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#1
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Hallo,
ich bin sehr entschlossen mit meinem Papa über das Sterben doch mal zu sprechen. Ich will ihm anbieten, daß er darüber mit mir reden kann. Allerdings weiß ich nicht so recht wie ich es angehen soll. Er ist ja sehr verschlossen - aber er sieht so traurig und gequält aus. Vielleicht wälzt er Probleme von denen keiner was weiß. Meine Mama schafft viel, aber mit ihm darüber reden das schafft sie nicht. Ich muß alle Kraft zusammennehmen und mit ihm sprechen! LG Gaby |
#2
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Hallo Gaby,
Ich finde die Idee gut, dass Du mit Deinem Vater übers Sterben reden möchtest. Alledings würde ich ihn nicht dazu drängen. Biete es ihm an und warte, bis er von selber kommt. Grüsse Juhu |
#3
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Hallo zusammen,
eben war ich wieder mal bei meinem Papa. Wir dachten schon, daß er über seinen Zustand Bescheid weiß... aber entweder hat er es nicht verstanden oder er verdrängt es völlig. Er redet ständig davon, daß er nicht weiß, warum er nicht zu Kräften kommt, so schwach ist und das die Chemo doch weitergehen muß. Er ist völlig ungeduldig wegen der Chemo. Der Arzt war gestern da und hat ihn auf das neue Jahr vertröstet, er sagte es wäre ja zwischen den Jahren im KH nichts los und sie würden sowas dann garnicht anfangen. Der Arzt möchte ja nicht, daß er wieder ins Krankenhaus geht, was wir auch alle beführworten. Ich habe mit meiner Mutter besprochen, daß wir aber wenn Papa es will ihn schon ins Krankenhaus bringen und er die Chemo machen lassen kann, wenn es die Ärzte dort auch beführworten. Wir wollen nichts gegen den Willen meines Vaters machen. Vom Sterben will er nichts wissen, er nimmt meine Hilfe bzw. meine leisen Andeutungen dahingehend auch nicht wahr oder will auch diese nicht hören. Ich habe jetzt beschlossen das Thema erst wieder aufzugreifen, wenn er auch bereit dazu ist. Keinesfalls möchte ich ihn drängen. Wir werden Heiligabend hinfahren mit den Kindern und ihn ins Wohnzimmer (ein Stockwerk tiefer) tragen, damit er an dem Abend bei uns sein kann, und wenn es nur wenig Zeit im Sitzen geht, so soll er doch bei uns sein! Er ist zwar schwach und sehr leicht, aber er kämpft noch - im Moment hoffen wir, daß es noch eine Weile so bleibt, weil er auch sehr wenig Schmerzen hat. Das liegt sicher auch an dem Schmerzpflaster und den Tropfen, die er einmal täglich zu sich nimmt. Leider ist der Bauch heute wieder dicker gewesen vom Wasser, ich hoffe er muß deswegen nicht wieder ins Krankenhaus. LIEBE JUHU, es tut so gut Dich zu lesen, ich bin am Montag sicher in Gedanken bei Dir und Deiner Familie. Ich weiß es wird sicher ein sehr harter Tag für Euch! Sei ganz lieb gedrückt Gaby |
#4
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Hallo Gaby,
Denke auch fest an Dich. Ich kann Dir sonst ein gutes Buch empfehlen: "Interviews mit Sterbenden " von E. Kübler-Ross. Ja, der Montag.. bin froh, wenn er vorbei ist. Momentan kann ich nicht mehr weinen, habe das Gefühl, meine Tränen sind versiegt... gab gestern auch nocht Streit mit meiner Schwester. Sie ist momentan sehr nervös und quasselt wie ein Buch. Was meine Mutter sehr störte und sie bat, still zu sein (die Pfarrerin war gerade da). Dann stand sie auf und verschwand und blieb dem Gespräch mit der Pfarrerin fern. Als sie gegangen war, warf sie uns vor, dass wir sie ausschliessen (was nicht stimmt und wir ihr auch zu erklären versuchten) und mir warf sie vor, dass ich mich nicht genug um Papi gekümmert habe in den letzten 2 Jahren. Sie war ja 2-3x in der Woche da und ich nicht. Es hat mich sehr verletzt und ich finde es absolut unfair. Nur leider wird sie den Groll weiter gegen mich hegen, ich habe mich versucht zu erklären, aber es hat sie nicht interessiert. Hätte nicht auch noch sein müssen... Naja, es ist eine kleine Welt wütend, ich mache mir keine Vorwürfe, ich war zwar wenig da, dafür waren die Stunden mit ihm schön und intensiv. Fühl Dich gedrückt. Juhu |
