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  #1  
Alt 06.10.2007, 10:47
Ulla Krefeld Ulla Krefeld ist offline
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Registriert seit: 19.01.2007
Beiträge: 516
Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Hallo liebe Doris,

ich habe einmal den Thread von Susanne hervor geholt. Sie hatte mit ihrem leider inzwischen verstorbenen Dad die gleichen Probleme. Es ist sicher für Dich interessant, einiges hiervon zu lesen.

Wünsch Dir alles Gute und bleib stark, o.k.

Gruss Ulla
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  #2  
Alt 08.10.2007, 18:32
Doris41 Doris41 ist offline
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Ort: Gladbeck
Beiträge: 78
Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Hallo Ihr Lieben,

gestern waren meine mama und ich bei meinem Vater im KH. Als wir später gingen bekam mein Papa einen Weinkrampf, er sagte er hat so Angst. Ihr könnt Euch nicht vorstellen wie weh mir das tat, es hat mir bald das herz rausgerissen. Ich habe meinen Vater früher nie weinen sehen, er war immer der Starke, nie hatte er vor etwas Angst, und wenn, hätte er es nie zugegeben. Es tut so verdammt weh.....

Heute Mittag rief ich in der Klinik an, weil ich wissen wollte ob der Befund da ist. Der Arzt, der sonst dafür zuständig ist, ist krank geworden. Und der andere Arzt konnte mir nichts sagen, weil er nichts wußte, er muß die Akte dafür zur Hand haben. Es ist jetzt der 3. Arzt. Der erste Arzt ist nicht mehr in dieser Klinik, der zweite ist krank und der dritte weiß von nix. Ich fühle mich so allein gelassen.
Heute Nachmittag rief mein Vater an, er wird Donnerstag verlegt in einem KH, welches bei uns in der Nähe ist, weil dann mit der Chemo begonnen wird. Den genauen Befund wußte mein Vater auch nicht! Ist das noch normal????
Wie soll es denn jetzt weiter gehen, wie lange Chemo und überhaupt??? 1000 Fragen und niemand kann mir eine Antwort geben? Morgen fahren wir noch einmal zur Ruhrlandklinik, ich hoffe, daß ich dann einen Arzt erwische, ich bin total sauer.

Vieleicht kann mir jemand von Euch sagen, wie so was im "Normalfall" weiter geht. Ich weiß, jeder Krebs und jede Chemo ist anders, und jeder reagiert darauf anders. Ich hatte mit Chemo für meinen papa gar nicht mehr gerechnet, weil meiner meinung nach sein Allgemeinzustand zu schlecht ist. Und wie ist das, wenn er hinterher nach Hause kommt? Er muß ja dann zur nächsten Chemo wieder rein, aber er muß Tag und Nacht Sauerstoff haben? Wie soll dann der Transport erfolgen? Er hat ja kein mobiles Sauerstoffgerät.

Ich bin nervlich am Ende und könnte nur noch heulen.
Danke, daß ich mir hier alles von der seele schreiben konnte, aber ich weiß mir sonst keinen Rat.

Ich wünsche Euch allen alles erdenklich Liebe. Und ich freue mich auf über jeden Erfahrungsbericht und über jeden Rat.

Liebe Grüße
Doris
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  #3  
Alt 08.10.2007, 20:03
Schnucki Schnucki ist offline
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Beiträge: 917
Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Liebe Doris,



zur Chemo kann man erst was sagen, wenn man weiß, welche Tumorart, welche Chemo.

Zum Sauerstoff: Der medizinische Dienst in der Klinik organisiert zusammen mit den Ärzten ein Sauerstoffgerät für daheim - kurz vor der Entlassung. Außerdem gibt es noch ein mobiles Gerät für Fahrten etc. Sprich das bei den Ärzten als auch beim medizinischen Dienst an - bei denen geht alles viel schneller. Damit sollte Dein Vater dann sauerstofftechnisch versorgt sein.

Zum Zustand Deines Vaters kann nur ein Arzt was sagen - wenn der Allgemeinzustand viel zu schlecht ist, dann wird normal keine Chemo gegeben. Allerdings ist nur nicht richtig atmen können kein Hindernis, denn dies sollte sich ja bessern.

Wie stehts denn bei Deinem Vater mit essen und trinken? Schmerzen?

Kann er daheim alleine versorgt werden? Braucht Ihr einen Pflegedienst?

LG

Astrid
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  #4  
Alt 08.10.2007, 21:54
Doris41 Doris41 ist offline
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Ort: Gladbeck
Beiträge: 78
Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Liebe Astrid,

ein Sauerstoffgerät hat mein Vater schon, das hat der Lungenfacharzt schon verordnet wo er ins KH kam, es ist ein großer Kasten, halt kein Mobiles.

Vom Ernährungszustand sieht er noch gut aus, essen und trinken tut er auch, essen nicht so viel, weil er weniger Apetitt hat, aber er ißt.

Im KH wäscht er sich selber, das dauert halt sehr lange, weil er immer wieder pause machen muß, aber er macht es selber. Duschen kann er nicht mehr alleine, dazu fehlt ihm die Luft und dafür ist er zu schwach. Zu Hause hatte meine Mama ihn immer geduscht, bevor er ins KH kam.

Einen Pflegedienst bräuchten wir nicht. Ich habe lange Jahre als KPH im ambulanten Dienst gearbeitet, kann dies aber aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr. Aber wir würden meinen Vater hier gut versorgen können.

