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  #1  
Alt 04.07.2003, 01:25
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo ihr Lieben,

ich habe gerade all das gelesen, was ihr in den letzten 2 Tagen geschrieben habt.
Ich bin froh, den Beitrag geschrieben zu haben.
Alles ist so treffend, immer wieder Parallelen zu dem eigenen Erlebten.

Liebe Katrin, mein aufrichtiges Beileid.
Wenn Du meine Zeilen liest ist die Beerdigung schon gewesen.
Ich muß zurückdenken, an die meiner Mutter und ich muß sagen, die Tränen wollten auch da noch nicht fließen, erst ca. 4 Wochen später hatte ich das Gefühl
aufzutauen, zu begreifen, daß diesmal der Abschied von meiner Mutti endgültig war.
Wirklich endgültig!

Und im Moment, fast 1 Jahr danach?
Ich hab uuuuuunendlich Sehnsucht !
Sehnsucht nach unseren Gesprächen, ihrer Umarmung, nach ihren Briefen
(ich wohne weit von zu Hause weg)
und nach dem Satz, den sie so oft zu mir gesagt hat „mein Mädel“.
Obwohl ich gar kein’s mehr so richtig bin :-)

Liebe Heike, Dein „Einreihen“ ist erwünscht :-) !
ich hoffe, ich hab mit meiner Überschrift niemanden am Schreiben gehindert.

Erst wollte ich ja schreiben „Töchter und der Tod der Mutter“ aber durch meinen
Eindruck, daß Frauen mit Kindern, eine Verantwortung haben, die sie schneller
wieder nach vorn schauen läßt, schrieb ich „junge Frauen ............“

Doch nun las ich Elka’s Zeilen und ich merke, Kinder bekommen ja auch mit
was passiert/ passiert ist und fragen ............. WARUM ?
Das wirft einen bestimmt auch oft zurück !?

Stephanie, Du schreibst, daß Du professionellen Rat gesucht hast.
Ich dachte auch schon ab und zu in einer ganz schweren Minute daran,
aber hab im Moment das Gefühl, nur mit jemandem reden zu können, der genau
dasselbe erlebt hat, der weiß wovon ich spreche.
Ein ER scheidet also somit schon mal aus und eine Psychologin, die logischerweise
bestimmt um einiges älter als ich ist und ihre Mutter noch hat, redet sie nicht nur
schlau daher ? ?
Was wenn auch sie diese aberschlauen Sätze sagt „Zeit heilt alle Wunden“ oder
„Das Leben geht weiter“, „sie müssen das Geschehene akzeptieren“ ?

Kannst Du uns denn einen kleinen Satz (professionellen Rat) verraten,
der Dir schon geholfen hat ?

Liebe Sonja, Deine Mami ist auch fast ein Jahr tot , ich hab dolle Angst vor dem 31.7.
Ich werde bestimmt zur Uhrzeit, als meine Mutti eingeschlafen ist, tief Luft holen müssen :-(
Es wird bestimmt ein ganz trauriger Moment sein. Sie fehlt mir sehr !

Ich bin auch froh, daß ihr mir zuhört, hab wirklich das Gefühl
„hier werden sie geholfen“ :-)

Allen „Mädels“ hier ganz liebe Grüße!
Sandra(h)
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  #2  
Alt 22.03.2007, 09:13
Benutzerbild von marita76
marita76 marita76 ist offline
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Registriert seit: 22.03.2007
Beiträge: 10
Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo,

ich bin zwar nicht mehr soo jung (30), aber ich möchte meine Geschichte trotzdem in diesem Thread erzählen, weil es rausmuss..

Meine Mama hat am 21. November 2006 die Diagnose Darmkrebs erhalten, von Metastasen war anfangs nicht die Rede. Es gab gleich einen OP-Termin und Mama hatte zwar Angst, aber auch viel Zuversicht und hat gesagt, sie macht dann zu Weihnachten ne Flasche Sekt auf, wenn alles vorbei ist.

Leider kam alles ganz anders, im Dezember wurden schon Metastasen auf der Leber entdeckt, dann erst mal Chemo und Bestrahlung. Der Tumor im Darm ist davon auch anscheinend komplett weggegangen. Aber die Lebermetastasen sind munter weitergewachsen. Sie haben sich von gar nichts beeindrucken lassen.

