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#1
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AW: Mit 75 Jahren fängt ein neuer Lebensabschnitt an.
Liebe Mari57,
Zitat:
Deshalb geht es sicher keinem anders, wenn er sich dann mit Fachausdrücken noch nicht auskennt. Das Dazulernen von ihnen geht aber sehr schnell, wenn man hier im Forum in den entspr. Beiträgen nachliest und auch dort gegebene Hinweise (weiterführende Links) "durchackert". Du hattest Dein Thema ursprünglich unter Lymphdrüsenkrebs geschrieben, und dort findest Du auch genug andere Themen, die Du vergleichsweise lesen kannst. Hierher wurde es verlegt, weil Du nicht direkt Betroffene, sondern Angehörige bist. Macht aber nichts - Antworten bekommst Du auch hier. Zitat:
Der Betrag, der über 100 cm liegt, entspricht dem "Normalgewicht". Sind bei Deinem Mann 76 kg. 76 kg - 10% => "Idealgewicht". Die derzeit ca. 70 kg Deines Mannes sind m.E. an sich nicht besorgniserregend. Du/Ihr solltet aber unbedingt darauf achten, daß er nicht weiter an Gewicht verliert. Denn, was Du an teils rapider Gewichtsabnahme Deines Mannes beschriebst, ist schon kraß. Das mag den gesamten Umständen geschuldet sein (vielleicht mal näher mit den Ärzten klären), aber dennoch muß man sich darüber im Klaren sein, daß rapide Gewichtsabnahmen (bei jeder Krankheit) eindeutige "Hilferufe" unseres Körpers sind. Damit will ich Dir/Euch nicht irgendwie Angst machen, weil man das ganz so eng nun auch wieder nicht sehen darf. Es hängt natürlich auch immer vom Gesamtzustand im Einzelfall ab, ob irgendein Gewicht evtl. kritisch sein oder werden kann. Es ist auch so, daß eine Chemotherapie nicht gerade der günstigste Zeitpunkt ist, um zunehmen zu wollen/zu können. Weil sie jeden anders "schlauchen" kann. Dazu kann ich Dir nur raten, im Unterforum Lymphdrüsenkrebs Themen zu lesen, die für vergleichende Zwecke hilfreich sein können. Nur ein Beispiel hier: http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=17345 Zitat:
Man schaut nach, was sich so tat. Um entweder so weiterzumachen oder an "Stellschrauben" (chemischer Art) "nachzustellen". Die von Dir gen. Chemomittel sind (so weit ich mich aus entspr. Beiträgen richtig erinnere) üblich (Standard). Obwohl Du hier bemerkenswert "unaufgeregt" berichtest, will ich Dir/Euch auch Mut machen: Diese Drecks-NHL-Lymphome haben kaum zu glaubende unterschiedliche Erscheinungsformen. M.W. ist aber allen gemeinsam, daß sie relativ gut therapierbar sind. V.a. die bösartigen, so absurd das klingen mag. Ich weiß inzwischen definitiv, daß man ein bösartiges follikuläres NHL-Lymphom per (Standard-)Chemo problemlos überleben kann. Wenn man zu Beginn der Chemo an sich (ansonsten) gesund war. "Untergewicht" spielte dabei bei mir keine Rolle: Hatte zu Beginn der Chemo weit mehr als 10 kg weniger "auf den Rippen" als mein "Idealgewicht". Viel Glück Euch beiden beim weiteren Verlauf. Liebe Grüße lotol
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Krieger haben Narben. --- 1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR Nach ca. 3 Jahren Rezidiv 2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel 3. Therapie (2021): Bestrahlung |
#2
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AW: Mit 75 Jahren fängt ein neuer Lebensabschnitt an.