#5
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Liebe Juhu,
das ist ja wirklich sehr unschön was Deine Schwester sagt. Vielleicht braucht sie irgentjemanden, dem sie Schuld zuweisen kann in ihrer Trauer. Jeder reagiert anders. Der Druck der auf Dir lastet bis die Beerdigung vorrüber ist, wird die Tränen wieder fließen lassen, da bin ich mir sicher. Ich kenne das von einer anderen Beerdigung her wo es um einen sehr guten Freund von mir ging. Ich habe die Beerdigung wie unter einem Schleier wahrgenommen, aber dann, als es vorbei war, flossen die Tränen. Ich hoffe Deiner Mutter geht es einigermaßen und sie leidet nicht soviel. In Gedanken bei Euch Gaby |
#6
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Liebe Gaby,
Meiner Mutter geht es einigermassen. Sie möchte auch den Montag vorbei haben. Mal schauen, was dann ist. Müssen es auf uns zukommen lassen. Ihr gehts wie mir teilweise, sie kann nicht mehr weinen. Aber es kümmern sich alle total lieb um sie, die Nachbarn und die Verwandten. Finde ich sehr schön. Und wie gehts Deinem Vater? Grüsse Juhu |
#7
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Liebe Juhu,
werde Morgen in Gedanken bei Euch sein! Kann mir gut vorstellen, dass man froh ist, wenn dieser Tag vorüber ist. Sei gedrückt Barbara |
#8
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Liebe Juhu,
Deine Mutter kann ich vollkommen verstehen, der entgültige Abschied auf dem Friedhof ist wohl noch einmal eine große Hürde. Erst dann kann sie langsam sich an die Situation annähern ohne Deinen Papa leben zu müssen. Das wird sicherlich sehr schwer - aber ich bin mir sicher Ihr werdet ihr Halt geben. Meinem Papa ging es heute sehr schlecht, er hat fast den ganzen Tag geschlafen und hatte Schmerzen. Er zögert die Einnahme der Schmerztropfen immer so raus... Er wollte garnicht richtig wachwerden, er schläft nachts noch immer recht schlecht. Durch das Morphium sieht er seltsame Dinge und träumt auch so heftig. Er weckt ab und an meine Mutter und fragt sie nach irgentwelchen Sachen (Geld etc...). Essen kann er kaum noch, er hat zwar Appetit, bekommt aber nur minimale Portionen runter. Am liebsten isst er Griesbei, den verträgt er auch gut. Er wird immer schwächer und sieht so unendlich leidend aus, es bricht einem fast das Herz. Heute waren wir mit Mama einen Weihnachtsbaum kaufen, danach hätte sie beinahe geweint - ich fürchte mich ein wenig vor Weihnachten. Es ist so nah und doch so fern. Ich drücke Dich Juhu Gaby |
#9
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Liebe Juhu
heute drücken wir dich ganz lieb, in Gedanken bei dir in diesen schweren Zeiten des Abschiednehmens. Liebste Grüsse Liz und Willy |
#10
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Liebe Petra (stina),
ich weiß nicht ob Du noch mitliest, aber möchte Dir auch ganz liebe Grüße senden und Dir und Deiner Familie ein friedliches Fest wünschen. Weihnachten wird sicher nicht so sein, wie viele Jahre vorher, aber für unsere Kleinsten doch sehr wichtig. Ich drück Dich ganz lieb und denke an Dich Gaby |
#11
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Hallo Gaby,
auch Dir und Deiner Familie schöne Weihnachten, wenngleich ganz anders als letztes Jahr. Wie geht es DIR? |
#12
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Liebe Petra,
