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  #1  
Alt 05.01.2008, 19:33
silverlady silverlady ist offline
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Registriert seit: 13.03.2006
Beiträge: 1.974
Standard AW: ich ziehe Bilanz

lieber Peter

ich danke dir. Ich weiß, ich lade mir da sehr viel auf. Und mir ist klar das ich oft über meine Grenzen gehen werden muss.
Die Tränen werde ich weinen, weinen wenn ich nicht mehr kann. Und ich weiß das diejenigen die diese Tränen sehen werden auch dafür Verständnis haben werden.

liebe Grüße
silverlady
  #2  
Alt 18.06.2008, 20:08
silverlady silverlady ist offline
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Registriert seit: 13.03.2006
Beiträge: 1.974
Standard AW: ich ziehe Bilanz

Monate, einsam auch wenn ich nicht allein war. Arbeiten um nicht in der Trauer zu versinken
und doch
sobald ich allein bin überfällt mich unendliche Traurigkeit.
2000 - mein Sohn 19 Jahre am Anfang des Lebens und auf einmal ist alles vorbei.
Jahre in denen ich lernen musste das mein Sohn nicht wiederkommt. Trauer die ich nur ertragen konnte weil mein Männe an meiner Seite war.
2006 - die Liebe meines Lebens musste gehen. Immer noch zu viele Tränen die ich nicht geweint habe. Ein Lachen hinter dem ich meine Trauer verstecke. Sehnsucht nach jemanden der niemals wieder kommt.

Immer wenn ich traurig bin muss ich irgendwie arbeiten, ob mit dem Kopf oder mit dem Körper. Und doch weiß ich wenn ich so weiter mache wird irgendwann Kopf undd Körper nicht mehr können weil mein Herz weint.

Ich versorge meine Leute, bringe sie zum Lachen und mache Hoffnung wo Hoffnung ist und bin an deren Seite wenn die letzten Meter zu gehen sind. Aber ich fühle mich allein.

silverlady
  #3  
Alt 20.07.2008, 20:35
silverlady silverlady ist offline
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Registriert seit: 13.03.2006
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Standard AW: ich ziehe Bilanz

geliebter Mann,

zufällig habe ich gesehen das ich 999 Beiträge geschrieben habe. Darum ist dieser jetzt für dich.

Die Zeit ist so schnell vergangen seit ich mich hier im Forum angemeldet habe. Und doch, die Zeit steht still.

Es regnet so, daß ich mich noch nicht einmal aufraffen konnte zum Friedhof zu gehen. An den Ort wo ich immer wieder Kraft tanke. Kraft die ich so nötig brauche um jeden einzelnen Tag zu bewältigen.

Ich liebe dich unendlich

deine
silverlady
  #4  
Alt 08.11.2008, 18:01
silverlady silverlady ist offline
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Registriert seit: 13.03.2006
Beiträge: 1.974
Standard AW: ich ziehe Bilanz

2 Jahre, entsetzlicher Schmerz
versuchen den Alltag zu leben,
versuchen nicht in Depressionen zu versicnken,

Einsamkeit und doch der Wunsch Liebe zu geben aber keinen Menschen den ich längere Zeit in meiner Nähe ertragen kann.

und immer noch meine Seele die am Boden liegt.

2 Jahre in denen ich versucht habe wieder klar zu kommen,
und immer wieder ist die Arbeit meine Krücke.

Eine Schwiegermutter die für mein Leben kein Verständnis aufbringt.
Im Gegenteil sogar heute versucht mich fertig zu machen weil ich das Grab erst heute richten konnte.

