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#1
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Liebe Ulla,
man befindet sich in solcher Situation immer auf einem schmalen Pfad. Ich kenne dieses Problem zu genau und werde von Freunden angesprochen, daß es "außer Krebs" noch andere Sachen gibt. Sie meinen ich sollte jetzt`mal aufhören an Krebs zu denken (mein Mann ist am 2. Januar an einen NKBC verstorben). Ich kann es aber leider nicht und bin auch weiterhin mehrmals am Tag hier im Forum. Ich denke die 8 Monate seiner Krankheit haben sich bei mir so fest eingebrannt, daß es schwer ist von dieser Thematik weg zu kommen. Wenn diese Freunde noch nicht selbst in dieser Situation waren, egal ob Betroffener oder Angehöriger, verstehen sie uns eh nicht. Liebe Ulla, nimm ihr es einfach nicht übel und überhöre ihr Unverständnis. Ich halte es jedenfalls so und mache aber das, was ich für richtig halte. Reg Dich also nicht auf, Du brauchst Deine Kraft für ganz andere Dinge. Du bist eine starke Person, diese Untertöne steckst Du doch sicher weg, oder? Liebe Grüße von Annemarie ![]() Einen Spruch bekam meine Schwester von einem Bekannten `mal zu hören, als sie ihre Operation nach Schilddrüsenkrebs hatte: Du siehst so gesund aus, hast wohl Krebs! Mir ist sofort die Luft weg geblieben. Das ist 25 Jahre her und ich kann es nicht vergessen! |
#2
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Dumme Sprüche? Damit kann ich leider zu genüge dienen:
Nachdem ich einer Freundin schilderte, was meine Mum hat kam der Satz: Meine Mutter hat auch Rheuma... Ja dann.. Von der gleichen Person kam der Spruch nachdem ich sagte, dass meine Mutter auch noch eine Embolie hat: Da gibts Kapseln für... Ja dann... Ich finde diesen Thread zum auskotzen wunderbar. Immer her mit euren Erfahrungen! |
#3
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Ach liebe Ulla, ist ja toll mit was Deine Freundin so droht
![]() Meine Mam und ich wollten uns von der Oberarztin ( der Abteilung für Chemo) einer bekannten Berliner Klinik am Tag 4 nach Diagnosestellung aufklären lassen, was auf sie zukommt. Jeder kann sich denken, inwieweit man sich an Tag 4 mit der Diagnose angefreundet und vertraut gemacht hat ; man ist noch völlig "im falschen Film". Diese Oberärztin war sichtlich genervt, als sie bemerkte, dass wir mit einem Zettel voller Fragen angetreten sind. Kommentar " Ich weiß jetzt wirklich nicht, wozu ich Ihnen das jetzt erklären soll oder haben Sie medizin studiert? Für sie ist aber sicher wichtig zu wissen, liebe Frau ....., sie können bei uns dann auch sterben, wir haben eine sehr gute Palliativstation." Ich habe meine völlig verunsichert schluchzende Mama aus dem Büro gezogen und dabei meine Wut voll rausgelassen. Ein Freund der Familie hat sich auch gleich beschwert (ich konnte nicht, da der Puls sehr weit oben war) und 1 Tag später haben wir ein wunderbares Bett in einer anderen Klinik bekommen. Dort hätte sie nie und nimmer Chemo machen können, das Verhältnis Arzt - Patient war bereits beim Antrittsgespräch hinüber. ![]() Gestern Abend war bei Beckmann ein Arzt der ein Buch vorgestellt hat mit dem ungefähren Titel "Hass auf Ärzte" oder so, die da angeschnittenen Themen passen wie die Faust auf Auge. |
#4
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Hallo Juliane,
über die Antwort dieser Oberärztin bin ich einfach nur fassungslos. Selbst wenn man mit Fragen nervt und die Ärztin wenig Zeit hat - - man kann trotzdem eine Antwort geben, die nicht so menschenverachtend ist. Wobei ich selbst solche negativen Erfahrungen zum Glück nicht bestätigen kann. Im Krankenhaus, wo mein Mann behandelt wird, wird man sogar aufgefordert, Fragen zu stellen und auch mir als Angehörige wurde gesagt, dass ich mich jederzeit mit Fragen an die zuständige Ärztin wenden könne. Uns wurde vom Krankenhaus auch psychologische Beratung angeboten Mein Mann ist aber nicht der Mensch, der viele Fragen stellt und er will auch nicht, dass ich das tue. Die psychologische Beratung hat er auch sofort abgelehnt. Drum bin ich auch über dieses Forum hier so dankbar, wo ich Fragen stellen und Erfahrungsberichte von Betoffenen und Angehörigen lesen kann. Es ist jedenfalls gut, dass Ihr für deine Mutter dann ein anderes Krankenhaus gefunden habt, denn das Vertrauensverhältnis ist äusserst wichtig und das dieses massiv gestört war, ist wohl mehr als verständlich. liebe Grüsse cervi |
