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  #1  
Alt 13.12.2007, 14:44
Quirin Quirin ist offline
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Registriert seit: 05.07.2007
Beiträge: 167
Beitrag AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom unbehandelt

Hallo Anna
Eines kann ich bei deiner Entscheidung nicht verstehen:warum machst du alle 3 Monate eine Kontrolle
über die Tumorgröße mit? Bei deiner Einstellung kann es
dir doch egal sein,wie schnell der Tumor wächst. Ist es aber offensichtlich doch nicht.
Ein Vorschlag: Geh noch zu 2 anderen Onkologen und
laß dich beraten,was die vorschlagen.Letztendlich kannst
du dich an das biologische Krebsinstitut in Heidelberg
wenden,wenn du keine Chemo willst.
Oder hast du ganz andere Gründe für die Nichtbehandlung,die wir nicht kennen und nicht zu wissen brauchen.
Wenn nicht,dann schließ doch mit dir selber einen Vertrag: Auf einen von den Onkologen vorgebrachten Vorschlag gehst du ein, du setzt dir eine Frist,dann beobachtest du den Tumor. Stellt sich keine Besserung ein,
dann kannst du immer noch sagen: Ich hab es probiert.
Aber man gibt doch nicht einfach so auf.
Liebe Grüße
Quirin
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  #2  
Alt 13.12.2007, 14:55
Benutzerbild von Biba
Biba Biba ist offline
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Registriert seit: 27.05.2003
Ort: Schleswig Holstein
Beiträge: 334
Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom unbehandelt

Hallo Anna-Karin ,

hier der Link zu der von Quirin angegebenen Seite :

http://www.krebsinformationsdienst.de/

und noch einer dazu :

http://www.biokrebs-heidelberg.de/

Ich wünsche Dir alles Gute ! Biba
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  #3  
Alt 13.12.2007, 17:45
Butzimutti Butzimutti ist offline
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Registriert seit: 04.11.2007
Ort: Rhein-Main-Gebiet
Beiträge: 48
Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom unbehandelt

Hallo Anna,

im April diesen Jahres habe ich nach Diagnosestellung zu meinem Onkodoc gesagt: Danke nein, 2 Familienmitglieder sind an dieser Krankheit gestorben und diese Quälerei einer Behandlung mit ungewissem Ausgang mache ich nicht mit. Nach einigen Diskussionen, bei denen ich mir habe sagen lassen, ich sei eine verdammt schwierige Person, stimmte ich einer Chemo zu mit dem Hintergedanken, man kann es ja mal probieren und wenn alles zu schwierig wird, höre ich ganz einfach auf. Und siehe da, ich machte weiter, mein Ehrgeiz und mein Überlebenswille oder auch Selbsterhaltungstrieb waren angestachelt. Ich würde lügen, wenn ich sage, es sei einfach gewesen, aber ich habe in meinem Leben schon so vieles geschafft, warum nicht auch etwas, was am Anfang aussichtlos erscheint. Und es hat sich gelohnt! Es war ein schöner Sommer, wenn mir nicht übel war, oder ich müde in meinem Balkonstuhl hing, dann habe ich mich mit Freundinnen verabredet, war bummeln, hatte endlich einmal so viel Zeit wie ich wollte zum Lesen. Habe mich an so vielen Dingen erfreut, für die mir während meiner 10-Stunden Bürotage der Blick fehlte. Der Herbst war genauso gut und ich freue mich an jedem Tag, der mir geschenkt wird. So habe ich auch meine Bestrahlung überstanden, die mich nicht körperlich eingeschränkt hat, dafür aber nervlich an den Rand der Verzweiflung brachte. Aber ich freue mich noch immer und weiß heute, ich kämpfe, wenn es sein muss, auch weiter. Quirin hat 100%ig recht mit dem was er schreibt, auch Erika stimme ich zu mit dem Annehmen der Krankheit.

