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  #1  
Alt 12.03.2006, 13:07
manu_k manu_k ist offline
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Standard AW: Strahlentherapie

Hallo Jürgen, als erstes meine Frage, wie alt bist du eigentlich?
ich weiss garnicht so recht mit wem ich es mit dir zu tun habe? :-)
Zum Thema Partner muss ich dir sagen, dass eine Partnerschaft nicht automatisch bedeutet, dass man glücklich ist und vorallem nicht dass man jemanden hat mit dem man reden kann.
ich kann nicht über alles mit meinem kranken Partner reden und er will oft nicht von sich aus reden, eher weniger sprudelt mal was aus ihm heraus.ich muss ihn zu oft animieren und fordern und ihn an die Hand nehmen, was mich leider oft unfehlbar macht udn diese Verantwortung überfordert mich des öfteren.
Die Krankheit hat mich auch einsam gemacht, es findet sich kaum jemand mit dem man über das Thema reden kann, der ausgedünnte Freundeskreis und Bekannte haben eigene Sorgen und sind schnell genervt, den eigenen Eltern möchte man keinen zusätzlichen Kummer machen und weitere Sorgen ersparen.
Meinem eigenen Freund kann ich nicht alles sagen was ich empfinde, weil es ihm nicht gut tut. Die Krankheit hat zwischen uns als Liebespaar eine Kluft aufgerissen, es hat sich vieles verändert, es dreht sich nur noch um das eine.
Ich bleibe häufig auf der Strecke und stehe auch ziemlich alleine da.
Damit will ich dir nur sagen, dass es nicht zwangsläufig toll sein muss mit einem Partner die Krankheit durchzustehen, auch hier im Forum liest man oft von Trennungen, Menschen, die mit der Situation nicht umgehen können und Ihren Partner verlassen haben. Menschen, die der Krebs so verändert hat dass man sie nicht mehr widererkennt. Noch sind meien Gefühle zu meinem Freund stärker als der Wunsch alles zu verlassen und nochmal von vorne anzufangen, forciert durch den Wunsch ednlich mal wieder unbeschwert und glücklich mit allen was dazu gehört die Jugend zu leben ( aber kann das klappen?)
Deswegen habe ih große Hoffnungen, dass sich baldmöglichst vieles zum positiven ändert.

Ich weiss nicht genau, was ich aus deiner Erzählung mit der "Mitschülerin" entnehmen soll udn ich kann mir auch nicht so viel drunter vorstellen, wenn du sagst dass dein leben bis jetzt alles andere als toll war.
Du hast eine schlechte Erfahrung mit einer Frau gemacht?
Und die Geschichte mit deiner Vorahnung ist wohl einen Gabe des menschlichen Bewußtsein, die sich schwer erklären lässt.
Als bei meinem Freund der krebs zum Zweiten mal ausgebrochen ist wusste ich es unbewusst auch schon seid Wochen, alle Ärzte haben gesagt, da ist nichts aber mein Gefühl wußte der scheiss Krebs ist wieder da.
Ich glaube dass man seiner inneren Stimme immer nachgehen sollte, jeder steht sich selbst am nächsten.
Nicht zuletzt meine Einsamkeit hat mich dazu gebarcht mich hier im Forum mitzuteilen, wenn ich einen Text mit meinen gedanken nieder schreibe und vielleicht irgendeinem Menschen zum lesen bringe, dann geht es mir immer ein Stück besser, wenn ich den Laptop wieder zuklappe und ich habe wieder etwas mehr Kraft meinem Freund wieder in sein Gesicht zu blicken und einfach weiter zumachen.
Hier in der Klinik wurde direkt am ersten Tag gesagt, wenn sie reden möchten, geben sie sich einen Ruck und gehen sie zur Seelsorgerin oder zum Hauseigenen Psychologen ( Psychoonkologen, die haben nur mit Krebspatienten zu tun)
Das ist ihr Job, solchen Leuten zuzuhören und Lebenshilfe zu geben, die mit jemanden reden möchten und Beratung brauchen.
Mach dich doch mal damit vertraut, vielleicht hilft es dir? nur mal als Tipp.
Ich bin jeden Tag am überlegen, ob ich einen termin beim Psychologen mache, ich habe mich noch nicht entschieden.

so weit so gut, liebe Grüße, manu!

