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  #1  
Alt 21.11.2005, 22:20
Liz und Willy Liz und Willy ist offline
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Standard AW: Bye bye Dad, I love you .... Alfred 16.2.1972

Hallo ihr Lieben

Heute war Besprechung - Donnerstag erneut Eintritt in die Klinik, Freitag op.. Beim heutigen Ultraschall wurde ein 2,5cm grosses Unding im Eierstock gefunden, heute endlich haben sie die Tumormarker entnommen, hier wird nicht allzuviel Wert auf Tumormakrer gelegt ausser bei Eierstock- und Prostatakrebs.

Melde mich wieder - muss in die Waschküche!


So die Wäsche ist aufgehängt und die nächste Maschine läuft.

Also trotz Lungenentzündung muss ich eintreten, bis dann sollten die Antibiotika wirken, sodass die Op. nicht mehr hinausgezögert wird. Auch eine gebrochene Rippe ist nur bedingt ein Hindernis, macht zwar die Sache nicht einfacher, aber sie wollen nun wirklich nicht mehr länger zuwarten - Also nix mit Wartebänkchen diesmal - hoffentlich bleibt es dabei.

Daddy darling you know what youv'e got to do....

I love you dini Gigaxel
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Willy 54 J. LK Pancoast Tumor Adeno. ES 8/02 ED 11/02, Radio-Chemo, Op. 2/03 seither Teilgelähmt, O2-abhängig
Liz MS im Rolli. Gebärm.ca. 8/05
Mami 10.4.1934 - 7.9.2009
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Geändert von Liz und Willy (21.11.2005 um 22:54 Uhr)
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  #2  
Alt 21.11.2005, 23:35
Briele Briele ist offline
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Standard AW: Bye bye Dad, I love you .... Alfred 16.2.1972

Meine liebe Liz,

Du schreibst das ein bisschen so – wie soll ich sagen – wie jemand einen neutralen Bericht schreibt. Erst bin ich erschrocken aber ziemlich schnell hat sich Verständnis breit gemacht. Ja, ich weiß, es gibt eine Art von Angst, manchmal von Entsetzen und da muß man dann einen Schritt beiseite treten, sein Ich ausklammern um es zu beschützen, um es heil sein zu lassen. Ich glaube man macht dann instinktiv das Richtige.

Das wirkliche Leben hat so Drehbücher für einen bereit, bei einem Script würde jeder sagen, nein, das ist jetzt überzeichnet, so etwas gibt es nicht.

Also Donnerstag. Ich kann mir vorstellen wie Du die nächsten zwei Tage verbringst: mit Vorbereitungen und Vorarbeiten für Deine Familie.

Entschuldige, aber nun fällt mir meine liebe Mama ein. Am Nachmittag waren wir beim Arzt, für den nächsten Tag war der Eintritt ins Krankenhaus. Was machte sie am Abend? Ein Kilo Butterschmalz oder mehr, weil man nur so eine gute Sauce kriegt, die der Papa gerne hat.

Ich schweife ab.

Liebe Liz, ich werde oft und intensiv an Dich denken, das werden ganz viele tun. Du bist so vielen hier ein wichtiger, lieber Mensch und nun versuchen wir die Hoffnung, die Wünsche, ja auch die Liebe für Dich, zu bündeln und Dir zu schicken.

Hab dich richtig gern.

Deine Briele
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  #3  
Alt 22.11.2005, 02:00
Liz und Willy Liz und Willy ist offline
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Standard AW: Bye bye Dad, I love you .... Alfred 16.2.1972

Liebe Briele

Nicht schimpfen, du hast recht, ich kann im Moment nur sachlich vorgehen, ich habe gestern so en richtigen Heultag gehabt, und das will ich euch nicht zumuten. Ich habe mich wie du geschrieben hast ausgeklinkt, ich funktioniere nur, bin froh gestern und heute Waschtag gehabt zu haben, so musste ich immer auf Trab bleiben. Ja keine Zeit haben zum Nachdenken.