Lieber lotol
Ersteinmal vielen Dank für Deine gute und hilfreiche Ausführung Ich fange ausnahmsweise mal von unten an :-) Es sind auch hier schon viele Tränen geflossen aber das hilft ja nicht weiter. Mein Mann und ich reden schon immer über alles, vieles haben wir schon seit Jahren für den Tag X (wenn einer geht) besprochen und unsere Ärzte kennen uns fast immer als Team. Ich bin über 15 Jahre Jünger aber wir wollen in diesem Jahr unseren 40. Hochzeitstag gemeinsam erleben. Wir sind von allen Ärzten sehr gut Informiert worden. Mein Mann fühlt sich im Krankenhaus gut aufgehoben und behandelt. Ich denke das hilft ungemein und zwar uns beiden. Nach dem Ergebnis, dass Informieren der Verwandschaft und dem Freundeskreis ist zuhause eine gewisse Ruhe eingekehrt und wir versuchen so normal wie möglich zu leben. Natürlich hat er auch mal Tage wo es ihm nicht so gut geht. Dazu ärgert die Gesichtsrose ihn immer noch sehr. Viele sind erstaunt wie offen wir mit allem umgehen und auch darüber reden. Wir in einem Dorf, jeder kennt jeden und wir zwei finden es besser so als (wie bei einem anderen Paar) alles Heimlich zu erleben. Das muss aber auch jedes Paar für sich entscheiden. Nachdem wir unser "Neuland" betreten hatten, habe ich mich ganz bewust nicht im Internet über die Krankheit erkundigt. Wir beide wollten zuerst das verabeiten, verstehen und auch bei den Ärzten nachfragen. Jetzt habe ich das Gefühl noch ein wenig mehr zu erfahren und ich habe auch schon hier vieles gelesen was MUT macht. Das mein Thema verschoben wurde ist gut und richtig. :-) Zitat:
Ich hoffe das er nicht weiter abnimmt, oder wenn doch, nicht mehr soviel. 110 Kg möchte er auch nicht mehr wiegen aber wenn es bei 70-75 einpendel würde wären wir sehr froh. Momentan sind wir echt froh über seine 70,5. Wenn wir an die Zeit vor der Chemo zurückdenken wo er 2-3 Kg pro Woche abnahm, ist das für uns ein gutes Gefühl... Gewicht gehalten. Ich koche ihm das was er gerne möchte und auf anraten der Ärzte ist z.B. Sahne ein guter Begleiter im Essen geworden. Danke für den Link. Da werde ich auch mal reinlesen. Das "nachsehen" nach dem 3 Zyklus finden wir auch gut. Es wird uns einen Weg weisen, egal wohin. Und wir werden ihn gemeinsam gehen. Zitat:
Bei "ansonsten Gesund" musste ich schmunzeln. Wie Gesund ist ein Mensch mit 75? Das ist wie beim alten Auto, vieles ist schon verbraucht aber läuft noch. :-) Wir lassen den Kopf nicht so schnell hängen. Aber wir wissend das jederzeit Leben einen anderen Weg einschlagen kann und das betrifft nicht nur ihn. Auch mein Leben kann plötzlich eine andere Abzweigung nehmen. Vielen Dank für Deine lieben Worte, sie tun gut. Nun genießen wir das Wochenende und zwischendurch werde ich im Forum weiterlesen. Auch Dir wünsche ich ein schönes Wochenende.
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Gruß Mari57 ---------------------------- Geändert von Mari57 (23.09.2017 um 15:11 Uhr) |
#3
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AW: Mit 75 Jahren fängt ein neuer Lebensabschnitt an.
