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  #1  
Alt 26.07.2006, 17:02
Jennie Jennie ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Nochmal hallo Milki und Sonnenschein,

ich denke und denke. Wie alt sind denn eure kranken Eltern?

Liebe Grüße
Jennie
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  #2  
Alt 26.07.2006, 17:50
Benutzerbild von Anhe
Anhe Anhe ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Hallo Jennie,

man sollte die Hoffnung nie aufgeben - bei mir wurde im Juli 2003 ein Tumor in der Lunge entdeckt. Bronchoskopie ergab keinerlei Hinweis, da keine Zellen rausgespült werden konnten. So entschlossen sich die Ärzte zu einer Operation. Selbst beim Schnellschnitt war nicht klar, um welche Tumorart es sich handelte, also entfernte man den befallenen Lungenteil. In der Pathologie stellte sich heraus, daß es ein kleinzelliges Bronchialkarzinom war. Danach folgten 4 Zyklen Chemotherapie ( 1.Zyklus: Cisplatin, die restlichen 3 Zyklen Carboplatin) und seitdem *toi toi toi* bin ich rezidivfrei.

Natürlich ist jeder Krankheitsverlauf anders. Aber von vorneherein kann man nicht sagen, obs gut oder schlecht ausgeht. Ich war zu dem Zeitpunkt 46 Jahre alt.

Nach meinem Kenntnisstand arbeiten viele Kliniken zusammen und die Therapien unterscheiden sich meistens nicht viel voneinander. Nach Studien und Erfahrungsberichten sind im Laufe der Jahre praktisch "standardisierte" Therapien entstanden.... Cisplatin oder Carboplatin sind bei Kleinzellern praktisch die erste Wahl.

Ich wünsche Dir und all den Betroffenen und Angehörigen viel Kraft.

Alles Liebe
Anhe
__________________

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  #3  
Alt 26.07.2006, 21:09
Clarissa Clarissa ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Hallo Jennie,hab das schon durchgemacht,was du gerade erlebst.Meine Mama hatte auch ein kleinzelliges Bronchialkarzinom;es war ein auf und ab.Du fragst,wie man sein Leben trotzdem weiterlebt?Also erstmal nichts verdrängen,du mußt viel reden und dir Zeit nehmen,alles zu realisieren und dann kämpft gemeinsam,du mußt das wie lang lebt der geliebte Mensch noch erstmal ausschalten,stattdessen lebt bewußter,das hat uns auch geholfen.Die Krankheit meiner Mama hat uns noch enger zusammengeschweißt und du wirst sehen,das mit dem arbeiten,wird auch wieder klappen,setz dich nicht unter Druck.Wie alt bist du eigentlich?Ich bin 26 Jahre alt und meine Mama ist am 27.03.06 gestorben mit 53 Jahren.Kannst ja mal meinen Thread durchlesen,falls du magst.Möchte für dich da sein,wenn du magst.Ich umarme dich!Clarissa!
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  #4  
Alt 27.07.2006, 14:32
Benutzerbild von milki1
milki1 milki1 ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Hallo Jennie!

Ja, die Sache mit dem ewig währenden Karussel im Kopf, den immer wiederkehrenden Fragen und der Konzentrationsschwäche ist völlig normal, da wir ja als Angehörigen zumeist doch sehr hilflos daneben stehen und versuchen wollen doch irgendwie zu helfen! Das macht mich oft sehr frustiert und daher sitze ich dann stundenlang vorm Netz und versuche halt so viel wie möglich an neuen Medikamenten oder Erfahrungen herauszubekommen um auch wirklich zu sehen, ob wir auch alles probiert haben und nichts außer acht gelassen haben.

