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#1
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Liebe Hedwig,
es heisst oft, der Schmerz heilt alle Wunden. Das tut er aber nicht und das ist auch gut so. Denn wenn er unsere Wunden heilen würden, wären wir mit dem Verlust unserer Lieben einverstanden und unser Schmerz verheilt. Der Schmerz in unseren Herzen erinnert uns aber an den geliebten Menschen den wir verloren haben und somit sind wir immer mit ihm in Liebe verbunden. Wenn dir danach ist, dann weine um deine geliebte Tochter, denn Tränen befreien die Seele. Aber denk auch daran, sie ist bei dir und wird sehr traurig darüber sein, wenn du so unglücklich bist. Denn dort wo sie ist, gibt es keinen Verlust, weil ihre (unsere) Seele unsterblich ist/sind. Und der eigentliche körperliche Tod ist für sie weniger wichtig als für uns.Irgendwann werdet ihr euch wiedersehen. Für die Ewigkeit bedeutet die Zeit dazwischen nichts, denn sie ist wie ein Wimpernschlag. Liebe Grüße und viel Kraft, Heidi Trauer kann man nicht sehen, nicht hören, kann sie nur fühlen. Sie ist ein Nebel ohne Umrisse. Man möchte diesen Nebel packen und fort schieben. Aber die Hand fasst ins Leere. |
#2
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Liebe Heidi,
beim Lesen Deiner netten Zeilen stelle ich fest, Du hast recht. Karin möchte bestimmt nicht, dass ich ihretwegen so traurig bin! Ich habe sie ja gehen lassen können, habe es ihr gesagt und auch versprochen, dass unsere Gedanken immer bei ihr sind! Aber warum bin ich dann so traurig? Ich weiß selber nicht, ob es Traurigkeit ist oder Dankbarkeit? Ich bin doch dankbar, weil ihr ein langer Leidensweg erspart geblieben ist! Sie hatte doch nur 2 Tage Morphin bekommen und war bis dahin noch bei Bewußtsein, wenn auch mit sehr viel körperlichen Einschränkungen! Sie durfte bis zum Tod in unserer Mitte sein und wir konnten ihr sagen, sie darf gehen! Also dankbar bin ich dafür. Aber Traurigkeit ist die andere Seite! Es ist doch kein Egoismus, wenn ich sie so vermisse, ihr Lachen fehlt mir, ihre Nähe und auch meine mütterliche Fürsorge wird von ihr nicht mehr gebraucht. Es ist alles so wirr und verdreht für mich, ich habe das Gefühl, ich kann irgendwie nicht klar denken. Es grüßt Euch Hedwig
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Jeder Tag ist ein Stück Abschied |
#3
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Hallo Hedwig,ich wollte Karin auf Seite eins holen und dir sagen,nein,es ist kein Egoismus ,,,es ist Liebe.Die Liebe einer Mutter zu ihrem Kind und Kind bleibt man ja ein Lebenlang ,es ist nicht die "Norm",das ein Kind vor der Mutter,dem Vater geht,es ist ein schier unmögliches denken und in deinen Worten spricht einzig und allein die Liebe zu deiner Tochter,die immer in deinem Herzen weiterleben wird und solange wir von ihr sprechen ,solange wird sie unter uns sein,ich drück dich feste,Susanne
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#4
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Vier Wochen ist es nun schon her, dass meine Kleine für immer eingeschlafen ist! Viele Tränen sind in dieser Zeit geflossen, Tränen der Trauer und Einsamkeit, weil ich Dich so sehr vermisse! Ich weiß aber auch - und das ist ja gerade der Zwiespalt - dass es für Dich so gut ist, Du mußt nicht mehr leiden, Dir wurden viel Schmerzen und Qualen erspart. Du würdest sagen:"Höre auf zu weinen, mir geht es gut. Es gibt keinen Grund, so traurig zu sein, freue Dich mit mir!Ich muß nicht mehr leiden!" So sehe ich es ja auch, aber einfach dieser Schmerz, er ist so stark, Dich nie mehr im Arm zu halten, nie mehr Deine Wange zu streicheln und Dir Mut zuzusprechen! Ich bin so zerrissen, ich kann einfach nur "für heute" denken, zu mehr reicht es einfach nicht. Ach, mein Engel, ich bin sicher, Du paßt gut auf uns hier unten auf, damit irgendwann wieder etwas Ordnung in mein Leben kommt. Meine Kleine, machs gut. Ich denke immer an Dich, Du wirst immer in meiner Nähe sein.
