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  #1  
Alt 13.10.2006, 05:55
Benutzerbild von Christian S.
Christian S. Christian S. ist offline
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Standard AW: Suche Personen, die schon über Jahre ohne Magen leben!

Hallo Elke,

ist genau der springende Punkt, du hattest diese Informationsmöglichkeit nicht und somit auch nicht das Wissen was wäre wenn es ein Stadium weiter gewesen wäre oder das Chemotherapie bei einem Magenkarzinom nur sehr bedingt hilft. Trotz der vielen Vorteile die durch das World Wide Web entstanden sind aber dennoch soviele Nachteile. Information kann manchmal sehr abträglich sein zur Genesung.

Das mit dem weniger Beschäftigen ist leider auch so ein Punkt. Ich bin nicht ein Mensch dieses Naturells, die einfach es ignorieren können oder eine gewisse Gleichgültigkeit aufbauen. Für mich war es wichtig soviel wie nur möglich darüber zu wissen. Ich glaube das dieses Wissen nur bedingt den Umgang damit bestimmt sondern dass es wohl eher mit der Tatsache zutun hat, ich bin noch mal drumrum gekommen.
Im Nebenzimmer meiner Akutklinik ist in der Nacht bevor ich entlassen wurde, ein Mann an einem Magenkarzinom verstorben. Es war sehr heftig für ihn gewesen und ich habe seit der Verlegung in dieses Zimmer ihn nur unter seinen Schmerzen leiden hören.
Das löst Gedankenreaktionen aus die lange nachhallen.
Anfangs hatte ich nicht so die Probleme damit aber so mit der Zeit und den körperlichen Schwierigkeiten.

Alles Liebe.

Christian S.
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  #2  
Alt 13.10.2006, 14:30
elkeklein elkeklein ist offline
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Standard AW: Suche Personen, die schon über Jahre ohne Magen leben!

Hallo Christian,
mein Arzt hat mir damals auch gesagt, dass eine Chemotherapie in meinem Falle etwa nur 50% bringen würde, wenn sie denn nötig wäre. Ich glaube, ich habe die gleiche Operationsmethode wie heute. Dünndarm hochgezogen, zum Magen geformt, geklammert und gut war!

Ich kann mich noch gut an eine Sache erinnern, und zwar an Hans Rosenthal! Ich glaube er hatte so eine Fensehsendung "Dalli, dalli". Man hat ihm auch den Magen entfernt, und er hat gesagt, man könne gut 10 Jahren ohne Magen leben. Also habe ich mich damals auch auf etwa 10 Jahre eingerichtet. Du siehst, wie dumm man sein kann, wenn man sich nach anderen richtet! Obwohl ich seinerzeit gedacht habe, na ja, 10 Jahre ist ja auch schon eine Menge, dann ist meine Tochter 17 und kann alleine zurechtkommen.

Ich wollte damals nicht genau wissen, woran ich war. Es hätte mich wahrscheinlich noch mehr umgehauen, obwohl die Untersuchungen ja immer gut verlaufen sind. Bei mir hätte es nicht zur Genesung beigetragen. Allein nur die Diagnose hatte bei mir ja schon was Übles angerichtet. Aber jeder Mensch ist halt verschieden und das ist auch gut so! Wenn du meinst, dass du alles darüber wissen musst, dann ist es für dich vielleicht auch gut.

Aber du hast doch auch schon drei Jahre geschafft und wie ich so höre, auch recht gut!! Mach mal weiter so und wende dich auch den schönen Sachen des Lebens zu, dann klappt alles prima.

Liebe Grüße
Elke
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  #3  
Alt 15.10.2006, 18:52
Silvia 50 Silvia 50 ist offline
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Standard AW: Suche Personen, die schon über Jahre ohne Magen leben!

Hallo Elke und alle an diesem Forum Interessierte,

Ich lebe fast 15 Jahre ohne Magen und es geht mir heute sehr gut.

Mit dem Essen hatte ich damals sehr große Schwierigkeiten. In Punkto Ernährung wurde ich leider weder im Krankenhaus, noch beim Hausarzt, auch in der damaligen Reha nicht richtig aufgeklärt. So musste ich unnötig leiden, vor allem das Frühdumping hat mir unheimlich zu schaffen gemacht.
Nach einigen Monaten der Umgewöhnung ging es dann besser.