ich fühle mich gealtert, optisch wie auch geistig. Verstehst Du was ich meine? Ich mache viele Dinge bewusster, gehe auch anders mit meinen Kindern um, was nicht unbedingt negativ ist. Ich bin ihnen gegenüber viel geduldiger geworden. Geht dir das auch so? Ich entdecke neue Seiten an mir, die ich bisher nicht kannte. Ich empfinde für meinen Papa mehr, als ich jemals geglaubt habe bzw. darüber nachgedacht habe. Sachen, die mir noch vor einigen Monaten wichtig waren, verschwinden einfach, ich denke nicht dran. Bin allerdings auch viel vergesslicher geworden und viel nachdenklicher. Ausserdem habe ich extrem nah "am Wasser gebaut", selbst beim Fernsehen oder feierlichen Veranstaltungen. Heute schaue ich wieder nach meinem Papa, er verlangt immer noch nach der Chemo. Gestern hatte er arge Schmerzen, die sind vorallem nachts. Meine Ma bekommt kaum noch Schlaf. Ich würde ihr gerne mehr helfen, weiß aber nicht wie. Sie sagt mir auch nicht, wie ich helfen kann. Sie sagt immer nur es wäre alles okay für sie und das ich genug um die Ohren hätte. Was hab ich denn um die Ohren??? MIR geht es doch GUT! Nachdenkliche Grüsse Gaby |
#13
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Liebe Gaby, auch ich finde, daß ich durch den Tod meines Vaters und die Erkrankung "reifer" geworden bin. Sicherlich machen solche "Sachen" auch bewußter für vorher vielleicht "unwichtigere Sachen" und auch früher wichtige Sachen, sind jetzt unwichtig oder unnötig oder sogar lächerlich. Ja, ich kenne dies ganz genau. Besser hätte ich es auch nicht ausdrücken können. Ich verstehe Dich sehr gut. Wenn Du magst, kannst Du auch gerne mir persönlich mailen. Schaue morgens und nachmittags/abends immer noch nach den Mails, ob ich arbeite oder nicht
![]() Auch meine Mutter/mein Vater haben mir nie gesagt, WIE ich helfen kann. Habe dann einfach alles was mit Ärzten, Krankenhäuser, Institutionen usw. zu tun hatte, ihnen abgenommen. Und Papa täglich mit Mama und den Kids im Krankenhaus besucht. Und später dann zu Hause geholfen. War einfacher für mich, da ich im Haus wohne. Wie geht es Deinem Papa jetzt? Deiner Mutter? Liebe Grüße Petra (PS: Bin da, wenn Du "mailen" willst. |
#14
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Liebe Petra,
tut gut von Dir zu hören. Gerne können wir mailen! Meine Mail-Adresse lautet: gaby@sfuhlroth.de Papa war sehr schwach gestern. Ich hatte dauernd das Gefühl, daß er mir etwas sagen will, aber immer kam was dazwischen. Vielleicht habe ich mir es auch eingebildet. Mama und ich haben am Abend vorher was geregelt, was ihm sehr am Herzen gelegen hat und ich fand er sah viel zufriedener aus. Er isst so wenig, der Bauch ist wieder voll mit Wasser. Eigentlich wollen wir ihn nicht mehr ins Krankenhaus bringen, aber wenn er nichts mehr essen kann und es will, muß doch noch mal Wasser abgezogen werden. Einerseits möchte er ins Krankenhaus andererseits hat er sehr viel Angst. Er hat auch mehr Schmerzen, insbesondere im Rücken. Ich glaube das kommt auch vom Liegen, aber er kann einfach nicht mehr aufstehen. Er kann sich auch kaum auf den Beinen halten, wäre gestern beinahe gestürzt, als er mit dem Rollwagen zur Toilette gegangen ist. Er ist zu meiner Mutter nicht sehr nett, mäkelt an allem rum, nicht böse, aber völlig unzufrieden. Zu mir ist er sehr lieb, ich habe auch das Gefühl, daß er das Gewusel meiner Mutter nicht ertragen kann. Aber sie kann ja nicht still neben ihm am Bett sitzen, dafür ist sie garnicht der Typ. Er hat seinen Frieden noch nicht gefunden. Irgentwas fehlt ihm dazu noch - ich kann ihn nicht fragen... ich fühle mich so schwach momentan. Ich schlafe nachts sehr unruhig, träume wirre Sachen, schrecke hoch und bin morgens wie gerädert. Gehst Du oft zum Friedhof? Ich drück Dich ganz fest Gaby |
#15
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Er muß nun doch wieder ins Krankenhaus, nachher kommt der Arzt um nach ihm zu sehen. Er will nun doch dorthin, der Bauch ist zu dick und schmerzt zu sehr. Ich habe große Angst, daß er nicht mehr nach Hause kommt, aber wir werden alles in Bewegung setzen, damit er schnellstmöglich wieder bei uns ist!
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