Ich bin auch sehr verwirrt, Willy behandelnden Oberarzt, der direkte Vorgesetzte unserer in letzter Zeit so besch... Onkodocs. wird am Mittwoch nächste Woche hier in der Klinik aufhören, Nachfolger ist noch nicht da, kommt erst in 6 Monaten und ist ausgerechnet der Onko Doc der mir vor 3 Jahren am Heiligabend sagte Willy hat noch 2-3 Monate. Als er uns dies mitteilte, dass er nun so bald gehen wird, musste ich weinen, irgendwie war er der seidene Faden hier und nun fehlt uns diese Verbindung dieser Strohhalm.

Es ist wie wenn einem ein Stück Hoffnung und Kampfgeist genommen wird.

Gute Nacht ihr Lieben eine sehr nachdenkliche Liz
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Willy 54 J. LK Pancoast Tumor Adeno. ES 8/02 ED 11/02, Radio-Chemo, Op. 2/03 seither Teilgelähmt, O2-abhängig
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  #4  
Alt 23.11.2005, 14:08
Liz und Willy Liz und Willy ist offline
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Standard AW: Bye bye Dad, I love you .... Alfred 16.2.1972

Darling Daddy

Bitte heb sorg zum Mami von unserem Doc.

Gib Kraft der ganzen Welt für Hattemutte und Jutta am heutigen Opstag und Petra mit Klein Sarah für ein positives Resultat am Freitag. Richte ganz liebe Grüsse an Christas Eltern aus - sag ihnen sie haben ne super Tochter.

I love darling Daddy and miss you so much....

Dini Gigaxel
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Willy 54 J. LK Pancoast Tumor Adeno. ES 8/02 ED 11/02, Radio-Chemo, Op. 2/03 seither Teilgelähmt, O2-abhängig
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  #5  
Alt 23.11.2005, 20:23
Briele Briele ist offline
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Standard AW: Bye bye Dad, I love you .... Alfred 16.2.1972

Liebe Liz,

nein, nein, „schimpfen“ darf und kann nicht sein, das wär ja noch schöner und um es auf kärntnerisch zu sagen „jo, wo samma ma denn?

Liz, ich hab eben im Forum ein wenig quergelesen, da und dort Spuren von Dir gefunden. Es rührt mich an, daß Du einen Tag vor Deinem Eintritt ins Krankenhaus nicht nur an andere denkst, sondern auch Worte für sie findest.
Und weißt Du was mich noch anrührt? Diese Kreise die hier gebildet wurden, daß Du damals Christa gebeten hast mich zu informieren, die musste mich erst suchen, die liebe aufmerksame Art die von Dir auf andere übergeht.

Ich kann mir gut vorstellen, daß der Weggang des Arztes ein Verlust für Euch ist, noch dazu wenn einer wiederkommt mit dem man keine gute Erinnerungen verknüpft. Aber es kann gut sein, daß er sich nun den Arsch aufreißt für Willy.

Nun, liebe Liz wünsch ich Dir alles Gute. Ich will es bei diesem kurzen Satz belassen, ich denk mir Du weißt was alles drin steckt.

Ich umarm Dich
Deine Briele
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  #6  
Alt 24.11.2005, 00:48
Liz und Willy Liz und Willy ist offline
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Standard AW: Bye bye Dad, I love you .... Alfred 16.2.1972

Liebe Briele

Ich weiss du hast nicht mit mir geschimft, ich weiss auch du hast recht ....

Ach was wären wir hier ohne dich, du holst uns immer wieder ganz vorsichtig, mit einer riesen Schulter und mütterlichen Gefühlen runter und sagst uns was Tachelis ist ohne zu bevormunden oder zu schimpfen, sondern einfach Augen öffnend. Danke liebe Briele.

Dass ich damals Christa ausrichten liess, dir zu schreiben hat einen einfachen aber um so wertvolleren Grund, du und Werner sind uns wichtig. Nicht mehr und weniger, hmmm ne, ne, ne - doch es ist viel mehr sogar!

