|
#1
|
|||
|
|||
AW: Myriam
Hallo Helmut
Als erstes mal mein herzliches Beileid.Ich hoffe du und deine Kinder haben die beisetzung gut überstanden.Das ist nämlich nochmals ein sehr schwerer Tag Ich kann dich sehr gut verstehen weil ich meinen Mann auch im November 07 verloren habe .Wünsche dir und deiner Familie unendlich viel Kraft Liebe Grüße Manul |
#2
|
||||
|
||||
AW: Myriam
Lieber Helmut!
Zu Deinem großen Verlust, mein allerherzlichstes Beileid! Ich hoffe, Du kannst mit dem Verlust besser umgehen, als ich. Das wünsche ich Dir, denn mich macht es wahnsinnig. Ich habe vor 2 Wochen meine Mutter im Alter von 60 Jahren verloren. Dir und Deiner Familie wünsche ich die Kraft, das Ihr Eure Zukunft meistern und mit der Trauer umgehen könnt. LG
__________________
In Erinnerung an meine Mutter: Als Gott sah, dass die Hügel zu steil, die Straße zu lang, und das Atmen zu schwer wurde, nahm er sie in den Arm und sprach: Der Friede sein Dein! Danke, dass Du für mich immer da warst. Ich liebe Dich und werde dich nie vergessen * 22.11.1947 + 16.02.2008 |
#3
|
||||
|
||||
AW: Myriam
Heute will und kann ich über Myriam schreiben.
Zuerst aber herzlichen Dank für eure Anteilnahme. Manche von euch haben Ähnliches erlebt. Ihnen allen mein Mitempfinden. Dein Gedicht, liebe Roebi, hat mich besonders getroffen. Es war der Spruch zum Tod meines Schwiegervaters vor 3 Jahren. In einem anderen Thread "Gott, Glaube, Krebs.." habe ich folgendes geschrieben und möchte es wiederholen: Zitat:
Jetzt bin ich zu müde um weiter zu schreiben. Ich melde mich wieder. Gottes Segen und eine gute Nacht euch Allen Helmut |
#4
|
|||
|
|||
AW: Myriam
Hallo Helmut,
tief betroffen lese ich die Zeilen.... Auch ich habe am 28.2.08 ähnliches erlebt.. es ist einfach erschreckend. WÜnsche euch allen die nötige Kraft und das ihr einen Weg findet, mit diesem schrecklichen Verlust umzugehen. Liebe Grüße
__________________
Der Himmel hat einen weiteren Engel bekommen - mein geliebter Papi geb. 28.12.1941 gest. 28.02.2008 Du bleibst unvergessen! WER IM GEDÄCHTNIS SEINER LIEBEN LEBT,DER IST NICHT TOT, DER IST NUR FERN. TOT IST NUR WER VERGESSEN WIRD
|
#5
|
|||
|
|||
AW: Myriam
Lieber Helmut, antworte Dir nochmal in diesemThread, da ich nicht weiss ob Du in den anderen noch reinschaust. Ich bin beeindruckt von der offenen und schönen Schilderung des Abschieds von Deiner Frau. Ich bin auch sicher, dass sie nicht gelitten hat. Ich hatte auch einen Pleuraerguss und habe jedoch nochmal Zeit geschenkt bekommen. Mir geht es derzeitig gut. Deine Geschichte hat mir sehr viel von meiner Angst genommen und ich hoffe fast, dass meine Mitschreiber im Lungenkrebsforum mal in den thread hier schauen. Dafür möchte ich nochmal Danke sagen. Ich wünsche Dir und Deiner Familie die Kraft zum Trauern und die Lebensfreude zum Weitermachen und ins Leben zurück finden. Liebe Grüsse Regina
|
#6
|
||||
|
||||
AW: Myriam
Hallo Regina,
selbstverständlich werde ich auch in dem anderen Thread weiter mitmischen und meinen Senf dazu geben. Dazu ist mir das Thema viel zu wichtig, als dass ich es lassen könnte. Vielleicht kriege ich ja mein Puzzle noch zusammen, wenn auch mit einem Loch in der Mitte. Doch was da hinein gehört, das weisst du ganz genau. Wenn ich weiss, wie ich ein Bild in meine Eröffnung einfügen kann, werde ich das jetzige Benutzerbild dort einfügen. Solange lasse ich es als mein Benutzerbild stehen. Meine Töchter und ich haben es ausgesucht, um es allen Freunden und Bekannten als Erinnerung zu schenken. Gruss Helmut Geändert von HelmutL (09.03.2008 um 23:28 Uhr) Grund: Benutzerbild eingerichtet |
#7
|
||||
|
||||
AW: Myriam
Eigentlich wollte ich hier ihren Lebensweg beschreiben. Habe aber alles wieder gelöscht. Statt dessen könnt ihr hier die Ansprache des Pfarrers auf ihrer Beerdigung lesen, nichts könnte sie besser beschreiben.
