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AW: Rektumkarzinom operiert, nun Inkontinenz
Hallo,
Ergänzung dazu: Es ist völlig normal, dass Du in die Hosen machst (sorry). Denn ein Schließmuskel muss auch trainiert werden wie jeder Muskel, und das war bei Dir vermutlich nicht möglich. Selbst ich, mit Rektum-CA und Rückverlegung nach 7 Wochen, hatte zu tun, es auf das Örtchen zu schaffen, und eben auch diesen sehr häufigen Stuhlgang. Viel Abduschen, viel Bepanthen o.ä. Und vielleicht mal wegen einem Physiotherapierezept Schließmuskeltraining nachfragen. Viele Grüße! Safra |
#17
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AW: Rektumkarzinom operiert, nun Inkontinenz
Hallo Student,
ich komme zwar aus der Lungenkrebsecke, habe jedoch aus einer bereits vor Jahren erworbenen inkompletten Querschnittslähmung einige Erfahrung mit dem Thema. Ich habe eine Blasen/Mastdarmlähmung die u. a. zur Folge hat, das der Mastdarm und der externe Schließmuskel gelähmt sind. In wie weit die Situation vergleichbar ist, kann ich nicht sagenm da bei dir der Mastdarm ja noch voll Funktionsfähig ist. Trotzdem möchte ich dir gerne einige meiner Erfahrung mitteilen. 1. Ich würde zunächst versuchen die Darmaktivität mit Loparamid einzuschränken (wurde schon genannt). Das ist aber keine Dauerlösung. 2. Mit Flohsamenschalen (in Drogerien, Reformhäuser und Bioläden erhältlich, halt ohne den grässlichen Geschmack von Mucofalk) lässt sich die Konsistenz des Stuhls etwas modulieren. Wenn mit weniger Wassr eingenommen und zuvor nicht eingeweicht, dann ziehen die Flohsamenschalen das Wasser aus dem Darm, was eine langsamere Passage zur Folge hat. Viel Wasser und längeres Einweichen erzielt in der Regel gegenteiligen Effekt. 3. Solange der Darm bzw. Schließmuskel sich einer geregelten Tätigkeit verschließen, sollte man es mit einer Art Erziehung versuchen. Möglichst versuchen den Darm zu bestimmten Zeiten zu entleeren und das möglichst vollständig, damit über den Tag Ruhe ist. Zum Beispiel Flohsamenschalen immer zur selben Zeit am Abend nehmen (z.B. 18 Uhr) und sich morgen auf die Toilette setzen. Man kann auch mit Abführmitteln am Abend einen bestimmten Rythmus erzwingen (Vorsicht, kein Dauergebrauch). Die Entleerung kann durch eigene Darmstätigkeit erfolgen, durch digitales Ausräumen (Handschuhe an und die Ampulle selbst ausräumen, Arzt fragen) oder durch rektale Irrigation (hier eine Beschreibung http://www.altenpflegeschueler.de/pf...le-irrigation/ ). Der dazu genutzte Irrigator kann erstmal ganz einfacher Bauart sein. Allerdings erzeugt so eine Irrigation einen Druck im Darm durch die eingeleitete Flüssigkeit, es muss vorher ärztlich geklärt werden, ob es medizinisch überhaupt vertretbar ist. 4. Sicherlich sollte man versuchen soviel natürliche Tätigkeit/Funktion durch Übung zu retten, wie es eben geht. Dazu kann ich allerdings nicht wirklich hilfreiches beitragen. Alles Gute für dich! dagehtnochwas
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Hoffe nicht ohne Zweifel und zweifle nicht ohne Hoffnung. Seneca (4 v.Chr. - 65 n.Chr.) Geändert von gitti2002 (11.01.2017 um 18:46 Uhr) Grund: NB |
#18
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AW: Rektumkarzinom operiert, nun Inkontinenz
Lieber Student,
