![]() |
![]() |
|
#1
|
||||
|
||||
![]()
Hallo Marinchen!
Heute ist mal wieder der 6. eines Monats. Heute vor vier Monaten ist mein Papa von uns gegangen. Es ist ein Wahnsinn wie die Zeit vergeht, wobei der Schmerz noch der gleiche wie vor 4 Monaten ist. ![]() Sorry übrigens, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe, aber ich komme zurzeit zu nichts, obwohl ich von morgens bis abends nur umher springe. Das Wochenende ist halt zu kurz um sämtliche Dinge im Haushalt zu erledigen. Für Freizeit und Erholung bleibt da leider auch nicht viel Zeit über. Wenn ich bei meiner Mutter zu Besuch bin, komme ich zwar etwas zur Ruhe, habe dann aber gleichzeitig wieder ein schlechtes Gewissen, da ich zu Hause nichts geschafft bekomme. Habe daher schon mal überlegt und vorgeschlagen, dass meine Mutter eigentlich mal zu mir kommen könnte, aber irgendwie mag sie nicht das Haus verlassen. Und wenn ich sie dann mal zu mir hin lotse, dann ist sie irgendwie seltsam. Sie braucht wohl ihre vertraute Umgebung und ihr trautes Heim, welches sie mit ihrem Mann aufgebaut hat. Ist ja auch alles nicht so einfach. ![]() Was mich zurzeit etwas ärgert, ist das Verhalten meiner Schwester. Sie kümmert sich so gut wie gar nicht um meine Mutter. Mag sein, dass sie zurzeit auch etwas gestresst ist, was aber keine Entschuldigung dafür ist, dass sie meine Mutter auch noch anmeckert!? ![]() Die Sache mit deinem Bruder ist ja ganz seltsam. ![]() ![]() Liebe Grüße Sandra ![]() PS: Danke für die wunderschöne Rose! ![]() |
#2
|
||||
|
||||
![]()
Hallo Sandra!!!!!
![]() Ja gestern war es bei dir 4 Monaten, das dein Pa gehen musste, und heute ist es bei mir. ![]() ![]() Es ist immer noch zu schwer zu verstehen, das er nicht mehr da ist. Ich stehe Morgens auf, mit dem Gedanke das er nicht mehr da ist, Das beschäftigt mich dann den ganzen Tag, und Abends, wenn man im Bett liegt, ist es sehr schlimm. Ich verstehe es auch nicht, wie manche so ein Verlust locker verkraftet. ![]() Ein guter Bekannter von mir sagte mir vor kurzem, *Wie lange willst du den noch trauern? Es reicht schon.*(das finde ich unverschämt, ich wollte ihm eine schohern) ![]() Die Leute verstehen es nicht, das es nicht nach Massen geht. Was mein Bruder angeht. Es ist wirklich alles sehr komisch? Er ist jetzt zum zweitem Mal entlassen. So richtig untersucht wurde er nicht. Der erholt sich jetzt langsam von der OP. Das wir zu viel Angst haben ist normal, das von Papa ist noch zu frisch. Und was die Ärzte angeht, die sind bei mir sowieso unten durch. Ich habe in diesen zwei Monaten, so viele negative Erfahrungen mit den Ärzten, oder Krankenschwestern gemacht. Das ich eine Phobie gegen, habe. Ich drücke dich ganz fest ![]() bis bald Marinchen
__________________
Jenseits der Zeit, gibt es kein Leid, keine Tränen an dem Ort, den wir Himmel nennen. (Clemens Bittlinger) |
#3
|
||||
|
||||
![]()
Hallo Marinchen!
