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  #1  
Alt 10.10.2007, 01:11
Charlotte Muriel Charlotte Muriel ist offline
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Registriert seit: 09.10.2007
Beiträge: 1
Standard AW: Wo gehöre ich hin ??

Liebe Karin B,

warum kündigst du nicht. Ich weiss, hört sich sehr vermessen an! Mach keine Arbeit, die dir nicht gut tut! Ich habe gerade nach der Ersterkrankung gekündigt. Nach einigen Tagen der Einarbeitung wusste ich genau, dass ich diese Arbeitsumgebung in meiner wertvollen Lebenszeit nicht mehr brauche. Was muss noch passieren, dass man wählt, was gut tut?

Mich hat dein Beitrag die letzen Tage beschäftigt. Und ich finde ihn sehr mutig. Die Krebserkrankung hat mir eine andere Sicht auf mein Leben gebracht hat. Wie oft habe ich gehört: "Dass du erst Krebs bekommen musstest, bevor du...." Ja, vielleicht musste ich erst Krebs bekommen. Ich will lernen, mit meiner Zeit gut umzugehen. Das ist nicht leicht, so oft habe ich "ja" gesagt und "nein" gedacht. Ich versuche zu lernen, nein zu sagen, wenn ich nein denke. Ach, bin lange noch nicht gut, aber ich fühle mich auf dem Weg und ich wünsche dir von Herzen, dass du dich nicht "dazwischen" fühlst, sondern loslegen kannst.

Ganz herzliche Grüße von mir!
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  #2  
Alt 10.10.2007, 07:26
Benutzerbild von Karin B.
Karin B. Karin B. ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 10.05.2004
Ort: wilder Süden BW
Beiträge: 1.376
Standard AW: Wo gehöre ich hin ??

hallo Charlotte Muriel,
tja das ist eine gute Frage - warum nicht kündigen?
Ganz einfach, weil ich meinen Job über alles liebe.
Mach das jetzt seit 10 Jahren, nur angelernt worden, doch in diesen Jahren habe ich immer wieder Schulungen und Seminare besucht und mittlerweile bin ich "Fachfrau"
Mein Chef sagte kürzlich zu mir: Soweit er unterrichtet ist, wäre ich die einzigste Frau in Deutschland, die das so in dieser Art ausüben würde.
Reichtümmer verdiene ich nicht, wie soll ich es ausdrücken.......... ich gehe in dieser Arbeit auf.
Ich trage Verantwortung, mein Wissen ist gefragt, man respektiert mich und ich tummel mich hier ausschließlich in einer Männerwelt.
Außerdem bin ich erst 47 jahre, wo soll ich in diesem Alter noch eine andere Arbeit finden.
und nur zu Hause sein, NEIN das könnt ich nicht, jedenfalls jetzt noch nicht.
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  #3  
Alt 13.10.2007, 09:27
Luzie Luzie ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.10.2005
Ort: Eifel
Beiträge: 36
Standard AW: Wo gehöre ich hin ??

Liebe Karin,

ich kann Dich gut verstehen. Mir ging es auch ähnlich. Wenngleich ist nicht Betroffene sondern Angehörige war, entwickelte sich sich der Krebs-Kompass bzw. das Forum zur zweiten Heimat. Als mein Vater Ende 2004 verstarb, blieb ich noch über ein Jahr im Forum. Die Krankeit und der Tot meines Vaters hatten mich unsagbar getroffen. Neben der Trauer hatte sich dann auch eine unglaubliche Angst vor dem großen K in mir breit gemacht. Krebserkrankungen hatte ich bis zur Erkrankung meines Vaters als bedrohlich aber auch oftmals heilbar angesehen - wie letztlich andere Krankenheiten auch. Ich war ja selbst nicht betroffen. Und auch niemand aus meiner Familie. Bis zu diesem schrecklichen Tag im Januar 2003. Seit dem ist nicht mehr wie es war. Ich bin seither nie wieder unbeschwert gewesen. Hinter jedem Zimperlein vermute ich eine Krebserkrankung. Als meine Mutter Anfang des Jahres unter Atemnot litt, war für mich klar: Lungenkrebs (Mama raucht!). Habe alles über Lungenkrebs zusammengesucht und war auf alles vorbereitet. Es stellte sich heraus, das meine Mutter eine starke Bronchitis hatte..........
Bei Rückenschmerzen vermute ich Metas usw.
In meinem Umfeld hatte niemand mehr Verständnis für meine Ängste und Sorgen. Es hieß immer, ok dein Vater ist an Krebs gestorben, aber er war doch schon 70 J. .... Ich fand das jung. Und auch mit 80 oder 90 Jahren sollten Menschen nicht das mitmachen, was mein Vater ertragen mußte und alle anderen, die Krebs haben. Mit dieser Endlichkeit unseres Daseins bin ich nicht fertig geworden.

Halt und Verständnis habe ich auch nur im Forum gefunden. Selbst als ich nur noch stille Leserin war, hatte ich das Gefühl: du bist nicht allein, deine Sorgen sind anderen auch nicht fremd und werden verstanden.

Da aber - wie Du schon sagst - nicht nur frohe Botschaften im Forum verkündet werden, wurde ich auch oftmals noch tiefer runtergezogen in meine Depression, so dass ich Ende 2005 entschied nicht mehr im Forum zu lesen. Was mir mehr als schwer fiel, so dass ich mir immer wieder auf die Finger klopfen mußte. Jetzt bin ich wieder hier, weil meine Mutter an Brustkrebs erkrankt ist. Alles beginnt wieder von vorne.............

Ich kann verstehen, dass Du als Betroffene nur schwer aussteigen kannst. Aber ich denke auch, Du solltest auf jeden Fall nach vorne schauen. Die Erfahrungen und die Angst der letzten Jahre werden Dich sicher noch lange Zeit in Deinem Leben begleiten. Aber Du mußt sie auch mal hinter Dir lassen. Und das ist schwer, wenn Du Dich weiterhin im Forum "herumtreibst". Ich glaube es wird jeder verstehen. Und wenn Du die alten Bekannten vermißt, kannst Du ja jederzeit vorbeischauen. Aber nimm nicht zwischen den Stühlen platz. Versuche die Krankheit hinter Dir zu lassen, wie sie Dich verlassen hat.

Alles alles Liebe
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