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#1
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Hallo Berit,
sicher muss sich jeder zuerst an das Stoma gewöhnen und es dauert seine Zeit, bis man die neue Situation akzeptiert hat. Ihr könnt deiner Mutter bestimmt sehr helfen, indem sie sich genauso geliebt fühlt wie vorher, und das tut ihr ja. Den Schleim bildet der Darm, der ja für das Stoma verwendet wird, als Schutzschicht. Das ist also ganz normal, aber mein Vater fand den Schleim auch ziemlich störend. Der Arzt hat ihm dagegen einmal ACC (einen Schleimlöser, gibts rezeptfrei in der Apotheke als Husenlöser) verordnet, aber er nimmt es jetzt nicht mehr. Wenn man weiß, dass der Schleim normal und völlig harmlos ist, kann man wohl damit leben. Die braune Farbe kommt wohl daher, dass der Schleim so kurz nach der OP noch mit Blut vermischt ist, später ist der Schleim dann weiß, sieht also nicht weiter schlimm aus. Mein Vater hat einen Bekannten mit Stoma, der beim Wechsel der Versorgung auch einen Spiegel benützt (weil er einen ziemlich dicken Bauch hat und das Stoma so besser sieht). Jeder muss da wohl in Ruhe ausprobieren, wie er oder sie am besten zurechtkommt. Deine Mama wird das auch schaffen, und bei Problemen gibt es ja die Stomaberaterin oder andere Leute mit Stoma, die gerne Tipps und Hilfe geben! Liebe Grüße Isa |
#2
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Hallo Berit,
vor genau einem Jahr wurde meine Blase entfernt und so habe ich auch ein Blasenstoma. Die "technische Handhabung" erlernte ich recht schnell und ich bin gerade einigermaßen überrascht über die Berichte bezüglich des Schleims. Den habe ich glücklicherweise nicht - ich fand das auch sehr eklig, direkt nach der OP, zumal damals auch noch vier blaue Schläuche herauskamen (habe vier Nieren und daher vier Harnleiter). Ich kann mich noch sehr gut erinnern, wie ich das erste Mal wieder geduscht habe. Da legte ich meine Hand auf das Stoma und ließ meinen Tränen freien Lauf. ![]() Ich habe noch zwei schulpflichtige Kinder und vor allen Dingen wegen ihnen darum gekämpft - daran gearbeitet - weiterleben zu wollen. Der liebe Gott hat es gut mit mir gemeint: ich lebe noch immer ![]() ![]() Also wie gesagt, die Handhabung wurde dir schon erklärt und zwischenzeitlich kann es deine Mutter vielleicht schon selbst. Ich wechsle normalerweise jeden dritten Tag und nun kommt bei mir der "Haken". Es fällt mir auch heute noch schwer, dieses Stoma zu akzeptieren. Oft schiebe ich den Wechsel noch einen Tag heraus und beim Wechseln färben sich meine Wangen rot, da mich das Ganze immer noch sehr aufwühlt. Fragen von Nichtbetroffenen beantworte ich in der Regel ganz kurz da ich sie als neugierig empfinde. Ich beobachte mich dann aber wieder selbst, wie ich freimütig Bekannten, die noch nichts über meine Erkrankung wissen, erzähle, dass ich ein Stoma habe. Dann stört es mich wieder, wenn man den gefüllten Beutel erkennen kann und bin im Moment mit der Kleiderwahl ganz unsicher. Ein bisschen eitel bin ich ja schon und möchte nicht in "Säcken" herumlaufen. Ich glaube, das ist einfach ganz verschieden bei den Betroffenen. Ich würde wirklich lieber sagen können: alles klar, alles bestens. Doch hoffe ich, dass die Zeit die Wunden heilt. Die sichtbaren und die unsichtbaren. Dazu mache ich seit Januar Musiktherapie und probiere vieles aus, was mir Spaß machen könnte und mich mit meinem "neuen" Körper versöhnt. Hoffentlich ist mein Bericht nicht zu lange - jetzt ist mir gerade wieder ein bisschen weh ums Herz. Doch ich lebe und lerne immer mehr das Leben zu genießen und jeden Tag als Geschenk anzunehmen. Von Herzen wünsche ich deiner Mutter viel Kraft, Mut und Selbstvertrauen. Ich bewundere deinen Vater, der den Wechsel des Stomas vornimmt und deine Mutter, die dies zulassen kann. Ich wollte dies bisher von niemandem aus der Familie. Mir war und ist es angenehmer, wenn dies ausnahmsweise mal die Stomaberaterin macht, denn wie gesagt, die Handhabung hatte ich schon sehr schnell erlernt. ![]() |
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