Hier bin ich wieder! Die letzte Woche und das letzte Wochenende waren echt nicht so der Hit. ![]() ![]() Als ich mich anfangs über Magenkrebs im Internet informiert habe und etwas über die 5-Jahres-Überlebensrate und schlechter Prognosen von 2 Jahren gelesen habe, habe ich nur noch Heulkrämpfe bekommen. Ich konnte es mir nicht vorstellen, dass ich meinen Vater „nur“ noch 5 Jahre, geschweige denn 2 Jahre, haben könnte. Ich dachte sofort daran, dass er vielleicht gar nicht mehr meine zukünftigen Kinder richtig kennen lernen könnte. Letzten Endes hatte er sogar nur noch 4 Monate. Hätte mir „damals“ zu diesem Zeitpunkt einer gesagt, dass er nur noch 4 Monate hat, dann hätte ich diese Person für verrückt erklärt. Doch spätestens seit der Magen-OP und somit seit der Kenntnis der Lebermetastasen wussten wir, dass es wirklich nicht gut aussah. Aber dennoch hätte keiner von uns mit dieser kurzen Zeit gerechnet. Ich werde nie den freudigen Gesichtsausdruck vergessen, den mein Vater nach der OP hatte als er aus der Narkose erwachte. Er sagte sogar noch wörtlich: „Yuchhu, ich habe es geschafft!“ Er dachte zu dem Zeitpunkt, dass damit die Krebsgeschichte abgehakt sei, da er zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, dass Metastasen gesichtet wurden. Doch wir wussten es bereits, da die Ärztin uns kurz vor dem Besuch bei ihm abgefangen hatte. Ich dachte, ich müsste sofort sterben. Mein Vater freute sich und ich bin vor innerlichen Schmerzen und Heulkrämpfen fast in Ohnmacht gefallen. Aber keiner von uns konnte es ihm in diesem Moment sagen. Zu tief saß die Erschütterung und der Schock! Als er am nächsten Tag das Ausmaß seiner Krebskrankheit von seiner Ärztin erfuhr, ist auch für ihn die „ach so heile Welt“ zusammengebrochen. Jedes zweite Wort war „Scheiße!“ „Warum ich? Was habe ich bloß verbrochen, dass mich diese Krankheit trifft?!“. Ja, und genau das haben wir uns alle gefragt und fragen uns noch heute. Ach Marinchen, das ist alles so schwer. ![]() ![]() Und „Freunde“, die unsere Trauer nicht verstehen können, sind nicht unsere wahren „Freunde“! Ich muss jetzt leider Schluss machen, aber ich melde mich wieder bei dir! Ich habe dich nicht vergessen! Wir sind doch schließlich Leidensgenossinnen! ![]() Viele liebe Grüße Sandra ![]() PS: Gibt es eigentlich bei deinem Bruder Neuigkeiten? Ich hoffe, wenn ja, dass es gute sind! |
#4
|
||||
|
||||
![]()
Hallo
![]() ![]() Ich möchte mich zuerst bei dir entschuldigen, dass ich so lange nicht geschrieben habe. Diesmal hatte ich viel zu viel um die Ohren gehabt. Wir haben auch ein Raum im Keller renoviert. ![]() Als ich dein letzten Beitrag gelesen habe, liebe Sandra, habe ich geweint. ![]() ![]() Es war ein Alptraum, was wir durchlebt haben. Das Schlimmste ist, wir durchleben das ganze immer noch. Das tut immer noch unheimlich weh. Die meiste Zeit versuche zu ignorieren, oder nicht daran denken, das Papa nicht mehr da ist. ![]() Aber wenn ich dann im Auto sitze und CD von Glashaus höre, denke ich wieder daran und muss dann auch weinen. Dann ist die Rialität wieder da. Wenn ich mal ein bisschen mehr Zeit habe, schreibe ich dir wie bei meinem Pa, die Krankheit bemerkbar wurde und wie sie auch verlief. Eins kann ich jetzt aber schreiben, Bevor wie verstanden haben was los ist, war es schon vorbei. Sehr oft stand ich neben Papa und wollte heulen, oder nach der Unterhaltung mit den Ärzten, bin zu Papa ins Zimmer gegangen, und ihm erzählt das alles in Ordnung ist (was überhabt nicht stimmte) und das ganze mit aufgesetzten Lächeln ![]() ![]() ![]() ![]() Heute geht es mir zwar nicht so schlecht wie damals. Aber ich denke sehr oft an diese Zeit. Ich möchte diese Zeit auch nicht missen, das war doch ein Abschied, ein schmerzhafter Abschied. Ich war auf sehr vielen Beerdigungen, und auf manchen musste ich weinen, nicht um denjenigen der gestorben ist, sonder weil ich mir nur vorgestellt habe, das ich einer von meinen Eltern beerdigen muss. Und bei diesen Gedanken konnte ich nicht mehr aufhören zu heulen. ![]() Und auf einmal passierte das, wovon ich mein Leben lang Angst hatte. Ach Sandra, das ist alles so schwer. ![]() ![]() Und was mein Bruder angeht, ist bei mir alles in Ordnung. Es war nur so, die OP wurde unsauber gemacht, das es kurz danach sich die Stelle von Ihnen entzündet hat, Der musste dann Antibiotikum nehmen. Gott sein Dank musste er nicht noch mal operiert werden. Es ist jetzt wieder alles Ok. Ich muss jetzt langsam Aufhören zu schreiben, es ist wieder mal sehr viel geworden. Danke Sandra das du mir noch zuhörst ![]() Alles Liebe , Marinchen
__________________
Jenseits der Zeit, gibt es kein Leid, keine Tränen an dem Ort, den wir Himmel nennen. (Clemens Bittlinger) |
#5
|
||||
|
||||
![]()
Hallo Marinchen!
