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  #1  
Alt 10.01.2006, 07:04
shalom shalom ist offline
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Standard AW: Meine liebe Frau hat mich verlassen

Liebe Anny,

Du hast sehr liebevoll und einfühlsam geschrieben. Dafür danke ich Dir sehr.

Manchmal tut es schon recht weh, wenn eigene Erfahrungen als "flotte Sprüche" von anderen Betroffenen erlebt werden, dabei vielleicht auch das Fragen / Hinterfragen eher als unangemessen, unangenehm, störend empfunden wird. Wie man in diesem Thread sieht, hat jeder Betroffene seine ganz eigene Art Trauer nach außen zu tragen und zu kommunizieren, das ist o.k.

Es kann doch für sich selbst hilfreich sein, den Gefühlen, Ängsten, Sorgen, Zorn usw. auf den Grund zu gehen, denn damit ist vielleicht nach einiger Zeit ein Ablösen von Vergangenheit erst möglich, vielleicht.

Helfen / verstehen kann sich jeder selbst, wenn er sich nur öffnet.

Shalom
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  #2  
Alt 10.01.2006, 08:16
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AndreaS AndreaS ist offline
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Standard AW: Meine liebe Frau hat mich verlassen

Hallo Shalom,

es tut mir leid, wenn ich dich in irgendeiner Form verletzt habe. Das liegt mir natürlich fern.

In den vergangenen 15 Monaten musste ich mir so viele gut gemeinte Ratschläge anhören, viele davon haben gewiss ihre Berechtigung. Aber meistens habe ich das Gefühl, dass erwartet wird, ich soll mich so oder so fühlen, damit es den anderen gut geht. Ich WILL mich aber nur so fühlen, wie es für mich gerade stimmt. Es ist mein Schmerz, das einzige was mir geblieben ist, um meinen Mann noch körperlich zu spüren.

Es ist natürlich auch sehr viel Selbstmitleid dabei. Wenn ich die Wahl hätte, meinen Mann noch hier bei mir zu haben, so wie er in den letzten Wochen seines Lebens bei mir war, fällt mir die Entscheidung aus Liebe zu ihm recht einfach. Ich weiß, dass er so nicht mehr hat weiterleben wollen. Für mich alleine, für mein Ego, hätte ich es noch Jahre ertragen, ihn wenigstens umarmen und küssen zu können, mich um ihn zu kümmern.

Unsere Gedanken müssen sich allmählich wieder sortieren. Die Gefühle, das Auf und Ab, wir müssen lernen, es anzunehmen. Mir hilft dabei lediglich die Liebe zu meinem Mann und meinen Kindern, die Dankbarkeit, ihn lieben zu dürfen. Ich glaube nicht, dass ich jemals den Zugang finden werde, mich der Kirche und dem doch eher kindlichen Glauben an Gott anzuschließen. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.

In Tagen der Wut und Verzweiflung ist es jedoch sehr schwer, andere Gedanken zuzulassen. Da du gewiss niemals vergessen wirst, wie es vor 5 Jahren für dich war, kannst du vielleicht verstehen. Die Aggressionen sind nicht gegen deine Person gerichtet - das musst du mir glauben - sie sind einfach. Im persönlichen Gespräch von Angesicht zu Angesicht wäre ein Austausch sehr wahrscheinlich wesentlich einfacher, ein Hinterfragen erträglicher.

Es ist diese Zerrissenheit, die den Weg für mich zumindest so schwer macht. Einerseits möchte ich, dass die positiven Gefühle, die das Leben mit meinem Mann in mir hervorgerufen haben über 28 Jahre lang, das Glück, das ich zum Glück bewusst erlebt habe, nicht erst jetzt erkenne, ich möchte es mir erhalten.

Irgendwie habe ich manchmal das Gefühl, dass einfach nichts stimmt. Geht es mir gut habe ich Angst, dass ich den Schmerz verliere. Geht es mir schlecht, weiß ich nicht woher ich die Kraft weiter nehmen soll.

