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#1
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Liebe Eva!
Ich schleiche schon um Dein Posting rum...möchte so gern etwas sagen, etwas, daß Dich tröstet. Doch mir fehlen die Worte ![]() Daß André Angst vor dem Jäger hat, ist schlimm. Ich weiß leider nicht, wie Du oder jemand ihm diese nehmen kann... Er fühlt sich scheinbar sehr bedroht von dem Jäger, als wenn er ihn jagen würde, um ihn dann zu erschießen?! Aber ein Jäger, wenn ich mal bei diesem Sinnbild bleibe, tut ja viel mehr, als nur zu jagen und zu töten. Ein Jäger schützt ja Wald und Tiere. Er sorgt für "Ordnung" im Wald. Er hält Gefahren fern von den Tieren und Pflanzen. Kannst Du ihm das irgendwie nahe bringen? Vor allem hält der Jäger sich viel in der Natur auf, in der Sonne, in der Wärme... Ach liebe Eva, ein verzweifelter Versuch, Deinem André irgendwie ein wenig Erleichterung zu bringen. Die Angst zumindest sollte er nicht haben müssen... Ich drücke Dich!!!!!! Liebe Grüße, Leena PS: Ich werde für Euch eine Kerze in Rom anzünden- wenn Du magst! |
#2
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Meine liebe Eva,
![]() ich möchte dir und deinem Andre' heute auch wieder Licht ,und Liebe ![]() Ich finde keine Worte...aber ich fühle was du meinst. Meine Freundin hat Lungenkrebs, sie liegt nur noch ...bekommt Sauerstoff. Sie ist genauso jung wie ich (49) Ihre Kleine wird heute 9 Jahre alt. Sie wird nur noch paliativ mit Chemo und Schmerzmittel betreut. Ich schwöre dir liebe Eva...wenn ich bei ihr bin und ich ihre Verzweiflung in ihren Augen sehe........ "OHNE WORTE" Ich trage diesen Blick in meinem Herzen....Zuhause weine ich dann erstmal. Ich werde sie nie allein lassen,dass Telefon ist mein Begleiter. BIS ZUM LETZTEM ATEMZUG BLEIBE ICH BEI IHR. Kein Mensch sollte im Leben allein sein...auch nicht im Sterben. Das ist "LIEBE" Meine Freundin begleitet mich nun seit fast 4 Jahren,mit meinem Krebs.... und ich sie seit 3 Jahren. Ich umarme ![]() deine Birgit |
#3
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Liebe Lena,
oh, ja ich wünsche mir, dass Du eine Kerze für André anzündest in Rom. Sie soll ihm Licht bringen und ihm die Angst nehmen. Gestern abend ging ich auch in unsere Kirche hier und zündete eine Kerze für ihn an. Vielen Dank liebe Lena. "Der Jäger" ist offenbar das Feindbild von André und er ist das Wild das gejagt wird bis es vor Erschöpfung nicht mehr kann und der Jäger es dann erlegen kann. Ein Jäger hat aber auch andere Aufgaben, gute Idee liebe Lena, ich werde André auch von diesen berichten. Vielen Dank erstmal für Deine Anregungen. Liebe Birgit, es ist für mich absolut bewundernswert, wie Du Dich um Deine Freundin kümmerst in ihrer wohl letzten Lebensphase. Und wohlgemerkt, Du leidest ebenfalls an dieser Krankheit. Ja, niemand soll alleine sterben müssen, das ist auch mein Ziel mit André, ich werde ihn niemals allein lassen. Und von irgendwo her kommt immer wieder Kraft. Liebe Grüsse Eva
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Die Tränen rannen herab, ich liess sie fliessen wie sie wollten und machte aus ihnen ein Ruhekissen für mein Herz. Auf ihnen ruht es. (Augustinus) |
#4
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Hallo Ihr Lieben,
