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  #1  
Alt 06.12.2007, 22:52
Elli Elli ist offline
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Standard AW: Leberkrebs-Angst vor der Zukunft

Liebe floel,

bin ich froh,das Du mir nicht böse bist.
Du,ich denke die Sache mit dem Hospiz ist nicht verkehrt. Natürlich sollst Du bei Deiner Mum sein. Aber im Hospiz bekommst Du auch Hilfe .Dort ist immer
jemand der sich um Deine Mum und um Dich kümmert.Ausserdem denke ich,stehen dort wirklich noch andere Schmerzmittel zu Verfügung,und im Notfall ist auch ein Arzt erreichbar.

Ich weiß nicht ob Deine Mum einen Port hat. Soweit ich informiert bin,kann ja auch Nahrung über den Port gegeben werden. Dann fällt das ausspucken evtl. flach.

Ach floel,ich kann Dich so gut verstehen. Als es meinem Vater damals so schlecht ging,habe ich mir auch gewünscht das endlich vorbei sein möge.
Mich rief morgens um halb sechs das Krankenhaus an. Wir sind dann sofort hingefahren,nachdem ich meine Schwester informiert hatte.Er hatte noch wache Momente,und freute sich uns alle nochmal zu sehen.Irgendwann hat er dann ganz leise die Seiten gewechselt.Meine allergrösste Sorge war,das er qualvoll ersticken muss. Dank der guten Einstellung mit Morphinen ist ihm dies erspart gebleiben. Durch die Medis war er völlig entspannt,und konnte so seine Reise ganz friedlich antreten.Für mich war es auch sehr wichtig,das er keine Schmerzen und das sein Leiden endlich ein Ende hatte.Also schäme dich Deiner Gedanken nicht.

Lese gerade das heute Abend jemand vom Hospiz kommt. Falls Du die Möglichkeit hast,dann frag doch noch mal nach,ob sie vielleicht auch ins Haus kommen,um dich dort zu unterstützen.Ich denke Du brauchst ganz dringend Unterstützung. Und die nicht nur im pflegerischen Bereich.

Liebe floel,ich hoffe das Deine Mum bald ins Regenbogenland gehen kann,und das dann ihr Leiden ein Ende hat.

Ich denke an Dich und schicke Dir mal wieder alle Engel die ich finden kann.
Und eine Kerze die HOFFNUNG heißt.

so,und jetzt versuche mal ein bisschen zur Ruhe zu kommen.
Grüß diesen tollen Mann an Deiner Seite von mir. Es tut schon gut,jemanden zu haben,der unterstützt und auffängt.

Drücke dich mal ganz lieb
Elli
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  #2  
Alt 09.12.2007, 16:37
floel floel ist offline
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Standard AW: Leberkrebs-Angst vor der Zukunft

Hallo allerliebste Elli,
Freitag Abend war nun eine Frau vom Hospiz da um mit mir zu reden. Als sie mich und Mum sah, sagte sie, es ist Dringlichkeitsstufe 1 und setzt sofort alles in Bewegung, damit meine Mum so schnellwie möglich ins Hospiz kommt und da swird hoffentlich morgen oder übermorgen sein. Ich wollte es von den andren nicht wahrhaben, dass ich fertig bin, wollte doch meine Mum bis zurlezt bei mir haben, aber ich muss nun eingestehen, ich schaffe es wirklich nicht mehr. Auch die 2 Monate nach der Arbeit gliech immer ins Kh haben ihre Spuren hinterlassen und nicht eine Nacht schlafen. Die Hospizschwester sagte mir zu, dasss sie dort schmerzfrei sein wird, sonst hätte cih nicht zugestimmt. Hier zu Hause sind doch allen wieder die Hände gebunden und es istja auch Jharesende, Budget wird knapp bei den Ärzten. Meine Mum wird über den Port schon lange künstlich ernährt und auch seit 3 Tagen mit medis versorgt.Die Übelkeit und Schmerzen sind aber trotz Morphium geblieben. Seit heute schläft sie nur noch und hat Haluzinationen, Wasser steigt und steigt. So libe Elli, drücke bitte die Daumen, dass es morgen schon klappt mit dem Hospizpülatz.
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  #3  
Alt 09.12.2007, 18:09
Mel_1 Mel_1 ist offline
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Beiträge: 611
Standard AW: Leberkrebs-Angst vor der Zukunft

Hallo Floel,

ich möchte etwas Licht ins Dunkle bringen, bezüglich Scheidung und Beerdigung.

Such Dir umgehend einen Anwalt, vorher bitte einen Beratungsschein bei Deinem zuständigen Amtsgericht holen, bei Deinem Einkommen steht es Dir zu.
Der Anwalt wird für Dich Prozesskostenhilfe beantragen, somit musst Du auch keinen Cent für die Scheidung bezahlen.

Etwas aufwendig wird der Versorgungsausgleich sein, da gibt es viel zum Ausfüllen, aber geh damit zu Deiner Rentenversicherung, die helfen Dir gerne bei.

Wie Elli schon schreibt, hast Du Anspruch auf Trennungsunterhalt, Dein Noch-Mann muss Dir den zahlen, deswegen macht ein Besuch eines Anwalts sehr viel Sinn.

