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Alt 01.04.2007, 17:53
Benutzerbild von meliur
meliur meliur ist offline
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Standard AW: [Rektum-Ca] mal eine gute Nachricht !

Hi Ulli,

hier findest Du den gesamten Artikel zur SAUER-Studie, er ist im Okt. 2004 im New England Journal of Medecine erschienen:
http://content.nejm.org/cgi/content/...ct/351/17/1731
Allerdings sehe ich gerade, dass man da nur den abstract kriegen kann, den vollständigen Text gibts nur gegen Bezahlung, aber guck mal die Seite an. Mir hatte damals auf meine Bitte hin mein Onkologe den ganzen Aufsatz ausgedruckt.

Die adjuvante Chemo besteht nach diesem Protokoll in 4x 5 Tagen 5-FU (500mg pro qm Körperoberlfäche; vor der OP sinds 1000mg).

Ob das der Sauer mit dem Preis ist, weiß ich nicht, aber das lässt sich sicher ergoogeln, er heißt Rolf Sauer u. war/ist an der Uniklinik Erlangen.

Deine Vermutung, dass es keinen Vergleich zu Sauer (OHNE die 4 Zyklen Chemo nach der OP) gibt, teile ich, auch mein Onkologe u. die anderen Ärzte, mit denen ich damals darüber gesprochen hatte, als für mich die Entscheidung anstand, konnten mir da nichts nennen. Und gerade WEIL über etwas anderes keine Zahlen vorliegen, empfehlen sie einem in der Regel, diese postoperativen 4 Zyklen auch noch zu machen. Denn nur darüber können sie eben eine Aussagen machen. Aber ich fragte mich natürlich auch, soll ich jetzt ein "Opfer" fehlender Zahlen und Evidenzen werden? Soll ich diese 16 Wochen nur durchziehen, weil sie über etwas anderes keine Aussage machen wollen? Vielleicht ist es verkehrt, so zu denken. Und natürlich verstehe ich die Argumentation der Ärzte total.
Was mir eben auch zu denken gab, ist die Tatsache, dass die Patienten, die in der Studie nach Sauer behandelt wurden, zwischen 30 und 76, im SChnitt aber 62 Jahre alt waren. Übrigens auch zu 71 % männlich. Ich binn aber jung und weiblich, für mich ist z.B. die Erhaltung der Fruchtbarkeit eine sehr wichtige Frage (neben der Bestrahlung ist da eben auch die Chemo eine mgl. Gefährdung), das wird aber einen 70jährigen Rentner nicht mehr so kratzen. Die meisten der Probanden (277 von 405, also 68%) hatten zu Beginn wie ich T3, knapp über die Hälfte hatten befallene Lymphknoten, aber nach der OP wurde in der Studie nicht nochmal neu differenziert (da hatte ich nämlich deutlich bessere Werte, T2 N0 M0, da macht man normal keine Chemo oder Bestrahlung).
Sprich: ich hatte das Gefühl, dass mein Fall irgendwie nicht voll erfasst ist in dieser Studie - und das ließ mich denn auch zweifeln.
Mit diesen Zweifeln kommt man natürlich nicht gegen das Argument mangelnder Evidenz an, letztlich bleibt die Entscheidung also schwierig und ist, wie ich finde, in jedem Einzelfall neu zu überlegen...

Was aber so oder so noch nicht klar ist, ist die langfristige Entwicklung. Die Studie ist ja erst 2002 gemacht worden, es liegen also keine Zahlen vor über den Stand nach z.B. 10 Jahren bzgl. Metastasen oder Rezidiven...

Aber wir sollten uns auch nicht verrückt machen. Ich kann nur dem zustimmen, was man hier im Forum auch immer wieder liest: Hör auf Deine innere Stimme. Und rede in Ruhe mit Deinen Ärzten, hol im Zweifelsfall eine 2. oder sogar 3. Meinung ein... Und fälle Deine Entscheidung so, dass Du in jedem Fall hinter ihr stehen kannst.

Alles Gute!

Meliur
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