Nachdem dann der 2. OP-Termin für die Leber, der für den 1. März angesetzt war, abgesagt wurde, war zumindest mir klar, dass es eigentlich aussichtslos ist. Trotzdem klammert man, wie ihr ja sicher alle wisst, zumindest unbewusst daran, dass ein Wunder auf Erden geschieht.

Es ging im Gegenteil so rapide bergab, dass sogar die Ärzte etwas überfahren waren.. sie bekam so vor drei Wochen ne Gelbsucht, musste vor anderthalb Wochen mit starken Schmerzen in die Klinik und kam auch nicht wieder nach Hause. Mein Vater hatte schon alles vorbereitet, damit wir sie zu Hause pflegen können, aber der Krebs hat uns ein letztes Mal rechts überholt.

Gestern Nachmittag ist Mama von dieser Welt gegangen - mein einziger Trost ist, dass sie wohl keine Schmerzen mehr hatte und wir alle bei ihr waren: Mein Vater, meine Brüder und sogar meine Oma (Mama's Mama), die vorgestern 90 Jahre alt geworden ist und sich fragt, warum sie eigentlich noch auf der Welt ist und das noch miterleben muss.

Mama ist 63 Jahre alt geworden. Sie hat nur für ihre Familie gelebt und ich bin ihr unendlich dankbar für alles, was sie für uns alle getan hat. Ich hätte mir so gewünscht, dass sie im September noch bei unserer Hochzeit dabei sein kann.

Zum Abschied hab ich ihr gestern Mittag, als sie noch auf uns reagiert hat, noch ein Gedicht vorgelesen von Hilde Domin. Das finde ich wunderschön und wollte es mit Euch teilen:

DIE SCHWERSTEN WEGE

Die schwersten Wege
werden alleine gegangen,
die Enttäuschung, der Verlust,
das Opfer,
sind einsam.

Selbst der Tote der jedem Ruf antwortet
und sich keiner Bitte versagt
steht uns nicht bei
und sieht zu
ob wir es vermögen.

Die Hände der Lebenden die sich ausstrecken
ohne uns zu erreichen
sind wie die Äste der Bäume im Winter.
Alle Vögel schweigen.

Man hört nur den eigenen Schritt
und den Schritt den der Fuß
noch nicht gegangen ist aber gehen wird.
Stehen bleiben und sich Umdrehn hilft nicht.
Es muss gegangen sein.
Nimm eine Kerze in die Hand
wie in den Katakomben,
das kleine Licht atmet kaum.

Und doch, wenn du lange gegangen bist,
bleibt das Wunder nicht aus,
weil das Wunder immer geschieht,
und weil wir ohne die Gnade
nicht leben können:

Die Kerze wird hell vom freien Atem des Tags.
Du bläst sie lächelnd aus
wenn du in die Sonne trittst
und unter den blühenden Gärten
die Stadt vor Dir liegt,
und in Deinem Hause
Dir der Tisch weiß gedeckt ist.

Und die verlierbaren Lebenden
und die unverlierbaren Toten
Dir das Brot brechen und den Wein reichen -
und Du ihre Stimme wieder hörst
ganz nahe
bei deinem Herzen.

Liebe Grüße
Marita
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  #3  
Alt 25.06.2007, 10:16
Patrick75 Patrick75 ist offline
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Registriert seit: 25.06.2007
Beiträge: 2
Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo,