ich war heute morgen im KH und wurde mit der Tatsache konfrontiert, dass sie André spätestens anfang nächster Woche nach Hause entlassen. Erst mal war ich total geschockt. Jetzt wirds ernst. Aber niemand hat mich darauf vorbereitet, was ich organisieren muss, wie ich mich verhalten soll, wenn Krisensituationen auftreten. Ich fühle mich von den Aerzten und dem Pflegepersonal im Moment grade ziemlich im Stich gelassen. Ich habe dann mit André gesprochen und meine Aengste angesprochen. Er reagierte impulsiv und sagte, dann bleibe er eben im KH bis er ..... (das Wort möchte ich lieber nicht schreiben). Da habe musste ich ihm einfach auch sagen, dass ich so nicht mit ihm sprechen kann und ich dann wohl besser gehe. Das besänftigte ihn ein bisschen. Er hat einfach den Wunsch, zu Hause, in seiner gewohnten Umgebung bleiben zu dürfen und auch zu Hause sterben zu dürfen. Gerne erfülle ich ihm diesen Wunsch, muss mich aber jetzt organisieren mit Pflegedienst, Stomabetreuung usw.usw. Im KH bekomme ich leider nicht die geringste Unterstützung, was mich sehr wütend macht grade. Es heisst einfach wohl, dass sie nichts mehr für ihn tun können, sollen andere jetzt schauen. Das finde ich so unmenschlich! ![]() Nun habe ich viel zu tun in den nächsten Tagen. Herzliche Grüsse Eva
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Die Tränen rannen herab, ich liess sie fliessen wie sie wollten und machte aus ihnen ein Ruhekissen für mein Herz. Auf ihnen ruht es. (Augustinus) |
#5
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Liebe Eva,
vielleicht weiß Euer HA, an wen Du Dich wenden kannst. Da sich ja das Gesundheitssystem geändert hat, bestehen jetzt wohl noch bessere Möglichkeiten und Chancen Schwerstkranke bis zu ihrem Heimgang zuhause betreuen zu können, vielleicht kann die Krankenkasse auch weiterhelfen. Die Krankenhäuser sind dafür nicht die richtigen Adressen, diese Erfahrung hab ich auch schon gemacht, wenn jemand "austherapiert" ist, dann belegt er nur ein Bett, Pflege ist nicht Aufgabe der KH. Wichtig ist, daß Du mit André eine gemeinsame Lösung findest, ich finde es gut, daß Du dies auch mit ihm diskutierst und Dich da auch nicht so einkassieren läßt. Du muß schließlich auch die Kraft haben, seine Wünsche umsetzen zu können. Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft für die nächste Zeit. Liebe Grüße Jelly
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Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden. (Mark Twain) |
#6
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Liebe Sunnypunkie,
ich habe hier noch nie geschrieben, lese aber seit einem Jahr und kenne fast alle Schicksale hier. Meine Mutter ist 9 Monate nach der Diagnose Darmkrebs im Januar verstorben. Wir haben im Eiltempo alles durchlebt: Diagnose, OP, Chemo - gute Tage, schlechte Tage, Hoffnung, Angst, Resignation, wieder Hoffnung und dann ein langes Ende... Wir haben, was das Menschliche anbelagt, viele negative Erfahrungen in Onkologiepraxen und KHs gemacht - ja bis... wir Aufnahme in einer Palliativstation fanden, wo meine Mutter nicht nur schmerzmässig ganz schnell so eingestellt wurde, dass es ihr wieder halbwegs gut ging, sondern auch wir alle als Familie aufgehoben und aufgefangen wurden. Die Verantwortung teilen konnten. Ich möchte Dir hier nur sehr ans Herz legen: Versuche, Deinen Mann schnellstmöglich in eine Palliativstatoin oder in ein Hospiz zu bringen, man muss manchmal ein wenig Druck machen oder jammern, denn viele sind sehr belegt, aber manchmal geht doch was, wenn man es eilig macht. Meine Mutter ist sogar nach zwei Wochen sehr gestärkt wieder nach Hause entlassen worden - beim zweiten Mal, vier Woche später, wussten wir aber alle, dass es anders enden wird. Ich denke einfach, dass man zuhause - trotz Hausärzte, mobilen Palliativdiensten und was es noch so gibt, doch recht allein gelassen wird. Wenn Du noch Fragen hast, melde Dich gerne. Von Herzen alles Gute, mich berührt Dein Schicksal sehr, verbringe diese Zeit mit Deinem Mann möglichst sehr bewußt, sie wird plötzlich zuende sein und nichts wird mehr sein, wie vorher. Alles Liebe, Rica |