Heute esse ich fast alles. Ich achte auf hygienisch einwandfreie Ware, esse nach Möglichkeit nichts Aufgewärmtes und grundsätzlich kein Fastfood. Rettich und rohe Karotten sind auch gestrichen. Mit fetten Lebensmitteln habe ich mich erst gar nicht angefreundet.

Ich genieße beim Essen d. h. ich esse bis heute sehr langsam und nie zu viel. Jeder Bissen, den man zuviel zu sich nimmt, tut einfach nicht gut.
Seit Jahren hat sich mein Gewicht kaum verändert. Bin normalgewichtig.

Ich bekomme schon jahrelang Medivitan. Da die Spritzen bei mir alle sind und ich neue brauche, werde ich in der Apotheke nachfragen, ob das Mittel noch zu empfehlen ist.

Psychisch ging es mir lange sehr schlecht. Leider hatte ich auch niemanden zwecks Erfahrungsaustauschs, der ja so wichtig ist. Die Angst, wieder zu erkranken wurde von Jahr zu Jahr weniger. Dennoch ist so ein kleines Vögelchen im Hinterkopf: „werd nur nicht übermütig“ geblieben.
Heute geht es mir auch psychisch sehr gut. Meistens bin ich gut gelaunt und freue mich des Lebens.

Ich wünsche euch allen so viel Glück wie ich es hatte, nämlich diese schwere Krankheit zu besiegen.

Viele Grüße
Silvia
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  #4  
Alt 16.10.2006, 17:46
elkeklein elkeklein ist offline
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Standard AW: Suche Personen, die schon über Jahre ohne Magen leben!

Zitat:
Zitat von Silvia 50
Hallo Elke und alle an diesem Forum Interessierte,

Ich lebe fast 15 Jahre ohne Magen und es geht mir heute sehr gut.

Mit dem Essen hatte ich damals sehr große Schwierigkeiten. In Punkto Ernährung wurde ich leider weder im Krankenhaus, noch beim Hausarzt, auch in der damaligen Reha nicht richtig aufgeklärt. So musste ich unnötig leiden, vor allem das Frühdumping hat mir unheimlich zu schaffen gemacht.
Nach einigen Monaten der Umgewöhnung ging es dann besser.

Heute esse ich fast alles. Ich achte auf hygienisch einwandfreie Ware, esse nach Möglichkeit nichts Aufgewärmtes und grundsätzlich kein Fastfood. Rettich und rohe Karotten sind auch gestrichen. Mit fetten Lebensmitteln habe ich mich erst gar nicht angefreundet.

Ich genieße beim Essen d. h. ich esse bis heute sehr langsam und nie zu viel. Jeder Bissen, den man zuviel zu sich nimmt, tut einfach nicht gut.
Seit Jahren hat sich mein Gewicht kaum verändert. Bin normalgewichtig.

Ich bekomme schon jahrelang Medivitan. Da die Spritzen bei mir alle sind und ich neue brauche, werde ich in der Apotheke nachfragen, ob das Mittel noch zu empfehlen ist.

Psychisch ging es mir lange sehr schlecht. Leider hatte ich auch niemanden zwecks Erfahrungsaustauschs, der ja so wichtig ist. Die Angst, wieder zu erkranken wurde von Jahr zu Jahr weniger. Dennoch ist so ein kleines Vögelchen im Hinterkopf: „werd nur nicht übermütig“ geblieben.
Heute geht es mir auch psychisch sehr gut. Meistens bin ich gut gelaunt und freue mich des Lebens.

Ich wünsche euch allen so viel Glück wie ich es hatte, nämlich diese schwere Krankheit zu besiegen.

Viele Grüße
Silvia
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  #5  
Alt 16.10.2006, 17:54
elkeklein elkeklein ist offline
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Standard AW: Suche Personen, die schon über Jahre ohne Magen leben!

Hallo Silvia, schön, dass du dich meldest. Ich habe schon einmal probiert, dir zu schreiben, aber so ganz firm bin ich in diesem ganzen Dschungel noch nicht, aber es wird schon!!! Hoffentlich klappt es dieses Mal.