Liebe Mari57,
Zitat:
Ich teile Deine Sichtweise: Die gute und umfassende Information durch Ärzte bildet Vertrauen und führt dadurch auch dazu, daß man sich gut aufgehoben fühlt. Was m.E. sicher auch Einfluß darauf hat, daß eine Therapie günstig verlaufen kann. Zitat:
Wir menschlichen "Oldtimer" stellen eher verwundert fest, wie so manches nach und nach "zusammenbricht". Unbeeindruckt davon "weitermachen" bewährt sich dabei immer wieder. Kratzt doch an sich nicht weiter, wenn bei Oldtimern nicht mehr alles so "rund" läuft, wie bei Höchstleistungs-Zeiten von ihnen. Hauptsache: es läuft überhaupt noch alles so einigermaßen. (Womit ich jetzt nicht gerade Inkontinenz meine. ) Was mich bei meiner Krebs-Therapie am meisten beeindruckte war, wie schnell es möglich ist, ein "krebsverseuchtes" und total am "Boden darniederliegendes" Immunsystem "reparieren" zu können. Zitat:
Denn selbst, wenn jemand eine Chemotherapie bzgl. Nebenwirkungen nicht sonderlich "strapaziert", "kostet" sie dennoch enorme Kraft. Hier im Forum kannst Du immer wieder lesen, daß dies unausweichlich ist. Meistens erfolgt der eklatante "Kraft-Einbruch" etwa in der Mitte der Therapie oder kurz danach. Auch bei mir war das so, obwohl ich "hart im Nehmen" bin und körperlich topfit und gesund war. Zwischen meiner Onkologin und mir "stimmte die Chemie" perfekt: Wir verstanden uns blendend - ein Glücksfall. Nach meiner erfolgreich beendeten Therapie riet sie mir eindringlich: "Drehen" Sie ja nicht gleich wieder "voll auf", weil es noch dauert, bis Sie wieder "voll auf der Höhe" sind. Ihren Rat befolgte ich und "schonte" meinen Körper noch ca. 1 Jahr lang (nach der Therapie) ganz bewußt. Damit will ich sagen, daß man auch günstigstenfalls nicht gleich nach einer Therapie wieder die volle Leistungsfähigkeit erwarten sollte. Wozu auch?? Auch Dein Mann wird nach geraumer Zeit wieder das bewerkstelligen können, was er will. Sogar leichter, weil er nicht mehr überflüssiges Körpergewicht "herumschleppen" muß. 40 kg <=> 1,6 Säcke Zement. Zitat:
Und mach bitte weiter damit, Deinen Mann mit dem zu "bekochen", was er gerne möchte. Ist ja schließlich der angenehmste Teil einer Chemotherapie: Essen zu können, was das Herz begehrt. Liebe Grüße lotol
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Krieger haben Narben. --- 1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR Nach ca. 3 Jahren Rezidiv 2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel 3. Therapie (2021): Bestrahlung |
#4
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AW: Mit 75 Jahren fängt ein neuer Lebensabschnitt an.
Zitat:
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Klar freute er sich als er abnahm. Aber die Menge und die Schnelligkeit in den letzten Wochen vor der Chemo waren beunruhigend. Die 40 kg möchte er auch nicht mehr zunehmen aber wenn ein paar wieder draufkämen (irgendwann), wären seiner Meinung nach, schon nicht schlecht. Schauen wir mal ....... Zitat:
Die Soße bekommt nun eine kräftigen Schuß Sahne mehr, der Pudding wird 1/3 Sahne und 2/3 Milch gekocht und auch das Gemüse bekommt nun eine Sahnesoße, nur mal als Beispiel :-) Ich habe vor 3 Jahren angefangen bewuster zu essen und dadurch 22 kg abgenommen (hatte es auch nötig ). Jetzt muss ich aufpassen das ich wegen der vielen Sahne das Gewicht halte. Aber was tut man nicht alles für den Mann. Ich wünsche noch einen schönen Montag. Ich gehe nun in den Garten :-)
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Gruß Mari57 ---------------------------- Geändert von gitti2002 (25.09.2017 um 21:41 Uhr) |
#5
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AW: Mit 75 Jahren fängt ein neuer Lebensabschnitt an.