Danach würde Dir nachehelicher Unterhalt zustehen, soweit Dein Ex über genug Einkommen verfügt.


So nun zu den Schulden der Mutter.

Wenn Deine Mama verstirbt, müsst Ihr Euch keine Sorgen machen, Ihr müsst nur sofort auf das Nachlassgericht gehen und das Erbe ausschlagen, soweit keine größeren Güter wie Haus oder so da sind, die Ihr gerne erben wollt.
Mit Ausschlagung des Erbes sind die Schulden vom Tisch und die Bank bleibt drauf sitzen.
Dein Bruder sollte das auch machen, sollte er Kinder haben, auch für die Enkel das Erbe ablehnen.

Zu den Beerdigungskosten.

Mit Deinem winzigen Gehalt musst Du diese nicht zahlen. Man kann einen Antrag beim Sozialamt stellen, die übernehmen dann die Kosten für eine Bestattung.
Erwarte da aber bitte keine "Luxusbestattung" die zahlen nur die günstigste Ausführung, was ja am Ende auch reicht.
Feuerbestattungen sind übrigens erheblich günstiger und wenn man kein Grab pflegen will, bzw keinen Wert auf eine Grabstätte legt, gibt es immer die Möglichkeit einer anonymen Bestattung oder gar Seebestattung.
Wenn Dein Bruder aber gut verdient, wird er die Kosten soweit übernehmen müssen, wie sie für ihn tragbar sind, aber das Sozialamt prüft das.


Mein Mann hat zum Glück schon vorher klar gesagt, was er für Wünsche bezüglich Bestattung hat, wir haben darüber offen gesprochen.
Er wurde verbrannt und bei seiner Mama in der Adria bestattet, ein würdiger Ort mit Sonne und Meer.
Er liebte das Meer so sehr und wollte da auch hin.
Es ist mir ein großer Trost, dass ich das auch so gemacht habe, überall wo ich jetzt am Meer bin, ist er bei mir.
Auch kann ich immer dahin fahren wo er ist, mein Onkel hat das für mich in die Hand genommen, da er selbst Bestatter ist.

Man muss keinen teuren Sarg nehmen, man kann einen würdigen Abschied auch mit einer günstigeren Ausführung machen.

Du machst Dir grad um soviel Nebenschauplätzen unnötig Sorgen, lass diese mal aussen vor, dann hast Du mehr Kraft für die schweren Tage die auf Euch zukommen.
Ich drück Euch jedenfalls die Daumen, dass Deine Mama menschenwürdig und ruhig einschlafen kann und nicht mehr leiden muss.

Etwas entsetzt bin ich doch über die Aussage der Ärztin, man darf nicht mehr Schmerzmittel geben usw.
Meine Güte, was passiert wenn man mehr gibt?
Es geht zu Ende.

Ich hatte so nen ähnlichen Fall bei meiner verstorbenen Schwiegermutter erlebt die schwer herzkrank war und die Ärzte uns in der Klinik mitteilten, dass Oma sterben wird.
Aber als Oma rumturnte weil sie so unruhig war, und ich nach einer guten Paliativmedizin fragte...meinte diese Ärztin, na wenn wir ihr jetzt was spritzen, dann stirbt sie

also da ist mir der Kragen geplatzt, unser Hausarzt hat dafür gesorgt, dass Oma wieder zurück ins Pflegeheim durfte, wo sie liebevoll versorgt wurde und der Hausarzt auch dafür sorgte, dass sie eben Ruhe findet.

Muss man denn einen Menschen der eh gehen muss sinnlos quälen?
Ich rede hier nicht von aktiver Sterbehilfe, ich rede von menschenwürdiger Sterbebegleitung.

Ich drück Dir alle Daumen, dass Du bald etwas zur Ruhe kommst.
LG
Mel
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  #4  
Alt 09.12.2007, 18:24
Elli Elli ist offline
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Standard AW: Leberkrebs-Angst vor der Zukunft

Liebe floel,

es ist gut und richtig was Du gemacht hast!!!
Würde Dir von ganzem Herzen wünschen,das Deine Mum morgen ins Hospiz umziehen kann.Ich denke es wird Deine Situation auch etwas erleichtern. So kannst Du zumindest etwas von der Bürde abgeben,bezw. die Bürde wird verteilt.
Das Du auch am Ende bist,sowohl psychisch wie pysisch kann ich mir sehr gut vorstellen.Drum wird es eine Erleichterung sein,wenn Deine Mum im Hospiz ist. Dort wird sie die optimale Pflege und Therapie erhalten. Eine Sache ,die zu Hause fast nicht zu leisten ist. Es wird immer jemand dasein,der ein offenes Ohr für Ihre Wünsche und Bedürfnisse hat. Natürlich auch für Deine Wünsche und Bedürfnisse.Ich denke Dein Herz wird etwas leichter sein,wenn Du siehst,das Deine Mum dort sehr gut aufgehoben ist.
Jetzt kannst Du auch die gemeinsame Zeit besser mit Ihr verbringen,und bist nicht mehr so eingespannt und voller Sorge.

