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#1
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AW: Krebs ist nicht gleich ein Todesurteil :-)
Hallo Melanie,
ich möchte zum Thema SpKr auch kurz was schreiben. Bei meiner Mutti (jetzt 73Jahre alt) wurde 2002 SpKr festgestellt. Da in unserer Familie mehrere Familienmitglieder Krebs hatten überlegte meine Mutti nicht lange und stimmte einer SpKr-OP zu. Ihr wurde die Speiseröhre entfernt, der Magen etwas hochgezogen und soweit verlief die OP recht gut. Hinterher hatte sie allerdings gesundheitliche Probleme, die sich dann legten. Man empfahl ihr eine Chemotherapie, die sie jedoch ablehnte. Bei einem Gewicht von nur 36 Kilogramm wollte sie sich das nicht zumuten. Man gab ihr eine Überlebenschance von ca. 18 Monaten! Ich arbeitete in dem Krankenhaus, wo meine Mutti lag und als ich vor einiger Zeit ihren damaligen Stationsarzt traf, war er ganz erstaunt (er bekam sogar einen roten Kopf), dass meine Mutti noch lebt und sie jetzt sehr gute Befunde hat. Er konnte es nicht fassen, dass sie ohne Chemo alles gut überstanden hat. Sie wiegt jetzt zwar nur noch 35 Kilo, aber es geht ihr den Umständen entsprechend gut. Ich wünsche Ihnen und Ihrem Vati alles, alles Gute! Nehle |
#2
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AW: Krebs ist nicht gleich ein Todesurteil :-)
Hallo Melanie,
es ist schön auch solche Geschichten zu lesen. Aber das ist wirklich selten. Das ist vermutlich wie ein 6er im Lotto. Ich habe bisher solche Wunder noch nicht erlebt. Bei mir in der Familie ist bisher jeder früher oder später jämmerlich an seinem Krebs gestorben. Es waren alle unterschiedliche Arten von Krebs, aber trotzdem sind Oma, Tante, Mama jetzt tod und mein Vater, meine Oma und mein Opa haben Krebs. Mein Opa leidet sehr seid einem halben Jahr. Seine Zeit ist leider auch begrenzt. Ja also das ist meine Erfahrung mit KREBS leider- ich würde auch gerne andere machen. Aber deine Zeilen lassen einen ja doch ein bißchen hoffen. Denn die Hoffnung stirbt zu letzt. Sorry - wollte keinem den Mut nehmen ....... Viele liebe Grüße Simone
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In Erinnerung an meine Mama 12.10.1946 - 05.11.2007 UND JETZT AUCH In Erinnerung an meinen Papa 12.07.1946 - 02.08.2009 |
#3
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AW: Krebs ist nicht gleich ein Todesurteil :-)
Hallo Melanie
Du sprichst mir aus der Seele ( 1 Beitrag) und dafür möchte ich Dir Danken. Genau wie Du es geschrieben hast ist es. Wir sitzen doch alle auf einem Pulverfass und Morgen könnte mich auch ein Bus überfahren. Tut er aber nicht, denn ich werde aufpassen, genau wie in meinem Körper hinein horche und er mir klare Signale sendet. Gehe als kerngesunder Mensch zum Arzt und der vertut sich und sagt dir die Diagnose Krebs/ Endstadium....auf einmal wird kerngesunder Mensch sterbenskrank, hat aber nichts, denn sein Gehirn signalisiert ihm, bedingt durch solche Aussagen KRANK-AUS-ENDE |
#4
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AW: Krebs ist nicht gleich ein Todesurteil :-)
Zitat:
der 1. Beitrag liest sich gut und macht Mut Wunder gibt es immer wieder ... Das, was einem diese Erkrankung nimmt, ist die Leichtigkeit mit der man durchs Leben geht. So wie man denkt:"klar könnt mich der Bus überfahren" ... und? Macht er sicher nicht. Macht er seit 10 Jahren nicht, also auch heut nicht. Gleiches gilt für das Thema "Krebs". Mir? Ach, das passiert MIR doch nicht. Jetzt, wo es eben doch passiert ist, macht man sich auf einmal Gedanken über morgen, Gedanken über heute. Was wäre wenn ... ?! Eine furchtbare Frage. Die Krankheit körperlich überstehen ist ein Ding. Das ist Glück. Die Krankheit psychisch verarbeiten ist ein anderes. Das ist eine Kunst. |
#5
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AW: Krebs ist nicht gleich ein Todesurteil :-)
Hallo Simon