Ja, es ist wirklich unglaublich wie sehr sich unsere Geschichten ähneln! Wobei dein Vater ja noch um einiges jünger war als meiner. Aber dennoch befinden wir uns beide einer sehr traurigen und deprimierenden Lage. Beide haben wir schneller als wir jemals angenommen haben, einen sehr geliebten und einmaligen Menschen verloren. Manchmal kommt es mir vor als wäre er schon ewig lange fort. Wenn ich dann aber die Monate nachzähle, muss ich feststellen, dass es doch noch nicht so lange her ist und man sich doch noch gut an den ganzen Schmerz und das ganze Elend erinnern kann. Obwohl alles dann noch so präsent vor Augen und in Erinnerung ist, ist er – der über alles geliebte Papa – doch so weit weg. So unerreichbar weit weg. Wie gerne würde ich ihn hin und wieder knuddeln ![]() ![]() Am Wochenende war ich auf dem Betriebsjubiläum von der Firma in der mein Vater zusammen mit meinem Bruder gearbeitet hat. Zuerst hatte ich gemischte Gefühle, wie wohl die Feier wird und ob ich wohl ständig mit dem Verlust meines Vater konfrontiert werde. Natürlich haben einige mir noch mal ihr Beileid bekundet und sich auch nach meiner Mutter erkundigt. Einige Kollegen haben alte Schwänke aus mein Papas Leben erzählt. Das war teilweise richtig lustig. Da hat man mal wieder gemerkt, dass die guten Erinnerungen an einen lieben Menschen nicht verblassen und unheimlich viel Wert sind. Ich habe mich bei meinem Vater auch immer zusammengerissen und nicht geweint, auch wenn es mich innerlich zerrissen hat. Das hielt bei mir meist auch nur bis auf dem Flur oder maximal bis aus dem Krankenhaus an. Dann strömten die Tränen nur so raus. Abends im Bett vor dem Schlafengehen war es auch immer grausam. Dann kamen mir immer diese fragenden Gedanken, was mein Vater wohl gerade so macht und worüber er wohl gerade so nachdenkt. ![]() Es ist nicht schlimm, wenn du dich mal nicht sofort meldest. Ich weiß ja wie das ist, wenn man viel zu tun hat und sich die Arbeit stapelt! Ist aber immer wieder schön, wenn von dir eine Antwort kommt. Und wenn du mal etwas mehr Zeit hast, lese ich auch gerne die ganze Geschichte von deinem Vater. Ist auch schön zu hören, dass es bei deinem Bruder Entwarnung gab! Noch so eine Hiobsbotschaft hätte wohl keiner vertragen! Viele liebe Grüße Sandra ![]() |
#6
|
||||
|
||||
![]()
Hallo Marinchen!