Das einzige, was ich bisher verstanden habe ist, dass man all diese Gefühle zulassen und durchleben muss, um ein wenig Besserung zu spüren. Ich glaube nicht, dass jemand, der am Anfang seiner Trauer steht, Kraft aus den Erfahrungen schöpfen kann, der schon einen langen, harten Weg weiter gegangen ist. Es braucht Zeit, einfach nur verdammt viel Zeit. Und keinerlei Kritik an den jeweiligen Gefühlen, die gerade durchlebt werden.

Wie gesagt, wieder viel geschrieben, hoffentlich manches erklärt. Ich möchte wirklich niemanden verletzen.

LG
Andrea
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  #3  
Alt 10.01.2006, 08:51
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Petra_S Petra_S ist offline
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Standard AW: Meine liebe Frau hat mich verlassen

Hallo ihr Lieben,

ich habe die letzten Beiträge gerade noch einmal durchgelesen. Ich habe mich selbst und meine Gefühle bei manchen Äußerungen beobachtet und bin der Meinung, dass man die Trauer auch mit KÖRPERLICHER Verletzung vergleichen kann. Ich stelle mir vor, ich habe riesige Brandverletzungen am Körper, es schmerzt undheimlich, egal wie ich mich zu betten oder zu stehen versuche - es tut weh! Der Schmerz ist ein GEFÜHL - ich scheine nur noch aus GEFÜHL zu bestehen... Die Erklärungen des Arztes über Schweregrad der Verletzung, Behandlungsmöglichkeiten, Wiederherstellung und Schmerztherapie höre ich wohl und es ist auch eine gute Aussicht zu hören, dass ich froh sein kann dass ich noch lebe, zwar entstellt, aber ich lebe...doch ich bestehe in diesem Moment nur aus GEFÜHL - SCHMERZ....alles ist roh, wund!!! In den medizin. Büchern stehen wichtige Tipps, doch ich kann kaum lesen vor Schmerz und Trauer ...ich bestehe aus GEFÜHL. Ich lerne einen Menschen kennen, dessen Brandwunden liegen einige Jahre, er hat Narben (sie schmerzen auch noch), er hat gelernt damit umzugehen ...er besteht nicht mehr NUR aus Gefühl ... Er sagt es wird besser, gibt mir Tipps mit dem Schmerz und der Entstellung umzugehen, doch die Wunden sind offen mein GEFÜHL raubt mir fast den Verstand, DER SCHMERZ SCHEINT MEINEN GEIST ZU BEHERRSCHEN...
Seine Wunde, die große blutige Wunde ist in langer Wundversorgung geheilt, immer wieder aufgerissen ..usw., usw. Gott hierbei außen vor gelassen, aber ist das eine Erklärung für die unterschiedlichen Reaktionen?

Liebe Grüße Petra
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  #4  
Alt 10.01.2006, 09:11
shalom shalom ist offline
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Standard AW: Meine liebe Frau hat mich verlassen

Hallole Andrea,

Du schriebst:

"Ich glaube nicht, dass jemand, der am Anfang seiner Trauer steht, Kraft aus den Erfahrungen schöpfen kann, der schon einen langen, harten Weg weiter gegangen ist. Es braucht Zeit, einfach nur verdammt viel Zeit. Und keinerlei Kritik an den jeweiligen Gefühlen, die gerade durchlebt werden."

Dein Engagement im Krebsforum ist ein wunderbarer Beweis, dass ein Austausch von Erfahrungen bereichern kann. Es wäre ein Mißverständnis, aus Hinterfragen auf Kritik an Gefühlen eines anderen Menschen schließen zu wollen.

Ich weiß, dass die Aggression nicht persönlich gemeint war, dennoch lösen geschriebene Worte persönliche Reaktionen aus, das kennst Du doch sicher von Dir selber auch. Deshalb auch meine Rückmeldung an Dich.

Du schriebst:

"Es ist diese Zerrissenheit, die den Weg für mich zumindest so schwer macht. Einerseits möchte ich, dass die positiven Gefühle, die das Leben mit meinem Mann in mir hervorgerufen haben über 28 Jahre lang, das Glück, das ich zum Glück bewusst erlebt habe, nicht erst jetzt erkenne, ich möchte es mir erhalten.

