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  #1  
Alt 14.04.2008, 15:09
julia07 julia07 ist offline
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Registriert seit: 21.01.2008
Beiträge: 4
Standard AW: Umgang mit einem sterbenden Menschen?

Liebe nat.k,

die Situation in der Du gerade bist, kann ich gut nachvollziehen. Mir ging es ähnlich mit meiner Ma. Es ist schwierig, jemanden dazu zu bewegen, in die Klinik zu gehen, wenn er selbst es nicht möchte. Ich habe es nicht geschafft, meine Ma wollte es nicht, obwohl ihr dadurch wahrscheinlich einiges an Leid erspart geblieben wäre.
Die Hilflosigkeit mit der man daneben steht und den Menschen leiden sieht tut unheimlich weh. Ich hab geredet, getobt, alles mögliche probiert - sie wollte nicht. Erst durch einen Notfall kam sie dann mit der Rettung in die Klinik...

Welchen Tipp ich Dir allerdings geben kann. Es gibt einen ambulanten Hospizdienst von der Diakonie. Denke, den gibt es in jeder Stadt. Ruf einfach mal dort an. Die wissen, wie sie mit Menschen, die in der Situation wie Dein Pa sind, umgehen müssen und betreuen auch Angehörige. Ich denke ein Gespräch mit einem Mitarbeiter vom Hospizdienst oder Diakonie wird Dir sicherlich weiterhelfen.

Meine Ma durfte ihre letzte Woche im Hospiz verbringen und ich bin unheimlich dankbar dafür. Sie wurde ganz liebevoll begleitet und versorgt - ganz anders als in der Klinik. Nicht nur sie, auch um uns Angehörige wurde sich ganz toll gekümmert.
Sie ist am Karfreitag 21.3. ganz friedlich, ohne Schmerzen eingeschlafen. Und was ihr ganz wichtig war - sie durfte dort in Würde sterben.

Schau einfach mal im Internet unter "Diakonie" oder "Hospizdienst" nach und frag Dich durch.

Ich wünsch Dir viel, viel Kraft für die nächste Zeit!

Liebe Grüße
Julia
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  #2  
Alt 15.04.2008, 20:30
nat.k nat.k ist offline
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Registriert seit: 12.04.2008
Beiträge: 4
Daumen hoch AW: Umgang mit einem sterbenden Menschen?

Hallo Ihr Lieben,
vielen Dank für Eure wirklich hilfreichen und netten Antworten.
Einige Eurer Tipps sind wirklich hilfreich und ich werde sicherlich eine ganze Reihe davon beherzigen!

Nochmals vielen lieben Dank!
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  #3  
Alt 23.04.2008, 08:18
ingo1966 ingo1966 ist offline
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Registriert seit: 20.04.2007
Beiträge: 3
Standard AW: Umgang mit einem sterbenden Menschen?

hallo nat.k,

mach dir keine sorgen, leichter geagt als getan, ich weiß, es ist so einfach gesagt oder geschrieben. aber alles was passiert ist nicht aus böser absicht sondern aus der verzweiflung heraus. er liebt euch, das wird sich nie ändern!
mein schwiegervater ist am montag von uns gegangen. ganz still ist er einfach eingeschlafen nachdem er am nachmittag blutungen bekam und sofort ins krankenhaus gebracht wurde. ich möchte dir hier keine angst machen aber sei auf alles gefaßt was da evtl. auf dich/euch zukommen mag. und behalte dir deinen glauben an das gute im menschen!!! unser papa, ich darf das so sagen da er für mich wie ein zweiter vater war, nein ist, war am ende auch ab und zu nicht so gut gelaunt wie wir das alle von ihm kannten. das ist die krankheit und die wut und verzweiflung auf sie, da man sie kaum besiegen kann. unser papa war immer gut gelaunt, hatte stets blödsinn drauf und hat sich am leben und guten essen genauso gefreut wie an seinen streichen die er uns so gerne gespielt hat.
am ende ist er auch oft ungehalten und schlecht gelaunt gewesen. ich denke das ist einfach so wenn man weiß man macht alles mögliche und doch hilft nichts so wirklich. wir hatten immer eine tolle zeit in unserem gemeinsamen leben. und gerade am ende haben wir so viel zeit wie möglich mit ihm verbracht!!!!! und doch war es zu wenig!!!! das ist das leben, man muß arbeiten und doch wäre es toll einfach zeit zu haben um immer alles zusammen zu genießen. und das ist die eigentliche hilfe die man noch geben kann wenn man weiß das ein geliebter mensch bald von einem geht.
seit so oft und so lang es geht zusammen, wenn vielleicht enkelkinder da sind mit ihnen. das hat papa sehr geholfen das seine enkeltochter so oft es ging für ihn da war. und vor allem haben wir ihn alles das machen lassen was er wollte. ob es essen oder trinken war, ausflüge so lange wie es noch ging........einfach die schönen dinge ZUSAMMEN machen. und egal wie ungerecht er in euren augen sein mag, nehmt es ihm nicht übel.

in seinem herzen habt ihr einen so großen platz eingenommen, da werdet ihr immer sein.

vielleicht denkt ihr mal über ein hospiz nach? ich hatte das auch ggf. geplant, wir wollten an seiner seite sein wenn er seinen letzten weg geht. aber es ist anders gekommen, ganz ohne schmerzen. er ist einfach gegangen, ohne uns. das tut uns weh, vor allem meiner frau, seiner geliebten tochter. aber ich glaube er hat es so "geplant", er wollte uns nicht "mitnehmen" auf diesem weg und hat in seiner schwersten stunde noch an uns gedacht und uns auf seine weise seine liebe gezeigt.

.......die welt ist freundlcih, warum wir eigentlich nicht?....sie ist freundlich....... (H.Grönemeyer)

egal was passiert, nimm es so wie es ist, laß dir nichts anmerken und nimm nicht übel.......er wird euch immer lieben so wie ihr ihn liebt.

lg ingo

ps.: ich war zum letzten mal im april 2007 hier, und heute vielleicht das allerletzte mal? allen hier viel viel kraft, glück und gottes hand die euch hält.
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