ich heiß Patrick, bin 31 Jahre alt und habe meine Eltern verloren und komme bis heute nicht damit zurecht. Meine Mutter verstarb vor 10 Jahren an Krebs. Sie lag 8 Monate im Schlafzimmer meiner Eltern und "wartete" praktisch nur auf den Tod. Das waren die schlimmsten Monate meines Lebens. Mein Vater und ich (habe keine Geschwister) haben diesen Schmerz nie richtig überwinden können, vorallem mein Vater war am Ende. Das zog ich drei Jahre nach dem Tod meiner Mutter aus und vor 5 Jahren verstarb dann urplötzlich mein Vater an Herzinfakt. Seitdem habe ich meine innere Ruhe verloren und bin nicht mehr ausgeglichen. Ich sehe sehr viele Dinge negativ, spreche viel weniger als vorher und komme irgendwie nicht richtig aus mir raus, als ob mich jemand darin hindern würde. Ich habe letztes Jahr geheiratet, meine Eltern waren natürlich nicht dabei. Der Gedanke alleine machte die Hochzeit irgendwie traurig. Vor ca. 9 Monaten bin ich Vater eines Sohnes geworden, wie stolz wären meine Eltern gewesen, die wären überglücklich gewesen. Ich habe zum Glück eine tolle Frau und einen geilen Sohnemann, doch mir fehlen meine Eltern ohne Ende!! Ich kann sie nicht besuchen, mein Vater kommt sonntags nicht mehr frühstücken, keine Grillabende mit ihnen,... sie fehlen mir und machen mich ständig traurig, zumal wenn ich sehe, daß in meinem Freundeskreis praktisch alle noch ihre Eltern haben. Mir fehlt was und als wäre ein Stück aus meinem Herzen gerissen worden und ich weiß nicht, was ich machen bzw. wie ich dagegen ankommen soll!!
LG.
Patrick.
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  #4  
Alt 25.06.2007, 13:21
Shakira Shakira ist offline
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Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Lieber Patrick,

das ist sehr schlimm, was du schreibst, es tut mir so leid.
Ich habe gerade meinen Mann verloren, ich bin auch erst 33 Jahre alt.
Ich versuche mir zu helfen, indem ich viel lese - es gibt so viele und gute Bücher über Trauerarbeit, was nach dem Tod kommt und wie man damit fertig wird. Ich finde das schon hilfreich.
Sofern man sich nicht in psycho-therapeutische Behandlung begeben möchte, würde ich zunächst mal ein Buch über Trauerbewältigung lesen.
Allerdings würde ich dir gern eine psycho-therapeutische Hilfe empfehlen!! Das ist wirklich nichts Schlimmes und ich empfinde es eher als Stärke denn als Schwäche, wenn man sich Hilfe holt und damit ja auch etwas tut, um das Leben mit denen, die noch da sind und zu dir gehören, so zu genießen, wie es deine Lieben um dich ja auch verdienen! Bestimmt ist es auch für deine Frau schwer, dich so leiden zu sehen, vieles (vermute ich) kann auch die Beziehung belasten. Eine Gesprächstherapie mit einem erfahrenen Therapeuten kann dir so viel helfen, wirklich!
Zögere nicht weiter, dich deiner Trauer und der Bewältigung dieser Trauer zu stellen! Leider vergeht die Trauer nicht von selbst, die Zeit heilt eben doch nicht alle Wunden. Man MUSS aktiv daran arbeiten.
Ich denke, deine tolle Frau und dein Sohn haben es verdient, dass du darüber hinwegkommst und mit deinem ganzen Herzen an ihrem Leben teilhaben kannst.
Versuch es - ich denke, es ist es wirklich wert!!!

Alles Liebe,
Shakira
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  #5  
Alt 25.06.2007, 21:00
Benutzerbild von marita76
marita76 marita76 ist offline
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Beiträge: 10
Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo Shakira, hallo Patrick,

mein Beileid für euch zwei! Auch ich beschäftige mich zur Zeit immer wieder mit der Frage, ob ich "richtig" trauere.
Ich habe im März meine Mutter verloren, sie hatte Darmkrebs und hat nach der Diagnose nur noch vier Monate gelebt. Das ging alles ziemlich schnell.

Einerseits habe ich schon eine Zeitlang getrauert, als sie schon krank war und habe auch seit ihrem Tod nicht jeden Tag das Gefühl, dass ich nicht damit klarkomme. Andererseits habe ich immer wieder Tage, an denen ich denke, ich beschäftige mich nicht genug bzw. nicht bewusst genug mit dem Loch, dass Mama in meinem Herzen hinterlassen hat. Ich träume sehr oft von ihr und meistens geht es darum, dass sie doch noch lebt und noch irgendwelche Hoffnung besteht.. dass ich ihr noch helfen kann oder sie zumindest trösten (leider haben wir nicht offen über den Tod sprechen können, es war alles zu geballt und die Zeit lief uns am Ende davon.. ). Ich habe noch nie geträumt, dass sie tot ist oder stirbt oder vom Jenseits oder sonst irgendwas in der Richtung. Ich habe das Gefühl, in meinem Herzen ist es noch immer nicht angekommen, dass alles vorbei sein soll. Dass sie im September nicht auf unserer Hochzeit sein wird usw..

