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#1
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Liebe Schönesleben,
ich finde es gut das du dich hier im Forum angemeldet hast, mir hat das immer sehr gut getan darüber zu schreiben oder einfach nur still mitzulesen. Aber deine Geschichte ist natürlich sehr grausam und das Schicksal hat ordentlich reingehauen :-( Als mein Daddy damals die Diagnose bekam standen wir vor den ersten Geburtstag meines Sohnes. Bis hin zu seinem Tod waren es die schlimmsten Monate meines Lebens. Das kann ich auch nicht schön reden. Dieses kämpfen, hoffen, bangen, das Leid usw. Aber rückblickend war es auch eine Zeit der intensiven Gefühle und des Miteinanders. Es wird dir hier sicher keiner einen Rat geben können, außer den Tod auszublenden und die Zeit zu genießen. Immer an das Gute glauben und Leben & Kämpfen. Hier sind schon so einige "Wunder" passiert. Ich wünsche dir und deinen Freund alles alles Gute. Haltet zusammen, kämpft und lebt. Auch für die bevorstehende Geburt wünsche ich dir alles alles Gute. LG Rebecca
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Mein Daddy * 04.08.1947 ![]() ED: 03.04.2017 (metastasierendes Lungenkarzinom (Adeno)) -------- Somewhere over the Rainbow--------- |
#2
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Es tut mir sehr leid. Ich wünsche Euch viel Kraft.
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Meine Mutti *18.09.1946 ![]() ED: Mai 2018. Lebermetastasen mit nicht bekannten Ursprungstumor. |
#3
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Liebe Rebecca,
vielen Dank für deine Antwort! Auch mein Vater ist vor 4 Jahren an einem HCC verstorben (ohne jemals Alkohol getrunken zu haben). Es waren 9 lange Monate voller „warten - Hoffnung - Enttäuschung“. Ich bin durch den Tod meines Vaters gewachsen, es war wie eine Erlösung. Zwischen Diagnose und Tod habe ich im Prinzip nichts anderes gemacht, außer mich über das HCC zu informieren und zu arbeiten. Ich glaube ich hätte diverse OP‘s selber durchführen können - soviel wusste ich darüber. Dieses Wissen war allerdings grausam für mich! Ich habe immer weiter gehofft und wurde immer wieder enttäuscht. Ich habe die letzte Woche sehr viel über Bauchspeicheldrüsenkrebs gelesen und neige schon wieder zu dieser „Überinformation“. Daher habe ich mir jetzt „verboten“ großartig Hoffnungen in irgendwelche Therapien zu legen (diese sind sowieso seeeeeehr begrenzt). Wenn wir keine Kinder hätten - auch dann wäre es sehr sehr schlimm, allerdings müsste dann „nur“ ich für mich damit klarkommen. Grausam genug. Ich habe so eine höllische Angst vor der Zukunft und denke schon 10 Schritte voraus. Ich weiß dass ich das nicht tun sollte, aber irgendwie kommen diese Gedanken immer wieder in meinen Kopf. Ich hoffe wir können diesen beschissenen kack Krebs irgendwann zeitweise aus unserem Kopf verbannen. Mein Mann ist stark, aber ich fühle wie er innerlich leidet und es mir gegenüber nicht eingestehen will, damit es mir nicht noch schlechter geht. Du hast vollkommen recht! So eng zusammengerückt wie jetzt sind wir noch nie! Man merkt halt doch immer erst dass man etwas vermisst, wenn es nicht mehr da ist bzw. droht nicht mehr da zu sein. |
#4
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Ich habe totale Gänsehaut wenn ich deinen Text lese. Auch ich habe 2 Kinder und es wäre unvorstellbar meinen Partner zu verlieren. Aber es kann uns alle treffen. Der Krebs ist präsenter den je. Und es gibt auch kein Rezept dafür wie man solche bösen Gedanken vertreiben kann. Ich denke gerade in dieser scheiß Jahreszeit ist es auch völlig normal das man sich mehr Gedanken. Wenn die Sonne wieder lacht, wird es Momente geben wo ihr nicht an die Krankheit denkt. Aber der Gedanke an diese Krankheit wird jeden Tag aufs neue wieder hoch kommen. Das geht nicht abzustellen und es ist menschlich. Wer liebt, hat Angst vor den Verlust. Ich habe in der Krankheitszeit meines Daddy´s sehr viele Hörbücher gehört. Über das Leben nach den Tod , über Trauerarbeit und und und. Ich wollte einfach vorbereitet sein. Ich wollte mich trösten und weist du was, es hat mir geholfen. Ich bin Krankenschwester und völliger Realist. Ich wusste das er stirbt, auch wenn ich bis zum letzten Tag Hoffnung hatte. Aber ich glaube er ist nicht für immer weg. Nur wo anders..das hat mir den Verlust leichter gemacht. Ich habe meinen Daddy im Hospiz erzählt wo er hin wandern wird. Er hat so aufmerksam zugehört und auch daran geglaubt. Ich glaube er hatte irgendwann keine Angst mehr vor dem sterben. Aber in diese Phase der "Akzeptanz" muss man erst kommen. Ihr habt noch einige Phasen der Trauerarbeit bzw. Krankheitsbewältigung vor euch. Ihr solltet Vorkehrungen treffen um euch alle auf das schlimmste vorbereiten (das hört sich hart an, aber leider muss man es mal aussprechen :-() aber ihr solltet auch nie aufhören zu kämpfen!!!!!!!!