#7
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Liebe Rica,
Im nachhinein möchte ich Dir mein aufrichtiges Beileid zum Tod Deiner Mutter aussprechen. Ich kann den Schmerz über den Verlust eines geliebten Menschen nur nachfühlen, er muss riesengross sein. Diese Erlebnisse stehen mir noch bevor, darauf vorbereiten kann man sich fast nicht. Ich bin jetzt etwas "abgekühlt" und kann wieder klarer denken. André wird jetzt erst mal nach Hause kommen. Falls es zu Hause zu Komplikationen kommt oder ich schlapp mache (was ich bei Gott nicht hoffe), wird die Einweisung in eine Klinik, welche spezialisiert ist auf Palliativmedizin (Hospiz) veranlasst. Dies habe ich heute nachmittag mit dem Hausarzt von André besprochen. Er nimmt noch diese Woche mit dieser Klinik Kontakt auf, sodass dann bei Bedarf ein kurzfristiger Eintritt erfolgen kann. Das beruhigt mich. Zudem habe ich mit dem Hauspflegedienst Kontakt aufgenommen und die werden mich unterstützen. Sie werden auch Spritzen und ggf. Infusionen vornehmen sowie mich und André allgemein begleiten. Es sind zum Teil Personen, welche eine Zusatzausbildung in Sterbehilfe absolviert haben. So fühle ich mich jetzt etwas besser und die Angst ist ein bisschen weg. Ich bin mir bewusst, dass wohl eine schwierige Zeit auf mich zukommt, möchte diese aber für mich und vor allem für André so gestalten, dass wir uns zu gegebner Zeit in Liebe loslassen können. Wann das sein wird, wissen wir nicht. Aber ich hoffe doch, dass uns noch etwas gemeinsame Zeit bleibt. Liebe Rica, ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft für die Erlebnisse in Deiner Trauer um Deine Mutter, viel Zuversicht. Herzliche Grüsse Eva
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#8
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Meine liebe starke tapfere traurige Eva...
Ich werde eine Kerze anzünden! Und ich werde dabei wünschen, daß André den Jäger verscheucht, wenn er es nicht schafft, ihn freundlich zu sehen. Aus Deinen Zeilen meine ich eine riesige Angst von André zu spüren. Er hat Angst, zu sterben ![]() ![]() Weißt Du, ich wünsche Euch beiden so sehr, dass Ihr eine schöne, intensive Zeit verbringt. Ich wünsche Euch den Sonnenschein auf Erden... Eva, ich bin so machtlos. Sei herzlich umarmt, Leena |
#9
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Liebe Leena,
Die Angst vor dem Sterben plagt wohl jeden Mensch. Die Erkenntnis, dass unser Leben begrenzt ist und wir alle einmal diesen Weg gehen müssen, das macht Angst. Solange wir gesund sind, verdrängen wir diesen Gedanken und wohl insgeheim denken wir, wir sind unsterblich uns trifft es nie oder noch lange, lange nicht. Wir verleugnen die Realität des Todes. Vielleicht weil Sterben heute oftmals (nicht immer!) grausamer ist als früher, so einsam, mechanisiert und unpersönlich. Früher waren die Sterbenden in ihrer gewohnten Umgebung bis zuletzt, die Verwandten und Freunde waren da, hatten Teil am Schmerz und unterstützten sich gegenseitig, aber auch den Sterbenden in ihrem Leid. Das sind so meine Gedanken zur Angst vor dem Tod. Ich kann Dich so gut verstehen, Leena, dass Du grosse Angst verspürst und ich bin so machtlos, kann Dich nicht trösten, ich kann Dir nur versichern (weil ichs selber gesehen habe), dass sterben nichts beängstigend ist, im Gegenteil, dieses Licht der Geborgenheit und Liebe