Ich nehme an, so wie Du schreibst, dass Du alleine lebst, das tue ich auch. Natürlich ist es einfacher, wenn Du jemanden an Deiner Seite hast, der Dich aufbaut und tröstet, wenn Du es brauchst. Wenn Du denjenigen nicht hast, hilft Dir dieses Forum, aus dem auch ich so unglaublich viel Zuversicht und Stärke gezogen habe. Du wirst erkennen, dass Du Deine Psychopharmaka und Antidepressiva ziemlich weit hinten im Schrank verstauen kannst, wenn Du Deine Krankheit akzeptierst und Dir sagst, diesem Tier gebe ich keine Macht über mich!

Ich wünsche Dir viele gute Gedanken und Überlegungen, letztendlich muss jeder das tun, was er für das RICHTIGE hält. Meine Entscheidung war für mich richtig, die Zukunft ist mein HEUTE, vielleicht auch noch das Morgen. Und dann überlegt man von Neuem, was das Beste für einen ist.

Liebe Grüße von Ilse
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  #4  
Alt 13.12.2007, 22:50
anna-karin anna-karin ist offline
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Registriert seit: 25.11.2007
Beiträge: 86
Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom unbehandelt

Ihr Lieben,
ich danke Euch für die Antworten, aus den ich gesehen habe, dass ich mich vielleicht nicht genau genug vorgestellt habe und möglicherweise doch auch besser im Bereich "Krankheitsbewältigung" geschrieben hätte.
Um meine Frage nicht offen hier im Raum stehen zu lassen, muss ich ergänzen:Nach den Erstuntersuchungen im Februar dieses Jahres noch Ausschöpfung aller diagnostischen Möglichkeiten konnte nicht eindeutig geklärt werden, ob ein begrenztes Krankheitsstadium vorliegt, oder ob bereits Metastasen in anderen Organen vorlagen. Bei einer CT-Untersuchung nach drei Monaten stellte sich dann heraus, dass es sich bei zunächst unklaren Herden im anderen Lungenfügel wohl doch um Metastasen handelt. Damit stand fest, dass von Anfang an nur eine lebensverlängernde Behandlung ohne Heilungsaussicht in Betracht kam. Seitdem dreht sich die Frage bei mir natürlich darum: Lebensverängerung um welchen Preis. Darüber habe ich mit mehreren Onkolgen, zu denen ich volles Vertrauen habe, gesprochen.Das Ergebnis war übereinstimmend deprimierend. Ich will es hier nicht im einzelnen wiedergeben.
Liebe Christel,
wenn ich geschrieben habe, dass ich seit Monaten die Berichte anderer Forumsteilnehmer mit großer Anteilnahme lese, so meinte ich damit diejenigen von "mouse" und von "Ulla Krefeld".
Liebe Ilse,
nein, ich lebe nicht allein. Ich habe eine wunderbare Familie, einen liebevollen Ehemann, der bereit ist, meine Entscheidung mitzutragen , wie auch immer sie ausfallen mag und der manchmal genauso ratlos ist wie ich und zwei Kinder, beide im Studium und noch bei uns wohnend. Und ich genieße unser
Familienleben mit gemeinsamem Kochen abends und der Flasche Wein dabei.In der nächsten Woche werden wir vier gemeinsam in Winterurlaub fahren mit hoffentlich Schnee und viel Sonne, auch wenn ich diesmal nicht auf die Piste gehe, sodern mir gleich den Liegestuhl suche.
Die CT Untersuchungen alle drei Monate wünsche ich u.a. deshalb, um zumindest einen gewissen Anhaltspunkt dafür zu haben, wie es steht und auch zu sehen, ab wann es absolut unvertretbar wird z.B. noch weitere Reisen zu machen.
Ich wünsche Euch alles erdenklich Gute.
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  #5  
Alt 14.12.2007, 08:40
Butzimutti Butzimutti ist offline
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Registriert seit: 04.11.2007
Ort: Rhein-Main-Gebiet
Beiträge: 48
Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom unbehandelt

Liebe Anna-Karin,

nachdem ich jetzt gerade lese, was Du gestern Abend geschrieben hast, muss ich weinen. Diese wunderbare Leben möchtest Du nicht verlängern?
Nun weiß ich nichts mehr zu sagen, außer dass ich Dir zu einer so großartigen Familie gratuliere, die Deine Entscheidung - wie sie auch ausfallen wird - mitträgt.

