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  #1  
Alt 23.05.2006, 22:48
Benutzerbild von Johanna82
Johanna82 Johanna82 ist offline
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Standard AW: Biefe an meine Mama

Hallo ihr Lieben!

Ich danke euch sehr für eure lieben Worte.

Der Schmerz ist oft so gross,dass ich kaum weiß wie ich ihn bewältigen soll.

Johanna
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  #2  
Alt 23.05.2006, 23:09
Benutzerbild von Johanna82
Johanna82 Johanna82 ist offline
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Standard AW: Biefe an meine Mama

Liebste Mam!

Heute hattest du wieder einen schlechten Tag und ich hab mich wieder so mies gefühlt, weil ich so hilflos war, als du wieder so starke Schmerzen hattest.

Du bist so tapfer, Mama! Wir haben dir 60mg Morphium gespritzt, erst dann waren deine Schmerzen weg - aber dafür hast du den restlichen Tag fast nur geschlafen.

Manchmal glaube ich, dass es besser ist, wenn du viel schläfst.
Wenn du wach bist, spüre ich, wie sehr du unter deiner Hilflosigkeit leidest und das tut mir so weh weil ich nichts dagegen tun kann.

Heute hast du sogar geweint, und ich musste einfach mitweinen, ich konnte nicht anders.

Mama, ich würde dir so gerne die Hälfte von meinem Leben geben.

Es tut so weh, dass ich dich wohl gehen lassen muss - obwohl du selber doch leben willst

Seit nun über einer Woche schlafe ich nun nachts bei dir im Zimmer, damit ich dich höre und sofort da sein kann...

Bevor ich einschlafe höre ich immer ganz angestrengt auf deinen Atemrythmus, jede Unregelmässigkeit lässt mich aufschrecken, ich habe so Angst.

Immer, wenn du einen richtig schlechten Tag hast nur schläfst und kaum ansprechbar bist, kommt diese beissende, erdrückende Panik und ich schaue immer wieder nervös auf deine Beine - ich fürchte mich jedesmal so vor blauen Flecken.

Ich bin so verzweifelt, Mama. Ich suche wie wild nach Erklärungen, Lösungen, Trost - einen Strohhalm oder Lichtblickck...aber ich kann mich drehen, wenden wie ich will, es gibt nichts, nichts, was es je wieder gut machen kann.

Mama, ich finde einfach keine Worte um auszudrücken wie weh es tut, ich könnte nur schreien!

Ich bin immer bei dir Mama, ich liebe dich!

Deine kleine Tochter!
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  #3  
Alt 24.05.2006, 21:07
anita....... anita....... ist offline
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Standard AW: Biefe an meine Mama

Hallo liebe jo

Ich finde deine briefe wunder schön deine Gedanken
Und deine Gefühle sind meinen gleich
Ich liebe sie genau so wie du und möchte nicht loslassen .
deine dich liebende grosse schwester.
bin genau so traurig wie du.
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  #4  
Alt 24.05.2006, 21:26
Benutzerbild von Ylva
Ylva Ylva ist offline
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Standard AW: Biefe an meine Mama

Auch ich finde deine Worte wunderschön.
Auch meine Mutti ist an BK erkrankt und ich war noch ein halbes Kind als ich plötzlich erwachsen sein musste,allerdings geht es ihr inzwischen wieder recht gut.
Trotzdem kann ich deine Ängste und Gedanken nachvollziehen.
Manchmal frage ich mich,wie man alles bewältigen soll aber man schafft es doch irgendwie auch wenn es absurd ist.
Ich wünsche dir viel,viel Kraft !

Alles Liebe,
Ylva
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  #5  
Alt 25.05.2006, 09:54
anita....... anita....... ist offline
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Beiträge: 6
Standard AW: Biefe an meine Mama

leibe jo

lebe jeden tag

es könnte dein schönster sein


deine schwester in liebe
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  #6  
Alt 25.05.2006, 10:22
mario1 mario1 ist offline
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Beiträge: 173
Standard AW: Biefe an meine Mama

Liebe Johanna, liebe Anita!