eine Woche nach Rückverlegung ist sehr kurz, da "zicken" Darm und Schließmuskel noch ständig rum. Man muss es leider sagen, viel Geduld haben und eher in Monaten als in Wochen oder gar Tagen denken. Und: ziemlich wahrscheinlich wird es nicht so wie vor der Erkrankung, gerade nicht bei tiefer Rektumresektion. Meine Stomarückverlegung ist jetzt fast ein Jahr her, an guten Tagen gehe ich morgens in der Stunde nach dem Frühstück, 3-5x kurz hintereinander zur Stuhlentleerung auf die Toilette und das wars dann für den Rest des Tages. An schlechten Tagen, die aber mittlerweile selten sind, habe ich über Stunden ständigen fiesen Druckschmerz im Schließmuskel/Enddarmbereich und gehe ständig zur Toilette um kleine Kleckschen Stuhlgang loszuwerden. Aber: ich bin nicht inkontinent, kann Nachts durchschlafen, brauche keine Vorlagen und Wundcremes mehr, arbeite vollzeit, gehe wandern, Fahrradfahren, Schwimmen. Wie schon andere hier geschrieben haben hilft Loperamid, aber auch nicht immer. ich bekomme eher Verstopfung davon, was dann alles noch schlimmer macht. Flohsamen sind auch gut, aber nicht zu viel weil es die Stuhlmenge enorm vergrößern kann, bei fehlendem Rektum nicht so toll. Auch eine Methode ist regelmäßig ein Abführmittel zu nehmen. (Laxatan oder Movicol). hört sich erstmal komisch an, kann aber bewirken, das der Darm sich danach gut entleert, und man dann im besten Fall viele Stunden Ruhe hat. Das würde ich aber erst in ein paar Wochen ausprobieren. Ich glaube in der ersten Phase nach Rückverlegung hilft Loperamid meistens am besten. Alles Gute für dich Emma Geändert von EmmaG (14.01.2017 um 12:47 Uhr) Grund: smiley eingefügt, den ich nicht haben wollte |
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AW: Rektumkarzinom operiert, nun Inkontinenz
Hallo, danke für Eure Antworten und sorry dass ich mich erst jetzt melde. Erst einen Tag war ich mit Stomaverschluss zu Hause (09.01.), dann gab es eine Katastrophe: Die Darmnaht auf Höhe des ehemaligen Illeostomas war gerissen und meine Bauchhöhle mit Stuhl kontaminiert. Als früh um 6, am 10. Januar, die Schmerzen unerträglich wurden rief ich den Notarzt. Im KH dann Notoperation und drei weitere op. Erst heute (24.01.17) Entlassung. Pech gehabt: nun habe ich wieder ein Stoma, für die nächsten 5 Monate. Blöd gelaufen...
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AW: Rektumkarzinom operiert, nun Inkontinenz
Oh je, das ist ja ätzend. Ich wünsche dir schnelle Genesung von den drei OPs.
Frag doch mal deinen Arzt, ob du eventuell ein paar Wochen vor Rückverlegung schon mit Training des Darms anfangen kannst. Da gibt es Personal , das vorbei kommt, dir die Handhabung erklärt und dann kannst du täglich alleine mit einer Art Ballon trainieren. Alles Gute Katharina |
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AW: Rektumkarzinom operiert, nun Inkontinenz
Danke Katharina, das ist ein guter Tipp
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Enddarm muss gedehnt werden - Erfolgsaussichten?
Hallo, dem Verschluss meines Illeostomas (nach operiertem RC) steht nun die Verhärtung des letzten Stück Darmes gegenüber. Mein Chirurg sagt, der Enddarm muss weich sein damit er sich wie ein Ballon aufdehnt, wenn Stuhl kommt. Denn dort sind Dehnungsrezeptoren, die den Dehnungsimpuls letztlich an den Schließmuskel weiter leiten, damit der rechtzeitig zusammen kneifen kann. Nun ist mein Schließmuskel zwar ok, aber der Darm ist wegen der Bestrahlung so hart, dass der sich nicht dehnt. Da würde alles in die Hose gehen bevor ich zu zwicken könnte. Der Chirurg sagt, er muss versuchen den Enddarm zu dehnen. Dazu soll ich alle 14 Tage ambulant zu ihm kommen. Erst wenn das klappt, kann das Stoma verschlossen werden. Was erwartet mich bei so einer Darm-Dehnung? Danke schon mal ...
Geändert von gitti2002 (17.04.2017 um 01:14 Uhr) Grund: NB |
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