ich find's gut, dass Du diesen Strang - den Melani schon in 2006 angelegt hatte - nochmal hochgeholt hast Da habe ich mal wieder Gelegenheit, etwas Dampf abzulassen denn: Angehörige von KrebsErkrankten nerven mich, wenn sie "mutmachende Beiträge" schreiben Ich bin Betroffene u n d Angehörige und es gibt einfach Tage, da kann ich ein solches Gesäusel nicht lesen und nicht hören Es ist schon richtig - die Hoffnung stirbt zuletzt. Ob man nun Pragmatiker ist oder nicht ..... Dankenswerterweise lassen meine Angehörigen n i e irgendwelche gängigen Sprüche wie "gib die Hoffnung niemals auf" ab, sondern stehen mir einfach Tag und Nacht zur Seite. Für die Erkenntnis, dass Krebs nicht gleich ein Todesurteil bedeutet, benötigen Betroffene alles Andere als "aufmunternde Sprüche" von NichtBetroffenen LG
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Ilse |
#6
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AW: Krebs ist nicht gleich ein Todesurteil :-)
@ ilse:
Angehörige von KrebsErkrankten nerven mich, wenn sie "mutmachende Beiträge" schreiben. das finde ich so nicht richtig von dir................................ @all: ich bin ein angehöriger und schreibe jetzt einen "mutmachenden beitrag". anfang februar 2005 wurde bei meiner frau ein non-hodgkin-lymphom, lymphoblastisches lymphom vom t-zell-typ, stadium IVa, diagnostiziert, wasser im herzbeutel, in der lunge, nierenversagen. krankenhausaufenthalt bis 28.11.2005 mit hochdosis chemo und bestrahlung, 2-fache pleurodese der lunge mit dem rippenfell, gewichtsabnahme auf 40 kg, durch die bestrahlung des kopfes wurde ihr gehirn zum chemogehirn (dauert bis heute an), schleimhäute zerstört (essen und trinken nur nach betäubung der mundschleimhaut). ende november 2005 habe ich als angehöriger die behandlung wegen multipler komplikationen und schwerer einschränkungen des allgemeinzustandes abgebrochen, da sie nach aussagen der ärzte im sterben lag und es keine hoffnungen mehr gab, ihr weiter zu helfen. wenn sie dann schon sterben sollte, dann wenigstens bei uns zu hause. heute sieht es so aus: sie hat zugenommen, der krebs ist in den lymphbahnen eingekapselt, die 3-monatigen ct's zeigen bis heute keine negativen befunde, sie fährt alleine mit ihrem auto, ist also (bis auf das chemogehirn) selbstständig, alle schleimhäute sind zwar auch noch nicht wieder hergestellt, aber sie lebt. ich als ehemann und angehöriger hatte ihr immer gesagt: "wenn du gehen möchtest, dann gehe". das habe ich ihr freigestellt, sie hat sich dagegen entschieden, wir sind heute glücklicher und fester zusammen, als vor der krankheit, auch wenn es viele einschränkungen in unserem leben gibt. ich denke, das ganze ist auch ein klitzekleines wunder................................... achim
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Reg' Dich erst auf, wenn's soweit ist. |
#7
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AW: Krebs ist nicht gleich ein Todesurteil :-)
Hallo Achim,
ich habe eben deine und die Geschichte deiner Frau seit 2005 verfolgt. Es macht mir Mut. Unglaublich viel Mut. Mein Mann ist an Lungenkrebs erkrankt seit Juni diesen Jahres. Wir haben viel Hoffnung, da der Krebs operiert werden konnte und auch komplett draußen ist. Trotzdem lauern immer wieder Angstmonster und merkwürdige Gespenster in den Ecken. Dann lese ich von euch, die ihr soviel geschafft habt und denke mir, man kann soviel schaffen, wenn man zu zweit ist, wenn man sich liebt und wenn man nicht aufgibt. Meine Hochachtung vor dir und deiner Frau. Alles liebe Iris |
#8
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AW: Krebs ist nicht gleich ein Todesurteil :-)
hallo iris,
danke für deine netten worte, es war/ist sicherlich nicht einfach, das ganze zu bewältigen. aber wie schon geschrieben, der zusammenhalt in einer partnerschaft ist dabei sehr wichtig und macht manches einfacher und erträglicher. euch beiden wünsche ich viel kraft alles durchzustehen. lieben grüß achim
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