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  #1  
Alt 29.08.2021, 18:09
hierfalsch hierfalsch ist offline
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Standard AW: Zwei Prognosen, die unterschiedlicher nicht sein könnten...

Liebe plaspoo

also ich habe den Eindruck, Du machst das alles sehr gut. Ich denke, es IST eine Gradwanderung - Dein Mann ist verständlicherweise erschöpft und er möchte ebenso verständlicherweise viel Zeit mit seinen Kindern verbringen. Dass das ein Spagat ist, in dem es die eine perfekte Lösung sowieso nicht gibt ist meines Erachtens klar.
Ich denke es bleibt nichts weiter übrig als so weiter vor Euch hin zu versuchen das Beste aus einer ätzenden Situation zu machen. Das bedeutet vermutlich manchmal Pause und manchmal Anstrengung, je nachdem wie die Lage gerade ist Sicherlich wäre es hilfreich, wenn Dein Mann klar artikulieren könnte, was er wann möchte und braucht, aber das ist ja nunmal leichter gesagt als getan. (MIR ist das damals in der Krebstherapie jedenfalls ausgesprochen schwer gefallen und natürlich muss man auch erstmal selbst wissen, was man möchte und braucht bevor man es jemandem erklären kann.) Von daher würde ICH sagen: Ihr macht alles richtig.

Also toitoitoi und die besten Wünsche

hierfalsch
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  #2  
Alt 30.08.2021, 08:47
Beccamaus Beccamaus ist offline
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Standard AW: Zwei Prognosen, die unterschiedlicher nicht sein könnten...

Hallo Plaspoo, ich denke was Falco meint ist das es hier um deinen Mann geht und er sicher das ein oder andere geschriebene Wort nicht gut findet. Aber das ist ja auch ok... nicht jeder findet alles gut und versteht die Situation. Ich denke seine Worte sind manchmal ein bisschen hart oder wirken hart und manche lassen sich dann dazu verleiten, nicht mehr zu schreiben, aus Angst was falsches zu schreiben. Deswegen finde ich solche Aussagen auch nicht ganz fair... man soll sich gerade hier, über alles auslassen können, auch wenn es manchmal böse und unfaire Gedanken sind. Also , schieb deine Gedanken beiseite und schreibe was dir aufm Herzen liegt. Du machst das super, bist für deinen Mann da und hast ja zusätzlich noch einiges an der Backe...also dazu erstmal "Hut ab". Die Verwirrtheit kann sehr gut von dem Palladon kommen, hatte mein Daddy auch, nur leider musste es ja immer wieder angehoben werden, so dass seine Verwirrtheit nie weg ging. Ob letztendlich noch Hirnmetasten dazugekommen sind oder ob es rein am BTM lag, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. LG
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Mein Daddy
* 04.08.1947 25.06.2018

ED: 03.04.2017 (metastasierendes Lungenkarzinom (Adeno))


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  #3  
Alt 30.08.2021, 12:23
zebra01 zebra01 ist offline
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Standard AW: Zwei Prognosen, die unterschiedlicher nicht sein könnten...

Hallo,
ich könnte mir gut vorstellen, dass die Verwirrtheit nicht nur von den Tabletten, sondern auch von den Schmerzen kommt. Das ist zumindest bei meinem Mann so. Auch habe ich den Eindruck, dass dein Mann zuwenig Schmerzmittel nimmt. Bespricht er seine Schmerzen aufrichtig mit dem Arzt?
25 mg Novalgin hieß es vor einigen Wochen. Das ist gar nichts. Mein Mann nimmt zB. 400mg. Vielleicht sollte er ein Schmerztagebuch führen, damit der Palliativdienst ihn besser einstellen kann?
Alles Gute
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  #4  
Alt 30.08.2021, 18:13
plaspoo plaspoo ist offline
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Standard AW: Zwei Prognosen, die unterschiedlicher nicht sein könnten...

Hallo, es gibt was neues...
Wir waren heute in FFM zum regulären Termin. Mein Mann hat einen HB von unter 7, so dass sie uns zu einer Transfusion geraten hat. Außerdem könnte die Verwirrtheit von einem kleinen Sturz vor einer Woche herrühren, wo mein Mann aus seiner Hängematte viel. Da es dort etwas länger dauern könnte, sind wir hier nach Hause zu seinem Onkologen gegangen, da hatte er heute auch noch Termin. Der hat ihn sofort eingewiesen, Transfusion und erstmal CT bei hochgradigst neurologischen Auffälligkeiten. Es kann sein, dass er Metastasen hat, der eben doch eine Blutung, oder etwas ganz anderes.

@Zebra01 Das Palliativteam unterstützt uns leider nicht, solange mein Mann noch Therapie haben möchte
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  #5  
Alt 31.08.2021, 08:14
Beccamaus Beccamaus ist offline
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Standard AW: Zwei Prognosen, die unterschiedlicher nicht sein könnten...

Was ist das denn für ein Palliativdienst? Also da fehlen mir ja die Worte.

Halte uns auf den laufenden...ich denke ganz fest an euch. LG
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ED: 03.04.2017 (metastasierendes Lungenkarzinom (Adeno))


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  #6  
Alt 31.08.2021, 21:34
plaspoo plaspoo ist offline
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Standard AW: Zwei Prognosen, die unterschiedlicher nicht sein könnten...

Zitat:
Zitat von Beccamaus Beitrag anzeigen
Was ist das denn für ein Palliativdienst? Also da fehlen mir ja die Worte.
Also, sie haben erklärt, dass die Krankenkasse nicht für palliative Versorgung und Therapie zeitgleich bezahlen will. Macht Sinn für mich.

