Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Brustkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 08.01.2017, 13:59
Homera Homera ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 28.05.2014
Beiträge: 16
Standard AW: Therapietreue Tamoxifen

Danke für Deine schnelle Antwort - und den guten Tipp, ich werde versuchen, die Tabletten im Badezimmer zu deponieren, allerdings außer Reichweite der Kinder, Zahnputzbecher geht also nicht. In der Handtasche und im Büro habe ich auch welche gelagert, falls ich unterwegs eine brauche... und wie gesagt, das Ganze ist nicht absichtlich, sondern unterbewusst - vermutlich will ich mit dieser ganzen Krankheitsgeschichte endlich abschließen und vermeide daher auch die Einnahme der Tabletten... k.A. oder einfach schusselig... und das mit dem morgens oder abends einnehmen sehe ich auch nicht so eng, aber wenn ich sie morgens nicht einnehme und denke, na, dann nimmst Du sie später, und das dann vergesse, zack, ist der Tag rum und ich kann sie erst am nächsten Tag nehmen. Wenn ich das dann nicht auch wieder vergesse... ich habe sogar letztens einen Artikel dazu gefunden: Die beste Medizin hilft nichts, wenn man sie nicht nimmt oder so ähnlich. link
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 08.01.2017, 20:23
chrigele chrigele ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.11.2015
Beiträge: 52
Standard AW: Therapietreue Tamoxifen

Hallo Tina

Ich nehme zwar kein Tamoxifen, aber den Aromatasehemmer Nr. 2 Aromasin. Mir geht es aber genau so wie dir, ich werde mit dem Zeug nicht glücklich. Habe Chemo, Ops und Bestrahlung ohne Mucks hinter mich gebracht und wurde sogar noch überall für meine positive Einstellung dazu gelobt.

Habe mir schon viele Gedanken darüber gemacht, warum ich mich jetzt so ablehnend anstelle und mir schon einen Rüffel von meiner Onkologin eingeholt habe. Ich haber mir auch schon Gedanken darüber gemacht, einfach aufzuhören. Das kann es natürlich auch nicht sein und ich bin mir mittlerweile sicher, dass einfach der Wunsch nach dem früheren Leben gross ist, ohne Tabletten, ohne Nebenwirkungen weder von der Chemo, Bestrahlung oder diesen Tabletten. Die ersten beiden kann ich nicht mehr loswerden, aber die Tabletten!!!

Alles war zeitlich begrenzt und man konnte sagen, geht schon, nur für 3 Monate oder nur für 6 Monate oder, oder. Dieses Medikament aber soll ich wenigstens für die nächsten 10 Jahre nehmen, man muss sich das mal vorstellen und jedes Mal wird man an diesen sch...... Krebs erinnert. Ich will das nicht, möchte doch so gerne wieder ein irgendwie normales Leben führen können.

Vielleicht geht es Dir ähnlich!

L.G.
Chrigele
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 08.01.2017, 20:59
Zoraide Zoraide ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.04.2013
Ort: Rheinland-Pfalz
Beiträge: 482
Standard AW: Therapietreue Tamoxifen