Irgendwie habe ich manchmal das Gefühl, dass einfach nichts stimmt. Geht es mir gut habe ich Angst, dass ich den Schmerz verliere. Geht es mir schlecht, weiß ich nicht woher ich die Kraft weiter nehmen soll."

Niemand wird Dir das erlebte Glück mit Deinem Mann nehmen können. Nur ist es nicht mehr fortsetzbar. Es ist zu Ende.

(Ich habe mich dieser Tatsache nach mehr als 30 Jahren Ehe stellen müssen, denn ich wäre gerne mit meiner Frau zusammen alt geworden.)

Es darf Dir gut gehn. Wenn dann ein Schmerz kommt, so schaue ihn an, wundere Dich nicht darüber, beobachte ihn, was vielleicht der Auslöser war und lasse den Schmerz wieder ziehen. Schau hin und bewerte ihn einfach nicht.

Kraft woher beziehen:

Vielleicht aus den ganz kleinen alltäglichen Dingen, die mal nicht mit Trauer belastet sind. Eine Veränderung des alltäglichen Blickwinkels vielleicht ?
(Das meinte ich mit dem "Sich öffnen", das bedeutet auch Hinschauen). Es sind die ganz kleinen Schritte, die Bewegung ausmachen.)

LG
Shalom
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  #5  
Alt 10.01.2006, 12:42
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GEP GEP ist offline
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Standard AW: Meine liebe Frau hat mich verlassen

Lieber Shalom,

ich bin dankbar, für jeden / jede der mir helfen möchte, sei es mit seinen Erfahrungen und Erlebnissen. Ich empfinde auch Fragen / Hinterfragen nicht als störend und schon garnicht unangenehm.
Selbstverständlich lasse ich auch querdenkende Überlegungen zu.

Mich hat Deine Antort vom 08.01.06 16:24
und hier besonders der Inhalt dieses Satzes so zornig gemacht.

Zitat

Trauern braucht das Vertrauen, das Gott es so entschieden hat für Deine
Frau und für Dich



Daher auch meine Antwort um 17:57

Diese 2 Jahre Leidensweg meiner Frau, der grausame Tod (mein Leiden ist da eher nebensächlich zu sehen, obwohl es mir ziemlich dreckig geht), das sind alles TATEN von diesem GOTT?

Was maßt sich dieser GOTT an?

Schön er soll Herr über Leben und Tod sein. Aber erklär mir jemand, was meine Frau damit zu tun hat? Sie war alles, was einen liebenswerten Menschen ausmacht (ich glaube das habe ich schon einmal alles geschrieben) und dann soll sie jetzt durch ihren furchtbaren Tod erlöst sein?

Also es tut mir furchtbar leid, aber mit diesem GOTT will und kann ich nichts mehr im Sinn haben.
Das ist nicht der Gott, wie ich es einmal beigebracht bekommen habe.


Zitat

Wieso ist das Leben für Dich jetzt absolut ohne Sinn, Du bist doch ein eigenständiger Mensch gewesen, hast wohl auch Familie ? All das gilt nun nichts mehr ? Ist es Dir nun egal, ohne jedes wenn und aber ?


Und dazu sage ich Dir, mein Lebensmittelpunkt oder meine zweite Hälfte (ich kann mit einer Hälfte nicht stehen) ist weggebrochen. Ich war zwar der Ernährer, habe aber immer bei Entscheidungen oder allem alltäglichen den Rat oder die Bestätigung meiner lieben Frau gebraucht und gesucht. Nenn es Egoismus, dass ich jetzt niemanden habe, den ich fragen kann, wollen wir heute wieder spazierenfahren. Dann bin ich egositisch, will ich auch sein. Ich will nicht eigenständig sein.

Das Leben war 28 Jahre mit meiner lieben Frau ganz wunderbar und unbeschreiblich. Das haben wir beide uns geschaffen und niemand sonst, dieser Gott hat das zerstört, er wollte nicht das wir weiter glücklich sind (denn Du hast ja geschrieben, er hat endschieden).

Alles andere macht keinen Sinn mehr. Das Leben ist nur noch meine Hälfte und ich will das Ganze und sonst nichts.