Wie du, Patrick, habe ich ein wunderbares Leben. Und doch bin ich nicht so glücklich, wie ich sein sollte. Ich habe auch noch nicht in Erwägung gezogen, eine Psychotherapie deswegen zu machen. Ich kann mir gar nicht vorstellen, was dort gesprochen wird und inwiefern mir das helfen kann. Ich nehme mal an, der Therapeut spricht gar nicht so besonders viel, sondern lässt einen erzählen? Würde mich sehr interessieren, Shakira, wenn Du mal die eine oder andere Sache erzählen würdest, was da so besprochen wird und inwiefern Dir das hilft oder anders hilft, als mit jemand anders zu sprechen. Oder was zum Beispiel in den Büchern über Trauerbewältigung steht bzw. welches Du besonders empfehlen kannst. Vielleicht ist das eine Hilfe für mich (und vielleicht auch für Dich, Patrick?), um mit der Trauer weiterzukommen. Ich hatte auch nicht eine so enge Beziehung mit meiner Mutter (wir haben uns nicht jede Woche gesehen und nur ganz selten telefoniert z.B.). und deswegen vermisse ich sie auch nicht automatisch jeden Tag.

Ich habe irgendwie "Angst" oder keine Lust oder sehe im Alltag keine große Notwendigkeit, mir z.B. abends "freizunehmen", um zu trauern. Wer ist schon gern traurig? Aber ich merke, dass es mir nicht guttut. Ich war z.B. bisher auch nur einmal an Mamas Grab.. wahrscheinlich gehört das auch zu meiner Verdrängungsstrategie.. Und meinen Freunden will ich irgendwie nicht meine Sorgen "aufdrängen", auch wenn sie bestimmt ein offenes Ohr hätten. Meine hauptsächliche "Trauerarbeit" besteht im Moment darin, dass ich hier im Forum lese und gelegentlich schreibe. Immerhin..

Liebe Grüße
Marita
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  #6  
Alt 26.06.2007, 09:07
AndreaB AndreaB ist offline
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Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo ihr Lieben,
ja ich habe auch das Gefühl als würde ein Stück von meinem Herzen fehlen,
mein Sohn vermisst seine Oma auch soooooo sehr immer wenn er weint dann weine ich mit, freilich muß man an morgen denken aber es ist sehr schwer. Meine Tante ´hat vot 3Jahren ihre´n Mann verloren und sie hat gesagt vergesssen wird man es nie nie nie;-( Sie fehlt mir sehr meine Mami ich denke immer wo sie jetzt wohl sein mag..........
Ich kann Euch alle so gut verstehen.
Andrea
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  #7  
Alt 27.06.2007, 13:15
Shakira Shakira ist offline
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Beiträge: 76
Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Liebe Marita, Patrick und Andrea,