Für Samstag muss ich mir noch etwas Tolles für meine Mutter einfallen lassen. Dann ist ihr Hochzeitstag. Der erste ohne ihren lieben Mann. Das wird bestimmt nicht leicht. Die beiden haben sich gegenseitig nie großartig etwas geschenkt. Sie haben immer gesagt, dass sie alles haben: einen tollen Partner und tolle Kinder! Was will man mehr, wenn man wunschlos glücklich ist?! Das wird dieses Mal wohl nicht so sein. ![]() Aber irgendwie muss ich sie doch dann auf andere Gedanken bringen. Meine Schwester fährt mit ihr vormittags schon in die Stadt zum Bummeln und Einkaufen, aber abends ist es schwierig meine Mutter aus dem Haus zu bekommen! Mal sehen wozu man sie animieren kann!? ![]() Wenn mir schon mein Papa so unendlich doll fehlt, wie ist es dann bloß für meine Mutter, die über 42 Jahre mit ihm zusammengelebt und über 41 Jahre verheiratet war?! Er ist nun schon seit 20 Wochen nicht mehr bei uns! Meine Güte, was für eine lange Zeit. Ich darf gar nicht daran denken, wie viele Wochen (Monate und Jahre) mehr ich ihn nun noch vermissen werde. Hätte niemals gedacht, dass der Verlust eines lieben Menschen so weh tun kann! ![]() Liebe Grüße Sandra ![]() PS: Siehst du wie die Sterne funkeln? Da sind bestimmt unsere Papas dabei und schauen uns von da oben aus zu! Sie sind beide garantiert sehr traurig darüber, dass wir hier unten ohne sie so leiden! |
#7
|
||||
|
||||
![]()
Hallo
![]() ![]() Ich bin gerade von der Arbeit gekommen, und gleich gesehen das du wieder geschrieben hast, und es war mir schon peinlich das ich nicht antworte. [B]Entschuldige[/B ALSO ich schreibe jetzt auf der Stelle zurück, alles andere kann warten ![]() Morgen ist wieder mal ein schwerer Tag für dich und deiner Famielie. Du willst dir was einfallen lassen, und deine Mutter ergentwie aus dem Haus zu locken. Supper Idee. Ich hoffe das es klappt. Aber wenn nicht , ist ja auch nicht schlimm, mache dann einfach anders: Koche was schönes, was deine Mutter am liebsten isst, packe es ein und nicht wie hien zu deiner Ma. Einfach nur zu zeigen, DU BIST NICHT ALLEIN, WIR SIND JA AUCH NOCH DA. Und außerdem, wo könnt Ihr denn, deinem Papa noch näher sein, wenn nicht bei Ihm Zuhause . Du hast recht, es ist sehr traurig, dass unsere Papas nicht mehr da sind. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Es vergeht keine Stunde das ich nicht an Ihm denke. ![]() ![]() ![]() Es kommen nur noch Fragen. Warum? Wieso? Weshalb? Die Antworten- bleiben aber aus. Das Leben ist so grausam...... Werden wir wohl diesen Verlust ergendwann verarbeiten?????? Ich weiß es echt nicht. Viele sagen: „Zeit heilt alle Wunden“; ob das auch stimmt? Zur Zeit lebe ich in der Vergangenheit, es ist so leichter für mich, die Gegenwart ist schmerzhaft, in Ihr ist mein Vater mit gerade mal 50 Jahre, an dem verdammten Krebs gestorben. Das kann doch nicht wahr sein? Das darf nicht wahr sein........es ist unfassbar., man möchte gar nicht darüber nachdenken, sonst fangt man wieder an zu weinen. Liebe Sandra die Sterne sind wunderschön, unsere Väter sind ganz sicher da oben, und schauen auf uns. Sie sind auch sehr traurig, das wir so leiden, wir können ja nicht anders, Sie fehlen einfach. Vielleicht fehlen wir denen ja auch. Wir wissen es nicht. Ich drücke dich ganz toll fest ![]() ![]() Viel Kraft wünsche ich dir für MORGEN. Kannst du mir dann schreiben wie es war. Marinchen PS: so dunkel ist es zurzeit in unserem Leben, außer diesen Sternen, die für uns löhchten, ist nichts mehr zu sehen!!!!
__________________
Jenseits der Zeit, gibt es kein Leid, keine Tränen an dem Ort, den wir Himmel nennen. (Clemens Bittlinger) Geändert von Marinchen (23.02.2006 um 22:04 Uhr) |
![]() |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|