Geändert von manu_k (12.03.2006 um 13:10 Uhr)
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  #2  
Alt 13.03.2006, 19:20
Hagen Hagen ist offline
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Beiträge: 14
Standard AW: Strahlentherapie

Liebe Manu,
vielen Dank für deine zeilen, ich werde Dir morgen recht ausführlich von mir berichten, muss alles erst einmal überdenken, wie ich mich mitteile und welche worte ich benutze, ich wünsche aber dir und deinen partner all die Kraft die ihr benötigt.

noch ein Wort zum schluß bei einer eheschließung heist es doch immer in guten und schlechten zeiten, vieleicht ist die massive zunahme von krankheiten ja so eine art göttlicher fingerzeig weil die menschheit so langsam alle moralischen werte hat verkommen lassen und nur die guten zeiten sehen will.
ich beschäftige mich viel mit den alten germanen (nein ich bin kein Nazi, Nein ich bin nicht Rechtsradikal, nein ich bin auch kein Linker) und deren wertvorstellungen von partnerschaft,natur und dem leben waren waren noch in ordnung weil sie nicht von der gewinnsucht und profilierungsgier durchsetzt waren,ich meine damit das wir alle wieder zu einer gemeinschaft zurückfinden müßen und nicht in dieser konsum und wegwerfgesellschaft verharren sollten.
PS: nimm die worte in den klammern net persöhnlich aber leider ist man schon einer der ewig gestrigen wenn mann die edda lesen tut,

nun alles liebe Jürgen
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  #3  
Alt 15.03.2006, 18:03
Hagen Hagen ist offline
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Standard AW: Strahlentherapie

Liebe Manu,
von beruf bin ich gelernter fischwirt und habe als solche ca, 20 jahre in einer großen betreuungseinrichtung für behinderte und straffällige gearbeitet, nun ist behinderter nicht gleich behindert ich meine damit das wir einen großen teil behinderter in den einrichtungen hatten der aus äußerst assozialen verhältnissen stammte (bei einigen war der papa auch onkel) was sich sehr im benehmen ausdrückte,aber der größte teil waren ganz liebe und ein teil besucht mich heute noch sehr gern,

desweiteren wurden in dieser einrichtung auch straffällige rehabilitiert ich will auch nichts gegen diese menschen sagen verstehe das net falsch aber mit den pädophilen kamm ich net klar und werde ich auch nie klar kommen, ich will es auch gar nicht zu diesen wesen hatte ich eine ganz besondere auffassung und duldete auch keinen von denen in meiner abteilung sehr zum mißfallen gewisser vorgesetzter,

mittlerweile hatte ich ernsthafte probleme mit dem alkohol oder besser ohne,
ich machte dann eine langzeittherapie was aber zur folge hatte dass ich nicht mehr in die alte abteilung zurück konnte,

ich kamm dann in der gärtnerabteilung und mir und einem kollegen (kein guter) oblag es ca, 35 heime zu pflegen das heist die aussenanlagen, wie gesagt es war kein guter was zum glück auch der geschäftsleitung nicht unbekannt war, ich bat um versetzung und kam in die landwirtschaftliche abteilung und zwar vom regen in die traufe,

gleichzeitig mit mir begann ein ca. 17 jähriges mädel sein freiwilliges soziale jahr sehr zur freude der heimbewohner und eines lieben kollegen,sie war übrigens die einzige die mich nicht nur täglich anrief sondern mich auch im kKH besuchte,ich wundere mich noch heute dass sie mit problemen zu mir kamm die eher in den zuständigkeitsbereich der mutter gefallen wäre,wie gesagt
von anfang an hatten wir ein recht herzliches verhältniss, später erfuhr ich dann das ich ein vaterersatz für sie dargestellt habe, diese beziehung mißfiel nicht nur den heimbewohnern nein auch einen der besagten lieben kollegen und er begann ein äußerst fieses mobbing gegen mich, den betriebsrat der firma konnte man in der pfeife rauchen er taugte überhaupt nischt, hilfe war da also net zu erwarten,
nachts wurde ich mit geballten fäusten wach und sagte mir irgendwann bekommst du noch nen infarkt,
kurze zeit später reizten die ein rind das mich dann auch überrennen konnte da ich keinerlei ausweichmöglichkeit hatte, noch in der zeit meiner krankschreibung erlitt ich einen sehr schweren infarkt den ich nur knapp überlebte,

