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AW: ich habe Angst, dass die Kraft nicht ausreicht
Liebe Grit.
Es tut auch mir so unsagbar leid, dass dein Papa dieses Schicksal erdulden muss. Ich hab mich auch in vielem wiedergefunden, was du über ihn und dich schreibst. Mein Papa war im Hospiz und hat dort seine letzten 4 Tage verbracht. Ich empfand den Hospizgedanken zuerst wie eine "Abschiebung" - ich wurde aber bei einer Besichtigung eines besseren belehrt. 3 Tage später wurde Papa ins nahegelegene Hospiz transportiert und für uns fiel - hört sich jetzt bissi doof an - eine Last von der Seele. Wir sind rund um die Uhr bei ihm gewesen, hatten aber nicht mehr die Sorge, dass wir was falsch machen oder er Schmerzen haben muss. Wir haben beim geringsten Verdacht sofort geklingelt und er bekam sein Fentanyl-Spray, ein neues Pflaster, Hilfe beim Toilettenstuhl etc. Wir konnten unsere ganze Liebe ohne Sorgen direkt auf den Papa lenken und für ihn da sein. Wir haben eine wunderbare Erfahrung gemacht damit. Sein Arzt sagte, dass niemand Schmerzen haben muss. Das ist ganz, ganz wichtig. Zuhause hätten wir ihn nicht so optimal betreuen können, der Pflegedienst kam auch zum Anschluss der parenteralen Ernährung morgens und abends. Aber das war in seiner letzten Woche nicht mehr genug. Meinem Papa konnte man 1 Woche vorher wohl ansehen, dass er bald gehen möchte. Seine Kraft ließ nach, er wurde ruhiger (war vorher auch oft motzig mit Mama, die ihn rund um die Uhr pflegte) und hat viel geschlafen. Geistig war er fit fast bis zum Schluss. Er hatte ein starkes Herz und nur dadurch konnte er noch 1 Woche erleben. Leben konnte man das ja nicht mehr nennen Wir haben ihm auch gesagt, als er noch zu Hause war, dass er sich keine Sorgen machen muss, alles wäre geregelt, die Mama wäre versorgt und wir halten zusammen - er dürfe ruhig gehen und sollte sich nicht quälen. Er hat sich dann aber noch krampfhaft an dieser dreieckigen Halterung über seinem Bett zu Hause und auch im Hospiz festgehalten. Bis die Kraft am letzten Tag noch mehr geschwunden ist und er nur noch geschlafen hat. In der Nacht darauf ist er dann friedlich und mit einem Lächeln auf den Lippen eingeschlafen. Ich wünsche dir und deiner Familie noch super viel Kraft, diese Tage durchzustehen und viel Mut, das Danach zu verkraften. Ich schicke auch dir ganz viele warme Sonnenstrahlen und wünsche für deinen Papa, dass er ohne Schmerzen ist und seine erlösende Reise beruhigt und in Frieden antreten kann. PS: Die parenterale Ernährung verlängert im Hospiz-Sinn das Leben, gehört aber für den Patienten zur Grundversorgung. Meinem Papa wurde es erklärt, aber er wollte darauf nicht verzichten. Es wäre also seine Entscheidung gewesen, ob er "verhungert" oder nicht.
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Alles Liebe. ********************** Papa, für immer in meinem Herzen - 31.12.2007 Geändert von Annika0211 (02.04.2008 um 12:57 Uhr) |
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AW: ich habe Angst, dass die Kraft nicht ausreicht
Hallo Grit,
ich denke nicht dass dein Vater Schmerzen hat, so weh es tut, es ist sein Kampf nicht gehen zu wollen. Fühle dich in den Arm genommen , denn ich weiß was du gerade durchmachst. Ihr könnt nur daneben sitzen, warten und hoffen, dass bald Ruhe in sein Herz kommt. Bei meiner Mutter war es auch so, sie kämpfte mit jeder Faser ihres Körpers um nicht gehen zu müssen.