Also, mit dem Essen hatte ich damals auch große Schwierigkeiten. Am besten kann ich Eintöpfe, Suppen oder Speisen mit Soße vertragen. Die bekommen mir am besten und davon kann ich auch viel essen. Alles andere schmeckt mir auch, habe aber u. U. danach immer ein paar Schwierigkeiten.
Warum isst du kein aufgewärmtes Essen?

Das richtige Essen habe ich bis heute nicht gelernt. Ich bin immer so gierig und danach haben wir "den Salat". Immer wenn es passiert ist, nehme ich mir vor, "das nächste Mal etwas langsamer, Elke", aber ich falle immer in die gleiche Gewohnheit zurück.
Das Dumping-Problem bereitet mir dafür nicht mehr so große Schwierigkeiten, weil ich damit umzugehen weiß. Wenigstens etwas!!!!

Jetzt nochmal zu Medivitan! Ich möchte hier keine "Pferde scheu machen", aber ich kann nur das weitergeben, was mir mein Apotheker, und nicht nur mein Apotheker, gesagt hat. Vielleicht kannst du mir mal mitteilen, welche Auskunft du in der Apotheke bekommen hast.

Ansonsten mach' weiter so und bleibe fröhlich und guter Dinge.

Liebe Grüße
Elke
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  #6  
Alt 17.10.2006, 17:47
Silvia 50 Silvia 50 ist offline
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Standard AW: Suche Personen, die schon über Jahre ohne Magen leben!

Hallo Elke,

Es freut mich sehr für Dich, dass Du morgen Deinen 23. Jahrestag begehen kannst. Herzlichen Glückwunsch dazu.
Ein bisschen Glück gehört einfach dazu; das hatte ich ja auch. Bei mir werden es im Januar 15 Jahre, dass ich meinen Magen verloren habe.
Ich habe gestern bei meiner Apothekerin angerufen und gefragt, wie es sich mit Medivitan verhält. Sie sagte mir, dass es die Spritzen nur noch auf Rezept gibt. So werde ich nächste Woche meinen Hausarzt konsultieren um zu fragen, was sich mit dem Mittel geändert hat und was er mir statt Medivitan empfehlen kann.
Warum ich nichts Aufgewärmtes esse? Einmal gehen durch das Aufwärmen viele Vitalstoffe verloren, dann bläht es mich sehr und meistens schmeckt es auch nicht mehr so gut, wie frisch zubereitet. Ich habe mir einfach angewöhnt, alles was mir nicht bekommt, wegzulassen.

Auch ich möchte euch allen Mut zusprechen und zeigen, dass ein Leben ohne Magen auch lebenswert sein kann.

Viele liebe Grüße
Silvia
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  #7  
Alt 16.10.2006, 16:39
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Standard AW: Suche Personen, die schon über Jahre ohne Magen leben!

Zitat:
Zitat von elkeklein
Hallo Christian,
mein Arzt hat mir damals auch gesagt, dass eine Chemotherapie in meinem Falle etwa nur 50% bringen würde, wenn sie denn nötig wäre. Ich glaube, ich habe die gleiche Operationsmethode wie heute. Dünndarm hochgezogen, zum Magen geformt, geklammert und gut war!

Ich kann mich noch gut an eine Sache erinnern, und zwar an Hans Rosenthal! Ich glaube er hatte so eine Fensehsendung "Dalli, dalli". Man hat ihm auch den Magen entfernt, und er hat gesagt, man könne gut 10 Jahren ohne Magen leben. Also habe ich mich damals auch auf etwa 10 Jahre eingerichtet. Du siehst, wie dumm man sein kann, wenn man sich nach anderen richtet! Obwohl ich seinerzeit gedacht habe, na ja, 10 Jahre ist ja auch schon eine Menge, dann ist meine Tochter 17 und kann alleine zurechtkommen.

Ich wollte damals nicht genau wissen, woran ich war. Es hätte mich wahrscheinlich noch mehr umgehauen, obwohl die Untersuchungen ja immer gut verlaufen sind. Bei mir hätte es nicht zur Genesung beigetragen. Allein nur die Diagnose hatte bei mir ja schon was Übles angerichtet. Aber jeder Mensch ist halt verschieden und das ist auch gut so! Wenn du meinst, dass du alles darüber wissen musst, dann ist es für dich vielleicht auch gut.