![]() tschüss Mama
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Jeder Tag ist ein Stück Abschied |
#5
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Liebe Hedwig,
ich kann sicherlich nicht ermessen, wie es ist, ein Kind zu verliren, aber ich habe meine Eltern innerhalb eines Jahres verloren und ich kämpfe heute noch damit. Der einzigste Trost ist, dass es ihnen jetzt besser geht und genau das Gleiche wünsche ich Dir und Deiner Tochter auch. Ich wünsche Dir einfach nur ganz viel Kraft, mit diesem Verlust irgendwie klarzukommen, es tut mir schrecklich leid und ich wünsche Dir viel Kraft und auch Trost von Deiner Familie und Deinen Freunden. Ich drück Dich, herzliche Grüße Gabi |
#6
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Liebe Annett,
ich bin immer noch sehr traurig und bedrückt, aber ich weiß auch sicher, das es Karin besser geht. Sie ist erlöst und hatte hier einfach keine Lebensqualität mehr. Ich konnte sie gehen lassen, aber sie hinterläßt eine riesengroße Lücke! Ich vermisse sie so sehr, ihr Lachen, ihre Dankbarkeit und auch ihren traurigen und doch so hoffnungsvollen Blick am Ende ihrer Krankheit. Ich werde noch viel Zeit brauchen, meine Trauer zu verarbeiten. Ich hatte soviel Hoffnung in meine Tochter gesetzt -bevor die Krankheit ausbrach- und alles wurde zerstört! Ich habe noch einen Sohn, aber der wird nach dem Studium sicherlich ins Ausland wandern und somit sitzen wir im Alter alleine! Das macht mir Angst und Bange, ich weiß noch nicht, wie ich diesen Lebensabschnitt, der ja nicht mehr weit entfernt ist, planen soll. Es sind soviele Fragen offen, und dazu kommen immer wieder die Gedanken an unseren kleinen Engel, der uns viel zu früh verlassen hat. Es ist so schwer, mit diesem Verlust leben zu lernen! Seid alle vielmals gegrüßt Hedwig
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Jeder Tag ist ein Stück Abschied |
#7
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Liebe Annett,
planen? Planen kann ich nichts, leben werde ich im Heute lernen müssen! Es ist alles so verwirrend, so undurchsichtig und ohne jegliche Struktur in mir! Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht recht, was ich überhaupt will! Ich bin seit Anfang Dez. krankgeschrieben, habe unheimliche Angst wieder arbeiten zu gehen, da ich als Krankenschwester im Altenheim abwarten kann, wann ich den nächsten Sterbenden und dessen Angehörige begleiten muß! Und das traue ich mir einfach nicht zu! Ich kann in dieser Situation keinem eine Hilfe sein, denn dann werde ich immer Karin dabei vor Augen haben. Ich weiß nicht, was ich machen soll! Einfach ins kalte Wasser springen? Ich glaube nicht, dass das meiner Psyche guttun würde. Mit dieser Angst weiterarbeiten? Halte ich das aus? Oder schmeiße ich den Job? Und was ist dann? In Rente kann ich mit 55 noch nicht? Ich weiß, der Alltag beginnt irgendwann wieder, aber wie mache ich es richtig? Fragen über Fragen, Angst vor der Tatsache, dazu noch die Traurigkeit und die Sehnsucht -einfach undurchschaubar ist meine Zukunft im Moment-. Unser Sohn ist auch sehr traurig und bedrückt, er hatte ein so inniges Verhältnis zu Karin, besonders in der Zeit während der Krankheit verfestigte sich die Bande sehr. Auch er braucht meine -unsere- Unterstützung und bekommt sie auch. Ich versuche, nur im Heute zu leben, planen kann ich einfach noch nichts! Ich hoffe, die Zeit arbeitet für mich. Wünsche Euch allen ein ruhiges Wochenende und schicke Euch mein Geschwader ![]() ![]() ![]() ![]() tschüss Hedwig
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