Traueransprache Myriam Lang Liebe Familie, liebe Angehörige, liebe Freundinnen und Freunde der Verstorbenen. Myriam Lang war in ihrem Leben, wie mir scheint, eine starke, aber sich nicht aufdrängende Frau, klein von Wuchs, etwa 1,60 m gross, aber voller Energie. Sie konnte sowohl das Gute, Leichte annehmen, das ihr wiederfahren ist, als auch das Schwere. Nichts drückt das so aus wie der Spruch, den sie sich bewusst für ihre Traueranzeige ausgesucht hat: "Die Schutzengel fliegen manchmal so hoch, dass wir sie nicht mehr sehen können, doch sie verlieren uns nie aus den Augen." Was für ein Bild vom Leben entwirft dieser Spruch! Es ist ein buntes, frohes Bild, das ein wenig auch Myriam's Leben und ihre Art zu leben wiederspiegelt. Nehmen sie nur die Blumen und den Garten, ein Raum voller Farben und Leben, die sie liebte. Sie hatte den "grünen Daumen", und diesen hat sie auch ihrer Tochter Vanessa vererbt, die heute als Floristin arbeitet. Aber nicht nur für Pflanzen hatte sie ein Händchen, sondern auch für Kinder. Über 10 Jahre lang hat sie in Ludweiler das Kleinkinder- und Kinderturnen geleitet, und das mehrmals die Woche. Sie hat sogar extra dafür Lehrgänge besucht. Sie konnte gut mit Kindern umgehen - und Kinder liebten sie! Mit 10 Kindern hatte sie im Turnen angefangen, und später waren es auch schon mal 40. Diese Zahlen sprechen für sich. Auch zu Hause waren immer gerne Kinder bei ihr. Die Freundinnen und Freunde ihrer beiden Töchter waren stets daheim willkommen, und die kamen auch dann noch vorbei, als die Kinder schon ausgezogen waren! Ihre beiden Töchter und die Enkelinnen und überhaupt die ganze Familie lagen ihr immer am Herzen. Jeder konnte zu jeder Zeit zu ihr kommen, und sie hat geholfen, wo sie konnte. Sie hat sofort gemerkt, wenn es jemandem nicht gut ging. Da konnte man ihr nichts vormachen. Man konnte zwar sagen: "Mir geht's gut.", doch sie spürte, ob das der Wahrheit entsprach oder nicht, denn sie war mitfühlend, sensibel. Sie hatte im Umgang mit Anderen wirklich Fingerspitzengefühl. Die Eigenschaft, mitfühlen zu können, zeigte sich dann auch noch an einem anderen Punkt in ihrem Leben, nähmlich wenn sie geholfen hat, ihre pflegebedürftige Grossmutter zu pflegen um ihre Mutter zu entlasten. Aber auch über die Grenzen der Familie hinaus hat sie den Menschen, so gut es ging, unter die Arme gegriffen. Für mehr als eine ältere Person in der Nachbarschaft hat sie zum Beispiel, wenn diese nicht mehr konnten, geputzt. Wie eben schon gesagt, war ein grosser Schwerpunkt in ihrem Leben ihre Familie: ihre Kinder und Enkelinnen - und ihr Mann. Ihre Frau hat sie, Herr Lang, von ganzem Herzen geliebt, und sie haben ihre Frau von ganzem Herzen geliebt. Sie haben sich gegensetig gestützt, sie haben sich gegenseitig ergänzt. Sie bildeten eine Einheit, sie haben nie etwas auf den anderen kommen lassen. Sehr gut ist ihnen noch das Datum in Erinnerung, an dem sie ihre Frau zum ersten Mal gesehen haben. Das war damals nicht geplant, sondern eher ein Zufall, als sie sich am 21.12.1971 über den Weg gelaufen sind. Sie hatten eine Party bei sich veranstaltet, und