in der Tat hört es sich so an, als ob ihr nie die Chance hattet, die Trauer tatsächlich zu verarbeiten (denke ich, aber ich bin kein Therapeut!!)
Man verdrängt eine lange Zeit, aber irgendwann kommt es wieder hoch, bzw. es hindert einen daran, wieder voll und ganz am Leben teilzunehmen.
Ich denke, ein Therapeut würde nicht nur "erzählen" lassen, sondern wirklich Tipps geben, sofern er gut ist. Ich bin bis jetzt noch nicht in einer Therapie, sondern habe mir erstmal ein Buch zugelegt.
Ich habe mir ein Buch gekauft, was ich wirklich sehr empfehlen kann:
"Einen lieben Menschen verlieren - vom schmerzlichen Umgang mit der Trauer" von Dr Wolf. (über Amazon.de sehr schnell zu bestellen!)
Dieses Buch erzählt einem so viel über die Trauerbewältigung, man lernt was "normal" ist (eigentlich alles), dass man vieles einfach zulassen soll, sich für nichts schämen muss und einfach annehmen muss, was kommt. Man lernt, sich aktiv mit der Trauer und den damit verbundenen Gefühlen auseinanderzusetzen, um dann am Ende wieder frei und bereit zu sein, am Leben voll teilzunehmen.
Man lernt den Tod anzunehmen, man lernt, dass z.B. Schuldgefühle keinen Sinn machen und wie man sie los wird.
Man lernt, dass man einen Weg zu gehen hat, an dem keiner vorbei kommt, um den Schmerz und die Trauer zu bewältigen und sie dann auch irgendwann loslassen zu können.
Ich finde das Buch extrem hilfreich.
Eine Einschränkung für euch vielleicht: es spricht vor allem auch Menschen an, die gerade frisch einen Menschen verloren haben, es spricht also auch über diesen anfänglichen Schockzustand und gibt Tipps, wie man da durch kommt, ohne zu großen seelischen und körperlichen Schaden zu nehmen.
Aber vielleicht ist auch das nicht verkehrt für euch, die ihr zwar nicht mehr im ersten Schockzustand seid, den aber eventuell auch nicht voll ausgelebt habt und nun auf halber Strecke "stecken geblieben" seid.
Dr. Wolf vergleicht in dem Buch die Trauerarbeit als eine Bergbesteigung auf den Gipfel. Man fängt unten im Tal an und erklimmt den Berg Stück für Stück. Wenn man am Gipfel oben angekommen ist, ist man bereit für ein neues Leben ohne schmerzliche Gedanken.
Sie beschreibt auch, wie Leute auf halbem Wege umkehren oder aber auf halber Berghöhe stehen bleiben und im Nebel stehen und nicht wieder herausfinden. So ähnlich könnte man eventuell euren Zustand beschreiben.

Es gibt aber auch eine Masse anderer Bücher über Trauerbewältigung - einfach mal bei amazon.de schauen und sich für eins entscheiden.
Ich denke, es hilft wirklich!

LG,
Shakira
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  #8  
Alt 29.06.2007, 08:55
AndreaB AndreaB ist offline
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Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo Shakira
Danke für deinen Rat aber ich habe viele Bücher gelesen!!!!!
Nach und vor dem tod meiner Mama, ich denke es braucht trotz alledem viel viel Zeit und vergessen wird man sie oder das nie ............................
Es ist einfach so es war die Mutter und meine Mutter war alles für mich ich lebe schon wieter aber anders..........
Ich habe mir auch viele Bücher gekauft über das leben nach dem Tod weil für mich das auch irgendwie unbegreiflich ist das ein mensch einfach veschwindet seine Energie usw.
Ich wünsche allen viel Kraft ............
Bin froh das es Euch gibt, dann fühlt man sich nicht so alleine..............
Andrea
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  #9  
Alt 04.07.2007, 18:25
caro_alone caro_alone ist offline
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Beiträge: 1
Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

hallo...also erstens: ich hab nich alles gelesen, was hier reingeschrieben wurde, dazu hatte ich die kraft nich...und zweitens: ich bin erst 16. ich hba meine mutter vor acht jahren verloren...und naja...in 18. tagen ist wieder einmal ihr todestag. es passiert mir jedes jahr aufs neue, dass mich immer im juli diese starke trauer überrennt...ich sitz jetz schon wieder fast 2 stunden und heule mir die augen aus...aber es ist ein unterdrücktes weinen...ich kanns nich rauslassen...ich will nich, dass meine familie zu mir kommt und mich fragt, was mit mir los sei...es ist schon schlimm genug für alle...manchmal wünschte ich mir, ich könnte sie noch einmal sehn...sie kennenlernen...eben wissen, was eine mutter so tut, wie eine mutter eben ist...es ist im moment sehr schwer für mich...aber mit meinen freunden möchte ich auch nicht reden, um sie nich zu belasten. eine sehr gute freundin von mir hat es auch "getroffen": ihr mutter ist an brustkrebs erkrankt...doch redet sie nicht drüber. ich möchte ihr nich sagen, was ich gedacht hab, als ich das von ihr erfahren hab...es macht mich voll fertig...ich mein ich weiß und wusste es schon damals: es war alles besser geworden, denn mutti musste nicht mehr leiden...
bei ihr wurde der krebs 1997 festgestellt...2 jahre lang ist sie von arzt zu arzt...und dann ist sie im beisein meines opas eingeschlafen...selbst mein vater haben sie rausgeschickt...und jetz sind sogar meine beiden opas verstorben...vor 2 jahren der eine und letztes jahr der andere...irgendwann fühlt man sich allein...und wenn ich das wort "mutti" in den mund nehme ist es schon fast wie ein fremdwort...doch weiß ich, dass ich meine mutti nie vergessen werde und sie immer für mich da sein wird, denn sie lebt weiter- in meinem herzen...