wird auch Dich umfassen, wenn die Zeit dazu gekommen ist. Ich hoffe jetzt nicht, dass ich Dich noch zusätzlich traurig gemacht habe. Heute habe ich ein schönes Gedicht gelesen: Lass mich nicht bitten, vor Gefahr bewahrt zu werden, sonder ihr furchtlos zu begegnen, lass mich nicht das Ende der Schmerzen erflehen, sondern das Herz, das sie besiegt, lass mich auf dem Kampffeld des Lebens nicht nach Verbündeten suchen, sondern nach meiner eigenen Stärke, lass mich nicht in Sorge und Furcht nach Rettung rufen, sondern hoffen, dass ich Geduld habe, bis meine Freiheit errungen ist, gewähre mir, dass ich kein Feigling sei, der keine Gnade nur im Erfolg erkennt, lass mich aber den Halt deiner Hand fühlen, wenn ich versage. (Tagore) Liebe Leena, in Gedanken bin ich bei Dir und ich danke Dir für die Kerze, die Du anzünden willst. Ich wünsche Dir viel Licht und Sonnenschein. Ich umarme Dich Eva
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#10
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Lieber Hamburger-Jung1974,
vielen Dank für Deine Worte. Es ist so wichtig, verständnisvolle Angehörige zu haben, in einer solch schweren Lebenssituation. Die Vertrautheit, die Geborgenheit, die Liebe und das Verständnis können doch eigentlich nur wir Angehörige richtig zum Ausdruck bringen. Aerzte und Pflegepersonal bemühen sich sicherlich, aber deren Möglichkeiten sind begrenzt. Ich habe mich deshalb entschlossen, dem Wunsch meines Lebenspartners zu entsprechen und ihn nach Hause zu nehmen (mit der Option des Eintritts in ein Hospiz wenn Notsituationen auftreten) und ihm in seiner gewohnten Umgebung, in seinem geliebten Haus, in dem er soviel selber gemacht hat, das ihm unendlich viel bedeutet seine letzte Lebensphase gestalten zu lassen. Ich weiss, es wird keine leichte Zeit für uns beide, aber ich möchte später einmal sagen können, ja, es war gut, ich habe das richtige getan, konnte bei ihm sein bis zum Schluss, ich spüre, ich könnte ihn dann auch in Liebe loslassen. Lieber Hamburger-Jung1974, wie ich gelesen habe, bist Du auch Patient? Ich fühle mit Dir und wünsche Dir viel Kraft, Zuversicht und Hoffnung! Würde mich freuen, wenn Du wieder schreibst. Herzliche Grüsse Eva
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Die Tränen rannen herab, ich liess sie fliessen wie sie wollten und machte aus ihnen ein Ruhekissen für mein Herz. Auf ihnen ruht es. (Augustinus) |
#11
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Hallo Ihr Lieben,
soeben telefonierte ich kurz mit André. Es ist so trauring, es tut so sehr weh ![]() Ich kann gar nichts so richtig in Worte ausdrücken, was ich fühle. Bin einfach grade so aufgewühlt und spüre wieder einmal, wie ernst die Situation ist und dass ich ihn wohl bald verlieren werde. Das tut - trotz aller Vernunft - so weh. Es tut weh, ihn nicht mehr sehen zu dürfen, ihn nicht mehr fühlen zu können, nicht mehr in seine Augen blicken zu können, ihn nicht mehr zu riechen und nie mehr seine Hand zu halten. Ich liebe ihn doch so sehr. Ich bin noch nicht sicher, ob er wirklich nach Hause kann. Es geht ihm so schlecht, es ist ihm dauernd übel. Er hat trotz Stoma quälend schmerzenden Stuhlgang und kann nicht mehr essen, nur noch diese Astronautendrinks und selbst da kommt alles wieder hoch. Alles Liebe und viel Kraft für alle wünscht Euch Eva
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Die Tränen rannen herab, ich liess sie fliessen wie sie wollten und machte aus ihnen ein Ruhekissen für mein Herz. Auf ihnen ruht es. (Augustinus) |
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