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Alt 13.02.2005, 09:00
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Standard Computergestützte Dokumentation entlarvt Melanome

http://www.aerztezeitung.de/docs/200...rebs/hautkrebs

Methode verbessert Heilungs-Chance / Striktes Einhalten der Kontrolltermine wichtig

PLAUEN (hsr). Mit der computergestützten videodokumentierten Auflichtmikroskopie werden maligne Melanome bereits so früh entdeckt, daß sie - werden sie schnell entfernt - dem Patienten meist nicht mehr schaden können. Eine Heilung ist dann bei einer Zehn-Jahres-Überlebenswahrscheinlichkeit von mehr als 97 Prozent nahezu sicher.

Der Vorteil der Videodokumentation liegt auf der Hand: makro- wie mikroskopische Veränderungen eines Pigmentflecks können über lange Zeit mit Hilfe bestimmter Kriterien (nach der ABCD-Regel) erfaßt und Veränderungen so früh erkannt werden. Als Beispiel für den hohen diagnostischen Wert dieser digitalen Technik hat Professor Lutz Kowalzick vom Voigtland-Klinikum in Plauen die Krankengeschichte eines 43jährigen Mannes ausgewählt (Z Hautkr 77, 2002, 487).

Der Patient stellte sich mit über 50 Pigmentmalen erneut zur Kontrolle seines Pigmentstatus vor. Bereits zwei Jahre zuvor waren ihm drei verdächtige Nävuszellnävi entfernt worden.

13 seiner Pigmentmale wurden für die Auflichtmikroskopie (Dermatoskopie) ausgewählt und dokumentiert, darunter ein 10,6 mm2 großer Nävus an der rechten Wade. Diese, so der Dermatologe, "relativ kleine Läsion, die klinisch prima vista nicht als besonders suspekt aufgefallen wäre", maß bei der Kontrolle ein Jahr später schon 15,6 mm2 und war nach den auflichtmikroskopischen ABCD-Kriterien Melanom-verdächtig.

Das Hautmal wurde sofort exzidiert. Die histologische Untersuchung ergab schließlich ein superfiziell spreitendes malignes Melanom im Tumorstadium pT1, das bereits 0,43 mm tief in die Haut eingewachsen und den Invasionsgrad II erreicht hatte, die Epidermis also bereits durchdrungen und ins Korium eingebrochen war.

Weil mit der Auflichtmikroskopie Melanome so rechtzeitig entdeckt werden können, daß eine fast 100prozentige Heilung möglich ist, empfiehlt Kowalzick, dieses Verfahren zur engmaschigen Kontrolle anzuwenden bei Risikopatienten mit

klinisch oder auflichtmikroskopisch atypischen Nävi,
bereits histologisch gesicherten dysplastischen Nävi oder
primären Melanomen.
Bei allen Vorteilen der digitalen Technik mahnt Kowalzick aber auch zur Vorsicht. Die Methode könne zu trügerischer Sicherheit verleiten, indem ein beginnendes Melanom, statt es zu exzidieren, weiter beobachtet werde. Kritisch ist die Compliance: Die Patienten müssen zu den Kontrollen erscheinen, so der Dermatologe.

STICHWORT ABCD-Regel

Die Diagnosekriterien für Melanome in der Dermatoskopie faßt die ABCD-Regel zusammen, die sich etwas von der in der Klinik üblichen ABCDE-Regel unterscheidet.

ABCD-Regel:
A steht für Asymmetrie
B für Begrenzung
C für Colorierung und
D für Differentialstruktur.

Es können für jeden Parameter Punkte zwischen Null und Acht mit unterschiedlichen Multiplikatoren vergeben werden. Aus der Summe errechnet sich ein Dermatoskopiepunktwert. Ab einem Wert über 5,45 liegt sehr wahrscheinlich ein Melanom vor, Läsionen mit einem Wert über 4,75 sind verdächtig. ABCDE-Regel: D steht für Durchmesser, E für Erhabenheit. Sind vier Kriterien erfüllt, sollte die Läsion wegen Melanomverdacht entfernt werden.
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