Warum ich die Medikamente aufschreibe? Ich bin ein Mensch ich muss immer genau wissen, was etwas ist, was man bekommen hat, wie es wirkt. So also auch z.b. mit der ersten Kombi-Chemo. Ich habe alles was mein Vater bekommen hat an Medikamenten nachgelesen, was wofür ist, was eventuell an Nebenwirkungen auftreten kann. Umso mehr ich wusste, umso besser kam ich mit seiner Krankheit zurecht. Da Ärzte auch in Ihrer Sprache sprechen, konnte ich so die Übersetzung für mich finden und auch meinem Vater einiges erklären, da er oftmals gar nicht nachgefragt hat. Nicht weil ihn das nicht interessierte, aber bei ihm im Kopf sind so viele Dinge zu verarbeiten, dass er da oftmals nicht drüber nachdenkt zu hinterfragen, was etwas ist, oder wie es wirkt.

Alternativmedizin kommt wahrscheinlich auch nur für jemanden in Frage, der daran glaubt, bzw. der dies dann auch gerne noch machen möchte. Durch die Chemo und evtl. zusätzliche Medikationen bekommt man schon so viel Zeug den der Körper verarbeiten muss, dass ich denke es ist okay, wenn mein Vater sagt, dass reicht ihm jetzt erstmal.

Mein Vater war im Sept. 05 ganze 66 Jahre alt. (Ironischerweise musste ich dann auch immer an das Lied von Udo Jürgens denken: "mit 66 Jahren...." und das brachte mich dann auch nicht gerade in eine bessere Stimmung)

Wenn Ihr Euch mal mit etwas nicht sicher seid, löchert die Ärzte mit Euren Fragen, lasst Euch die Patientenakte geben und lasst Euch alles genau erklären.

Für Dich und Deinen Vater alles Gute, ich drücke ganz fest die Daumen!
Schreib einfach wenn Du was auf der Seele liegen hast!

Liebe Grüsse
Milki
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  #5  
Alt 27.07.2006, 17:33
Benutzerbild von rezzan
rezzan rezzan ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Liebe Milki,
wenn ich deinen Beitrag lese, sehe ich unsere Geschichte. Wir durchleben momentan fast das gleiche. Mein Vater ist 65 (dieser bekloppte Jürgens-Song geistert mir auch immer wieder im Kopf herum) und hat seine Diagnose im Dezember 05 bekommen. Kleinzeller ohne Metas, danach Chemo mit Cisplatin, vollständige Remission und bei der Nachkontrolle (5 Wochen später!) Metastasen in der anderen Lungenhälfte und an der Nebenniere. Jetzt ist er wieder im Krankenhaus und bekommt Topocetan. Die Ärzte haben ihm gestern und heute gesagt, dass dies nur noch ein letzter Versuch ist und er nicht allzuviel Hoffnung daran hängen soll. Falls diese Chemo anschlagen würde wäre es ein Zeitgewinn von max. 6 Monaten, falls nicht, gäbe es nichts mehr zu machen. Seit gestern ist er praktisch nicht mehr ansprechbar. Wenn ich ihn anrufe dann würgt er mich ab und will nichts hören. Nach der Arbeit fahre ich heute wieder hin. Ich habe jetzt schon schreckliche Angst. Wie soll und kann er nur mit so einer niederschmetternden Aussage umgehen? Was soll nur werden?

Wir hatten all unsere Hoffnung daran gesetzt, dass ihm wenigstens noch einige wenige Monate bleiben bevor diese Sch...Krankheit wieder ausbricht. Jetzt waren es nur 5 Wochen. Aber Jennie, dass es auch ganz anders sein kann und es sehr viele Menschen gibt, die viele Jahre unbehelligt von einem Rezidiv bleiben ist ebenso ein Fakt. Jede Geschichte ist einfach anders und vorhersagen kann man das (zum Glück) niemals. Ich wünsche euch sehr, dass die Chemo bei deinem Dad anschlägt und er danach lange, lange Jahre Ruhe hat.

Alles Liebe, Rezzan
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  #6  
Alt 27.07.2006, 21:14
Jennie Jennie ist offline
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Beiträge: 62
Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom

So Ihr Lieben, endlich hats geklappt. Ich fliege nämlich immer wieder raus aus dem Forum, wenn ich beginnen will, Euch zu antworten. Das war gestern schon so.