Aber du hast doch auch schon drei Jahre geschafft und wie ich so höre, auch recht gut!! Mach mal weiter so und wende dich auch den schönen Sachen des Lebens zu, dann klappt alles prima.

Liebe Grüße
Elke
Hallo liebe Elke, mir hat die Krankheit auch einen enormen Wissenstand eingebracht, durch die Informationsmöglichkeiten die es hier im Internet gibt und auch durch das Forum.
Ich wusste garnicht das Hans Rosental auch ein Magenloser gewesen ist.
Ja und mit den zehn Jahren ist es heute nicht unbedingt eine Zeit wo man sich als geheilt betrachten kann. Wie es in vielen Fällen von Brustkrebs ist, das nach zehn bis fünfzehn Jahren ein Rezidiv auftaucht.
Ich glaube das die Operationsmethode da von sehr großer Bedeutung ist und wie weit man entnimmt. Mir sind leider keine Statistiken zu komplett Gastrektomierten und Teilgastrektomierten bekannt.
Danke dir auf jedenfall für deine wirklich kompetente Unterstützung in unserem Forum.

Alles Liebe und natürlich viel Gesundheit.

Christian S.
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  #8  
Alt 16.10.2006, 17:31
elkeklein elkeklein ist offline
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Standard AW: Suche Personen, die schon über Jahre ohne Magen leben!

Hallo Silvia,
schön, dass du dich gemeldet hast. Ich freue mich, dass es dir so gut geht, du hast ja auch allen Grund dazu.

Es stimmt, am Anfang war es mit dem Essen bei mir auch so eine Sache, aber im Laufe der Zeit vergisst man das alles. Aber ich esse auch am liebsten weiche Sachen, Eintöpfe, Suppen oder Gerichte mit Soßen.

Das Dumping-Syndrom hat mir ungemein viel zu schaffen gemacht, das habe ich heute auch noch. Ich könnte mich nie nach dem Essen hinlegen, aber sowas lernt man ja mit der Zeit.

Das langsame Essen habe ich bis heute nicht richtig gelernt. Ich bin manchmal so gierig, und dann haben wir "den Salat". Es schadet mir, aber ich lerne es einfach nicht. Dabei bekommt es mir wesentlich besser. Dass muss ich jetzt leider nach all den Jahren noch sagen!

Nun noch einmal zu Medivitan. Ich möchte hier keine "Pferde scheu machen". Aber ich kann nur das weitergeben, was der Apotheker mir gesagt hat. Und zwar genau dass, was ich ja bereits sagte. Und nicht nur der eine Apotheker!

Aber warum isst du kein aufgewärmtes Essen?

Liebe Grüße
Elke
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  #9  
Alt 18.10.2006, 12:38
elkeklein elkeklein ist offline
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Standard AW: Suche Personen, die schon über Jahre ohne Magen leben!

Ein liebes Hallo an alle!!
Habe schon zwei Gläser Sekt getrunken. Und das am Vormittag!!!! ( Und warum? Ihr wisst es ja. Ich habe heute meinen zweiten Geburtstag im Leben. Ich werde 23. Vor 23 Jahren um diese Zeit sah ich etwas anders aus als heute, war noch nicht mal aus dem OP heraus. OP war so von 11.00 bis 14.15 Uhr, wenn ich mich recht erinnere.(
Ob ich heute allerdings noch mal wirklich 23 sein möchte, ist eine andere Sache. Aber die Frage stellt sich ja mal nicht wirklich. Die Realität sieht anders aus.
Ich mache mir heute einen schönen Tag. Erst laufe ich mit meinem Hund, dann gehe ich vielleicht ins Kino "Das Parfüm" oder "Der Teufel trägt Prada". Schau'n wir mal.

Liebe liebe Grüße an alle!
Elke
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  #10  
Alt 18.10.2006, 19:51
Juergi Juergi ist offline
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Standard AW: Suche Personen, die schon über Jahre ohne Magen leben!