#5
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Liebe Cervi,
ja ich war auch schockiert, zumal wir ganz zu Anfang der Diagnose nie ein Ableben in Betracht gezogen haben. Im Nachhinein haben wir aber von anderen Patienten ähnliches gehört und hinter den Launen dieser Frau steht wohl ihre eigene tragische Geschichte. Ihr Mann (auch Arzt) nahm sich in der Spree das Leben, seither soll sie jegliches Mitgefühl bei Seite gelegt haben. Ich muss sagen, in der anderen Klinik haben wir nur gute Erfahrungen gemacht, man hat sich sehr bemüht, auch menschlich. Ich glaube auch (und hoffe), diese Frau ist ein Einzelfall. Das Forum empfinde ich genau wie Du ![]() liebe Grüße Juliane |
#6
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@Juliane
Boh, das ist starker Tobak. Ich glaube wenn meinem Vater das jemand gesagt hätte ich wär aus dem Anzug geflogen. Ich denke aber auch das solche Ärzte, zum Glück, sehr selten sind. Wir hatten im Klinikum immer einen Ansprechpartner und haben anständige Antworten auf alle Fragen bekommen. Egal um was es ging. Ich muß sagen das die Ärztin die meinen Paps betreut hat sehr einfühlsam war. Das lag aber mit Sicherheit auch daran das Sie ihre Mutter auf die selbe Art verloren hat. Den "stärksten" Spruch den ich zu hören bekam, war nach dem Tod meines Vaters von einer Bekannten (arbeitet selbst im Pflegedienst). Sie meinte ganz trocken "Es war wohl besser so. Für Euch alle" HALLO !!! Ich hab gedacht ich spinne. Auf Nachfrage meinte sie dann das es ja auch für uns eine sehr große "Belastung" war. Also das hab ich dann persönlich genommen. Ich habe meinen Vater nie niemals als Belastung in dieser Zeit empfunden. Selbst nicht die letzten Wochen als er ständige Pflege brauchte. Ich bin mir auch gar nicht sicher ob Sie sich im klaren darüber war was Sie da gesagt hat. Wie weh Sie mir damit getan hat. Und das ist meiner Meinung nach das Problem. Außenstehende denken oft nicht über das nach was sie sagen. Sie wissen nicht wie dünn unser Nervenköstüm ist und das ein falsches Wort ne Menge anrichten kann. Lg steph P.S.: Der Meinung übers Forum schließ ich mich 100 % an ![]()
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Nordisch nobel , Deine sanftmütige Güte , Dein unbändiger Stolz , das Leben ist nicht fair. Es war ein Stück vom Himmel , das es Dich gibt. (Grönemeyer) ![]() Opipi geb. 19.03.22 - gest. 08.01.08 Schwiegerpapa geb. 23.08.35 - gest. 18.01.08 ![]() |
#7
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Guten Tag an Alle -
ich finde solche Sprüche ebenfalls z.K. -----l e i d e r ist aber das genau bei meinem Mann und mir eingetroffen. Mein Mann ist 3/2006 am Blasenkrebs operiert worden - er erhielt eine Neoblase . Trotz allem Training, Lymphdrainage etc. ist er nachts inkontinent - tagsüber kann er die Neoblase kontrollieren. Die Kontrolluntersuchungen waren durchweg ohne weitere Ca-Befunde-Tu-Marker negativ, keine Ca-Zellen im Urin. Die angedachte Chemo entfiel. Trotz der Tatsache, daß mein Mann (gottseidank) wieder zugenommen hat und normalgewichtig ist/er hatte über 20 kg abgenommen / mußten wir die Fest- stellung machen, daß auch gute , langjährige "FREUNDE ????" sich-wenn über- haupt- nur noch pro forma telefonisch melden ( wir sollten uns mal wieder treffen.........) aber ansonsten plötzlich ALLE abgetaucht sind. Zu den Sprüchen kann ich auch noch einen besonders fiesen beitragen - ein "Freund " meines Mannes rief uns zu Neujahr an , fragte nach dem Befund und bemerkte : JAJA , DER BLITZ SCHLÄGT IMMER ÖFTER EIN ....- sehr auf- munternd. Wir sind zu der Meinung gekommen, daß wir diese "Freunde" vergessen MÜSSEN - denn offenbar waren es nie wirkliche Freunde. |
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