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Jutta _________________________________________ |
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AW: ich habe Angst, dass die Kraft nicht ausreicht
Liebe Grit,
ich bin in Gedanken bei Euch. Das klingt alles so, als ginge es nicht mehr lang. Und als sei das auch gut. meliur |
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AW: ich habe Angst, dass die Kraft nicht ausreicht
Hallo Grit..............mir fehlen ein wenig die Worte.........aber ich möchte
dir trotzdem ein wenig Kraft rüberschicken denn das ist alles was ich für dich tun kann..................ich weiss es ist nicht viel aber vielleicht ist es einfacher wenn man merkt das man nicht ganz alleine ist........ Daniela |
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AW: ich habe Angst, dass die Kraft nicht ausreicht
Ihr Lieben hier alle,
ganz ganz lieben Dank für eure aufmunternden Worte - ja sie geben solche Kraft wenn man denkt es geht nicht mehr weiter....Ich umarme euch alle in ehrlicher und herzlicher Zuneigung. Nach einem furchtbaren Kampf letzte Nacht hat es mein Vater heute Morgen um 3.30 Uhr geschafft und hat sich von seinen Qualen erlöst. Er hat bis zur letzten Minute wie ein Löwe dagegen angekämpft (@ Jutta - der Pflegedienst hat fast die gleichen Worte gebraucht wie du bezüglich der Schmerzen...DANKE dir)...... Wir konnten nur danebensitzen und seine Hand halten - bis zum erlösenden Moment. Es tut trotzdem so unsagbar weh, obwohl ich weiß, dass er nicht mehr leider muss. Obwohl ich weiß, dass er endlich keine Schmerzen mehr hat und sicher auch unterbewusst gefühlt hat, dass wir bei ihm waren und ihm auf dem letzten Weg Kraft geben wollten. Aber im Moment weiß ich noch nicht, wie dieser traurige Schmerz je wieder aufhören soll. Bis jetzt habe ich mich mit dem Formalkram abgelenkt, doch jetzt kommen die Tränen und mein herz fühlt sich an, als lägen Steine auf meiner Brust. Papa - wenn du mich siehst dort wo du jetzt bist - ICH LIEBE DICH !!! Deine und eure Grit Geändert von derengel (03.04.2008 um 16:05 Uhr) Grund: Schreibfehler |
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AW: ich habe Angst, dass die Kraft nicht ausreicht
Liebe Grit,
erlöst sein von den Qualen, bedeutet einen großen Schritt. Zurück bleiben unsere Qualen, von einem geliebten Menschen Abschied nehmen zu müssen. Mein aufrichtiges Beileid
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Jutta _________________________________________ |
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AW: ich habe Angst, dass die Kraft nicht ausreicht
Liebe Grit,
mein aufrichtiges Beileid zum tod Deines Vaters. Ich war als stille Leserin immer dabei, denn meine Mutter ist leider im November verstorben. Es wird mit der Zeit zwar leichter mit dem Schmerz umzugehen, aber das heißt nicht, daß er weniger wird. Ich wünsche Dir viel Kraft für das, was noch auf Dich und Deine Familie zukommt. Ich umarme dich in Gedanken. Gruß Vera |
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AW: ich habe Angst, dass die Kraft nicht ausreicht
Meine liebe liebe Grit!
Es tut mir leid........Dein Papa((( Grit, ich kann nichts sagen, nicht trösten, ach je... "Ganz weit draußen am Ende des Regenbogens werde ich auf Euch warten, werde sitzen bleiben mit verschränkten Armen über den Knien, damit ihr nicht seht und nicht zu früh erfährt mit welcher Sehnsucht ich Euch erwartet habe." (Autor unbekannt) Fühl´Dich gedrückt! Und einen lieben Gruß an Deinen Papa auf seiner Reise... Dein trauriges Leenchen
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am 02.05.2006 Rektum-Ca-Diagnose, Chemo+Bestrahlung, OP im August 2006, danach von 11/06 bis 02/07 adjuvante Chemo, Anlage eines Ileostomas, Rückverlegung in 01/09 (alle von mir im KK verfaßten Beiträge/Texte und Geschichten dürfen ohne meine Erlaubnis nicht weiterverwendet werden) |
#24
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AW: ich habe Angst, dass die Kraft nicht ausreicht
Mein aufrichtiges Beileid, liebe Grit,
und dir und deiner Familie viel Kraft für die nächste Zeit. Stille Grüße Bobby Lee |
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AW: ich habe Angst, dass die Kraft nicht ausreicht
Liebe liebe Grit,
ich nehme dich in meine Arme..... die Seele von deinem Papa ist Heim gegangen. Dein Papa ist in Gottes Hände geborgen.....ohne Leid ,Schmerz und Tränen Tod bedeutet nichts. Ich bin nur über die Schwelle in den nächsten Raum gegangen. Was wir füreinander waren, das sind wir noch. Rufe mich bei meinem vertrauten Namen. Sprich zu mir in der Art, wie du es immer getan hast. Wechsle den Tonfall deiner Stimme nicht. Zeige keine Miene des Ernstes und der Sorge. Lache, wie wir immer zusammen über die kleinen Späße gelacht haben. Bete, lächle, denke an mich. Bete für mich. Laß im Hause meinen Namen das sein, was er immer war. Sprich ihn aus, ohne die Spur eines Schadens an ihn. Leben bedeutet all das, was es immer bedeutete. Es ist dasselbe, was es immer war – Eine ununterbrochene Fortsetzung. Es geht weiter. Warum soll ich aus deinen Gedanken sein? Nur, weil ich aus deinem Blick bin? Ich warte auf dich – irgendwo in deiner Nähe. Alles ist gut. Meine Aufrichtige Anteilnahme meine liebe Grit....stille Grüße und ganz viel Kraft wünsche ich dir für die kommende Zeit. Deine Birgit |
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AW: ich habe Angst, dass die Kraft nicht ausreicht
Liebe Grit ............ich entbiete dir und deiner Familie mein Aufrichtiges
Beileid................dein Vater hat nun seine grosse Reise angetreten.... er ist erlöst von seinem Kampf......................vielleicht kann dich dies ein wenig trösten................das er keine Schmerzen mehr hat........ es bleibt mir nichts anderes übrig als dir und deiner Familie viel Kraft für die beforstehende Zeit zu wünschen........... Daniela |
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AW: ich habe Angst, dass die Kraft nicht ausreicht
Liebe GRIT!
