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  #1  
Alt 22.11.2006, 08:55
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Registriert seit: 21.11.2006
Beiträge: 3.487
Standard AW: Adenokarzinom inoperabel

Liebe Erika,
als ich Deine Antwort las, hätte ich jubeln können. Das war genau, was ich brauchte. Eine Prognose darüber, wie lange ich noch zu leben habe, wurde nicht gegeben. Ich hätte sie sowieso nicht geglaubt und ich lasse mich auch nicht vom dem, was ich bisher über die Lebenserwartung gelesen habe, beeindrucken. Ich halte länger durch. Du wolltest wissen, warum ich nicht bestrahlt werde. Ganz einfach wohl deshalb, weil zu viele Metastasen in der Lunge sind. Meine Lunge sieht folgendermaßen aus: Links oben ein etwas über 4 cm großes Loch , das ist der Primärtumor. Dann gibt es rechts noch ein etwas kleineres Loch und noch reichlich andere Minilöcher. Mein Lungenarzt sagte gestern, dass da zu viel zu bestrahlen sei und es deswegen nicht ginge. Deswegen geht wohl auch eine Operation nicht mehr. Das gute an der ganzen Geschichte ist, dass die Metastasen bisher auf die Lunge beschränkt sind. Nirgendwo anders wurden welche gefunden. Ich glaube schon, dass ich einen guten Lungenarzt habe, zumindest sagte jeder andere Arzt, dass ich bei ihm in guten Händen sei. Er hat für mich auch schon für Donnerstag einen Termin beim Onkologen gemacht, damit die Chemo besprochen werden kann. Genauso schnell hatte er übrigens einen Termin mit dem Krankenhaus wegen der Bronchoskopie gemacht. Der Lungenarzt hat seine Praxis in einem Ärztehaus, in dem auch eine große onkologische Praxis ist, außerdem gibt es da Radiotherapie und alle Arten der Radiologie. Da alle Praxen miteinander vernetzt sind, kann sich jeder Arzt die gesamte Krankengeschichte auf seinem Rechner ansehen. Ich halte das für einen Vorteil. Ihr Lieben, verzeiht, wenn ich so viel hier texte. Aber es erleichtert mich. Heute Nacht wurde ich wach und mir wurde mit aller Wucht die Diagnose gefühlsmäßig klar. Verstandesmäßig hatte ich sie schon erfasst. Ich konnte dann nicht mehr schlafen und die Angst wuchs als großer, dicker, kalter Klumpen in mir. Ich muss noch lernen damit umzugehen, denn egal wie lange ich noch zu leben habe, von Angst soll mein Leben nicht bestimmt sein. Erika, wie bist Du damit fertig geworden?
Liebe Grüße
Christel
  #2  
Alt 22.11.2006, 10:34
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Registriert seit: 21.11.2006
Beiträge: 3.487
Standard AW: Adenokarzinom inoperabel

Liebe Katrin, Erika, Astrid und Karin,
habt vielen Dank für eure Antworten.
Karin und Erika, es tut gut jemanden zu finden, der durchgemacht hat, was ich durchmachen muss. Man fühlt sich dann nicht so alleine. Meine Chemo soll mit irgendetwas mit Platin durchgeführt werden. Ich nehme mal an, das es sich um Cisplatin oder Carboplatin handelt. Das werde ich dann morgen erfahren. Ich habe mal gegooglet und beides gefunden und mir wurde schlecht, als ich von den Nebenwirkungen las. Mit was seid ihr behandelt worden und wie ging es euch?
Da es mir körperlich z.Zt. nicht schlecht geht, glaube ich manchmal, dass, wenn ich gar nichts tue, ich ewig so weiterleben kann. Dem ist ja aber wohl nicht so. Wenn ich nur nicht so eine Angst hätte...
Ich schicke euch allen ganz liebe Grüße
Christel
  #3  
Alt 22.11.2006, 10:41
Ekaka Ekaka ist offline
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Registriert seit: 04.04.2006
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Standard AW: Adenokarzinom inoperabel