Hallo Mari57,
Zitat:
Bei mit "tröpfelt" nichts - außer meinen Auto-Oldtimern, mit denen ich alltäglich fahre. Zitat:
Die Zyklen der Therapie empfand ich gegen Ende von ihnen mehr oder weniger als ein "Durchhangeln" von Zyklus zu Zyklus. Teils auch kraft- und lustlos, irgendetwas tun zu wollen. Natürlich zwang ich mich dazu, immerhin ein wenig zu tun, um mich nicht nur komplett "durchhängen" zu lassen. Nach der Therapie kam der "Aufschwung" bei mir recht schnell. Zitat:
Du selbst mußt dabei vielleicht ein wenig Obacht geben, damit an Dir nicht zu viel "hängen" bleibt. Bei Deinem Mann dürfte das aber eher weniger eine Rolle spielen. Sicher läßt sich bei uns Menschen kaum etwas generalisieren, weil wir recht unterschiedlich sind. Denke aber dennoch, daß während einer Chemotherapie kaum zu glaubende Energiemengen (kcal) im Körper "verblättert" werden können, wie nichts. Bei mir war das jedenfalls so erstaunlich. Denke ferner, daß es im Zustand einer Chemotherapie auch wirklich keine großartige Rolle spielt, in welcher Form nun die kcal zugeführt werden. So lange man ansonsten "gesund" ist, die inneren Organe vom Krebs nicht angegriffen und somit funktionsfähig sind, kann man m.E. davon ausgehen, daß sich unsere Körper auch nicht recht viel anders verhalten, wie sie das "lebenslang" gewohnt sind: Sie "greifen" die Energie ab, die sie brauchen, und Überschüssiges wird teils ausgeschieden und teils als Fett (für Notfälle) am Körper "gebunkert". Ist so und nicht anders von der Natur "vorprogrammiert". Sicher können sich Menschen während einer Chemotherapie in unterschiedlichen "Ausnahmezuständen" befinden. Die Chemotherapie greift aber nur ganz gezielt auf teilweise Mißstände im Körper zu, um diese beseitigen zu können. So "affenstark" Chemos bzgl. Krebs-Vernichtung auch sind: Auf die Vorprogrammierung der Natur dürften sie - wenn überhaupt - kaum Einfluß nehmen können, weil das "Überlebens-Programm" doch um einige Größenordnungen "mächtiger" ist. Denke, es ist nicht verkehrt, sich daran ab und zu erinnern zu können, was alles wir in der Natur ohne weiteres "besichtigen" können. Auch z.B. im Garten. Ich wünsche Dir eine schöne Woche, in der Dein Mann vielleicht auch etwas mit Dir "garteln" kann. Liebe Grüße lotol
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#6
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AW: Mit 75 Jahren fängt ein neuer Lebensabschnitt an.
Guten Morgen
Zitat:
Ansonsten gebe ich Dir recht. Der Körper ist ein "Gewöhnheitstier" :-)
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Gruß Mari57 ---------------------------- |
#7
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AW: Mit 75 Jahren fängt ein neuer Lebensabschnitt an.
Liebe Mari57,
ja - ich bin zutiefst davon überzeugt, daß unser Körper ein "Gewohnheitstier" ist. Der vielleicht durch einen Krebs in eine Lage versetzt werden kann, daß auch er nur noch so "dahinkrebst", weil er mehr einfach nicht mehr leisten kann. Zitat:
Hauptsache: Sie finden überhaupt, dem körperlichen Zustand angemessen, statt. Weil allein der Wille, wieder etwas tun zu wollen, das auch Spaß macht, nach meiner Therapie-Erfahrung ein direktes Anzeichen dafür ist, daß es wieder "aufwärts" geht. Das mag zwischen den Zyklen schwankend sein, weil es einen halt "herumbeutelt". Tendenziell ist es aber dennoch ein gutes Anzeichen. Weil das "Gewohnheitstier" Körper dabei signalisiert, daß es wieder "gefordert" sein will und kann. Ich sehe mich (leider) außer Stande, einigermaßen zutreffend beschreiben zu können, was dabei in Krebs-Therapierten wirklich abläuft. Weil das individuell und vom jeweiligen Zustand abhängig viel zu unterschiedlich ist/sein kann. Zitat:
Fütter Deinen Mann so gut "hoch", wie Du das nur kannst. Der restliche Verlauf ist ohnehin reine Glückssache. Auch mit 75 Jahren kann man dabei immer noch auf sein "Gewohnheitstier" Körper vertrauen. Ich bin zwar (inzwischen) erst 73 Jahre alt geworden. Habe aber immer noch "unbändiges" Vertrauen in die Funktions-Fähigkeit meines Körpers. Daran wird sich auch niemals etwas ändern. Bis er halt endgültig "zusammenbricht", weitere Dienste einfach nicht mehr leisten kann und dadurch mein Ende "besiegelt" sein wird. Ist nur der völlig normale Lauf der Natur und weiter gar nichts. Unwert eines besonderen Aufhebens darum. Freuen wir uns lieber des Lebens, so lange uns es "vergönnt" ist. In diesem Sinn wünsche ich Dir/Deinem Mann ein gutes "Aufkommen" für den neuen Lebensabschnitt. (Man kann auch mit viel weniger Kraft immer noch Lebenswertes bewerkstelligen.) Liebe Grüße lotol
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