Ja es macht uns schon zu schaffen, dass unser Doc geht, nicht nur hat er uns in den ganzen Jahren im Hintergrund begleitet und geholfen, er ist auch der wissenschaftliche Leiter vom Forum Lungenkrebs unserer Selbsthilfegruppe. Er ist nicht nur Onkologe, sondenr hat sich auf Lungen- un Mddhöhlenkrebs spezialisiert. Nach ihm gibt es für eine Weile niemand der auf Lungenkrebs ausgerichtet ist, sein Nachfolger, ein ehemaliger Schüler von ihm, der nun zurück kommen wird, und mir am Heiligabend 2002 die Botschaft gabe, Willy hat keine Chance muss sich erst ins Thema Lungenkrebs richtig einarbeiten. Es ist nicht nur die vertraute Person die geht die mir zu schaffen udn mich traurig macht, sondern auch, dass es keinen Lungenkrebs-Spezialist mehr geben wird. Das macht mir Angst, ja enorme Angst.

Ist schon komisch, was für Sachen man alles noch vor einem Klinikaufenthalt alles erledigt haben will, Papiere, Wäsche waschen, Zusammenfalten und bügeln, Tiefkühler den es galt abzutauen und zu reinigen, aufzuräumen und zu putzen. Musste auch die ganzen Sachen von der Tagung noch verräumen, Geschirr, Papiere etc. Ich war ja gestern den ganzen Tag an einer Weiterbildung in Bern. - Männer packen ihre 10 Sachen und weg sind sie!!!!!! Willy ging ans Postfach und brachte eienr Stiftung ihre Unterrlagen zurück sowie übergab noch ein Dankegeschenk. Er musste auch die Rechnungen bezahlen. Morgen früh muss ich noch Pamps einkaufen, denn Willy dies zu beauftragen geht nicht udn mein Schub hat mir zu viele Pamps verbraucht - in der Klinik bekomme ich welche, aber wenn ich heim komem brauche dann wieder und mit 3-4 Stück komme ich nicht sehr weit!

Bin froh, als Mami heute früh anrief (sie muss täglich bis spätestens um 9.00 angerufen haben damit wir wissen sie ist wohlauf und gut aufgestanden, wenn wir bis 9.15 nichts von ihr hören, wird Alarm ausgelöst, dann ist etwas passiert), also als sie heute anrief hat sie mir gesagt, dass sie ihre Putzfrau beauftragt hat einzukaufen. Mami weiss nur, dass ich in die Klinik muss, sie weiss "noch" nicht was los ist! Es wurde mit dem Hausarzt abgesprochen, weil sie ja im Sommer diesen schweren Herzinfarkt hatte.

Ich bin soeben fertig geworden mit Pascals freundin ihre Aufgaben fertig zu stellen - sie macht eine Lehre als Detailistin im Zoofachhandel, da sie aber siet Geburt Sprachbehindert ist, hat sie nicht eine so einfachen Weg wie andere die gesund sind, erst rehct nicht wenn sie auf dem normalen Weg eine Ausbildung macht und nicht in einer speziellen Sprachbehinderten Einrichtung. Anfänglich hat sie mir alles diktiert und ich habe es für sie geshcrieben, jetzt schreibt sie es auf meinem alten LapTop und bringt es mir zur Korrektur, für das Herunterladen von Bildern und zur Ausgestaltung. Sie hat sich sehr gut weiter entwickelt und kann es schon sehr, sehr gut, ich erledige es nicht für sie, sondenr sie macht es auf meine LapTop unter Kontrolle und Anleitung (braucht halt auch Zeit). Wir sind sehr, sehr stolz auf sie - sie hat soviel in den letzten 3 Jahren gelernt, Schappo von uns. Vor allem weil ihre Eltern nicht an sie geglaubt hatten. Willy spricht ja nicht mehr von Pascal's Freundin, sondern von seiner Schwiegertochter!!!!! Er ist stolz als ob es sein eigenes Mädchen wäre. Wir wollten ja immer ein Mädchen.