Ja, ich habe das große Glück, dass mein Vater sehr vorwärts orientiert ist. Er hadert (noch?) nicht mit seinem Schicksal, will kämpfen. Er ist im Moment wohl mutiger als ich. Ich heule und informiere mich, dann gehts mal wieder mit der Traurigkeit und dann schlägt wieder alles über mir zusammen. Ich bin sehr dankbar, Eure Beiträge lesen zu können, die mich sehr berühren. Danke, dass es Euch hier im Forum gibt. Ihr macht mir Mut. Heute habe ich gedacht, dass dies wohl der Anfang von noch vielen vor mir liegenden Abschieden aus den unterschiedlichsten Gründen ist (Mutter 84, Schwiegermutter 90). Und ich habe gedacht, dass ja jeder mal einen Grund zum Sterben braucht. Allerdings ist mein Vater der Jüngste von allen - erst 73. Ich finde, dass das heute noch kein Alter ist. Außerdem ist er immer noch wie ein kleiner Junge - manchmal. Ich habe ihn sehr lieb.

Nun ich will trotzdem zuversichtlich bleiben. Vielleicht hat er eine Chance...........

Liebe Grüße
Jennie
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  #7  
Alt 28.07.2006, 09:39
Benutzerbild von milki1
milki1 milki1 ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Liebe Jennie!

Das die ganze Situation ziemlich besch... ist und die Gefühlswelt ein auf und ab ist, ist nur normal!

Es ist auf jeden Fall schonmal positiv, wenn Dein Vater noch so positiv auf das Kämpfen eingestellt ist, denn irgendwann wird vielleicht auch er einen "Einbruch" haben und da bist Du dann wahrscheinlich diejenige die Ihn auffangen und wieder ermutigen wird!

Auch wenn Prognosen noch so schlecht sind, hat Rezzan völlig recht, nie vergessen, wir sind ALLE anders und vielleicht ist genau auch Dein Vater jemand, der nach der Chemo viele Jahre vor einem Rezidiv ruhe hat!

Liebe Grüsse
Milki
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  #8  
Alt 30.06.2011, 07:16
Birgit P. Birgit P. ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Hallo Anhe.................... Ich heisse Birgit bin 46 Jahre alt bei mir wurde jetzt im Mai 2011 ein
Kleinzelliges Bronchialkarzinom in der linken Lunge entdeckt mit der grösse von 6x5 cm...Bekam jetzt 2chemos 3 tage hinternander .3 Wochen Pause dann wieder 3 Tage Cisplantin u.Etisopid ?.Es wurde Ct der Lunge danach gema
cht der Tumor wurde kleiner 2,2 x 3 cm....Ich möchte das mann mich Operiert mann sagte mir das geht nicht es ist nichts gestreut ..Deswegen wollte ich wissen im welchen Krankenhaus wurdest du Operiert ....Danke im vorraus.Gruss Birgit....

Geändert von Birgit P. (30.06.2011 um 07:19 Uhr)
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  #9  
Alt 30.06.2011, 08:10
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Anhe Anhe ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Hallo Birgit,

ich wurde im Nordweststadt-Krankenhaus, Frankfurt/M. operiert. Allerdings wird ein Kleinzeller "eigentlich" nie operiert. Ich hatte insofern das Glück, daß alle Voruntersuchungen (Bronchoskopie) nicht ergaben, um welche Tumorart es sich handelt und man sich deshalb zu einer Operation entschloß. Selbst ein Schnellschnitt bei der Operation brachte kein Ergebnis. Erst der histologische Befund sorgte für Klarheit. Ich vermute, daß bei einer eindeutigen Diagnose "Kleinzeller" nicht operiert wird.

Es wäre vielleicht sinnvoll, Deine Onkologen zu befragen, warum sie nicht operieren, wenn noch keine Metastasen vorliegen, was dagegen spricht, was dafür.

Beste Grüße,
Anhe
__________________

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