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  #1  
Alt 07.07.2008, 09:29
jolante123 jolante123 ist offline
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Standard AW: mein vater will uns nicht sehen/sprechen

so, wollte mal was "positives" berichten.

fahre heute wieder zu meinem dad ins krankenhaus. er hat sehr bestimmt seine "Bestellung" aufgegeben: unter anderem will er auch eine rauchen und ich soll ihm eine zigarette mitbringen. vielleicht klingt das in euren augen nicht positiv. für mich aber schon, so absurd es ist.

zum ersten mal hat mein vater wieder den antrieb rauszugehen aus seinem krankenhaus (werde ihn wahrscheinlich vorsichtshalber eher in den rollstuhl verfrachten) und eine zu rauchen. ich weiß, dieser mist hat ihn dahin gebracht wo er jetzt ist, aber ich denke es wäre wirklich quatsch, mit ihm jetzt über diese eine zigarette zu diskutieren.

jetzt noch ne frage: hat jemand ahnung, welche hilfe man zu hause in anspruch nehmen kann, z.b. das einmal am tag jemand vorbeikommt von so einer pflegestelle? wir sind alle berufstätig und voraussichtlich am freitag kommt mein dad aus dem krankenhaus. und uns allen ist unwohl, wenn er den ganzen tag zu hause ist.
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  #2  
Alt 07.07.2008, 10:42
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Standard AW: mein vater will uns nicht sehen/sprechen

Hi Jolante,

ich glaub, Du brauchst Dich gar nicht so zu rechtfertigen für die Zigarette. Sicher gibt es viele die sagen würden Um Himmels Willen aufhören. Aber ich glaube, die meisten haben dennoch Verständnis wenn dem nicht so ist.

Was Du damit meinst kann ich verstehen, er unternimmt eine Aktion - und egal was für eine ist das für Dich natürlcih schön.

Was die Pflege zuhause angeht, da muss eine Pflegestufe bei der KK beantragt werden. Am besten Du rufst bei der Deines Vaters einfach mal an. Inwieweit allerdings Dein VAter schon in die Pflegestufen passt weiß ich nicht.

Ansonsten erkundige Dich doch mal beim roten Kreuz o. ä. Die haben mit Sicherheit Anlaufstellen.

Euch alles Gute!
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  #3  
Alt 12.07.2008, 18:56
jolante123 jolante123 ist offline
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Standard AW: mein vater will uns nicht sehen/sprechen

hi,

mein vater ist seit gestern wieder zu hause. da meine mutter arbeiten musste, ich urlaub habe und er schon vormittags gebracht wurde, war ich den ganzen tag da.
ich war über seinen schlechten zustand geschockt. im krankenhaus hat man das nicht so gemerkt, weil er immer im bett lag. er kann nicht mehr alleine laufen. habe meinen eltern jetzt einen drehstuhl mit rollen gebracht, damit er sich raufhieven kann und alleine auf toilette zu rollen. ansonsten liegt er nur auf der couch. er ist total schwach...
kann das von der bestrahlung des hirns kommen? die ärzte haben gesagt, nach 3-4 tagen lassen die nebenwirkungen nach. oder wird das nie besser und mein vater wird bis zum ende ein pflegefall?
mut macht mir, dass er wieder ganz gut isst für seine verhältnisse. er isst drei mahlzeiten am tag (auch wenn es kleinere portionen sind), 2 * nachttisch (pudding oder eis) und 2 - 3 von diesen astronautennahrungsdingern.

bin ich naiv zu glauben, er rafft sich noch einmal auf???

Geändert von jolante123 (12.07.2008 um 19:34 Uhr) Grund: rechtschreibfehler
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  #4  
Alt 14.07.2008, 13:53
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Standard AW: mein vater will uns nicht sehen/sprechen

Liebe Jolante,

tut mir leid dass bisher wohl viel Gewusel war und Dein Beitrag untergegangen zu sein scheint. Wie Du weißt habe ich ja am WE immer Zwangspause.... Besorgt erstmal ganz schnell einen AOK-Shopper (sorry, Rollstuhl) oder zumindest Rollator. Erkundigt Euch beim Arzt wie ihr am schnellsten dran kommt, ich meine die KK weiß Bescheid. Ansonsten würd ich das nächste KH anrufen und sagen dass ihr unbedingt einen braucht. Ist ja mordsgefährlich mit so einem Bürostuhl.

Naiv? Nein. Ich habe bei meinem VAter oft gesehen dass er sich wieder aufgerafft hat. NACH Astronautennahrung. NACH Intensivstation. NACH Schweigephasen.... Und ich war mehr als erstaunt über die Kraft die immer wieder - weiß der Geier woher - in ihn zurück kehrte.