Heute in der Kirche habe ich viel darüber nachgedacht was mit uns allen hier im Kk geschehen ist, die Wandlung die uns dieser doch so böse Krebs uns geschenkt hat. Das ist ein Geschenk von ihm, obwohl man grundsätzlich gar nichts will von ihm - ausser dass er endlich verschwindet. Mir ist auch etwas weit bedeutenderes für meine heutige und morgige Situation durch den Kopf gegangen, Darauf gehe ich noch separat ein.

So bis später

Alles Liebe euch allen, auch dir liebste Christa, Danke für deine lieben Worte, gerade an einem Tag wie dieser der so viel in dir hochbringen lässt.

Seid alle ganz speziell umarmt, jeder für sich und wegen sich.

Eure Liz und Willy im Doppelpack
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Willy 54 J. LK Pancoast Tumor Adeno. ES 8/02 ED 11/02, Radio-Chemo, Op. 2/03 seither Teilgelähmt, O2-abhängig
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  #7  
Alt 24.11.2005, 02:47
Liz und Willy Liz und Willy ist offline
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Standard AW: Bye bye Dad, I love you .... Alfred 16.2.1972

Abschiedsbrief an meine Gebärmutter, Eileiter und Eierstöcke



Liebes Lebenshäuschen - meine Gebärmutter
Liebe Lebensspender - meine Eierstöcke
Liebe Lebenswegweiser und Wegbahner - meine Eileiter



Nun ist es soweit, ich muss mich von dir liebe Gebärmutter, liebe Eileiter und Eierstöcke verabschieden.

Ich mache mir Gedanken über unser gemeinsames, wunderbares und von Wunder erfülltes Leben. Und muss feststellen, ich bin froh dieses Wunder erlebt haben zu dürfen.


Ich dachte, ach nein ich nahm an, weil es doch das Normalste der Welt ist, dass wir beide gemeinsam alt und schrumpelig und wir zusammen zur gleichen Zeit sterben werden. Nie im Leben dachte ich daran, dass unsere Wege sich vorher schon trennen werden, dass du vorher „Sterben“ musst und mich ohne dich weiter leben lässt. Seit 45 Jahren nein 46 Jahren haben wir unser Leben miteinander geteilt, unvorstellbar, dass es nun eine Trennung geben sollte.

Ich bin ja leider nicht Op.-Unerfahren, habe auch einiges im Op. liegen lassen müssen, dass dann via Pathologie irgendwann dann „entsorgt“ wurde. Aber irgendwie ist es doch anders ob man einen Blinddarm oder die Mandeln liegen lassen muss oder ob es du bist der nun „gehen“ muss und eben „sterben“ muss.

Heute lebst du noch und in einem Tag wirst du ein totes Unding in einer Nierenschale sein, und doch du wirst für mich etwas besonderes sein und bleiben. Denn du warst es die meinen Kindern das Leben schenkte, ohne deine Eier und ohne deinen Zyklus und die schützende Hülle der Gebärmutter wären sie heute nicht da. Schon komisch….. wie das einem so richtig bewusst wird, wenn man vor dem Abschied von dir steht.

Du hast unsere geliebtes Boys während den beiden schweren Schwangerschaften getragen, geschützt, ernährt, das Leben geschenkt und erhalten bis zur Geburt, auch wenn sie beim Marc 3 Wochen zu späte war und beim Pascal einen Monat zu früh. Du hast trotz den ganzen Schwierigkeiten während diesen beiden Schwangerschaften durchgehalten bis zum Schluss, damit sie eine Chance hatten zu überleben – du hast dafür gesorgt, dass sie heute leben dürfen, dafür danke ich dir.