Ach übrigens die Tips von Mel finde ich sehr gut. Bestimmt ist das eine oder andere hilfreich für Dich.

So,jetzt drücke ich mal ganz ,ganz doll die Daumen das es morgen schon mit dem Hospizplatz klappt.

Denke ganz fest an Euch

Elli
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  #5  
Alt 17.12.2007, 16:42
floel floel ist offline
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Standard AW: Leberkrebs-Angst vor der Zukunft

Hallo Ihr Lieben,
meine Mum kam am 10.12.07 noch ins Hospiz.Von da an ging es rapide bergab mit ihr,was nicht heißen soll, dasss da am Hospiz lag, denn die haben sich wirklich sehr viel Mühe gegeben und sie hat auch immer was gegen die Schmerzen erhalten.Sie war die letzten Tage nur sehr selten ansprechbar und am 14.12.07, 16:30 Uhr verstarb sie ganz ruhig. den ganzen Tag brodelte es in ihr und sie stöhnte bei jedem Ausatmen. Es war schrecklich und bald nicht mehr zu ertragen. War kurz aus dem Zimmer und schon am Überlegen, nach Hause zu fahren, weil ich es nicht mehr mit ansehen konnte. Bin aber glücklicherweis noch mal rein, sie schlug kurz die Augen auf und atmete 3 x ganz kurz und war nicht mehr bei mir. Ich hatte es ihr so gewünscht, dass es schnell gehen möchte (es dauerte aber noch zu lange, kann ein Außenstehender wahrscheinlich nicht verstehen), aber jetzt ist es unfassbar, dass ich sie nie wieder sehen und fühlen werde. Ich sage mir auch immer, dass sie jetzt keine Schmerzen mehr hat, aber ich denke, es bringt die Zeit. Am 27.12.07 ist Beerdigung. Sie hatte eine kleine Lebensversicherung, die für die Beerdigung reichen müsste (hat mein Bruder gefunden).Sie wollte auf die grüne Wiese, kriege ich aber nicht fertig, da ich dann keinen Ort der Trauer habe.Mein Bruder und ich haben heute alles erledigt, sind uns auch nicht ins Gehege gekommen, bloß gut. Wir haben meiner Mum auch versprochen auf uns gegenseitig aufzupassen.
So Ihr Lieben, ich danke Euch noch mals für Eure liebevolle Begleitung bis hierhin.Werde Euch weiterhin erhalten bleiben. Bis bald, Eure floel.
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  #6  
Alt 17.12.2007, 17:05
Michaele Hendrichs Michaele Hendrichs ist offline
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Standard AW: Leberkrebs-Angst vor der Zukunft

Liebe floel, mein aufrichtiges beileid zum tode deiner lieben mutter. sie hat es geschafft was uns noch allen beforsteht. sie ist nun glücklich, sie wird von ihren lieben verwandten begrüßt, sie hat keine schmerzen mehr und keine angst und keie sorgen. sicher würde sie dir das nun gerne sagen, wie gut es ihr geht. vielleicht irgendwann, dann wird sie dir ein zeichen geben.
ich weiß, es ist so unsagbar schwer wenn sich die augen der mama schließen. für mich war das vor einem jahr das schlimmste und grauenvollste was ich je erlebt habe. gerade nun um diese zeit das ist es besonders schwer, ich weiß. jeder tannenbaum wird dir wehtun und du wirst sicher das schlimmste weihnachten haben was es gibt. ich stelle es mir ganz schrecklich vor wenn man so ein geliebter mensch über die weihnachten stirbt. ich bekomme gänsehaut. doch glaub mir irgendwann, irgendwann, da wirst du wieder land sehen und dich wieder aufrappeln. und du wirst es schaffen, glaub mir. doch davon zu sprechen das ist noch viel zu früh. leb deine trauer aus und ich hoffe du hast liebe menschen an deiner seite dir dir jetzt helfen und für dich da sind wenn dich der kummer überwältigt.
bleib uns erhalten. ich bin auch noch hier, obwohl mama nun schon 1 jahr tot ist. habe den "verein" einfach noch zu gerne.
viel kraft wünscht dir michaela
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  #7  
Alt 17.12.2007, 22:59
Elli Elli ist offline
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Standard AW: Leberkrebs-Angst vor der Zukunft

Liebe floel,

weiß gar nicht was ich sagen soll..... .Lass Dich mal ganz doll drücken.
Möchte mich Michaelas Worten anschließen.

Mir fehlen die Worte . Und drum möchte ich Dir ein paar Zeilen schreiben,die ein Freund uns in unser Hochzeitsalbum geschrieben hat

"Wenn durch einen Menschen
ein wenig mehr Liebe und Freude
in der Welt waren,hat sein Leben einen Sinn gehabt! "

(Hubert Peters)

Ich denke oft an diese Worte,und sie begleiten uns jetzt schon 27 Jahre.

Ich wünsche Euch allen,für die bevorstehende Zeit alles erdenklich Gute,und würde mich freuen,wenn Du Dich hier noch ab und zu meldest.

Traurige Grüsse
Elli
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