@Homera Ich habe so eine Wochentablettenbox, die neben meinem Bett steht. Der Wecker klingelt und ich werfe die erste Tablette mit viel Wasser ein (L-Thyroxin). Dann habe ich 30 Minuten Zeit, um mich fertig zu machen, bevor ich die zweite Abteilung mit dem Tam (sowie B6 und B12 und 1x wöchentlich Vitamin D) einwerfe. Es passiert, dass der Morgen zu turbulent ist, aber ... mittags komme ich noch einmal an der Tablettenbox vorbei und kann es einwerfen. Und wenn alles schief läuft, werfe ich es abends ein. Die Tablettenbox hilft mir, wirklich sicher zu sein, dass ich es eingeworfen habe.
Ich habe auch 3 Hersteller ausprobiert. Ich habe den Eindruck, dass es von Jahr zu Jahr anders wird. Schlafprobleme bekam ich schon nach einer Woche. Schlaf wird per se überbewertet. Im ersten Jahr war Hüfte und Schultergelenk grauenhaft. (Ein Jahr Therapie mit Muskelaufbau folgte.) im zweiten Jahr jaulte ich den Tag über, weil die Anlaufschmerzen unsäglich lästig waren. Die Beine lagern im Sommer Wasser ein. Auch schön schmerzhaft und Ade schöne Beine. Die halbe Sommerkleidung war unbrauchbar. Im dritten Jahr fingen die Knie mitten im Sommer zu zicken an. Ich kam nur mit einer seltsamen Geh-Technik die Treppen runter und jaulte dabei. Vor zwei Monaten bekam ich Kortison mit Hyaloron und Schmerzmitteln in die Knie gespritzt und seitdem "schwebe" ich. Die Rechnung für diese Igelleistung habe ich noch nicht gesehen. Jetzt werden die Fingergelenke seit der Kälte "rot" und schmerzen. Knackig sind eh alle Gelenke.
Meine WalleWalle- Haarpracht ist dahin. Die Haare sehen aus wie die einer räudigen Maus. Früher war ich mal ganz fesch.
Natürlich habe ich zugenommen. Trotz 5 Stunden aerober Bewegung pro Woche, Yoga und Muskelaufbau 2 x die Woche sowie Diät.
Natürlich sind die Nebenwirkungen nicht schön, aber ich habe "Verpflichtungen". Ich will leben, ich will meinen Sohn aufwachsen sehen, ich möchte Zeit mit meinem Mann haben und darum werfe ich Tam ein. Damit habe ich dann wirklich "alles" dafür getan.
Ich frage mich auch, ob das wirklich "nur" das TAM ist. vielleicht wirkt die Chemo auch noch so nach. Vielleicht auch die Antikörper. Egal. Es wird genommen.

Geändert von gitti2002 (09.01.2017 um 00:36 Uhr) Grund: NB
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 09.01.2017, 21:32
Benutzerbild von mohnblume79
mohnblume79 mohnblume79 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 06.07.2014
Ort: Rhein-Main
Beiträge: 601
Standard AW: Therapietreue Tamoxifen

Mir macht es manchmal den Eindruck, dass mir die Chemo geholfen hat, das TAM zu akzeptieren.

Nach Übelkeit, Erschöpfung, Haarausfall und gefühlten Millionen anderen Nebenwirkungen, fühlt sich die TAM Einnahme wie ein Klacks an. Die Nebenwirkungen (mir geht es übrigens wie Dir Zoraide: was weiß ich denn, ob es das TAM ist, oder eine Chemonachwirkung) sind im Vergleich zu der Akuttherapiephase so wenig, dass ich das aushalten kann.

Ich hatte in der Reha den Eindruck, dass bei den Frauen, die keine Chemo hatten, die Schwierigkeit der TAM Akzeptanz viel mehr gegeben war. Vielleicht weil die Chemo einem das Thema "ich habe Krebs" für Monate am Stück ziemlich laut um die Ohren haut und es leichter ist, das mit "nur" (bitte nicht falsch verstehen es gibt OPs, da möchte ich wirklich nicht tauschen, das ist ganz sicher kein Zuckerschlecken) OP/Bestrahlung und AHT beseite zu schieben.

Viele Frauen ohne Chemo waren doch sehr schnell wieder zurück im Leben oder haben während der Bestrahlung im Arbeitsleben bleiben können - mit Chemo sitzt einem die Angst vielleicht nochmal tiefer, weil man mehrere Monate rausgenommen ist, und mir hilft das TAM gegen genau diese Angst.

@Zoraide - eine Tablettenbox habe ich auch, weil es mir anfangs mehrfach passiert ist, dass ich keine Ahnung hatte, ob ich die Tagesdosis schon genommen hatte. Und da ich ungern eine Doppeldröhnung wollte ... ;-)

@chrigele - das mit der Erinnerung an den Krebs kann ich sehr gut nachvollziehen, denn ich habe anfangs alle meine Krebsmedikamente "versteckt" d.h. in einer Schublade aufbewahrt, ich konnte den Anblick von alledem nicht ständig ertragen. Das TAM hat mir auch anfangs das Gefühl gegeben, chronisch krank zu sein - bis ich irgendwann an dem Punkt war zu denken "na und, dann chronisch krank, aber am Leben". Aber die Schachtel liegt bei mir auch nirgends rum, es ist alles weggesperrt.

Geändert von mohnblume79 (09.01.2017 um 21:36 Uhr)
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 03:11 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55