Vielleicht braucht es eine Zeit. Aber als Nebenwirkung von der Hirnbestrahlung kann ich mir das nciht so recht denken. Vielleicht braucht der Körper einfach ein bisserl Zeit zum Kraft sammeln. Davon ab wird ihn der "Umzug" nach hause sehr gestresst haben. Mehr als wir alle denken.

Ich wünsch Dir eine schnelle Richtungsänderung in der es zumindest langsam aufwärts, zumindest aber vorwärts geht. Ich denk an Euch.
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  #5  
Alt 19.07.2008, 08:42
jolante123 jolante123 ist offline
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Standard AW: mein vater will uns nicht sehen/sprechen

Guten Morgen,

ich habe mich lange nicht mehr gemeldet. Die Dinge haben sich überschlagen bei uns. Und wir sind wieder an dem Punkt angelangt, dass mein Vater nur seine Frau sehen und sprechen will.

Am Mittwoch sagte mein Vater, es geht ihm so schlecht, dass kann man sich nicht vorstellen. Und er bat darum, dass man ihn ins Krankenhaus bringt. Und nicht in das Spezialkrankenhaus, wo er seine ganzen Chemos usw. bekommen hat. Er meinte, da möchte er nicht mehr hin, sondern einfach in das nächste Krankenhaus.

Als meine Mutter dort mit ihm angekommen ist und die ganze Aufnahmeprozedur überstanden war, hat man meine Mutter zur Seite genommen und ihr unter vier Augengesagt, dass wir uns darauf gefasst machen müssen, dass es jetzt sehr schnell geht. Und nach Behandlung der akuten Symptome muss entschieden werden, ob er mit Pflege nach Hause kommt oder in ein Hospiz. Und man hat ihr auch gesagt, an dem Blick meines Vaters kann man sehen, dass auch er weiß wie es um ihn bestellt ist.

Meine Mutter sofort: na nach Hause!!! ich schicke ihn nicht in so ein Hospiz. tja und ratet mal, was mein vater sich wünscht, nach dem er mit einer Sozialberaterin gesprochen hat? Er möchte in ein Hospiz. er sagt, es ist ihm nichts, wenn zu hause 3 mal am Tag jemand vorbeikommt. Er fühlt sich sicherer und wohler, wenn er immer jemanden bei sich hat.

und was ich auch feststellen musste/konnte: mein vater ist so stolz, dass er sich niemals von seinen töchtern oder seiner frau z.b. waschen lassen würde. bei einer "fremden" krankenschwester ist das aber ok für ihn.

nach viel unsicherheit und gesprächen hat meine mutter gesagt,ok wenn er in ein hospiz will, dann kommt er da auch hin.

komisch, im moment kann ich nicht sagen, wie ich mich fühle. habe so viel zu tun: auf arbeit um urlaub/freistellung kümmern, für meine mutter da sein (meine schwester und ich wechseln uns ab, damit immer jemand da ist), ein hospiz raussuchen usw... im moment bin ich wie taub, ich denke das dicke ende kommt gefühlsmäßig, wenn ich kurz zur ruhe komme und mich um nichts kümmern muss...
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  #6  
Alt 19.07.2008, 23:31
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Blume68 Blume68 ist offline
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Standard AW: mein vater will uns nicht sehen/sprechen

Liebe Jolante,

du hast eine PN, schau mal nach. Magst du sagen, woher du kommst? Falls du es schon geschrieben hast, entschuldige - bin jetzt zu müde, nachzusehen. Gib uns ein paar Daten, und wir helfen dir.

alles liebe!
Blümchen
__________________
In uns allen findet sich die Quelle höchster Weisheit -
die Quelle der Liebe.
(Thich Nhat Hanh)
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  #7  
Alt 20.07.2008, 09:58
jolante123 jolante123 ist offline
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Standard AW: mein vater will uns nicht sehen/sprechen

hi blume,

danke für die mail. ich komme aus berlin, suche ein hospiz dringend in berlin. idealerweise im südosten. aber andere gegenden würden auch gehen, solange wir die möglichkeit haben, täglich hinzufahren.

mein vater liegt zur zeit im krankenhaus und will unbedingt in ein hospiz. vor zu hause hat er angst. er hat angst, alleine zu sein. es gibt ihm sicherheit und ruhe zu wissen, er braucht nur auf einen knopf zu drücken und es ist sofort jemand da.

sein stolz verbietet ihm, sich von seinen angehörigen pflegen zu lassen. er kann es nicht ertragen.

ich wäre so froh, wenn jemand einen tipp hätte wie wir schnell an einen platz kommen. die anmeldeunterlagen vom krankenhaus liegen bei einem hospiz am montag vor. wir wollen gleich morgen hinfahren. aber was tun, wenn dort kein platz frei ist?????
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