es tat gut das mal los zu werden... ich danke euch schon mal im voraus

eure caro ps: meine lebensfreude hab ich aber behalten ^^
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  #10  
Alt 05.07.2007, 09:41
Patrick75 Patrick75 ist offline
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Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo Caro,

ich kann dich sehr sehr gut verstehen. Ich würde auch alles geben, meine Eltern wiederzusehen bzw. ihnen zeigen, was in der Zwischenzeit sich alles so verändert hat und sie stolz auf mich sind bzw. wären. Mein kleiner Knirps wird niemals meine tollen und lustigen Eltern sehen und andersherum natürlich auch und daß tut mir am meisten weh. Es ist schwer das zu versteh'n, sie hier auf Erden nicht mehr wiederzuseh'n.
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  #11  
Alt 28.08.2007, 00:11
Benutzerbild von angel2205
angel2205 angel2205 ist offline
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Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo ihr lieben.
ich bin 21 und meine mama ist am 18.10.2006 mit 44 Jahren verstorben.
Auch ich habe ganz anders raegiert als ich dachte.Ich dachte ich würde ohnmächtig werden,würde sterben,schreien,weinen.Aber ich wurde sofort durch meinen Mann aufgefangen,als die Beine wegsackten und ich denke dadurch war schon die erste Hilfe geleistet.Mir war unglaublich übel,worauf wir uns erstmal einen Schnaps tranken.Und irgendwie war ich auch erleichtert.Die Zeit der Angst war für mich noch schlimmer als die jetztige Zeit der trauer.Ich hatte richtige Panikattacken,somit war ich froh,dass es endlich vorbei war und meine geliebte Mami nicht mehr leiden musste.
Am nächsten Tag,ich hatte ein paar Tage frei bekommen,bin ich auf meinen Roller gestiegen und mit meinem Mann einkaufen gefahren.Es ging ganz gut und ich war froh,nicht zu Hause zu sein,sodass mir nicht die Decke auf den Kopf fallen konnte.
Aber ich muss sagen,meine Mami hat mir auch nach dem Tot geholfen,dass alles durchzustehen.
Zum Beispiel hat sie immer gesagt,wenn sie dann im Friedwald unter ihrem Baum liegt,will sie hören,wie ihr die Nüsse auf den Kopf plumpsen.Und als wir die Urne beigesetzt haben,fiel mir mit voller Wucht eine Nuss auf den Kopf.Das tat richtig weh und da hab ich gewusst,dass es meine Mama war,das kleine Biest!
ich bion ein Mensch,der daran glaubt,dass es auch unerklärliche Sachen gibt.Und ein Leben nach dem Tod.
es gab soviele Sachen,wo ich mir 1000000% sicher bin,dass es meine kleine Mami war,die mich da umsorgt und auf mich aufpasst.
Aber auch ich habe schreckliche Schuldgefühle,weil die Bilder ihrer letzten Tage immer wieder hoch kommen und ich nur hilflos zusehen konnte.
In so schweren Momenten,wenn mich wieder mal ein Weinkrampf schüttelt,dann kommt mein Mann ganz schnell angeflitzt und nimmt mich liebevoll in seine starken Arme.Und dann geht es auch ganz schnell wieder besser.
Das wichtigste ist also,die Tränen ruhig laufen zu lassen und Menschen zu haben,die eienen auffangen.
ich frage mich nur ständig wie ich meinem Kind später mal erklären soll,dass es keine Oma und keinen Opa hat.Nur mama und Papa,denen es hoffendlich nie so ergehen wird...
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  #12  
Alt 28.08.2007, 12:39
AndreaB AndreaB ist offline
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Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo Lilanelke
ich dachte schon du bist verschüttet ich drück dich mal ganz arg, ja mir geht es genauso ich vermisse Mama sooooooooooooooooooooooooooooooo arg aber keiner versteht das so gut wie du ihr .............sie sagen alle es war besser so und so doofe Sprüche aber sie fehlt fehlt fehlt ich gehe jetzt dann ans Grab und gieße das macht mich auch immer so sehr traurig ich vermisse ihre Stimme ihr lachen ach einfach alles
liebe Lilanelke ich bin immer im Gedanken bei dir denn mir geht es auch so besch..........
Hallo Angel
ja du bist nicht alleine hier uns geht es allen so wir verstehen uns weil wir die selben Schiksale teilen, andere können eigentlich nicht mitreden nicht so wirklich!!!!!!!!!!!!
Liebe Grüße AndreaB
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  #13  
Alt 28.08.2007, 15:09
Benutzerbild von Lilanelke1978
Lilanelke1978 Lilanelke1978 ist offline
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Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo Ihr lieben...
Hallo AndreaB, drücke dich gaaaaaaaaanz lieb zurück
Ja ans Grab gehen macht mich auch immer sehr traurig...wie gesagt wenn ich den Namen lese ist es immer ganz komisch
Schön das du noch da bist das hat mich gerade richtig doll gefreut
wollt dir später mal nen mail schreiben...

