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#1
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Ja, von Institutionen kannst du keine Wunder erwarten, leider. Ich habe letzte Woche für meinen Dad bei der Kasse den Antrag für Befreiung von den Zuzahlungen gestellt und da sagte mir die Dame, dass ja dafür die chronische Krankheit schon mindestens ein Jahr bestehen müsste. Ich lächelte sie nur an und sagte: dann braucht mein Vater das nicht mehr, dann ist er tot. Darauf hat sie nur blöd geguckt.
Diese ganze Situation ist für alle eine riesige Belastung und wenn dann das schreckliche passiert ist, fällt man in ein tiefes Loch. Das steht mir alles noch bevor, aber ich befasse mich immer nur mit der momentanen Situation, dem heute, was morgen ist, sehe ich dann morgen. Fühl dich gedrückt Ana |
#2
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Liebe Ana!
Man muss auch nur von einem Tag zum anderen Leben! Wir haben versucht Dinge zu planen! Z.B. Einen Urlaub als es ihr etwas besser ging! Du kannst einfach nicht mehr planen! Es kommt leider immer anders als man denkt! Tja die Reaktionen der Ämter sind leider schrecklich! Für die ist man leider nur eine Aktennummer und so wird man auch behandelt! Ich kann mir vorstellen, dass die Frau blöd geguckt hat! Ich hatte am Anfang der Diagnose versucht eine psychologische Betreuung zu finden! Die Antwort der Psychologin war, dass sie in 3 Monaten wieder Gesprächstermine frei hat! Ich habe mich förmlich bedankt und auch gesagt, dass ich da auch keine Hilfe mehr brauche und habe den Hörer aufgelegt! Verlässt man sich auf andere ist man verlassen! Ach man, halte Du auch durch!Was für ein Alptraum oder? |
#3
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Ach ja Ana eins noch! Ich habe das auch immer so gesehen wie Du! Wir wussten auch, dass es sich um eine palliative Beahndlung handelt und ab dem Tag haben wir auch nur um Zeitgewinn gekämpft! Sicher, alle hoffen auf ein grosses Wunder! Warum sollte auch nicht mal ein Wunder geschehen und alles wird gut! Ich denke aber schon, dass die Ärzte bei dem fortgeschrittenen Verlauf erkennen können, dass es nicht wieder gut wird! So konnte ich mich weningstens etwas darauf vorbereiten was auf uns zu kommt! Wenn man das überhaupt kann! Ich/Wir haben immer um Zeit gekämpft!Es ist so ein Au- und Áb mit dieser Krankheit! Kaum freut man sich, dass Metastasen weg sind, tauchen woanders wieder welche auf! Ich wünsche Dir von Herzen, dass Dein Vater nicht so leiden muss, keine Schmerzen hat(das muss nicht sei!!!Informiere Dich rechtzeitig über eine gute Schmerztherapie).
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#4
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Hey Tonchi,
dass mit dem Alptraum ist ein wahres Wort. Als ich den Entlassungsbefund aus dem KH vor mir liegen hatte, hab ich nur geheult. Ich bin Arzthelferin und verstehe leider zu viel von dem ganzen Medizinkram, ich las nur noch überall Metastasen, allein mindestens 10 im Kopf! Ich habe Angstvor dem was alles noch kommen mag, Diabetes hat der arme Kerl ja jetzt auch noch und muß Insulin spritzen. Und das alles kurz vor Weihnachten, es drängt sich mir immer der Gedanke auf, ob dies sein letztes Weihnachten mit uns ist. Zumal mein Papa kein Kämpfer ist, er ist so erschlagen von seiner Erkrankung, ich hoffe , er hat genug Kraftreserven für diesen schei... Weg. ![]() |
#5
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Auch das haben wir gemeinsam! Ich bi auch Arzthelferin und konnte somit auch viel mit den Briefen anfangen und habe ganz schnell Klartext mit den Ärzteb gesprochen! Das führt under Beruf wohl mit sich, dass man alles ganz genau wissen will und alles nachliest! Das hat Vor- aber auch Nachteile!Ich war oft nicht so optimistisch, weil ich genau wusste was das Geschriebene mit sagen sollte!Ich kann Dir nur eines noch raten! Lass Dich niemals von irgendwelchen Ärzten auf dem Flur abwimmeln oder husch husch wa erklären! Ich habe die Ärzte zu einem vernünftigen Gespräch gezwungen und auch Sachen vorgeschlagen! Mir war es sch... egel, ob ich als Klugscheisser da stehe! Hätte ich nicht immer hinter den Ärzten hinterher gerannt, wäre meine Mama echt vertrocknet! Sie hat nicht mehr gegessen und getrunken, weil sie nur noch geschlafen hat. glaub mal nicht, dass Krankenschwestern oder Ärzte mal eine Kochsalzlösung oder so von alleine anhängen! Naja, so macht jeder seine Erfahrung! Ich glaube ich ging dem Personal schon auf den Senkel! Aber das war mir egal! Ich habe ja nur eine Mutter!!! Ich hätte alles für sie getan!