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Mein Daddy * 04.08.1947 ![]() ED: 03.04.2017 (metastasierendes Lungenkarzinom (Adeno)) -------- Somewhere over the Rainbow--------- |
#5
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Schönesleben - genau das solte es sein für werdende Eltern und einem 20 Monate alten Knopf. Ich wünsche Euch, dass das Schicksal eine positive Wendung nimmt und Euch noch ganz viel Zeit als Familie bleibt.
Ich lebe in/mit einer Patchworkfamilie und unsere Kinder sind zwischen 16 und 20, mein Mann im Beobachtungsstadium, also eine weitaus „komfortablere“ Situation. Trotzdem ist es mein Alltag viele „Baustellen“ gleichzeitig zu handeln. Trotz der Sorge um Deinen Partner, wünsche ich Dir trotzdem, dass Du gut und sicher durch das letzte Drittel der Schwangerschaft kommst. Ich schicke Euch viele Schutzengel. Geändert von Ursus28 (16.01.2019 um 23:17 Uhr) |
#6
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Liebe Schönesleben,
lass dich einfach mal drücken. Ihr erlebt gerade den Alptraum und ich finde, dass du sehr stark und kraftvoll klingst. Ich habe meinen Mann an Krebs verloren. Er war gerade mal 45 als er gestorben ist. Leider weiß ich genau, wie du dich fühlen musst. Aber ich wollte dir auch Hoffnung dalassen. Der Schwiegervater meines Bruders hat den Bauchspeicheldrüsenkrebs überlebt. Auch sehr früh erkannt und operabel. Er hat noch eine Sicherheitschemo erhalten und alles ist jetzt 8Jahre her. Es gibt immer noch Hoffnung. Und wenn es Lebermetastasen sind, dann werdet ihr weiter kämpfen. Schritt für Schritt. Wichtig war bei uns immer, dass wir einander immer die Wahrheit gesagt haben. Also ich habe niemals falsche Hoffnungen gemacht aber ausgesprochen, wenn ich wirklich Hoffnung hatte. Dass ich für ihn da war. Immer und ohne Zeitlimits. Und er mir immer sagen konnte, was er sich wünscht von mir. Man trägt sich gegenseitig durch alles durch und du wirst merken, dass man mehr Kraft hat als man denkt. Ganz liebe Grüße an dich, Nina |
#7
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„Der größte Sch... kommt erst noch“ - das waren die Worre, die mein Vater damals humorvoll bei seiner tödlichen Diagnose sagte. Seitdem lachen wir gerne darüber. Wir sind sowieso eine sehr humorvolle Familie, also bitte nicht falsch verstehen wenn wir teilweise Witze über das Schicksal oder auch den Tod machen. Auch eine Art damit umzugehen...
Heute bei der Laparoskopie ereilte uns dann die wohl die vorerst letzte schlimme Nachricht, so dass ich nun sagen kann „der größte Sch…. ist jetzt da“: Metastasen in Leber und Bauchfell. OP unmöglich, nur noch lebensverlängernd Chemo. Meine Güte, Bernd ist 43 Jahre alt, hat größtenteils (mal abgesehen von einigen Jahren als Gelegenheitsraucher) immer gesund gelebt, sich gut ernährt, Sport (naja, das hielt sich in Grenzen 😉 ![]() ![]() Geändert von gitti2002 (18.01.2019 um 22:19 Uhr) Grund: ... |
#8
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Hallo Schönesleben,
freut mich wenn der eingebaute Optimimus noch für einen solchen Nick gereicht hat. Alle deine Frage sind leider sehr berechtigt - nur wird man sie wahrscheinlich auch nicht wirklich beantworten können. Ich würde jetzt nur mal so ein paar Gedanken nennen wollen, die mir beim Lesen durch den Kopf gegangen sind. Gut ist es, wenn insbesondere vor eine Therapieentscheidung, eine zweite Meinung in einem (in eurem Fall weiteren) Pankreas-Zentrum eingeholt wird. Ein Bauchspeicheldrüsenkrebs ist wirklich mies und mit sehr schlechten Prognosen behaftet, allerdings gibt es auch immer wieder Ausnahmen, die erstaunlich lange leben und die Therapie sehr gut tolerieren. Bevor man nicht alles ausprobiert hat, kann man also nicht wissen, wie es wirklich steht. Tatsächlich würde ich jetzt erstmal versuchen nur auf Sicht zu fahren, was ist in den nächsten 4 Wochen wichtig, was kann ich wegschieben. Nur Dinge tun die notwendig sind und alles andere beiseite schieben. Wenn sich das Haus während der Krankheitsphase halten lässt dann erstmal alles tun das es weiter besteht, hinterher kann man immer noch darüber nachdenken. Mir fällt wegen der Kinder ein, ob du nicht so etwas wie Erinnerungskisten anlegen kannst. Mit Dingen die Kindern und Eltern wichtig sind. Mit Dingen die nach ihrem Papa riechen. So etwas in der Art. Noch ist der Zug nicht abgefahren, schaut wie sich die Therapie anlässt und wie es deinem Mann damit geht. Lieben Gruß und ganz viel Kraft. dagehtnochwas
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Hoffe nicht ohne Zweifel und zweifle nicht ohne Hoffnung. Seneca (4 v.Chr. - 65 n.Chr.) |
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