Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 10.04.2018, 11:11
Mai2013 Mai2013 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 28.05.2013
Beiträge: 65
Standard AW: Wenn der Krebs zur Nebensache wird...

Liebe Ursus,

ich kann das so gut nachvollziehen. Mein Mann wurde 2015 transplantiert, hatte und hat bis heute mit extremen Begleiterscheinungen zu kämpfen und ist noch dazu schwer depressiv ABER er will keine Therapie. Und das nagt an allen, ich bin vollzeit berufstätig und muss mich auch zu Hause um alles fast allein kümmern, den ganzen Behördenkram, der Haushalt, Garten ... . Und ich bin mittlerweile auch an meinen Grenzen physisch und psychisch.
Mit den "Freunden" ist es bei uns ähnlich, vielleicht bin ich daran aber auch ein wenig selber Schuld. Aber es gab Zeiten, wo ich einfach nur meine Ruhe haben wollte und niemanden sehen oder hören wollte. Viele haben das nicht verstanden. Aber wenn es immer nur 1 Schritt vor und 2 zurück geht verzweifelt man irgendwann. Ich bin froh, das ich meinen Hund habe - klar wieder noch mehr Arbeit, aber er verschafft mir auch Freiraum da er ja raus muss. So habe ich wenigestens etwas Zeit für mich.
Ich müsste dringend mal raus, einfach weg, Urlaub Kur was weiß ich - aber wie soll das gehen? Also heißt es durchhalten, Zähne zusammenbeißen und hoffen. Und meinen Mann deshalb in eine Klinik oder Pflegeunterkunft bringen kann ich nicht.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft, liebe Grüße Suse
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 10.04.2018, 12:49
Ursus28 Ursus28 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.02.2018
Beiträge: 58
Standard AW: Wenn der Krebs zur Nebensache wird...

Liebe Suse,

ich danke Dir für Deine Offenheit, so traurig es ist, tut mir Dein Post unendlich gut. Arbeitet dann Mann noch? Mein Mann geht ja in die Klinik und will sich helfen lassen. Leider ist er grundsätzlich negativ zu fast allem eingestellt (schon weit vor der Erkrankung), so dass er an allem etwas auszusetzen hat und alles besser weiß. Ich bin so erschöpft, dass ich schon vorher fast alle sozialen Kontakte habe schleifen lassen, einzig an meinem Sport und Tierschutz halte ich fest. Tatsächlich ist Arbeit mittlerweile auch eine Ablenkung für mich geworden. Das kann es doch nicht sein.
Meine 3 Katzen sind auch meine großen Tröster und eine Kur habe ich tatsächlich für Anfang nächsten Jahres angepeilt. Es hilft niemandem, wenn ich aus den Schuhen kippe, zumal meine Tochter mich auch braucht.
LG, Ursus

Geändert von Ursus28 (10.04.2018 um 12:53 Uhr) Grund: Ergänzung
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 10.04.2018, 14:35
vintage vintage ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.05.2009
Beiträge: 746
Standard AW: Wenn der Krebs zur Nebensache wird...

hallo mai2013, hallo ursus,

oft verstärkt so eine heftige diagnose die "charakter- oder wesenszüge" eines menschen.
wenn jemand schon negativ drauf war,
wird sich das nicht durch eine schlimme diagnose "bessern".

wenn der partner/die partnerin keine hilfe annehmen möchte, seine/ihre entscheidung.
umso mehr muss man für sich sorgen und für die eigenen grenzen.
wo kriegst du kraft her, wo kannst du auftanken, wo du selbst sein...
und sage es ihm ruhig, wenn er es zu doll treibt... grenzen setzen ist so wichtig.

tiere, natur, kultur, gespräche (auch therapie), bücher, arbeit/hobby haben mir geholfen.
__________________
lieben gruß, vintage



Mein geliebter Mann wurde nur 49 Jahre alt und
starb knapp fünf Monate nach der Diagnose.
* Juli 1965 - + Mai 2015

ED Weihnachten 2014 Darmkrebs mit zu vielen Lebermetastasen,
dann auch Lungenmetastasen...

Geändert von vintage (10.04.2018 um 14:38 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 10.04.2018, 15:02
Ursus28 Ursus28 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.02.2018
Beiträge: 58
Standard AW: Wenn der Krebs zur Nebensache wird...

Das sehe ich genauso vintage. Ich gehe regelmäßig zur Akupunktur, das tut mir gut, um mich wieder ins Lot zu bringen. Lesen ist mir ebenfalls ein Kraftquell.
Leider befürchte ich, dass wir uns weniger durch die Krankheit(en) als durch den Umgang damit, immer mehr voneinander entfernen. Ich möchte doch meinen Mann nicht zurück lassen. Dieser Spagat ist ermüdend.

Geändert von gitti2002 (10.04.2018 um 21:54 Uhr)
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 23:11 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55