Zitat:
Zitat von elkeklein
Ein liebes Hallo an alle!!
Habe schon zwei Gläser Sekt getrunken. Und das am Vormittag!!!! ( Und warum? Ihr wisst es ja. Ich habe heute meinen zweiten Geburtstag im Leben. Ich werde 23. Vor 23 Jahren um diese Zeit sah ich etwas anders aus als heute, war noch nicht mal aus dem OP heraus. OP war so von 11.00 bis 14.15 Uhr, wenn ich mich recht erinnere.(
Ob ich heute allerdings noch mal wirklich 23 sein möchte, ist eine andere Sache. Aber die Frage stellt sich ja mal nicht wirklich. Die Realität sieht anders aus.
Ich mache mir heute einen schönen Tag. Erst laufe ich mit meinem Hund, dann gehe ich vielleicht ins Kino "Das Parfüm" oder "Der Teufel trägt Prada". Schau'n wir mal.

Liebe liebe Grüße an alle!
Elke
Herzliche Glueckwuensche zum 23. - Du junges Ding
Auf die nächsten 23 ! Du machst uns Mut.
Liebe Grüße
Jürgen
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  #11  
Alt 20.10.2006, 13:59
elkeklein elkeklein ist offline
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Hallo Christian,

ich muss mich noch mal melden. Du kannst mir bestimmt eine Auskunft geben. Du kennst dich ja sehr gut aus!
Ich lese jetzt hier soviel vom Dumping-Syndrom. Ich habe gedacht, wenn man sich nach dem Essen hinlegt oder abends vor dem Schlafengehen noch etwas isst, dann bekommt man ja sowas ähnliches wie einen Stau. Wenn ich dann eingeschlafen bin und nach einer Zeit wach werde, habe ich Stunden damit zu tun, bis das ganze wieder erledigt ist. Habe aber keine Schmerzen, sondern nur ein fürchterliches Völlegefühl. Das habe ich jetzt als Dumping-Syndrom angesehen.

Ich bin überhaupt nicht in der Lage, mal nach dem Essen ein Schlümmerchen zu machen, höchstens im Sitzen. Das gleiche habe ich auch, wenn ich mal zu schnell esse. Was bei mir doch leider manchmal noch vorkommt, weil ich es einfach nicht lerne.

Was ist denn ein Frühdumping?

Liebe Grüße
Elke

Ich weiß jetzt auch welche Art von Tumor ich hatte. Genau den, den Arno (tannseer) hatte.
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  #12  
Alt 20.10.2006, 17:15
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Christian S. Christian S. ist offline
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Zitat:
Zitat von elkeklein
Hallo Christian,

ich muss mich noch mal melden. Du kannst mir bestimmt eine Auskunft geben. Du kennst dich ja sehr gut aus!
Ich lese jetzt hier soviel vom Dumping-Syndrom. Ich habe gedacht, wenn man sich nach dem Essen hinlegt oder abends vor dem Schlafengehen noch etwas isst, dann bekommt man ja sowas ähnliches wie einen Stau. Wenn ich dann eingeschlafen bin und nach einer Zeit wach werde, habe ich Stunden damit zu tun, bis das ganze wieder erledigt ist. Habe aber keine Schmerzen, sondern nur ein fürchterliches Völlegefühl. Das habe ich jetzt als Dumping-Syndrom angesehen.

Ich bin überhaupt nicht in der Lage, mal nach dem Essen ein Schlümmerchen zu machen, höchstens im Sitzen. Das gleiche habe ich auch, wenn ich mal zu schnell esse. Was bei mir doch leider manchmal noch vorkommt, weil ich es einfach nicht lerne. Ich weiß jetzt auch welche Art von Tumor ich hatte. Genau den, den Arno (tannseer) hatte.

Was ist denn ein Frühdumping?

Liebe Grüße
Elke

Hallo Elke, danke für das Lob. Mit der Zeit, dank modernen Kommunikationsmöglichkeiten konnte ich mir einen gewissen Stand an Wissen erarbeiten.
Dumpingsyndrom hat was mit dem Darm zu tun, und zwar bedeutet es das Wasser durch eine bestimmte Konzentration von Zucker oder auch Salz in den Darm ausgeschüttet wird. Du kennst dass von Kirschen, wenn die richtig reif sind und ein Sommerregen darauf fällt, dann zieht dass Wasser auf den Kirschen in die Frucht um die Konzentration auszugleichen was sie zum Platzen bringt.
Der Darm versucht dasselbe nur eben das das Wasser in den Darm eintritt. Beim Dumpingsyndrom ist kurzfristig z.B. ein hoher Zuckergehalt und der zieht Wasser an, dadurch kann es zu Durchfällen und Schwindelanfällen kommen. Der Darm nimmt natürlich aber auch den Zucker sofort auf und stellt es dem Körper zur Verfügung. Wenn es sich um schnell verfügbaren Zucker handelt, also wie in Kaffee oder Tee, aber auch oft durch Kuchen, so wird der sehr schnell von dem Insulin in die Zellen gebracht und es kann passieren das man oft nach dem Essen von süßen Sachen dann wieder Schwindelanfälle bekommt und man unterzuckert.