Hallo Angel...
Du bist nicht alleine hier....
wir alle sind für dich da und verstehen dich bestens....auch ich glaube an unerklärliche dinge und an ein Leben nach dem Tod

Hallo Tonks...danke für deine lieben und aufbauenden Worte, du hast recht ich sollte auf mein inneres hören und das machen wo mir grad nach ist.
Es stimmt es kostet viel Kraft, aber für unsere Mamas müssen wir versuchen stark zu bleiben...

Ich wünsche euch allen einen schönen Dienstag mit viel Sonne...

Eure Lilanelke
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  #14  
Alt 31.10.2007, 08:10
Diane_01 Diane_01 ist offline
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Beiträge: 25
Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo,

auch ich 26 Jahre habe vor 6 Wochen meine geliebte Mutter verloren. Letztes Jahr im Juni wurde ein Tumor an der Gebärmutter bei Ihr festgestellt. Sie hat die OP und auch die erste Welle Chemotherapie erstaunlich gut überstanden. An ihrem 60 Geburtstag im März diesen Jahres war sie total fit und alle (sogar die Ärzte) dachten Sie hat es geschafft. Sie hat so viel Lebensfreude ausgestrahlt,war voller Mut und hat immer gesagt das Sie Ihre Enkelkinder noch kennenlernen möchte bzw. bei der Hochzeit Ihrer drei Kinder dabei sein möchte. Ich war so stolz auf Sie. Im Mai kam dann der Rückschlag Sie muss eine zweite Welle Chemo bekommen, aber laut Ärzten hatte Sie die besten Chancen. Nach drei Chemos von sechs ging es Ihr immer schlechter. Laut Ärzten ist das normal bei der Chemo. Vor acht Wochen hatte Sie dann eine Thrombose und dann ein paar Tage später eine Lungenembolie. Als ich Abends von meinem Bruder angerufen wurde, dass wir ins Krankenhaus müssen da Mama die Nacht eher nicht übersteht, dachte ich mir bleibt der Atem stehen und ich bekomme keine Luft mehr. Ich wollte es nicht warhabe und es ist auch jetzt noch unfassbar. Meine Mama hat es dann noch eine Woche geschafft, obwohl die Ärzte damit nicht gerechnet haben. Sie konnte nicht mehr viel reden, aber hat alles mitbekommen und ich durfte ihr alles sagen, was mir noch auf dem Herzen gelegen hat. Trotz der schrecklichen Zeit in dieser Woche durften wir auch noch bewegende Momente mit Ihr erleben. Wir haben Sie keinen Moment mehr alleine gelassen und immer waren zwei Personen der Familie bei Ihr. Sie ist dann im beisein von meimen Bruder und mir gestorben. Ich kann es nicht fassen, dass Sie einfach weg ist und ihr Lebensmut und ihre Fröhlichkeit fehlt einfach nur. Meine Familie hält fest zusammen und wir versuchen uns zu unterstützen wo wir nur können, aber ich habe das Gefühl es geht mir jeden Tag schlechter anstatt besser. Ich bin froh hier dieses Forum gefunden zu haben. Ich habe das Gefühl diese Situation kann man nur verstehen, wenn man seine geliebte Mutter verloren hat.

