

Liebe Grüße aus Hannover
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  #4  
Alt 11.11.2016, 21:43
Wolle2 Wolle2 ist offline
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Standard AW: Unbegreiflich..

Liebe Dani.

Heute ist für mich ein schwerer Tag. Am 11. 11. 1999 um 20:30 Uhr tat meine Mutti ihren letzten Atemzug. Ihre beiden Kinder, also meine Schwester und ich waren bei Ihrem Heimgang anwesend und konnten Abschied nehmen.
Trotz der inzwischen vergangenen siebzehn Jahre habe ich noch heute mit dem Verlust zu kämpfen. Aus gesundheitlichen Gründen ist mir ein Friedhofsbesuch seit drei Jahren nicht mehr möglich. Mir ist nur die Erinnerung an eine schöne gemeinsam verbrachte Zeit geblieben und an ein Grab, dessen Pflege meine Schwester nun allein übernehmen musste.
Ich wünsche Dir viel Kraft bei der Verarbeitung des Verlustes Deiner Mama. Dein Bruder hat völlig Recht, wenn er Dich an die gemeinsam erlebte Zeit erinnert. Diese Erinnerung kann Dir keiner nehmen.

Mit lieben Grüßen aus Berlin.
Wolle2
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  #5  
Alt 11.11.2016, 21:53
Dani1977 Dani1977 ist offline
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Standard AW: Unbegreiflich..

Lieber Wolle,

ich schicke dir ganz viel Kraft an diesem Tag.
Es zeigt mir wieder, dass der Schmerz bleibt und sich nur verändert.
Deine Mutter ist überall, wo du bist. Ich glaube selber daran. Wenn man sich ein Leben lang so viel Liebe gegeben hat, dann hört das nicht auf.

Fühl dich gedrückt
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  #6  
Alt 12.11.2016, 00:26
Wolle2 Wolle2 ist offline
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Standard AW: Unbegreiflich..

Liebe Dani.

Vielen Dank für Dein Kraftpaket. Fühle Du dich auch gedrückt.

Liebe Grüße schickt Dir.
Wolle2
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  #7  
Alt 13.11.2016, 14:44
Sabrina1986 Sabrina1986 ist offline
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Beiträge: 14
Standard AW: Unbegreiflich..

Hallo Dani,

Ja da hat dein Bruder total Recht, genau das selbe habe ich auch gesagt. Ich hatte fast 30 Jahre eine ganz enge Beziehung zu ihm.
Andere wie z.B. mein Mann, er hat gar keinen Kontakt zu seinem Vater und als er noch welchen hatte, war er einfach nur schrecklich zu ihm.
Aber kennst du die Tage an denen dich gar nichts tröstet, wo einfach nichts hilft? Solche Tage habe ich im Moment viele, klar versuche ich mir dann solche Gedanken zu machen, oder was ihm alles vllt erspart geblieben ist, dass es vllt später viel schlimmer gekommen wäre.
Aber manchmal hilft das alles dem Herz überhaupt nicht, bzw. kommt beim Herzen leider gar nicht an.
Wenn ich Bilder von ihm sehe, wo er voller Energie dem Krebs den Kampf angesagt hat, denke ich jedesmal: Es ist unfassbar, das kann gar nicht wahr sein, er muss noch da sein....Man hat das Gefühl, als könnte diese schlimme Tatsache gar nicht wahr sein, weil es einfach viel zu schlimm ist..

Ja das glaube ich dir, wie willst du die Arbeit auch gut meistern, wenn immer diese Last, dieses schreckliche Gefühl auf deinen Schultern lastet?
Mein Sohn ist 3 Jahre und meine Tochter 9 Monate. Wie alt ist dein Sohn?
Meiner kann es kaum ertragen, dass sein innig gelieber Opa nicht mehr da ist.
Er fehlt so sehr, an allen Ecken...
Auch meiner Mama geht es wie mir, eher immer schlechter... ich würde ihr so gerne helfen, aber ich kann leider gar nichts tun....das macht mich auch so wahnsinnig, da ich ein Mensch bin der immer versucht, dass es allen gut geht..

Viele Grüße
Sabrina
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