Was macht das nur für einen Sinn?

silverlady
  #5  
Alt 08.11.2008, 22:55
Benutzerbild von Ramonali
Ramonali Ramonali ist offline
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Standard AW: ich ziehe Bilanz

Liebe silverlady,
lese oft in deinem Thead mit und bin immer sehr tief berührt! Kann nachempfinden wie es dir geht und das du dich in Arbeit eingräbst...Aber du solltest deinen Weg gehen, ob mit oder ohne Schwiegermutter! Ohne schlechtes Gefühl im Bauch, Gewissensbisse, denn du tust jeden Tag das, was dir möglich ist! Wer vermag da zu urteilen?
Ich wünsche dir für die nächste Zeit ganz viel Kraft und bin in Gedanken bei dir...
Ramona
  #6  
Alt 08.11.2008, 23:34
Benutzerbild von Conny44
Conny44 Conny44 ist offline
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Beiträge: 1.266
Standard AW: ich ziehe Bilanz

Liebe Silverlady,

genau wie du frage ich mich jeden Tag nach dem Sinn? Eine Antwort wird es wohl niemals geben, auch wenn so viele der Meinung sind, dass alles einen Sinn macht. Ich bin davon nicht überzeugt. Wenn ein Mensch in so jungen Jahren unter Qualen und Schmerzen gehen muss, nur noch Sehnsucht und Leid für uns übrig bleiben, dann ist das einfach nur schrecklich.

Bei mir ist es bald ein halbes Jahr her, und es tut mehr denn je verdammt weh. Ich kann dich so unwahrscheinlich gut verstehen. Was sind schon 2 Jahre, wenn die größte Liebe des Lebens nicht mehr da ist.

Es wäre zu schön, könnte man aus dem bösen Traum erwachen.
Ich fühle mit dir-
__________________
Traurige Grüße von Conny (& Jörg - seit 15.5.08 nur noch in liebevollen Gedanken)

Ein Millionär und ein Bettler haben statistisch gesehen jeweils 1/2 Million!
Soviel zu Statistiken!

_____________________________________________________
mein geliebter Mann: BSDK 06.06.1959 - 15.05.2008
mein Pa: BSDK 17.01.1941 - 08.07.2007
meine Mutti: Akute Leukämie 18.11.1941 - 30.03.2011
  #7  
Alt 29.11.2008, 00:40
Benutzerbild von HelmutL
HelmutL HelmutL ist offline
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Ort: Dreiländereck
Beiträge: 2.019
Daumen hoch AW: ich ziehe Bilanz

Hallo, silverlady,

manchmal schaue ich mir an, was Menschen, die bei mir schreiben und lesen, selbst für Gefühle, Gedanken, Erlebnisse, Sorgen und Nöte haben und seh mir ihre sonstigen Beiträge an. Ich möchte sie dadurch besser kennenlernen. Auch heute habe ich das so gemacht und bin dabei auf deinen Thread hier gestossen. Ich hab ihn mir von Anfang an durchgelesen und lange überlegt, ob ich dir etwas schreiben soll und kann.

Wir kennen uns nicht und haben uns noch nie gelesen. Trotzdem hat mich das, was du geschrieben hast, tief berührt. Ich lese von deinen Qualen, deinen Ängsten, deiner Trauer. Ich lese von deiner Art, diese Trauer zu bewältigen und das alles tut mir weh.

Du vergräbst dich bereits jetzt. Warum? Deine Arbeit ist sicher sehr ehrenvoll und nützlich. Aber, wie du bereits gemerkt hast, kann sie dich nicht vor deiner Trauer beschützen. Du läufst weg vor deiner Trauer aber die ist schneller als du. Sie wird dich immer wieder einholen bis du irgendwann nicht mehr weglaufen kannst weil du keine Kraft mehr dazu hast. Dann hat sie dich wirklich am Wickel und es wird für dich umso schwerer, da wieder raus zu kommen. Ich kann dir nur aus eigener Erfahrung heraus den Rat geben: stell dich deiner Trauer. Biete ihr die Stirn. Du sollst ja dabei deinen Mann nicht vergessen, sondern irgendwann wieder von Herzen lachen können. Dein Leben unter Volldampf hilft dir dabei nicht. Im Gegenteil, irgendwann machen dir dein Körper und dein Kopf die Rechnung auf.

