#1
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Die Wahrheit
Mittwoch muß ich mit meiner 80jährigen Mutter zur CT und es wird sich dann herausstellen, ob ihre Gehirnblutung vor 4 Wochen aufgrund von Metastasen entstanden sind. Meine Mutter ist körperlich und psychisch in einem sehr schlechten Zustand, und ich weiß, daß sie ein ungünstiges Ergebnis kaum verkraften würde. Sie schläft jetzt schon kaum noch, bekommt Morphium und Antidepressiva, ist aber geistig voll auf der Höhe.
Ich weiß jetzt nicht, ob ich die Ärzte vorher anrufen soll, damit sie ihr nichts sagen. Auf der anderen Seite kennt meine Mutter mich so gut, daß sie mir immer unausgesprochene Dinge anmerkt. Ich bin so ein schecklich ehrlicher Mensch, ich kann einfach nicht lügen. Dazu kommt, daß sie ja auch operiert werden soll, wenn es Metastasen sind. Was sollen wir ihr denn sagen, woran sie operiert wird, wenn sie nichts weiß? Und es ist doch auch ihr Leben, sie hat doch ein Recht auf die Wahrheit! Oder habe ich die Pflicht, sie vor der Wahrheit zu schützen? Es sind so viele Fragen, wie kann ein Mensch eigentlich allein mit so einer Problematik fertig werden... Wer war oder ist in einer ähnlichen Situation und kann mir helfen? |
#2
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Die Wahrheit
Danke, Miss Molly, für die Antwort. Ich habe mir das alles durchgelesen und weiss nun,daß ich alles an mich herankommen lassen werde.Wenn sie nun Metastasen hat, kann man ja gemeinsam hoffen, daß sie noch einige Zeit zu leben hat.
Heute war sie wieder im Kreise ihrer Familie sehr glücklich. Ihre Freundin war da, Enkel, Urenkel usw. Sie hatte ein neues Morphiumpflaster bekommen und war so richtig gut drauf. Es fällt schwer zu glauben, daß sie mal nicht mehr bei uns sein wird. Aber jetzt warten wir erst mal den Mittwoch ab, ich bin gespannt, wie die Ärzte mit dem Thema umgehen. |
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