In der Ernährung als Magenloser sollte man drauf achten, nicht unbedingt süße Mahlzeiten zu sich zu nehmen denn der Zucker ist sehr schnell verbraucht und man muss wieder essen. Man kann süßes futtern sollte aber zu sehen das man es zwischendrin nach einer normalen Mahlzeit geschieht.

Bei dir ist es mittlerweile so das die Magennachbildung ein sehr gutes Fassungsvermögen hat und die Nahrung relativ lange hält, da aber in dem Teil bedingt durch die Situation keine Peristaltik mehr stattfindet, die natürliche Darmbewegung wird ja durch die vielen Nerven die im Dünndarm angelegt sind beeinflusst, durch den Schnitt wurden aber auch die Nerven durchtrennt und der Ersatzmagen bewegt sich daher nicht wie der Dünndarm obwohl er aus Dünndarm gemacht wurde, Du musst sitzen damit die Nahrung in den beweglichen Teil des Darmes rutschen kann. Der Klumpen den du fühlst ist halt das was du gegessen hast. Da die Verdauungssäfte erst nach dem Ersatzmagen zugeführt werden, findet da auch keine Verdauung statt. Kannst halt nur zu sehen das du noch eine Weile lang aufrecht sitzt damit der Darm die Nahrung aufnimmt.

Alles Gute

Christian S.

Geändert von Christian S. (20.10.2006 um 19:29 Uhr)
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  #13  
Alt 29.10.2006, 01:13
irgendwer29 irgendwer29 ist offline
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Hallo Elke,
ich bin 29 und lebe mitlerweilen seid über 5 jahren ohne Magen. Meine Operation war im Februar 2001 kurz vor meinem 24 Geburtstag, war ein schönes Geschenk
Auch mein Arzt sagte das ich alles essen kann was ich will, und außer Milchprodukte mache ich das auch wenn ich hunger auf irgendwas habe. Doch leider ändert sich das mit der Verträglichkeit quasi von Tag zu Tag, so dass ich nie sagen kann was ich jetzt morgen eigentlich essen kann. Auch mein Hunger(gefühl) ist enorm und ich werde nie satt, ich habe ständig hunger. Hast Du da was dagegen gefunden?
Mein Gewicht hat sich bisher leider noch nicht erholt, so dass ich doch des öfteren Probleme mit Kreislauf, Kraft usw habe. Auch habe ich immer noch das Problem, dass ich mich nach dem Essen hinlegen muß, zum Teil sogar wenn ich nur ein halbes Brötchen esse. Hat da jemand vielleich ähnliche Erfahrungen gemacht? Ich habe da schon viel Probiert, immer kleine Portionen, nur gut verträgliche Sachen usw, aber bisher hat nix geholfen. Außer Salat, da kann ich viel davon essen. Aber umso mehr ich esse, umso mehr hunger bekomme ich(nicht nur bei Salat). Ich werd da auch immer launisch und bin fast jeden Tag ein paar mal schlecht drauf weil ich einfach nur Hunger habe.
Ichh freue mich für all diejenigen bei denen wieder ein "normales" Leben eingekehrt ist, und möchte auch niemanden entmutigen, nur mal eine Seite darstellen wo es vielleicht nicht ganz so läuft wie es laufen sollte bzw kann.
hat jemand vielleicht Tipps oder Literaturvorschläge?
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  #14  
Alt 30.10.2006, 19:31
elkeklein elkeklein ist offline
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Hallo, alle miteinander!

Hier ist die Tochter von der Elke! Ich soll euch alle lieb grüßen und sagen, dass der Computer zur Zeit spinnt.
Mein Vater setzt alle Hebel (und computerversierte Freunde) in Bewegung, damit ihr bald wieder was von meiner Mama hört!