Bitte sei mir jetzt nicht böse, wenn ich dir schreibe, was ich denke. Ich möchte dir damit helfen. Ich möchte dir helfen über dich selbst klar zu werden. Wo stehst du? Was willst du? Wo läuft dein Leben hin? Ich bin kein Psychologe oder sowas ähnliches. Aber mir drängt sich der Verdacht auf, dass du, unbewusst, deine Patienten benutzt. Zum Ersten, um deine Trauer zu bewältigen, zum Zweiten, um vermeintlich versäumte Dinge nachzuholen.

Jeder Mensch hat die Liebe in sich, du in besonderem Masse. Jedoch ist diese Liebe immer wieder anders, jenachdem, wem du sie gibst. Du glaubst, deinen Patienten die Liebe zu geben, die du vermeintlich an anderer Stelle zu geben versäumt hast. Das geht nicht. Das grosse Stück deiner Liebe, die ansich unendlich ist, das du deinem Mann gegeben hast, kann die Unendlichkeit der Liebe in dir nicht schmälern. Diesen Teil deiner Liebe wirst du nie mehr einer anderen Person geben können und auch ganz bestimmt nicht wollen. Dieser Teil ist nicht übertragbar. Er gehört deinem Mann ganz alleine.

Du weisst sicher aus Erfahrung und aus Gesprächen mit Kollegen und Kolleginnen, wie gefährlich es in deinem Beruf ist, sich zu sehr emotional mit den Patienten zu beschäftigen. Ich weiss es aus vielen Gesprächen mit PflegerInnen, Ärzten, Krankenschwestern und -pflegern. Du machst dich damit selbst kaputt und damit ist deinen Patienten am allerwenigsten geholfen. Ich finde, du solltest das aus eigenem und aus Interesse an deinen Patienten vermeiden. Was nützt es ihnen, wenn du zusammenklappst und nicht mehr für sie dasein kannst? Du lebst doch jetzt bereits hart am Limit. Wie lange noch geht das gut?

Bitte versteh mich richtig. Das sind meine Gedanken und sie müssen sich nicht mit deinen decken. Denk darüber nach. Wenn du sie gut findest, so wirst du das eine oder andere übernehmen wollen. Wenn du sie nicht gut findest, so ist das für mich auch in Ordnung. Ich bin weiss Gott nicht unfehlbar und kann mich auch irren. Jeder von uns muss seinen eigenen Weg finden. Du genauso wie ich und alle anderen hier.

Ich habe heute an anderer Stelle einen Beitrag über die Liebe in uns in der speziellen Situation eines Hinterbliebenen (auch ich bin einer) geschrieben. Da ich nicht weiss, ob du ihn akzeptieren kannst, habe ich bewusst hier keinen Link hineingestellt. Wenn du ihn lesen willst, er ist nur 4 Mausklicks entfernt. Du weisst, wie du ihn ganz leicht finden kannst. Aber wundere dich nicht, er wiederspricht dir in vielen Dingen.

Der Weg, den du letztlich einschlagen wirst, ist dein Weg und ist richtig für dich.

Diesen Satz kannst du dir jedenfalls schon mal einprägen. Niemand kann dir das wirklich streitig machen.


Ich wünsche dir viel Kraft und Liebe für deine Mitmenschen

Helmut
__________________
Zeit zum Weinen, Zeit zum Lachen.
http://www.krebs-kompass.org/howthread.php?t=31376
http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=48070

Die von mir im Krebs-Kompass verfassten Texte dürfen auf anderen Homepages und in anderen Foren ohne meine ausdrückliche Zustimmung weder verwendet noch veröffentlicht werden. Auch nicht auszugsweise.
  #8  
Alt 22.10.2009, 07:40
silverlady silverlady ist offline
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Registriert seit: 13.03.2006
Beiträge: 1.974
Standard AW: ich ziehe Bilanz

geliebter Männe


gestern habe ich mir freigenommen weil ich einen Zahnarzttermin hatte.