Es tut mir so was von Leid für Euch, für dich.Mein Beileid./ich hab auch mein Papa an diese schlimme Krankheit "krebs" verloren, ich weiss wie schlimm das alles für euch ist/ Aber du warst da.Das war bestimt gut für dich auch für dein Papa. Ganz viel Kraft wünsche ich dir. Zlata |
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AW: ich habe Angst, dass die Kraft nicht ausreicht
Vor meinem eignen Tod ist mir nicht bang, nur vor dem Tod derer, die mir nah sind.
Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind? Allein im Nebel tast ich blind entlang und lass mich willig in das Dunkel treiben. Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben. Der weiß es wohl, dem gleiches widerfuhr; und die es trugen, mögen mir vergeben. Bedenkt: den eignen Tod, den stirbt man nur, doch mit dem Tod des andern muss man leben. Dieses Gedicht hat mir bei dem Krebstod meines Mannes sehr geholfen. Auch ich bin an Darmkrebs erkrankt und möchte Euch, Patienten und vor allem auch den Angehörigen viel Kraft wünschen. |
#29
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AW: ich habe Angst, dass die Kraft nicht ausreicht
Liebe Grit,
es tut mir so leid für Euch, dass Ihr Abschied nehmen müsst! Deine, Eure Gedanken und Gefühle kommen bei Deinem Vater an, da bin ich mir sicher. Ich kann nicht viel sagen, mir geht es wie den anderen... Fast jeder von uns hier hat schon einen ihm lieben und nahen Menschen verloren und kennt diesen Schmerz, den man so schwer in Worte fassen kann. Mit dem von uns geliebten Menschen geht immer auch ein Stück von uns selber mit - darum tut es so weh, aber das ist mir auch ein bisschen Trost. Ich wünsche Dir von Herzen, dass die Steine auf Deiner Brust bald weniger werden... meliur |
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AW: ich habe Angst, dass die Kraft nicht ausreicht
Ihr Lieben,
habt ganz lieben Dank für eure Worte und eure Anteilnahme. Es ist so unglaublich, wie sehr es einem Kraft gibt. Es hat mich ein wenig beruhigt und gestützt, so dass ich ganz gut über die vergangenen Tage gekommen bin. Vom Kopf her weiß ich, dass es gut ist, so wie es ist. Das mein Vater keine Schmerzen mehr leiden muss, dass er keine Tränen mehr weint und dass er sich - so glaube ich - den letzten Moment ganz bewusst ausgesucht hat. Wie gesagt - vom Kopf her..... Denn im Herz ist so unsagbar viel Schmerz, dort ist einfach der "Verstand" noch nicht angekommen. Das braucht wohl einfach noch eine ganze Weile Zeit. Im Moment will ich ihn vom Herzen her einfach nur wiederhaben !!!!! Meine Seele sträubt sich noch, zu akzeptieren, was unausweichlich war. Am Tag geht das auch ganz gut - die Arbeit fordert mich ordentlich, da ist in der letzten Woche soviel liegen geblieben, dass ich jetzt kaum hochsehen kann...Nur was tut man nachts ? Da hat die Seele freie Bahn - an Schlaf ist nicht zu denken. Es ist so als fechte ich alle Kämpfe meines Vaters noch einmal aus - diese Unruhe, dieser Schmerz (bei mir eben als Steine auf der Brust), ein Nicht-Loslassen-Wollen. Irgendwie versinke ich im Meer - nur ein Meer der Tränen ist es nicht, denn Weinen konnt ich noch immer nicht - warum nur ? Ich habe nun mit der Frau meines Vaters abgemacht, dass ich zur Beisetzung die Trauerworte halten werde. Ich denke, dass wird mir ganz gut tun. So kann ich auf meine Art "Lebewohl" sagen - mich von meinem Vater verabschieden und ihm ein letztes Mal Danke sagen.... Ich hoffe, dass das mir auch hilft zu akzeptieren..... Aber ich denke es - mein Vater und ich war waren bzw sind beide die geborenen "Redenhalter" - da wird er sicher von da wo er jetzt ist herabschauen und lächeln...So kennt er mich und so soll ermich auch in Erinnerung behalten.... Euch allen - die ihr selbst betroffen seid, einen Angehörigen pflegt oder einfach nur hier teilhabt - wünsche ich für Alles was noch kommen mag - ausreichend Kraft und immer Menschen um euch, die euch auffangen, so wie ihr es hier mit mir getan habt ! Ich danke euch eure Grit |
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