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Alt 27.07.2005, 12:02
Gast
 
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Standard Anstieg des PSA nach OP und Hormontherapie

Hallo Sean73,

ein "biochemisches Rezidiv" wird nur über einen PSA-Anstieg definiert, ohne dass man bereits durch diagnostische Verfahren ein tatsächliches Rezidiv nachweisen kann.

Für ein biochemisches Rezidiv gibt es unterschiedliche Kriterien;

1.) Kurzzeitiger PSA-Anstieg um das Doppelte
2.) Permanenter PSA-Anstieg des PSA-Wertes von 2 ng/ml im Vierteljahr
3.) Deutlicher PSA-Anstieg in drei aufeinanderfolgenden Messungen.

(Quelle: Franke/Kreutzig, Prostataspezifisches Antigen
ISBN 3-931468-01-1)

Ich meine, dass dein Vater keines dieser drei Kriterien erfüllt und die Hormonblockade nur ein "vorsorgliches", d.h. adjuvantes Vorgehen seitens seines Urologen war.

Und nun möchte ich noch zur Eurer Beruhigung aus Weißbach/Boedefeld, Diagnose Prostatakrebs ISBN 3-88603-858-0 zitieren:

"11.7 Soll die Hormonbehandlung bei ersten Anzeichen einer Progression oder verzögert (spät) beginnen?

Diese Frage beschäftigt uns seit vielen Jahren und es gibt theoretische Überlegungen, die für eine, aber auch solche, die für die andere Vorgehensweise sprechenn. ...
Aus diesen Gründen setzt sich allmählich die Meinung durch, dass es besser ist, eine erforderliche Hormontherapie möglichst früh zu beginnen. Die Tumormasse ist dann noch gering, die tumorbedingten Komplikationen treten seltener auf und die befürchtete Progression setzt später ein, insbesondere dann wenn sich noch keine Fermetastasen gebildet haben. Die Überlebensdauer kann verlängert werden, zu mindest bei Patienten die zwar Lymphknoten- aber noch keine Fernmetastasen haben."

Und an anderer Stelle "Zu Beginn (der Hormonblockade) können der Prostatatumor und die Metastasen "schmelzen, wie die Butter an der Sonne";...

Der informierte Patient weiß aber, dass dies keine Zeichen der Heilung sind, sondern der vorbestimmte Verlauf wird nur zeitlich aufgeschoben. Je besser der Patient aber auf die Behandlung anspricht bzw. je stärker der PSA-Wert abfällt, um so günstiger sind die Aussichten, in dieser Phase der Remission lange zu verbleiben. Hormone bzw. Hormonentzug heilen nicht, weil sich das Prostatakarzinom aus unterschiedlichen (heterogenen) Zellen zusammensetzt. Dieser "multikulturelle Status" bedeutet, dass einige (Hormon-abhängige) Zellen durch die Therapie vernichtet werden, andere langsamer wachsen und einige (Hormon-unabhängige) unbeeinträchtigt bleiben."

Jetzt will ich aber mit dem Zitieren aufhören und bin auch selbst mit meinem Latein am Ende.

Gruß

Hansjörg Burger
www.selbsthilfegruppe-prostatakrebs.de
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