Hallo,Christel! Ich glaube,es geht allen so nach dieser Diagnose,man fällt in ein tiefes,schwarzes Loch.Erschwerend kommt ja bei vielen noch dazu,das es auch finanziell ein Fiasko ist.Ich bin Witwe mit 4 Kindern,damals war ich froh,das mein jüngster Sohn gerade sein Studium beendet hatte.Die grosse Angst trifft wohl erstmal jeden,man weiss ja nicht so richtig,wie es weiter geht.Ich habe einfach den Krebs als etwas angesehen,das jetzt über einen langen Zeitraum zu meinem Leben gehört und das ich irgendwann loswerden würde.Ich habe mein Leben umgestellt,d.h. Zukunftspläne nie länger als ein Jahr im vorraus.Dann habe ich angefangen,Yoga zu machen,das hat mir sehr geholfen.Ausserdem habe ich mich wieder an der Uni eingeschrieben um nun endlich meinen Doktor zu machen.Es ist ein langer Weg,um diese Angst in den Griff zu bekommen und wenn ich heute zu Nachuntersuchungen gehe,ist sie wieder da.Also,liebe Christel,versuche Dich mit Deinem Krebs zu arrangieren und ihn als Teil Deines Lebens zu sehen,dann wird auch die grosse Angst bald weniger.Wie ich gelesen habe,hast Du es ja mit KkH und Ärzten sehr gut getroffen,das ist das Wichtigste.Würde mich freuen,wieder von Dir zu hören.Viele liebe Grüsse und ich drücke Dich: Erika.
  #4  
Alt 22.11.2006, 10:54
Ekaka Ekaka ist offline
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Registriert seit: 04.04.2006
Ort: Berlin
Beiträge: 513
Standard AW: Adenokarzinom inoperabel

Hallo,mouse! Lasse Dir nicht unnötig Angst machen.Ich habe die gleiche Chemo bekommen.Was die Nebenwirkungen angeht,gibt es heute schon viele Mittel,um sie auszugleichen.Gegen die Übelkeit habe ich erst Tropfen,später Spritzen bekommen.Haare,die ausfallen,wachsen später wieder nach,usw.,usw.Also verfalle nicht in Panik und denke immer daran,Du willst gesund werden.Dafür kann man vieles aushalten.Beschäftige Dich nicht zuviel mit den ganzen Nebenwirkungen,das schürt nur unnötig Deine Angst.Also,liebe Christel,Augen zu und durch!!Ich drücke ganz doll die Daumen und denke daran: Bange machen gilt nicht!!Viele liebe Grüsse:Erika.
  #5  
Alt 22.11.2006, 11:17
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Beiträge: 3.487
Standard AW: Adenokarzinom inoperabel

Ihr Lieben,
nun sitze ich hier und heule rum, aber aus Erleichterung, weil mir eure Antworten so gut getan haben. Habt ganz herzlichen Dank! Ich drücke euch ganz fest und lasse spätestens morgen, wenn ich vom Onkologen zurück bin, wieder von mir hören. Es ist so gut, dass es euch gibt!
Sind wir gemeinsam stark? Ja, gemeinsam sind wir stark!!!! Wir schaffen das!!!
Ganz liebe Grüße
Christel
P.S. gut zu wissen, dass andere auch Angst haben und es schaffen damit zu leben. Dann schaffe ich das auch!!!
  #6  
Alt 23.11.2006, 08:38
Benutzerbild von Nicolas
Nicolas Nicolas ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom inoperabel

Hallo Mouse!
Ich wünsche Dir für den heutigen Tag viel Kraft und nur gute Nachrichten.Mein Mann bekommt nun heute die dritte Bestrahlung bisher noch keine ersichtlichen Nebenwirkungen außer daß er sehr nervös und gereizt ist ich muß sehr aufpassen was ich sage. Er redet auch nicht von der Krankheit er schiebt es glaube ich einfach von sich.Ich hoffe daß die Metas im Gehirn wenigstens kleiner werden oder nicht so schnell weiterwachsen leider ist ja in der Lunge nichts zu machen das wächst munter weiter. Ich versuche mit der Situation so gut ich kann umzugehen und möchte ihm auch nicht meine große Angst vor allem was kommt zu zeigen aber das ist auch sehr schwer.
Ich wünsche Euch allen nun einen schönen Tag ich werde nun wieder zu meinem Mann ins Krankenhaus fahren der wartet bestimmt schon.
Viele liebe Grüße Katrin
  #7  
Alt 23.11.2006, 15:31
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Standard AW: Adenokarzinom inoperabel