Bis dahin: Lasst es euch gut gehen!

Grüße von Simone
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  #15  
Alt 01.11.2006, 21:53
elkeklein elkeklein ist offline
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Hallo Silvia,

ich hatte ja versprochen, mich noch mal zu melden.
Es war und ist bei mir ja so, dass ich kaum noch über „die Geschichte“ spreche, weil es auch gerade zu dieser Zeit passiert ist, aber so hin und wieder überkommt es mich doch noch mal und ich bin froh, wenn mir jemand zuhört.

Ich habe auch noch eine Menge Fragen an dich. Zum Beispiel, wie dein Umfeld mit deiner Krankheit umgegangen ist. Hast du dich auch verändert und bist vielleicht etwas egoistischer geworden? Sind deine Freunde oder deine Bekannten auf dich eingegangen oder haben sie dich behandelt, als wenn nichts gewesen wäre?

Ich finde es schade, dass sich bisher, außer dir, niemand gemeldet hat. Es kann doch nicht sein, dass es niemanden gibt, der auch länger ohne Magen lebt. Aber gut, warten wir ab! Vielleicht tut sich ja noch was.

Ja, ich sage immer, dass ich einem Lkw-Fahrer mein Leben verdanke.
Ich hatte ja schon gesagt, dass ich ein Magengeschwür hatte und nicht zum Arzt gegangen bin, weil ich keine Zeit hatte bzw. auch weiter keine großartigen Beschwerden hatte. Wenn ich heute daran zurück denke, hat der Körper schon einige Signale gesendet, die ich aber nicht ernst genommen habe. Zum Beispiel das mit den Augen! Es waren aber noch einige Signale mehr!!

Ich war damals bei einem Zeitungsverlag beschäftigt und musste von Essen nach Oberhausen über die Autobahn fahren. Es war schon spät, dunkel und regnerisch. Ich konnte schlecht sehen und fuhr eine Geschwindigkeit von etwa 80 km/h. Es fuhr kaum ein Auto zu der Zeit auf der Autobahn. Plötzlich erschien hinter mir so ein 30-Tonner-Diesel, fuhr ganz nah auf und betätigte ständig seine Lichthupe. Ich habe gedacht „Was will der blöde Kerl denn hinter mir da, fahr doch vorbei“. Wie gesagt, die Bahn war völlig frei, aber er hatte wahrscheinlich Langeweile und wollte mich ein wenig provozieren. Das war so etwa 12 km lang der Fall.
Ich habe mich dann entschlossen, eine Abfahrt vorher abzufahren und da ja weit und breit kein anderes Auto zu sehen war, fuhr ich ganz langsam in die Ausfahrt, und habe gedacht, dass ich mir dann von dem dann vorbeifahrenden Lkw die Autonummer merken konnte. Von wegen! Der Typ fuhr so langsam weiter, dass ich eher aus dem Blickfeld war, bevor ich das Nummernschild sehen konnte.

Ja gut, als ich dann zu Hause angekommen bin, war ich erst mal völlig fertig. Dann bekam ich Magenschmerzen, wie ich sie in dem ganzen Jahr noch nicht gehabt habe. Das war der Anlass, dass ich dann doch meinen Arzt aufsuchte. Der sagte mir dann nach dem Röntgen, dass ich ein bohnengroßes Magengeschwür hätte. Als ich ihm dann entgegnete, dass er ein Jahr vorher ein erbsengroßes Magengeschwür diagnostiziert habe, ging die Post ab. Ich habe erst mal eine Standpauke bekommen, warum ich nach sechs Wochen nicht in die Praxis gekommen wäre usw. usw. Das war dann an einem Montag, am darauf folgenden Donnerstag hatte ich die Magenspiegelung, wobei eigentlich nichts Auffälliges festgestellt werden konnte. Erst am darauf folgenden Montag rief eine Angestellte der Praxis an, dass ich sofort zum Arzt kommen sollte.