eine gewisse Myriam Schwarz kam in Begleitung einer ihrer Bekannten auf das Fest. Es war bei ihnen beiden Liebe auf den ersten Blick, und so kam es dann, dass am 31.8.1973 aus Myriam Schwarz Myriam Lang wurde. Und sie, lieber Herr Lang, wurden, ich sage das mit einem Schmunzeln, zu "Myriam sein Mann". So lebte Myriam Lang ihr Leben, das bunt und hell sein konnte, das aber auch seine dunklen bis schwarzen Abschnitte hatte. Am vergangenen Sonntag ist dieses Leben zu Ende gegangen. Und was kommt nun? Ich habe in der Bibel einen Spruch gefunden, der mir wie kein anderer zu Myriam Lang zu passen scheint, denn er drückt die Zuversicht aus und Hoffnung. Hätte Myriam Lang diese Worte sprechen können? Sie heissen: "Du wirst mich nicht dem Tode überlassen" (Pslam 16,10) Ein fröhlicher, zuversichtlicher Mensch spricht diese Worte. Es ist ein Mensch, der das Leben - und Gott - lobt, der nicht daran zweifelt, dass Gott es gut mit ihm meint. Vieleicht würde uns der Mensch erzählen, dass er, solange er lebt, immer wieder dem Tode entronnen ist. Und darum ist er auch gewiss, dass auch zukünftig der Tod nicht das letzte Wort über ihn haben wird. Lassen sie uns Myriam Lang in die Hände Gottes legen und sie ihm abgeben, dass er das Seine tue. Er ist frei, auch die Toten, diejenigen, die er ins Leben gerufen hat, nicht dem Tod zu überlassen, sondern sie in ein neues Leben zu rufen. Bei ihm ist Myriam Lang gut aufgehoben. Sie ist bei ihm, und bei Gott wird sie leben, denn der Gott des Lebens wird sie nicht dem Tod überlassen. Amen. Ich durfte für genau 36 Jahre, 2 Monate und 3 Tage sie auf ihrem Weg begleiten. Danke! Euch allen Gottes Segen und eine gute Nacht Helmut |
#8
|
|||
|
|||
AW: Myriam
Lieber Helmut,
auch von mir meine tiefe Anteilnahme für Deine Familie und Dich. Es ist wunderschön, wie ihr Myriam begleitet konntet. Ich habe am 17.02. meine geliebte, tapfere, große Schwester verloren, die nur 40 Jahre alt werden durfte. Sie fehlt mir unermeßlich, jeden Tag. Euch allen wünsche ich viel Kraft für die kommende Zeit. Alle guten Wünsche, Sofie |
#9
|
||||
|
||||
AW: Myriam
Liebe Sofie,
lieben Dank für deinen Beitrag. Es ist schrecklich und unfassbar, dass so junge Menschen durch diese grausame Krankheit von uns gehen müssen. Meine Frau durfte genau 56 Jahre und 28 Tage alt werden. Auch viel zu wenig. Ich wäre gerne mit ihr zusammen alt geworden. Ich fühle mit dir. Helmut PS: Hat das Doppel-S in deinem Namen Copyright-Gründe oder ist es Lautmalerei? Geändert von HelmutL (11.03.2008 um 01:36 Uhr) Grund: Ergänzung |
#10
|
|||
|
|||
AW: Myriam
Der fehlende Ton
Man stelle sich ein Lied vor, das viele viele Töne hat. Das Lied ist wunderschön, weil jeder dieser Töne da ist und seinen Beitrag zur Melodie leistet. Manche Töne sind ganz kurz, andere dagegen ganz laaaaaaaaaang und dann gibt es noch welche die sind dazwischen – mittellang. Aber zurück zu unserem Lied. Plötzlich passiert etwas Unerwartetes mit dem Lied: Jemand lässt einen einzigen Ton herausfallen. Plötzlich klingt die komplette Melodie anders. Es fehlt ein Ton und die anderen Töne, die auf ein