Ich kann dir nicht einmal einen Vorwurf machen, dass unsere anderen Babies keine Chance hatten, denn du liebe Gebärmutter hast deine Aufgaben erfüllt, im Gegenteil du wolltest sie nicht einmal so richtig hergeben, weil du wusstest das ihre Zeit bei dir noch nicht abgelaufen war, und doch es war unaufhaltsam, sie wurden uns beiden genommen. Es waren die Hormone die dich steuerten die nicht wollten, dass unsere 4 Mädchen und 2 Buben überlebten. Dabei, Hand aufs Herz, wollten wir ja nur ein Drittes Baby, mit Glück ein Mädchen und nicht 6 weitere. Aber keines unserer Bröggelis und Bröggelinelis hatten die Chance zum Überleben, so wie du nun auch keine Chance mehr hast mit mir alt zu werden. Das letzte Baby, das deine Wohnung nicht bis zum Schluss bewohnen durfte starb am 6.12 1997. Das einzige Baby, das nicht primär an diesen blöden Hormonstörungen starb, auch wenn sie die Schwangerschaft erschwerten. Der damalige Schreck tat seine Tat. Nein Untat.

Nun ist es soweit, dass ich mich vor euch verabschieden muss, mit einem weinenden Auge, im Wissen wir hatten so schöne, nein wunderschöne Erlebnisse miteinander gehabt. Dabei denke ich bis an mein Ende an die Gefühle der beiden Geburten, die Freude, ja auch an den Schmerzen den du und die Boys mir bereiteten, aber auch an einen Schmerz der heute mit grösster Freude nicht mehr schmerzhaft in Erinnerung geblieben ist. Es ist und bleibt ein Wunder was ihr vollbracht habt während der Schwangerschaft und auch der Geburt. Ihr habt unser doppelpackiges Glück vollkommen gemacht, ohne euch wäre dies nie möglich gewesen. Ihr habt uns aber auch gezeigt, dass die Trauer um ein verlorenes Kind, immer in einem weiter leben wird. Es war tröstend war zu wissen, ja zu erleben, dass sie in Liebe gehen durften und sie von uns allen, auch von euch bis zum Schluss fürsorglich umsorgt waren.

Ihr habt eine Aufgabe für mich übernommen die ich ohne euch nie hätte erfüllen können, nämlich meinen Kindern ihr Leben zu schenken. Und nun durch euren Tod werdet ihr auch mir Hoffnung und Zuversicht auf ein neues Leben schenken. Ein Leben, ein Überleben mit Krebs und hoffentlich bald ohne Krebs.

Ach ….

Wie gerne würde ich euch euer Leben weiter schenken und geben.

Ich nehme schweren Herzens Abschied von dir, meine liebe Gebärmutter, mein liebes Lebenshäuschen meiner 8 Kinder. Abschied von euch liebe Eierstöcke die ein Leben meiner Kinder erst ermöglichten und zwar schon zu einem Zeitpunkt wo ich selber noch gar noch nicht geboren war. Dieser Gedanke alleine ist schon ein Wunder. Ist wahnsinnig zu realisieren, dass unsere Boys eigentlich zur Hälfte schon lebten als ich selber noch in meinem Lebenshäuschen, in der Gebärmutter meiner Mutter war und auf mein eigenes Leben vorbereitet wurde.

Ich nehme auch Abschied von meinen Eileitern die meinen vielen „Eiern“ den Weg zum weiterleben zeigten und die Richtung meines Lebenshäuschens aufzeigte, meiner Gebärmutter.

Adieu meine Lieben, ihr habt etwas weit grösseres verdient als so gehen zu müssen und doch muss ich euch loslassen und mich von euch verabschieden in der Hoffnung, dass dies nun für mich die Chance des Überlebens sein wird.

Adieu, adieu, adieu in stiller Trauer um euch und in grosser Dankbarkeit für das was ihr mir in eurem Leben geschenkt habt.

Ich werde euch in aller Ehre im Herzen weiter tragen, denn so etwas Wunderbares und Wunderschenkendes wird es nie mehr geben.

Ich werde aber nicht am Verlust von euch zerbrechen, denn ihr habt mir gelehrt Leben zu schenken und nicht nicht zu vernichten.

Adieu und Danke ......

In Liebe eure Liz im halben Doppelpack
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Geändert von Liz und Willy (24.11.2005 um 02:52 Uhr)
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