nach einen halben jahr krankheit teilte mir diese super firma dann mit dass sie mir die betriebsbedingte kündigung aussprechen werden da sie keinen anderen platz für mich hätten was in meinen augen eine lüge war, aber ich hatte eh die schnauze voll und wollte nur noch weg,

nach verpraßen der abfindung ;-))) begann ich eine umschulungsmaßnahme zum bürokaufmann in einen berufsförderungswerk in der nähe von regensburg,

ungefähr mitte letzten jahres bekamm ich immer häufiger schluckbeschwerden und leichte schmerzen im hals,

ich musste, mich auch ständig räuspern, was mich dann langsam störrte, allerdings bin ich nie der typ gewesen der gleich bei jedem wehwechen zum onkel doktor gerannt ist.

naja kurz und bündig ich ging dann zu den ärzten diese bezeichne ich mittlerweile lieber als hustensaftberater an meinen schulort,

nach kurzen mund auf und a sagen bekamm ich so grüne lutschtabletten doberan oder so und ich dachte mir dann kann es ja nischt schlimmes sein,

im november letzten jahres begann ich dann ein zur ausbildung gehörendes 3 monatiges praktikum bei der stadt regensburg was mir sehr gefiel, nur der hals machte sich immer mehr bemerkbar und manches mal wusste ich echt nicht ob es im hals oder magen drückt,

mit dem gedanken an ein verlängertes wochenende ging ich dann am donnerstag den 1. dezember zu einen arzt in dem ort vo die schule ist, und der war einer von den guten wie mein onkologe sagte, dieser arzt schlug bald die hände über den kopf zusammen und forderte mich auf sofort in die HNO zu gehen, ich sagte ihm dass ich dieses gern in fulda tun würde, dem stand der arzt aber skeptisch gegenüber was mich aber nicht hinderte nach fulda zu fahren, weil ich nur noch nach hause wollte,

am 2. dezember suchte ich dann die hno in fulda auf wo mir die ärztin (auch ne sehr gute) Krebs im hinteren rachenbereich diagnostizierte,

ich nahms aber ganz gelassen was mich heute noch wundert, jedenfalls wurde der tumor in einer gut 4 stündigen OP entfernt,

die OP habe ich wie bisher jede sehr gut weg gesteckt zum wunder der ärzte die konnten net glauben dass ich schon wieder so fit bin in die cafeteria gehe und einfach esse was mir schmeckt obwohl man dass ja nach na OP net soll,selbst die nakoseärztin kamm um nach mir zu sehen und gestern erst sagte sie mir das es ihr unbegreiflich wäre wieso ich so fit gewesen sei da sie mir ja ne höhere dosis gegeben hatt wegen meiner früheren alkoholerkrankung,

kurz und gut ich musste dann zu einen kieferchirugen der meine zähne untersuchte dies macht man um keine unliebsamen überraschungen bei einer strahlenbehandlung zu bekommen,

zu meinen entsetzen musste der größte teil entfernt werden, und nun kommt der moment wo man die erfahrung macht dass man nur 36 jahre lang seine beiträge zahlen darf, wenn man aber ersatz braucht steht man ganz alleine da und schaut in die röhre, wie man essen tut oder kann interessiert die sesselfurzer nicht die bohne, aber keine sorge ich schaffe die schnitzel steaks und wurst mittlerweile auch ohne beißer im mund,

bleibt nur zu hoffen dass ich die bestrahlungen ebenso gut wegstecke wie die OP s na wir werden sehen,

so dass war nur ein kleiner eher der angehmeme teil aus meinen leben, bin gespannt welche erfahrungen das schicksal noch für mich bereit hält, in der germanischen mythologie sind es 3 frauen die die fäden spinnen und ich sage mir gut die eine steht für die vergangenheit die andere für die gegenwart und die letzte für die zukumpft, aber ist es nicht vieleicht so dass sie nur dass material verspinnen können dass ich ihnen vorlege?? aus schlechter wolle kann mann keinen guten pullover machen er wird immer kratzen,
wie du siehst erkenne ich stellenweise sehr gut meine fehler aber sie gänzlich abzustellen ist schon schwer,

nun genug für heute, ich wünsche dir und deinen Partner alle kraft der welt
mögen alle guten kräfte mit euch sein,

liebe Grüße
Jürgen

Geändert von Hagen (15.03.2006 um 19:21 Uhr)
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