Zusammenspiel mit ihm abgestimmt sind, müssen sich an eine leere Stelle in der Notenzeile gewöhnen. Immer wieder, lange Zeit wird das Lied dann ohne diesen bestimmten Ton gespielt – es gibt auch keinen Ersatz für diesen Ton, denn man kann einen Ton nicht so einfach ersetzen. An seiner Stelle steht einfach nichts. Die anderen Töne finden das komisch, dass dieser Platz von nun an ganz leer sein soll und sie entscheiden sich dazu dem verlorenen Ton ein Denkmal zu setzen. Sie setzen ein Pausenzeichen um zu erinnern, dass an diesem Platz einmal ein besonderer Ton saß. Nach einer langen Zeit wird auch dieses Lied auch zu einem gern gehörten Lied. Es ist zwar anders war als das Lied vorher, aber auch die Melodie dieses Liedes klang nach einiger Zeit, als man sich mit der ungewohnten Pause ein wenig vertraut gemacht hatte, wunderschön - aber eben ganz anders! Trauer hat keinen Anfang und kein Ende, sie verändert sich mit der Zeit aber wird nie vergehen. |
#11
|
||||
|
||||
AW: Myriam
Hallo zusammen,
heute kann ich mal wieder schreiben. Hatte technische Probleme mit meinem Account und konnte nur lesen, nicht antworten. Die Tage war ich mal wieder an ihrem Grab. Bis jetzt steht da nur ein Namensschild. Die Steinplatte ist noch nicht da. Die Tatsache, dass Myriam hier beerdigt ist, berührt mich nicht so sehr. Es ist nur ihr Körper, ihre sterbliche Hülle. Ihre Seele ist an einem anderen Ort und zugleich in meinem Herzen. Was mich immer voll trifft ist, ihren Namen auf dem Schild zu lesen. Ich kann meinen Blick nicht abwenden. Das kommt mir immer noch so unwirklich vor, ich kann es dann immer noch nicht fassen. Das zieht mir den Boden unter den Füssen weg. Wenn andere Menschen in der Nähe ihres Grabes sind, so mache ich zuerst noch einen Umweg. Ich möchte dort alleine sein. Nur meine Töchter und meine Enkelinnen dürfen dann bei mir sein. Alles Andere ist für mich kaum zu ertragen. Da wir auf dem Rasengrab keinen Blumenschmuck ablegen dürfen (nur im Winter, da wird nicht gemäht) hat meine Jüngste gestern Abend Blumenzwiebeln in die Erde gesetzt. Krokusse, Schneeglöckchen, weisse Osterglocken, die sie so liebte. Ich bin gespannt auf das nächste Frühjahr. @ Ingrig die Töne in deiner Geschichte sind sehr lieb. Ich habe mir bereits (in Gedanken) einen Granitblock besorgt und bin fleissig am hämmern. Nichts und Niemand soll an diesem ganz besonderen Pausenzeichen kratzen können. Danke. @Andreas, keine Frage, du darfst dich immer bei mir blicken lassen. Ich lese auch immer wieder bei dir. Wie ich dort lese, bist du in guten Händen. Du hast viele Freunde/innen gefunden, die dich unterstützen. Das ist gut so. Wenn du dir selbst weiterhin treu bleibst, so kann es nur besser werden. @ Ela und Stella, ich sehe mir das Bild sehr oft an. Manchmal habe ich das Gefühl als blickten die Augen mal traurig, mal glücklich, mal voller Hoffnung, mal voller Gewissheit. Wenn ich traurig bin, dann sehe ich schon mal das Glück in ihren Augen. Dann geht es mir gleich besser. Euch Allen wünsche ich viel Kraft, Vertrauen und Hoffnung Helmut |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|