Als ich dann da war und er es mir erklärte, habe ich nur seinen „Adamsapfel“ rauf und runter gehen sehen. Ich hatte überhaupt keinen anderen Blick mehr und ich weiß auch gar nicht, ob ich das alles so richtig verstanden habe. So richtig erklärt und vom Kopf her aufgenommen habe ich das erst in der Kur. Ich musste also sofort meine Tasche packen, da ich stündlich mit der Einweisung ins Krankenhaus rechnen konnte.

Ich habe dann mittwochs den Bescheid bekommen, dass ich Freitag ins Krankenhaus kommen sollte. Man hat mich dann in ein Zwei-Bett-Zimmer gelegt, in dem eine Patientin lag, die auch schon über 10 Jahre ohne Magen lebte. Das war ja psychologisch sehr gut eingestielt. Die Dame war allerdings noch nach der alten Methode operiert, also nur denn Dünndarm hochgezogen – der so genannte Sturzmagen. Aber sie hat mich ganz schön aufgebaut, das war sehr wichtig damals für mich. Ich lag dann das ganze Wochenende über dort, ohne das was gemacht worden ist. Ich sollte dann montags operiert werden, aber am Sonntagabend wurde mir dann gesagt, dass der Professor einen anderen Termin wahrnehmen musste und dass die OP auf Dienstag verschoben werden sollte.

Das ist dann auch alles so gelaufen und von Diagnose bis OP ist dann etwa eine Woche vergangen. Das ging alles im Eiltempo. Ja, dann war ich eine Woche auf der Intensivstation und als ich dann wieder auf die normale Station kam, war ich eigentlich schon recht fit und konnte mich alleine bewegen. Hatte wohl die Angst „Ist es schon weiter fortgeschritten oder nicht“? Allerdings hatte mir die Stationsschwester, mit der ich mich sehr gut verstanden habe, schon so Bemerkungen gemacht wie „Das sieht ja bei Ihnen sehr gut aus!“ Aber irgendwie glauben konnte ich das auch nicht so recht. Ich hatte dann auch eine schlechte Zeit, weil ich nicht wusste, woran ich war. Als dann zwei Tage später die Visite war, hat der Arzt mich gefragt, wie es mir gehe. Ich habe gesagt, dass es mir soweit gut geht, aber dass meine Seele ein bisschen angegriffen sei. Dann hat er gelacht und gesagt, dass wirklich kein Grund dazu bestehe und dass ich ein Glückspilz sei und ein neues Leben anfangen könne. Dass alles aus dem Guten entfernt worden ist, keine Lymphknoten befallen waren und es nur noch von mir abhängt, wie alles weiter geht. Dann habe ich ihn gefragt, ob ich auch alles wieder essen könnte, ob ich auch ein Kotelett essen könnte. Warum ich das gefragt habe, wusste ich selber nicht. Ich esse überhaupt nicht gerne Kotelett. Aber vielleicht war es einfach nur, um was zu hören. Tja, dann habe ich erst mal geheult und alle meine Freunde und Bekannten angerufen, die mich dann auch zahlreich besucht haben.

Als ich dann nach drei Wochen aus dem Krankenhaus entlassen wurde, wusste ich schon, dass ich nur eine Woche zu Hause sein sollte. Eine Kur in Bad Mergentheim in der Kurklinik Dr. Vötisch war angesagt. Es war mir natürlich recht, denn ich war schon noch ziemlich schlapp, aber ich hatte damals eine 7jährige Tochter, die mich auch noch brauchte. Sie wurde nämlich jedes Mal, wenn ich außer Gefecht gesetzt war, ziemlich schlecht in der Schule und die Lehrerin hat noch nicht einmal nach dem Grund gefragt. Aber ich möchte diesen Punkt jetzt nicht vertiefen, habe mich damals darüber genug aufgeregt.
Zum Glück hat meine liebe Familie mich sehr unterstützt.

Die Kur hat mir allerdings sehr gut getan. Wie gesagt, dort wurde ich auch über meine Krankheit aufgeklärt. Ich hatte eine gute Zeit dort und habe mich auch sehr gut erholt. An Heiligabend bin ich dann wieder zurück nach Hause gekommen. Es war so das schlimmste Weihnachtsfest, das ich im meinem Leben erlebt habe.

Aber wie man sieht, die Sorgen waren alle umsonst!

So, jetzt muss ich bei diesem Regenwetter mal schnell mit meinem Hund raus.

Liebe Grüße
Elke
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