Mir ist das jetzt alles egal, ohne wenn und aber.

Es ist kein Angriff gegen Dich persönlich, aber ich gehe im Moment die Wände hoch, wenn jemand versucht, mir mit Erklärungen, besonders in Verbindung mit Gott, zu helfen. Das funktioniert nicht und wenn ich meine letzte Kraft, die ich zur Zeit habe, dafür aufwende, mich gegen diesen Gott zur Wehr zu setzen, dann werde ich das tun.

Liebe Grüße
Gerhard
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  #6  
Alt 10.01.2006, 13:22
shalom shalom ist offline
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Standard AW: Meine liebe Frau hat mich verlassen

Hallo Gerhard,

so schriebst Du am 08.12.05:


Zitat:
Ich bin christlich erzogen worden und bin auch einigermaßen gläubig.
Ich wäre sehr gerne mit meiner Frau mitgegangen, doch habe ich aus religiösen Gründen Angst davor gehabt.
Diesen Äußerungen folgend habe ich meine Erfahrungen weitergegeben, darauf bauend, daß Du trotz des heftig in Dir wogenden Sturms die bisherige Richtschnur nicht verlassen hast. Ich habe Dir damit sogar eine Brücke bauen wollen. Ohnen diesen (Deinen) Hinweis hätte ich wahrscheinlich das Wort Gott weggelassen (weil ich die Empfindlichkeiten von Menschen in Trauer inzwischen einschätzen gelernt habe) und wie Anny umschreiben können. Ich konnte nicht ahnen, daß mit dem Stichwort "GOTT" eine Mine bei Dir losgetreten wurde.

Bist Du wirklich sicher in Deiner Aussage:

Zitat:
.. wenn ich meine letzte Kraft, die ich zur Zeit habe, dafür aufwende, mich gegen diesen Gott zur Wehr zu setzen, dann werde ich das tun..
Vielleicht wirst Du einen Weg finden Deine verbleibenden Restenergien für DICH und nur Dich zu nutzen, Du machst es Dir sehr schwer.

LG
Shalom
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  #7  
Alt 10.01.2006, 13:24
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AndreaS AndreaS ist offline
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Standard AW: Meine liebe Frau hat mich verlassen

>>Dafür kann man niemanden verantwortlich machen.
ICH bin für mein Leben verantwortlich........<<

.... und wofür sollte man Gott dann dankbar sein?

Jeder ist für sein Leben verantwortlich, dafür, wie er es gestaltet, wie er es genießt. Nur für das Schicksal kann niemand etwas. Und auf einmal steht man da und muss es akzeptieren. Wäre ich tatsächlich für mein Leben verantwortlich, hätte ich es in der Hand, wäre mein Mann niemals krank geworden und wäre nach wie vor bei mir und unseren Kindern.

Ich hatte das Glück, mit meinem Mann glücklich sein zu dürfen. Dieses Glück findet nicht jeder in seinem Leben. Um so schlimmer ist der Trennungsschmerz, eine logische Schlussfolgerung. Wie viele Paare leben Jahrzehnte einfach nur nebeneinander her, haben sich nichts mehr zu sagen, bleiben aus Gewohnheit oder Bequemlichkeit zusammen. Warum trennt das Schicksal nicht diese Paare? Warum müssen Menschen getrennt werden, die doch so gerne zusammenbleiben würden? (diese Frage ist jetzt rein rhetorisch, ich glaube nämlich wirklich nicht, dass sie mir jemand beantworten kann).

LG
Andrea
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  #8  
Alt 10.01.2006, 13:25
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Standard AW: Meine liebe Frau hat mich verlassen

Liebe anny,

ich verstehe nicht was Du meinst, wahrscheinlich verstehe ich vieles noch nicht.

Zitat:
Möchte dies deine Frau jetzt in diesem Moment auch ? Was denkst du ...... versetz dich in SIE hinein.
wenn Du meinst, wenn sie jetzt an meiner Stelle wäre, ob sie sich auch so entscheiden würde? Das kann ich nicht sagen. Das würde ich mir auch nicht anmaßen, für sie zu sprechen.