Ich hoffe, ich kann morgen im KH die genaue Diagnose erfahren, welchen Krebs er hat usw. Ich werde dann hier wieder berichten.

Schon mal ganz lieben Dank für Deine Zeilen liebe Astrid. Wenn ich die genaue Diagnose weiß, kann man mir hier bestimmt auch besser weiter helfen.

Es ist schön zu wissen, daß man hier nicht alleine ist.

Alles Liebe
Doris
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  #5  
Alt 09.10.2007, 00:32
Angela07 Angela07 ist offline
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Ort: Kreis Böblingen
Beiträge: 140
Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Hallo liebe Doris,
von den Wartezeiten bei dieser Krankheit kann wohl jeder hier " ein Liedchen singen". Egal zu welchen Zeitpunkt, es wird sich immer wiederholen diese Warterei. Jeder Patient erhält Kontrolltermine zur Untersuchung, da heißt es dann schon wieder warten... Man muß sich daran gewöhnen, auch wenns schwer fällt. Zum Thema Diagnostik: Die Patienten müssen schon ganz viel über sich ergehen lassen. Bei meinem Vater ( 75 Jahre) wurde bei der " Wartezeit" vergessen oder was auch immer, ein Knochenszinthigramm zu machen. Mit dem Erfolg, daß wir das Ganze ambulant, während der palliativen Bestrahlung, nachholen mussten, weil mein Vater sehr starke Schmerzen im Rücken hatte und abgeklärt werden musste ob das evtl. Metastasen seien. Es hat sich dann Gott sei Dank nicht bestätigt mit den Metas, aber man hat feststellen müssen wie schwierig es ist an einen Termin für eine solche Untersuchung zu kommen, man möchte es dann wie immer möglichst sofort wissen. Wir hatten vor kurzem den zweiten Termin zur Kontrolle und diese ist auch diesmal recht zuversichtlich ausgefallen. Mein Vater wird auch engmaschiger kontrolliert, weil bei ihm kleinzelliges Bronchialkarzinom diagnostiziert wurde. Das heißt für uns alle 8-10 Wochen ins KH wo dann die Blutwerte, die inneren Bauchorgane mittels Ultraschall und die Lunge mit Röntgen über 2 Ebenen kontrolliert werden. Dann heißt es auch wieder 1 Woche warten, bis wir das Ergebnis besprechen können. Du siehst es kommt immer wieder der Zeitpunkt, an dem man warten muß! Ich selbst mußte mir auch erst abgewöhnen soweit vorraus zu denken, denn es kommt oft ganz anders als man denkt. Mein Vater hat sich in der Zwischenzeit ganz gut "berappelt". Es geht ihm momentan relativ gut. Seit der Bestrahlung bekommt er wieder sehr viel besser Luft und hat auch keine blutigen Auswürfe mehr. Die Bestrahlung war richtig und gut, wenn sie auch sehr anstrengend war. Er kann nun schon wieder vieles besser, was vor der Therapie nicht möglich war. Wir geniesen die Zeit die er geschenkt bekommen hat, durch die Therapie. Gebt bitte nicht auf und haltet zu deinem Vater. Unterstützt ihn wo ihr nur könnt, seine schlimme Laune wird sich bestimmt auch irgendwann ändern, es ist ein großes Stück Arbeit diese Diagnose zu verdauen.
Fühle dich gedrückt, ihr seit nicht allein!!!
Angela07
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  #6  
Alt 09.10.2007, 16:59
Doris41 Doris41 ist offline
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Ort: Gladbeck
Beiträge: 78
Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Hallo Ihr Lieben,

bin wieder von der Klinik zurück. Konnte auch mit einem Arzt sprechen.
Die Diagnose:
kleinzelliges, bösartiger Bronchialkrebs, sehr weit fortgeschritten, Lymphknoten sind auch befallen. Mein Vater wird ja Donnerstag verlegt und es muß sofort mit der Chemo angefangen werden sagte der Arzt. Er würde sonst qualvoll ersticken. denn mit der Luft ist es trotz ständigem Sauerstoff und Cortison schlimmer geworden! Er kriegt kaum noch Luft. Alles weitere wird der Onkologe hier im KH besprechen sagte der Arzt. Leider hatte ich keine Möglichkeit mit ihm alleine zu sprechen. Ich hätte nämlich gerne gewußt ob auch Metastasen vorhanden sind. Und wenn ja, dann wo.
Es sieht wohl nicht gut aus, ich hatte eh mit einer schlimmen Diagnose gerechnet, denn die Ärzte sprachen ja im Vorfeld schon darüber.
Ob er überhaupt noch mal nach hause kommt? Was meint Ihr? Hier sind ja viele die Erfahrungen mit dieser schrecklichen Krankheit bei Angehörigen gemacht haben.

Ich wünsche Euch allen trotzdem viel Kraft und Zuversicht.
Alles Liebe
Doris
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  #7  
Alt 09.10.2007, 17:14
Angela07 Angela07 ist offline
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Registriert seit: 02.06.2007
Ort: Kreis Böblingen
Beiträge: 140
Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Liebe Doris,

leider hat sich euer Verdacht bestätigt. Ich wünsche dir und deiner Familie, daß die Behandlung gut anschlägt und vor allen Dingen, viel Kraft und viel Verständnis für deinen Vater. Melde dich immer wenn es nötig ist. Es ist immer ein offenes Ohr im Forum.

Liebe Grüße Angela07
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