Ich war heute bei ihm, nach 2 EKs ist er schon deutlich rosiger und er ist auch nicht mehr so sehr verwirrt. Morgen darf ich wohl mal mit dem Arzt sprechen. Und über den dortigen Sozialdienst lassen wir den Pflegegrad beantragen. Ich bin ein bisschen erleichtert.
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  #7  
Alt 01.09.2021, 08:37
Beccamaus Beccamaus ist offline
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Standard AW: Zwei Prognosen, die unterschiedlicher nicht sein könnten...

Na das ist ja schon mal eine Erleichterung wenn ein Pflegegrad endlich beantragt wurde, schön.

Also hier bekommt man die SAPV Verordnung wenn der Arzt diese ausstellt, ihr bekommt ja keine kurative Therapie mehr, sondern eine palliative Therapie , natürlich kann man da nebenbei schon SAPV mäßig was machen. Aber egal... es läuft ja endlich alles. Ich bin sehr gespannt was der DOC sagt...ich drücke die Daumen das es endlich mal eine pos. Nachricht ist.
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ED: 03.04.2017 (metastasierendes Lungenkarzinom (Adeno))


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  #8  
Alt 16.09.2021, 22:08
Christin12 Christin12 ist offline
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Standard AW: Zwei Prognosen, die unterschiedlicher nicht sein könnten...

Hallo Plaspoo,
es tut mir sehr leid, was ihr durchmachen müsst.
Wie alt sind eure Kinder?

Lass mich bitte etwas dazu schreiben:

Wenn ich richtig gelesen habe, ist es der Wunsch deines Mannes, zu
Hause zu sein. Möglicherweise ist es sein letzter Wunsch.
Ein Palliativteam kann ihn auch sehr gut zu Hause versorgen.
Wie Beccamaus schrieb, könntest du dich krankschreiben lassen und
für deinen Mann da sein. Es gibt auch eine Pflegezeit, die dein Arbeitgeber
dir gewähren kann.
Mir tut es in der Seele weh zu lesen, dass der Wunsch deines Mannes nicht
erfüllt werden wird. Versuche es doch wenigstens. Vielleicht sagt er ja irgendwann selbst, dass er ins Hospiz möchte.
Ich wünsche euch viel Kraft und noch viel gemeinsame Zeit.
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  #9  
Alt 16.09.2021, 22:35
toastbrot81 toastbrot81 ist offline
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Standard AW: Zwei Prognosen, die unterschiedlicher nicht sein könnten...

Oh man, tut mir alles sehr sehr leid.

Dass ihr Euch doch für das Hospiz entschieden habt, war sicherlich nicht einfach. Ja, der Wunsch war ein anderer. Ich sehe das aber etwas anders als meine Vorrednerin, ohne das aber böse zu meinen. Es geht manchmal zu Hause einfach nicht. Gerade wenn schon Gespräche geführt wurden und zum Hospiz geraten wurde ... klar, krankschreiben geht. Für eine kurze Zeit ja. Aber nicht jeder kann sich halt irgendwann die Runterstufung auf Krankengeld leisten. Gerade wenn sowieso noch das andere Einkommen fehlt. Auch kann das emotional nicht jeder. Mein Vater hätte das zu Hause letztes Jahr mit Mama nicht geschafft. Er hätte keine Nacht wirklich geschlafen aus Sorge irgendein Anzeichen von Mama zu verpassen und keine Hilfe rufen zu können. Ganz zu schweigen von dem emotionalen Aspekt,dass der Partner in der Wohnung stirbt. Damit kann auch nicht jeder umgehen.
Soviele Aspekte, die in die Entscheidung einfließen. Und die Entscheidung war vermutlich nicht einfach.

Ich hoffe, dass ihr bald einen Hospizplatz kriegt oder vielleicht schon gekriegt habt. Ich war letztes Jahr fast jeden Tag da, es war ein bisschen wie zweites zu Hause. Hab mich da sehr wohl gefühlt. Ja, es kamen auch mal ein schlechtes Gewissen hoch, dass Mama halt nicht mehr zu Hause war. Gleichwohl wusste ich aber, dass sie die tolle Betreuung dort zu Hause halt nicht in dem Maße bekommen hätte.

Alles Liebe Euch
__________________
Mama 16.01.1958 - 17.10.2020
Lungenkrebs & Hirnmetastasen, ED 25.07.2020
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  #10  
Alt 16.09.2021, 23:15
plaspoo plaspoo ist offline
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Beiträge: 32
Standard AW: Zwei Prognosen, die unterschiedlicher nicht sein könnten...

Guten Abend,

eigentlich wollte ich ihm tatsächlich seinen Wunsch erfüllen, zuhause zu sein, ursprünglich wollte er auch zuhause sterben.
Unsere Kinder sind 2, 5 und 8 Jahre alt, sie sind einfach zu klein, sie brauchen wenigstens zuhause "Normalität".

Eine Krankschreibung ist noch nicht sinnvoll, eben aus dem Grund, dass man momentan nicht sagen kann, ob es 2 Tage, 2 Wochen oder 2 Monate sind. Sobald man es besser abschätzen kann und ich mich nicht mehr wohlfühle mit dem Arbeiten, werde ich mich aber natürlich aus der Arbeit zurückziehen, auf die ein oder andere Weise. Zum Glück kommt mir mein Arbeitgeber sehr entgegen, sodass ich, zumindest ab November, mich zurückziehen kann, ohne jemandem zu schaden.

Soweit ich weiß, hat er es akzeptiert, ins Hospiz zu gehen. Mein Plan ist, dass wir ihn, wenn er dort eingezogen ist und es ihm soweit gut geht, dann hole ich ihn tageweise nach Hause.
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