Ich musste noch ein letztes Mal zu Campingplatz. Schon auf der Rückfahrt liefen meine Tränen, liefen einfach nur so.

Dann wollte ich auf dem Weg nur noch mal kurz bei deinem Vater auf dem Friedhof vorbeisehen. Aber ich konnte nicht. Fast eine halbe Stunde bin ich da im Auto gesessen und habe nur geweint. Am Tag vorher habe ich die Trauerede für einen unserer Patienten gehalten, das hat nicht so weh getan. Und nun, ich konnte den Friedhof einfach nicht betreten.



Dann bin ich zu Mutti gefahren. Und anstatt das ich mal ein wenig Trost bekomme durfte ich sie trösten. Nur habe ich ihr auch ein paar heftige Worte auf den Weg gegeben . Sie steckt in einer richtig dicken Depression. Monika wird noch mal mit dem Arzt sprechen. Ich habe sie später angerufen.


Zuhause habe ich dein Bild in die Hand genommen unnd dir mein Herz ausgeschüttet. Danach habe ich mich wieder etwas gefangen, so das ich abends schon wieder über die riesige Zahnarztrechnung spotten konnte.

Geliebter Schatz, ich gehe nicht unter. Ich falle in Löcher die vorher einfach nicht sichtbar sind. Dann weine ich solange bis ich den Rand wieder erreichen kann.

deine geliebte Frau
  #9  
Alt 22.10.2009, 20:43
Stephan&Sandra Stephan&Sandra ist offline
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Registriert seit: 02.10.2009
Beiträge: 80
Standard AW: ich ziehe Bilanz

Liebe silverlady !
Ich habe erst heute Deinen Faden entdeckt (für die EDV war immer mein geliebter Stephan der Experte). Während des Lesens mußte ich durchgehend nur heulen.
Er fehlt mir so sehr !!!
Er ist am 04.02.09 von mir gegangen. Ich kann Deinen Schmerz verstehen.
Dazu muß ich sagen, daß ich das Grlück habe, die allerbesten und allerliebsten Schwiegereltern haben zu dürfen, die man sich überhaupt wünschen kann.
Ich denke, daß eine solche Situation alle Familienmitglieder und Angehörigen zusammenschweißen sollte !! Weil es eben jedem bewußt werden sollte, wie schnell das Leben "vorbei sein kann". Und dann das Leben mit Streitereien "vergeuden" ? Es haben doch alle einen geliebten Menschen verloren. Da muß man doch zusammenhalten !! Das ist zumindest meine Einstellung.


Wenn ich darf, drücke ich Dich ganz doll.

Stille und traurige Grüße

Sandra
  #10  
Alt 22.10.2009, 22:07
silverlady silverlady ist offline
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Beiträge: 1.974
Standard AW: ich ziehe Bilanz

liebe sandra

ich habe eure geschichte verfolgt und es tut mir sehr leid. Du bist noch ganz am Anfang und wirst noch viele Tränen weinen.
Ich habe heute zu jemanden gesagt, ich war im Loch und als ich genug geweint habe konnte ich den Rand wieder erreichen.


Unsere Tränen gehören zur Trauer, niemanden steht es zu diese zu verurteilen. Ich freue mich, das du liebe Menschen um dich rum hast die dich auffangen und gemeinsam mit dir trauern.
Ich glaube, die meisten Menschen wollen gar nicht wissen das ihr Leben auch mal schnell zu Ende sein kann.

Ich wünsche dir den Weg zurück ins Leben. Lebe deine Trauer und suche deinen eigenen Weg.
Ich habe meinen noch immer nicht gefunden.

auch ich drück dich
silverlady
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