Herzlichst Ilse
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  #6  
Alt 14.12.2007, 19:10
Benutzerbild von Ute 2007
Ute 2007 Ute 2007 ist offline
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Registriert seit: 23.10.2007
Ort: Berlin
Beiträge: 200
Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom unbehandelt

Liebe Anna-Karin,

genau die gleichen Überlegungen hatte ich auch als ich die Diagnose bekam. Dann habe ich Ekakas Geschichte gelesen und gedacht, wenn sie diese Chance hatte, dann habe ich sie auch.
Sie bekam bei der Erstdiagnose von den Ärzten eine 3 monatige Überlebenszeit genannt.
Dann fand sie Ärzte, die ihr einfach eine Chance gaben und sie lebt heute krebsfrei seit 7 Jahren.
Diese Chance wollte ich auch haben.

Liebe Grüße

Ute
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  #7  
Alt 20.02.2008, 08:28
anna-karin anna-karin ist offline
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Registriert seit: 25.11.2007
Beiträge: 86
Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom unbehandelt

Ihr Lieben,
gestern war offensichtlich kein richtig guter Tag für Kontrolluntersuchungen.Nach meinem letzten CT im November -bis dahin war ja alles unerwartet langsam gewachsen, wollte ich mal wieder wissen, wie es aussieht. War wahrscheinlich keine gute Idee. Der Primärtumor ist zwar immer immer noch nicht explodiert, dafür werden mich allerdings wohl die Metastasen demnächst schaffen. Das, was meine Ärztin und ich für einen Hexenschuß infolge eines ewig bekannten Bandscheibenvorfalles gehalten hatten, entpuppte sich als Rippenfraktur, der auch nach PET Untersuchung als Zyste eingestufte Leberherd ist doch auch Metastase usw.,usw. Insgesamt könnte ich das wiederholen, was Ulla Krefeld nach ihrer letzten Untersuchung im Dezember geschrieben hat, auch was die Reaktion der Ärzte anbelangt: arme Frau, erstaunlicher Verlauf ....Nun, danach werde ich nun für die Osterferien keine Flüge mehr für einen Urlaub am Mittelmeer buchen, sondern allenfalls ganz vorsichtig die Nordsee anpeilen. Alles in allem kann ich 13 Monate nach der Erstdiagnose feststellen, dass ich es auch mit der jetzigen Erfahrung wieder so machen würde. Es geht mir mit Ausnahme des penetraten Hustens nach wie vor köperlich akzeptabel, ich esse, trinke, rauche weiter wie früher und genieße das.Ich hatte Zeit im Überfluss, über Leben, Sterben und Tod an und für sich nachzudenken und das zu regeln, was mir für meine Familie und mich wichtig erscheint. Für mich persönlich wäre ein "Kampf " gegen den Krebs kein geeigneter Weg, denn dann müßte ich gleichzeitig gegen mich selbst kämpfen.
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  #8  
Alt 20.02.2008, 09:10
Schnucki Schnucki ist offline
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Beiträge: 917
Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom unbehandelt

Liebe Anna-Karin,

ich zolle Dir tiefen Respekt. Dein Weg ist eher ungewöhnlich, weil man sich ja doch meist an die Hoffnung klammert, dass man aufgrund der Therapien wieder gesund wird.

Was Du bis jetzt so schreibst - ich glaube fast, dass Du in diesen 13 Monaten doch "besser" gelebt hast wie manch einer in Therapie.

Ich weiß nicht, ob ich den Mut dazu hätte ....

LG

Astrid
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