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Alt 30.12.2005, 06:42
Benutzerbild von Jutta
Jutta Jutta ist offline
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Registriert seit: 11.02.2003
Ort: Im Süden
Beiträge: 3.313
Standard AW: ist Krebs ansteckend, oder warum.......

Lieber Achim,

Rational hast Du das Problem richtig erkannt, nur emotional es zu verarbeiten und damit klar zu kommen, daß man/frau wie die Pest gemieden wird, ist das viel größere Problem.

Es ist oft nicht die Gleichgültigkeit, es ist die Furcht vor "weh tun", "nachfragen" oder "auf den Keks gehen" wenn doch ein Kranker und die Angehörigen Ruhe (???) brauchen. Was sage ich, um nicht zu verletzen, wollen die Menschen darüber reden, was sagt man, usw usw. Es ist pure Furcht vor dem Wie mache ich es richtig. Und bei manchen Menschen einfach auch ein Unverständnis, denn wer nicht in der Situation ist, weiß nicht, wie wir uns fühlen, was wir brauchen.

Viele Menschen haben verlernt, bzw. sich nicht mehr damit auseinandergesetzt, wie geht man mit einem schwerkranken Menschen und den Angehörigen um. Das Sterben, und der ganze Prozeß davor, wurde durch das "hygienische Abschied nehmen" in Krankenhäusern immer mehr zu einem unausgesprochenen Thema und somit immer mehr in den Hintergrund gerückt-gedrückt. Dasein und Nähe geben, menschlichen Beistand leisten wurde immer mehr zu einer Sache von Pflegepersonal geschoben. Egal, wie viele Sendungen momentan über dieses Thema in den Medien laufen, wenn die Mitmenschen nicht bereit sind sich einzufühlen, können wir sie nicht ändern. Leider!!

Hast Du versucht mit den Leuten zu reden? Auf sie zuzugehen und direkt zu fragen, warum sie sich so verhalten? Es kostet eine ganze Menge Kraft und Mut, aber so manche Antwort wird Dich erstaunen. Ich stellte fest, daß so manche Bekannte oder Freunde sich total zurückzogen, besonders jene die vorher von meiner Stärke getankt haben (nenne sie heute die Egoisten des Lebens), und wiederum andere waren und sind heute viel enger in mein Umfeld getreten als ich es je vermutete. Auf deren Freundschaft lege ich viel größeren Wert, denn es ist durch ganz klares Aussprechen was wir brauchen ein Geben und Nehmen entstanden. Es war nicht leicht dieses Abschied nehmen von damals liebgewonnenen Menschen, aber heute geht es uns besser.

Ich wünsche Euch wenige, aber dafür gute Mitmenschen, die an Eurer Seite stehen. Auf die anderen könnt Ihr verzichten, denn es schmerzt immer wieder zu sehen, wie sie sich aus was immer für Gründe zurückziehen.
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Jutta
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