Mama komm wieder!!!

[Heike,Hilden]

Hallo Mama,

der Morgen fing gar nicht gut an. Ich mußte wieder sehr viel an Dich denken und konnte nur weinen. Ich habe dann beim Papa angerufen. Und was war? Er sagte: heute geht es mir ganz schlecht. Er hat den Schrank aufgemacht und alles von Dir ist noch da drin. Ich habe gefragt ob er zu mir kommen möchte, aber er wollte nicht. Also bin ich hin. Ich wollte ihn trösten, obwohl es mir ja auch nicht gut ging. Er sagte nur: ich schaff das nicht, ich werde damit nicht fertig. Das macht mir angst! Mama, bitte pass auf ihn auf! Ich denke auch ich werde damit nicht fertig, aber ich muß ja wegen der Kinder. Es ist alles nicht leicht. Peter ist im Moment auch so genervt und wir streiten viel. Ich kann bald nicht mehr. Immer muß man funktionieren. Aber der Papa braucht uns doch jetzt auch. Ja Mama, Du wüßtest Rat und würdest die Wogen wieder glätten. Bitte hilf uns!!!

In Liebe Deine traurige Heike

[Heike,Hilden]

Hallo Mama,

gestern konnte ich nicht schreiben. Du wirst wissen warum. Es war sehr beeindruckend. Ich werde versuchen, wieder ein wenig ins "normale" Leben zu finden, obwohl ich nicht weiß ob das so leicht wird. Ich möchte aber nicht, das Du,dort wo Du jetzt bist, nicht Deinen Platz einnehmen kannst weil ich so leide und Dich nicht loslasse. Aber es ist ohne Dich so leer. Ich weiß ja das es Dir jetzt besser geht, aber Du fehlst halt hier unten bei uns. Ich würde Dich so gerne sehen und berühren, mit Dir sprechen. Mama ich liebe Dich und ich vermisse Dich.

In Liebe Deine Heike

[Heike,Hilden]

Hallo Mama,

jetzt steht Karneval vor der Tür. Das erste mal ohne Dich, sonst warst Du immer dabei. Nicht, weil Du so ein Jeck warst, nein- es war wegen Deiner Enkel und dem Rest der ganzen Familie. Wir haben uns immer einen schönen Platz am Zug gesucht und lecker gegessen und mit Sekt angestoßen. Du hast Dich immer gefreut, wenn die Kinder Spaß hatten. Oh Mama, ich will ohne Dich gar nicht hin. Aber ich weiß das Du das so nicht wolltest, also werden wir es wie jedes Jahr machen, aber ich weiß es ist nie wieder wie mit
Dir. Mami ich wünschte mir Du wärst hier. Ich vermisse Dich sooooooooooo....

In Liebe Deine Heike

[Heike,Hilden]

Hallo Mama,

wir haben heute versucht, Deine Reibekuchen zu machen. Sabine und ich waren beim Papa und haben fleißig geschält und gerieben. Siegrid,Bärbel,Sarah
Marc,Tim und Laura waren auch da. Leider waren sie nicht so gut wie bei Dir,aber wir werden üben. Jetzt sitzen Papa mit Peter hier und gucken Fußball.Ich freue mich immer wenn Papa hier ist, denn sonst ist er so alleine.
Als ich heute Deine Sachen im Schrank gesehen habe, mußte ich sehr weinen.
Ich wünschte, Du wärst bei mir.

In LIEBE Deine Heike

[Heike,Hilden]

Hallo Mama,

heute ging es einigermaßen, außer beim Papa. Der war völlig fertig. Zum Glück ist er heute mit uns Kegeln gegangen, das hat ihn sicherlich etwas abgelenkt. Es gibt aber keinen Tag, an dem ich nicht mindestens hundert mal an Dich denke. Du bist immer dabei und ich vermisse Deine Stimme und Deine Umarmung. Schlaf gut, meine liebe Mami.

In Liebe Deine Heike

[Heike,Hilden]

Hallo Mama,

nach einem "einigermaßen" Tag war heute ein sch... Tag. Wir waren mit Papa und den Kindern beim Karnevalszug. Die erste halbe Stunde war noch ganz o.k., aber dann... Mir liefen nur so die Tränen. Letztes Jahr warst Du bei uns und hast kräftig "Itter,Itter Helau" geschrien. Du hast mir so gefehlt. Ich weiß, ich schreibe ständig das gleiche, aber genau so sieht es in mir aus. Ich kann einfach nicht mehr richtig lachen und fröhlich sein. Das ist sicher nicht das, was Du wolltest, aber ich kann nicht anders. Mama, ich vermisse Dich so sehr.

In ewiger Liebe Deine Heike

[spidergirl]

Liebe Heike!