Drück Dich! Halte durch!!! |
#6
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Ja du hast recht, als wird den Anfangsverdacht LK hatten, habe ich mich erst mal dumm und dämlich gegoogelt, weil ich alles wissen wollte. Wenigstens konnte ich dann dem Gespräch mit der Onkologin richtig folgen und habe auch die richtigen Fragen gestellt. Mein Dad hat (zum Glück) glaube ich nicht alles verstanden, aber er vertraut mir sehr und wenn ich bei ihm bin, verströme ich Zuversicht und gute Laune, damit er nicht total untergeht. Jedenfalls merke ich dass ihm meine Besuche sehr guttun, wir haben auch schon zusammen geweint und danach wieder gelacht. Was mich wirklich froh macht,ist die Tatsache, dass wir uns immer schon gesagt haben, wie sehr wir uns lieben und brauchen (richtige Papa-Tochter-Affenliebe), so dass wir uns jetzt einfach im Arm halten und schweigen können. Vielen Dank für deine Worte, wir haben wohl echt einiges gemeinsam
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#7
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Oh das ist so wichtig, dass man zusammen weint, sich schüttelt und wieder nach vorne sieht und lacht! Anders hält man das nicht durch! Es ist toll, dass Ihr so eine tolles Verhältnis habt! Ich bin heute froh, dass nichts unausgesprochen war! Wir haben uns alles gesagt! Wir haben uns jeden Tag gesagt, wie sehr wir uns lieb haben! Schön, dass Du so eine gute Stütze für Deinen Vater bist! Ich erkenne mich so wieder wenn Du schreibst! Ich sehe mich durch Dich wieder am Bett sitzen! Ich war auch immer tapfer, wenn ich bei ihr war! voller Optimismus! wenn ich die Tür im Krankenhaus geschlossen habe, haeb ich aber Rotz und Wasser geheult!Da war es vorbei mit der tapferen Tochter! Ich habe meiner Tochter übrigens als Zweitnamen den Namen meiner Mama gegeben! So lebst sie ein Stück weiter! Geniesse die gemeinsame Zeit und sauge sie auf wie ein Schwamm! Wir können stolz sein, dass wir so eine gute Beziehung zu unseren Eltern haben! Das ist leider nicht mehr lebstverständlich!!
Meine Mutter ist übrigens genau in der zeit gestorben, als einmal keiner bei ihr war! Ich denke sie wollte es so! Es war sonst immer einer bei ihr- nur eine halbe Stunde nicht! Diese Zeit hat sie dann gewählt zu gehen! Schluss jetzt! Dein Papa lebt und ihr müsst weiterkämpfen! Drücke Euch! |
#8
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Hallo Chrissy,
ich mag mir die Leere gar nicht vorstellen, die Du empfindest. Die kann ich nicht wegnehmen aber ich höre Dir gern zu, wenn Du traurig. bist ![]() LG Jeanette |
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