Wenn Du allerdings meinst, jetzt in dem Moment, wo sie jetzt vielleicht ist, warum sollte sie dies nicht wollen. Hier war das Zusammensein doch wunderbar, dann kann das ja da, wo sie jetzt ist, genauso schön, bestimmt noch schöner, als in dieser be.... Welt sein.

Ich habe Schlafentzugserscheinungen, mein Gehirn arbeitet zur Zeit träger, vielleicht meinst Du ja noch etwas ganz anderes.

Liebe Grüße
Gerhard
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  #9  
Alt 10.01.2006, 13:43
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Standard AW: Meine liebe Frau hat mich verlassen

Liebe Anny,

<<Gerhard,glaubst du nicht dass sie wenn sie dich sieht und wenn sie sieht wie du leidest ebenfalls verbittert ist,sie möchte dass es dir wieder gut geht.....>>

Warum sollte sie verbittert sein? Denkst du nicht auch, dass sie weiß, dass Gerhard Zeit braucht? Dass sie weiß, dass er einerseits glücklich ist, dass ihr Schmerz und Leid vorbei ist und es ihr gut geht, wo sie jetzt ist aber dass es ihm im Augenblick (es ist gerade einmal VIER WOCHEN HER) selbst nicht gut gehen kann! Sie wird ihm helfen, aber sie wird Geduld haben mit ihm, ihn verstehen, denn ihr würde es im umgekehrten Fall ebenso ergehen....

LG
Andrea
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  #10  
Alt 10.01.2006, 14:49
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Standard AW: Meine liebe Frau hat mich verlassen

Liebe anny,

ich habe auf Hinweis von, ich glaube es war Andrea, mich eingedeckt mit Literatur. Ich habe eine Menge von Elisabeth Kübler-Ross und anderen gelesen, es war auch vor kurzem ein Bericht über Kübler-Ross im Fernsehen.

Ich habe in unserer Stadtteilbibliothek alles abgeräumt, was es zu diesem Thema gab. Auch über Nahtoderfahrungen habe ich einiges gelesen, aber wie es überall ist, auch hier gibt es zwei Seiten der Darstellung.

Das einzige, dem ich zustimmen kann, ist das jetzt meine liiebe Frau keine Schmerzen mehr hat. Also das wird wohl jeder bestätigen (müssen).

Ich kann doch nicht 28 Jahre schönste Erinnerungen so wegstecken, dass ich nicht mehr traurig bin (vielleicht ist das ja so schlimm, weil es so schön war).

Ich habe keinen Schalter in mir, der umgelegt wird, weil meine Frau nicht will, das ich traurig bin, weine und leide.

Gerade sie müßte doch verstehen, wie sehr ich leide, weil diese schöne Zeit über die Hälfte unseres Lebens gedauert hat.

Meine Frau war immer zurückhaltend und etwas ängstlich Neuem gegenüber und ich habe sie alleine in diese Ungewißheit gehen lassen, wo wir 28 Jahre alles geminsam gemacht haben. Das werde ich mir nie verzeihen.

Liebe Grüße
Gerhard
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  #11  
Alt 10.01.2006, 13:45
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Standard AW: Meine liebe Frau hat mich verlassen

Hallo Gerhard,

Anny schrieb:

Zitat:
Gerhard,glaubst du nicht dass sie wenn sie dich sieht und wenn sie sieht wie du leidest ebenfalls verbittert ist,sie möchte dass es dir wieder gut geht....
Worte ähnlicher Art sind Monate vor dem Tod meiner Frau gefallen, sie sitzt mir im Wohnzimmer gegenüber und äußert den Wunsch, dass es mir nach Ihrem Tod gut gehen möge und ich erneut glücklich werden möge.

Da sitzt sie und lebt und spricht von der Zeit nach ihrem Tod. Ich habe geheult wie ein Schloßhund, denn ich habe doch inständig gehofft, gerade bei ihr (uns) würde ein Wunder geschehen.

Diese wohlwollende Begleitung Deines (meines) Lebens durch unsere geliebten Partner ist also keine Fiktion. Warum sollte ich also ihrem Wunsche nicht nachkommen ?

LG
Shalom
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