Ich träume sehr viel von meiner Mutter. Sie sieht dann immer gesund aus und lacht. Die Nächte sind dann leider sehr kurz, weil mich diese Traum immer so aufwühlt, dass ich nicht mehr einschlafen kann bzw. ewige Zeit wach liege.

Ich werde Sie nie vergessen und kann es kaum fassen an Ihrem Grab zu stehen.

Alles liebe

Geändert von Diane_01 (31.10.2007 um 08:13 Uhr)
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  #15  
Alt 31.10.2007, 18:13
Benutzerbild von anni_s
anni_s anni_s ist offline
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Registriert seit: 10.12.2006
Beiträge: 37
Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

liebe mimmi, liebe diane,
erstmal mein beileid zu eurem verlust. mir konnten solche sätze wie "es geht ihr jetzt besser" und "sie hat es geschafft und muss nicht mehr leiden" leider nie helfen. denn, so egoistisch es auch klingt, man selber muss mit dem schmerz leben und wünscht sich eine besserung, wünscht sie die mutter zurück. in dem moment geht es nur um einen selbst und um den schmerz, der einen von innen auffrisst.
wie ich es aushalte? naja, mal mehr, mal weniger. der schmerz nimmt mit der zeit ab, bis er dann nur noch gedämpft im hintergrund ist (das aber jeden tag, jede minute) und nur noch ab und zu hervorkommt. in diesen momenten ist es, als wäre keine zeit vergangen, als wäre das alles erst wenige tage her. aber man lernt, damit zu leben, nicht mehr so oft nach dem warum zu fragen. warum muss ich damit leben, warum musste es ausgerechnet sie treffen - solche fragen kennen wir alle nur zu gut. da braucht man menschen, die einen aufbauen. davon abgesehen hat mir ein songtext von den onkelz sehr geholfen:
Ein leerer Bauch
Ein wilder Blick
Das Herz verhärtet
Den Kopf im Schritt
Ein Tag wie jeder andere
Ohne Liebe,ohne Glück
Ein Schritt nach vorne
Zwei zurück

Doch-
Nichts hat Bestand
Nicht mal das Leid
Und selbst die größte Scheiße
Geht mal vorbei

Laß es zu - dass die Zeit sich um dich kümmert
Hör mir zu - und mach es nicht noch schlimmer
Denn es gibt `nen neuen Morgen
`Nen neuen Tag,ein neues Jahr
Der Schmerz hat dich belogen
Nichts ist für immer da

das ist jetzt nur ein kleiner auschnitt und es hat mich irgendwie immer aufgebaut, mich dazu gebracht, auf die zukunft zu hoffen.

mimmi, ich kann mir nicht vorstellen, in was für einer situation du bist. mit 20 sollte man eigentlich noch seine familie um sich haben, mit ihnen feste feiern, reden, weinen, sich freuen, familienalltag eben. ob man noch zuhause lebt oder nicht macht da relativ wenig aus, doch diese bande, die die familie hat, sollte einen immer wieder auffangen. du bist viel zu früh alleine gelassen worden und musst nun mit allem selber klarkommen, alles selber organisieren. ich frage mich oft, wie es wäre, wenn mein vater auch noch sterben würde kann mir nicht vorstellen, wie ich klar kommen würde.
dafür bewundere ich dich sehr, obwohl du wahrscheinlich einfach keine wahl hattest.
ich drück euch beide ganz fest und schicke euch ein kleines kraftpaket!
alles liebe
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