#1
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Oma will sterben...
Hallo an Alle,
Ich bin neu in dieser Gruppe und bin sehr froh sie gefunden zu haben. Meine Oma leidet seit April 2016 an einem papillentumor. Sie hat diverse OP´s gehabt, die mehr oder weniger geholfen haben. Sie war ein Jahr erstaunlich fit und hat alles mögliche für die jetzige Situation geregelt...sie war sogar selber bei der Bestattung. Seit ihrer letzten OP vor ca. 3-4 Monaten geht es aber steil bergab. Sie hat seitdem nicht wirklich selbstständig essen können und wurde im Spital künstlich ernährt. Bis zu diesem Zeitpunkt mochte sie das Spital sehr gerne und hat sich wohl gefühlt bei den PflegerInnen, doch dann wurde es ihr zu viel. Wir haben sie auf ihren Wunsch hin in ihr Elternhaus gebracht und dachten, dass sie hier schnell ihren Frieden finden wird, da ihr Allgemeinzustand sehr schlecht ist...naja das ist 5 Wochen her! Sie hat seitdem eigentlich nichts gegessen! Vielleicht 3 Löffel Suppe am Tag, aber sie muss leider mehrmals am tag erbrechen, was sie wahnsinnig anstrengt! Sie hat deswegen sehr schnell viel abgenommen, hat auch keine Kraft mehr sich zu bewegen und ist im Kopf noch sehr klar. Es bricht mir das Herz sie so zu sehen..besonders wenn sie mir sagt, dass sie nicht mehr will oder mich fragt wie sie sich umbringen soll. ich weiß nicht mehr, wie lange sie das noch schaffen muss...jetzt sind auch noch die Augen entzündet...da löst sich angeblich die Hornhaut ab?! Die Ärzte haben uns jetzt schon öfter gesagt, dass es die letzten Tage sein werden...naja das hören wir jetzt schon seit fast 2 Monaten. Ich würde ihr so gern aus dieser Situation helfen... |
#2
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AW: Oma will sterben...
Hallo DaveFi,
es tut mir sehr leid, dass deine Oma so lange im Sterben liegt und es ist sicher sehr hart sie so zu sehen. Hat deine Oma denn starke Schmerzen bzw. habt ihr eine palliative ambulante Versorgung vor Ort, die sich um nötige Schmerzmittelgabe, evtl. auch Sedierung etc. kümmert? Es ist schlimm sich hilflos zu fühlen und ich glaube dir gerne, dass du dir nichts sehnlicher wünschst, als ihr das Leid zu ersparen. Es ist sehr stark, dass du bei ihr bist und diesen beschwerlichen letzten Weg trotz deiner Angst, deiner Sorge, deiner Verzweiflung, mitbegleitest! Ich hoffe deine Oma findet bald ihren Frieden! |
#3
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AW: Oma will sterben...
Lieber DaveFi,
Zitat:
Nämlich, wie mit dem Wunsch eines Menschen, zu sterben bzw. sterben zu können, umzugehen. Es gab/gibt Kulturvölker, bei denen das etwas einfacher gehandhabt wurde/wird, als das bei uns (derzeit) möglich ist. Wie z.B. die Indianer, bei denen Greise den Zeitpunkt ihres Todes selbst bestimmen/wählen konnten. http://www.indianerwww.de/indian/alte_greise.htm Nun leben wir aber in Europa, haben jeweils andere Kulturen und Verfassungen, die allgemein verbindlich sind. Manche der von Dir verwendeten Worte lassen mich vermuten, daß Du in Österreich lebst, dessen Verfassung ich nicht so genau kenne. Die aber elementar auch nicht recht viel anders sein dürfte als die der BRD, weil in allen Verfassungen die Menschenwürde elementar ist. Stellvertretend also hier Art. 1 GG (der BRD): https://dejure.org/gesetze/GG/1.html Das beinhaltet m.E. zwar klar und eindeutig auch, daß jeder Mensch über sein eigenes Leben (incl. Tod) frei verfügen kann, so einfach ist das aber nicht durchführbar. Weil - ganz abgesehen von evtl. christlichen Hinderungsgründen - ein ganz anderes Dilemma existiert: Nämlich der hippokratische Eid. =>http://www.pflegewiki.de/wiki/Hippokratischer_Eid Zitat:
Angesichts der ganzen Tabuisierung von Sterbehilfe in unseren Staaten scheint mir das aber nur dadurch möglich zu sein, indem Angehörige die Ärzte bitten, einen Patienten wenigstens schmerzfrei sterben zu lassen. Hat Deine Oma Dich oder jemand anders Eurer Familie bevollmächtigt, stellvertretend für sie ihren Willen durchzusetzen, wenn sie selbst den nicht mehr artikulieren kann? Falls nein, kann ich Dir nur raten, das mit Deiner Oma zu besprechen und dann "wasserdicht" (rechtlich unanfechtbar) schriftlich festzuhalten. Was Du hier vom rapiden körperlichen Verfall Deiner Oma beschreibst, ist schrecklich. Noch ist sie bei klarem Verstand, was sich aber ebenfalls sehr schnell ändern kann. Auch Deine Oma weiß das, und sie will nun eigentlich sterben. Es bleibt m.E. kein anderer Weg übrig als sich mit den Ärzten abzustimmen, wie das menschenwürdig gestaltet werden kann. Viel Erfolg dabei. Traurig genug, daß man in unseren Staaten auch darum noch kämpfen muß. Liebe Grüße lotol
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Krieger haben Narben. --- 1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR Nach ca. 3 Jahren Rezidiv 2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel 3. Therapie (2021): Bestrahlung |
#4
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AW: Oma will sterben...
Falls Deine Oma in Deutschland lebt, kannst Du Dich an die SAPV wenden, die Spezialisierte ambulante Palliativversorgung.
Am besten Du wendest Dich an die nächste ambulante Hospizgruppe oder Deine Krankenkasse, die können Dir weiter helfen |
#5
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AW: Oma will sterben...
Schönen Abend,
Vielen Lieben Dank für eure Antworten. Wir haben natürlich ein palliativteam bei uns, das uns unterstützt. Leider ist der zuständige dafür, aber nicht so, wie wir uns das vorstellen. Er hat meine Oma vor 2 Wochen noch ins Spital liefern lassen und wollte ihr dort eine weitere OP einreden?!? Wir haben sie nur durch befreundete Ärzte am Nächsten Tag wieder nach Hause bekommen... diese Aktion war wirklich alles andere, was wir uns für die Oma gewünscht haben! Heute mussten sie ihr die Zahnprothese raus nehme , weil sogar die durch den Gewichtsverlust etc. zu groß wurde die Zunge verfärbt sich langsam (auch vom ständigen Erbrechen) jeden Tag kommen neue Dinge hinzu, mit denen sie und wir klar kommen müssen... ich fürchte mich schon vor DEM Tag... auch wenn es für sie die Erlösung sein wird. |
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Stichworte |
augen, ende, hilfe krebs, hilflosigkeit, papillentumor |
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