Ich möchte Dir mein aufrichtiges Beileid wünschen! Deine Einträge trieben mir Tränen in die Augen. Das was ich dir jetzt schreibe, darfst du bitte nicht falsch verstehen! Ich merke aber wie sehr du leidest und vielleicht hilft es dir ein wenig:

Ich habe meinen Vater vor 11 Jahren an Aids verloren. Drei Jahre lang mußte ich mit ansehen wie er immer weniger wurde und gegen den Tod ankämpfte. Als ich den Anruf bekam, daß er eingeschlafen ist, war es eine Erleichterung. Ich wußte, er muß nun nicht mehr kämpfen und hat keine Schmerzen mehr. Fast jeden Tag rede ich mit ihm in Gedanken (gehe nicht so gern auf den Friedhof weil ich meine Gedanken dort erzwingen muß) und meine Tante und mich hat er schon mal in der Wohnung besucht. Es geschahen Dinge die nicht zu erklären sind, aber zu seinem Typ passten. Meine Oma hingegen, also seine Mutter, kommt heute noch nicht mit seinem Tod klar. Natürlich kann ich das verstehen, aber angeblich bekommt man nur deutliche Zeichen, wenn man den Verstorbenen gehen lassen kann. Auch wie du schon geschrieben hast, daß es umgekehrt für deine Mama nicht leichter ist sich in ihre neue Welt einzugliedern, wenn man sie nicht losläßt.
Versuche vielleicht nur noch jeden vierten Tag oder so zu schreiben und dann halt dafür mehr. Ich bin kein Psychologe und entschuldige mich im Vorhinein, wenn mein Tip totaler Schwachsinn ist, aber ich merke wie sehr du leidest und deine Nerven eigentlich immer mehr strapaziert werden. Versuche mehr in Gedanken mit ihr zu reden, denn wenn du schreibst, wirst du die Sätze immer wieder lesen und dich auf nichts anderes dann konzentrieren können. Stimmts?

Sorry für die Länge meines Beitrages und ALLES GUTE euch Allen!

Lg

[hellakraemer]

[QUOTE=Heike,Hilden]Hallo Mama,

wir haben heute versucht, Deine Reibekuchen zu machen. Sabine und ich waren beim Papa und haben fleißig geschält und gerieben. Siegrid,Bärbel,Sarah
Marc,Tim und Laura waren auch da. Leider waren sie nicht so gut wie bei Dir,aber wir werden üben. Jetzt sitzen Papa mit Peter hier und gucken Fußball.Ich freue mich immer wenn Papa hier ist, denn sonst ist er so alleine.
Als ich heute Deine Sachen im Schrank gesehen habe, mußte ich sehr weinen.
Ich wünschte, Du wärst bei mir.

In LIEBE Deine He
ike [/QUL
Liebe Heike
Ich durfte drei geliebte Menschen bei Ihrem Abschied begleiten
konntest Du Dich von Deiner Mama verabschieden?Wenn nicht,versuch es für Dich nachzuholen an einem Ort der Dir und Deiner Mama wichtig war!Es wird Dir dann leichter fallen Sie loszulassen.
Ich wünsche Dir alles Liebe und meine herzliche Anteilnahme und denk daran Sie ist nun an einem Ort wo es Ihr besser geht.
Alles Liebe
Hella

[Heike,Hilden]

Hallo Hella,

ja, ich hatte das Glück mich von meiner Mutter zu verabschieden. Als sie starb waren mein Vater, meine Schwester, mein Mann, meine Schwiegermutter und ich bei ihr. Ich habe ihre Hand gehalten und ihr Gesicht gestreichelt. Die beiden Nächte vorher haben auch meine Schwester, mein Mann und ich bei meinen Eltern "geschlafen", so das wir immer ganz nah waren. Sie war auch bis zur letzten Sekunde ganz klar, obwohl sie tagsüber viel geschlafen hat. Nachdem sie gestorben war haben wir noch einige Stunden gewartet, bevor das Beerdigungsinstitut kam. So konnten wir uns noch mal in Ruhe verabschieden und auch die Enkel die alt genug waren und es auch wollten. Ich bin froh, das ich bei ihr sein konnte, aber andererseits war es auch schlimm, weil sie wie gesagt bis zur letzten Sekunde klar war. Sie hat immer gesagt, ich bin so schwach und möchte kräftiger werden, ich möchte wieder richtig wach werden. Ja und dann der Kampf. Sie ist leider nicht friedlich eingeschlafen. Sie wollte nicht gehen. Vielleicht ist es auch das, was es mir so schwer macht.

Trotzdem vielen Dank für Deinen Tip.

Liebe Grüße Heike

[Heike,Hilden]

Hallo Mama,

vorhin hatte ich mal wieder einen richtigen Weinkrampf. Hier läuft im Moment auch nichts so richtig und ich würde so gern Deinen Rat hören. Ich habe noch so viele Fragen und bekomme leider keine Antwort mehr. Ich liebe Dich und ich vermisse Dich so unendlich.

In Liebe Deine Heike