So ihr Lieben, heute war nun die Besprechung beim Onkologen. Der hat sich viel Zeit für mich gelassen und alles erklärt, was ich wissen wollte. Als erstes lasse ich mir einen Port legen, habe auch schon den Termin: 6.6.06. Habe hier in den Foren gelesen, dass ein Port alles viel einfacher macht. Nächste Woche wird ein Nieren Szintigramm gemacht und meine Ohren werden geprüft und dann habe ich nächsten Donnerstag wieder ein Gespräch mit dem Onkologen und dann wollen wir anfangen. Ob ihr es glaubt oder nicht, danach geht es mir heute etwas besser. So nach dem Motto: "Jetzt gehts los!" Ich bin so froh, dass ich hier Adeno Ca Leute getroffen habe, die noch leben und beabsichtigen es auch noch weiter zu tun. Wir wissen ja, dass nur Chemo bei einem Lungenkrebs nicht unbedingt so dolle wirkt und das es Sachen gibt, die schöner sind, aber wenn ich euch so sehe, dann weiß ich: Augen zu und durch und kämpfen. Wer es nicht versucht, hat schon verloren und wir können doch nur gewinnen.
Liebe Michaela:
Ich hoffe, Du hast heute nur gute Nachrichten bekommen, ich habe Dir ganz fest die Daumen gedrückt und an Dich gedacht.
Liebe Katrin:
Dein Mann hat sich sicher sehr über Deinen Besuch im Krankenhaus gefreut.
Ich weiß, dass das alles schwer für Dich ist. Auch die Angehörigen haben es nicht leicht. Da es mir heute ganz gut geht, schicke ich Dir ein Kraftpaket. Denn Kraft brauchst Du jetzt.
Allen ganz liebe Grüße
Christel
  #8  
Alt 23.11.2006, 17:48
Alannah Alannah ist offline
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Beiträge: 99
Standard AW: Adenokarzinom inoperabel

Hallo Ekeka,

was meinst du eigentlich damit, daß es dir jetzt gut geht: Bist du geheilt, in Vollremission oder wird der Krebs mit Medikamenten in Schach gehalten?

Lieben Gruß
Alannah
  #9  
Alt 22.11.2006, 10:45
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MichaelaBs MichaelaBs ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom inoperabel

Liebe Christel,
ich kann Dir zwar keine Ratschläge geben, wie Du Deinen Mann einbindest, ich bin alleinstehend. Allerdings habe ich einen Sohn, den ich immer auf dem Laufenden halte, vielleicht nicht alles in epischer Breite erzähle und gelegentlich filtere, aber er muss ja wissen, was mit mir los ist.
Bei mir wurde 2003 bei einerLungen-Op und Entfernung des rechten Oberlappens ein Adeno-Ca diagnostiziert. Beim Staging blieb alles andere metastasenfrei, somit erfolgte keine weitere Behandlung. Das hätte ewig so bleiben können, was aber nicht der Fall war. Bei der Nachsorge im September 2005 hatte ich einen massiven Pleuraerguss und mehrere metastasensuspekte Herde rechts, OP und Bestrahlung nicht möglich, nur Chemo. Nach einer ersten kam es zur Befundverschlechterung, nach der zweiten Sorte zum Stillstand.
Seit Montag weiss ich definitiv, dass der Stillstand vorbei ist und nun leider links auch zwei kleine Stellen sind (die sah man bei der letzten Kontrolle schon), die etwas gewachsen sind. Ja, wieder dies Sch...gefühl und auch noch in dieser Jahreszeit... Aber morgen werde ich mit meinem Onkologen besprechen,wie es weitergeht und ich habe vor, wenn ich aus der Praxis komme, meinen nächsten Amerikaurlaub zu buchen!!!! Genau wie Du sage ich, so schnell gebe ich nicht auf, da kriegt Adeno eben wieder eins auf die Mütze!

@ Erika: Gestern war ich bei der DRV Bund, mit dem neuen Ergebnis sollte eine Erwerbsminderungsrente wohl durchkommen, oder?
@ Karin: Dein Beitrag macht auch mir Mut. Danke!
@Kathrin: Alles Gute für Deinen Mann und hofffentlich klappt es mit Bestrahlung und Kortison, den Metas im Kopf den Kampf anzusagen!

Herzliche Grüße
Michaela
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