Johanna, jetzt hat sich auch deine Schwester hier her gemacht! Ich finde das sehr schön! Auch ich hab eine Schwester, die in meinem Thread aufeinmal mitgeschrieben hat! So wusste sie sehr oft wie es mir geht und ich auch, denn man tut sich vielleicht etwas schwer Gefühle und wie man etwas empfindet auszudrücken! So hab ich dann sehr oft erfahren wie es ihr wirklich geht!
Es ist in soeiner Situation sehr wichtig Menschen an seiner Seite zu haben die einen stützen, festhalten und trösten aber auch erkennen wenn man selbst mal eine "Auszeit" braucht!
Haltet weiterhin so zusammen!

Mario
__________________
Dort oben werden wir gehen, du und ich;
die Milchstraße entlang werden wir gehen, du und ich;
auf einem Blumenpfad werden wir gehen, du und ich;
wir werden Blumen pflücken auf unserem Weg, du und ich.
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  #7  
Alt 25.05.2006, 20:18
Benutzerbild von Johanna82
Johanna82 Johanna82 ist offline
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Ort: Engelskirchen
Beiträge: 161
Standard AW: Biefe an meine Mama

Liebe Mama!

Heute ist wieder ein schwerer Tag.

Du bist den ganzen Tag nicht richtig wach gewesen -außer Mittags- da hattest du Schmerzen und um diese zu lindern mussten wir 80mg spritzen.

Ich hab dein Pflaster erhöht, ich will nicht, dass du Schmerzen hast.

Du warst so schwach und müde, du hast deine Tabletten gar nicht runtergeschluckt, ich hab sie dir zermörsert und mit Wasser vermischt.

Das haben wir dann irgendwie in deinen Magen befördert.

Mama es ist so furchtbar!
Könnte ich dir doch helfen!

Ich muss zusehen wie du täglich schwächer wirst, heute hast du weder gegessen noch getrunken.
Ich bin ja schon froh,dass du ringerlösung bekommst, du würdest ja sonst austrocknen!

Ach Mam, ich würd dir sovieles gerne sagen und ich weiss auch dass das meiste ungesagt bleiben wird.
Du bist durch das Morphium auch oft so verwirrt,dass du gar nicht wahrzunehmen scheinst was ich zu dir sage.
Manchmal sagst du zusammenhanglose Dinge und obwohl ich weiss dass das durch diese hohen Morphiumdosen kommt, macht es mir riesige Angst - ich kenne dich doch so gar nicht!

Du warst immer die starke Frau die alles geregelt hat und heute bist du völlig hilflos- und ich weiß dass du so ein Leben nie gewollt hast.

Manchmal glaube ich dass es besser gewesen wäre, wir hätten von alledem nichts gewusst und du wärst irgendwann einfach umgefallen.

In dem Lied My my, hey hey von Neil Young heissts: Its better to burn out than to fade away- das hätte ich mir eher für dich gewünscht.

So lebst du nun seit über 1 Jahr mit der schrecklichen Angst und wirst jeden Tag weniger, bist nur noch ein Schatten deiner selbst.

Aber wenn ich in deine Augen schaue, sehe ich meine Mama, so, wie du immer warst. Und genau so werde ich dich immer in meinem Herzen tragen.

Wenn ich dich anseh, fühle ich so tiefe Liebe und ich bin so unendlich dankbar, dass du meine Mutter bist.
Wenn ich deine Hände halte, sie sind so vertraut, fällt mir ein was du mit diesen Händen schon für mich getan hast.

Dann aber fällt mir auch ein, dass ich diese vertrauten Hände bald schon niemehr anfassen darf und ein so stechender Schmerz macht sich breit.

Ich habe ja verstanden dass Leben und Tod eins sind aber ich fürchte mich so unsagbar vor dem moment an dem du von mir gehst.

Mama, wie soll es nur weitergehen?

Ich liebe dich so unendlich!

Deine traurige Tochter
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