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  #1  
Alt 01.11.2008, 17:20
Doro72 Doro72 ist offline
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Standard AW: Ein bisschen was über uns

Zitat:
Zitat von Maria+Willi Beitrag anzeigen
Wie gesagt hatte mein Freund sich schon gegen jede weitere Behandlung entschieden. Aber nun hat er diese Woche noch mit Heidelberg telefoniert und die haben ihm halt doch noch zu einer Chemo geraten. Er wollte dann wissen was ich davon halte. Ich hab ihm gesagt, dass sich ein Angehöriger oder eine Lebensgefährtin wie ich wohl immer wünschen, dass alles versucht wird, weil man ja den geliebten Menschen einfach nicht verlieren will. Aber ich habe ihm auch gesagt, dass ich es voll akzeptiere, wenn er sich dagegen entscheidet.

Mit den Schmerzmitteln das ist das Problem im Moment. Mein Lebengefährte hat ständig Schmerzen.
Maria
Liebe Maria,
mein Vater hat durch die Chemo ein paar Monate gewonnen. Sogar mehr, als die Ärtze "gedacht" hätten. Klingt zwar blöd, ist aber so. Die Nebenwirkungen der Chemo sind natürlich bei jedem anders. Letztendlich muss der Betroffene es selbst entscheiden.
Bei BDSK im fortgeschrittenen Stadium, so mir bekannt ist, wirkt Chemo verzögernd auf den Fortschritt der Krankheit.

Mit der Schmerztherapie würde ich versuchen noch mal Druck bei den Ärzten ( Hausarzt? so war es bei uns)zu machen.
SCHMERZEN MÜSSEN NICHT SEIN !!!!!
Mein Dad hatte bis zuletzt Pflaster und Tropfen und keine nennenwerten extremen Schmerzen. Zumindest erwähnte er es nicht maßgeblich.

Alles Gute und viel Kraft.
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  #2  
Alt 02.11.2008, 09:20
Benutzerbild von Tine70
Tine70 Tine70 ist offline
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Standard AW: Ein bisschen was über uns

Liebe Maria,

meine ganz, ganz persönliche Meinung ist nahtürlich auch, alles zu versuchen, was geht, solange auch nur die geringste Hoffnung besteht, dass es euch kostbare Zeit schenkt. Natürlich lebt man mit der Gefahr übler Nebenwirkungen, doch es besteht ja auch eine gute Chance, dass es eben nicht so ist. Das ist, wie gesagt, meine ganz persönliche Meinung, in der natürlich der Wunsch, den Menschen so lange, wie irgend möglich, bei sich zu behalten. Kann man kontrovers diskutieren, ist klar, doch ich hoffe für euch, dass ihr gemeinsam die für euch richtige Entscheidung trefft.

Ja, die Untersuchungsergebnisse meines Sriefvaters: Die Blutwerte haben sich enorm gebessert, es konnte wieder eine Chemo gemacht werden, allerdings sind die Tumormarker nach wie vor hoch. Die Auswertung des CTs gibt es erst am Mittwoch. Worauf die stark erhöhten Tumormarker schließen lassen, darüber will ich nicht nachdenken, das werden wir am Mittwoch so oder so erfahren. Aber so ein kleines bisschen hat das Hoffen und Daumendrücken doch geholfen, immerhin waren die Blutwerte okay!!!!!!!!!
Es geht ihm soweit recht gut, hat auch Appetit. Er ist halt immer sehr müde, zum Glück lassen sich die Schmerzen mit einem Transdermal-Pflaster im Zaum halten, ab und an sind noch ein paar Tröpfchen nötig, aber die wirken dann auch.

Du hast recht, so ein fast normaler Tag ist wie zwei Wochen Nordsee. Ich habe am Freitag dann erst mal gemerkt, unter welcher Anspannung ich eigentlich stehe, nachdem der Druck des Wartens abgefallen war, haben mir alle Extremitäten geschlottert. Meine Mutter oszilliert irgendwo zwischen großer Hoffnung und großer Angst und sie tut mir verdammt leid. Sie hat ihre Mutter durch Krebs verloren, als sie 12 war und nun... Wie gesagt, wir sind da, das ist zwar nie genung, aber auch sehr viel.
Auch wenn dein Liebster böse wird, wenn du ihn auf Krankenhaus ansprichst, so wird er doch wissen, wie froh er sein darf, dass er dich an seiner Seite hat und Unterstützung erfährt. Dummerweise sind es ja meist die Menschen, die man am meisten liebt, die dann auch am meisten Zorn abbekommen.
Ich denke, dieser Zorn resultiert aus Angst und Hilflosigkeit und es ist schwer für die, die wirklich nur das Beste wollen- und das ist in diesem Fall ja genauso gemeint, wie es gesagt wird: Du willst, dass dein Partner weitestgehend schmerzfrei lebt und das ist auch ganz richtig so.
Ich habe zwischenzeitlich auch gelernt, dass man vielen kompetenten Ärzten begegnet, aber auch vielen, denen man, bis sie eine annähernd verwertbare Aussage treffen und entsprechend handeln,gewaltig auf die Füsse treten muss.
Ich wünsche dir und deinem Partner ein ruhiges Wochenende (das bekommt im Schatten dieser Krankheit ja eine ganz andere Bedeutung als das leicht dahin gesagtes "Schönes Wochenende!" am Freitagmittag....) und viel Kraft für eure Entscheidung, die, wie immer sie ausfallen mag, für euch die richtige sein wird.

Alles Liebe,
Martina
__________________
An den Scheidewegen des Lebens stehen keine Wegweiser

-Charlie Chaplin-
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  #3  
Alt 03.11.2008, 07:21
Maria+Willi Maria+Willi ist offline
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Standard AW: Ein bisschen was über uns

Hallo Ihr Lieben,

danke für Eure Antworten. Es tut einfach gut, sich hier auszutauschen und den einen oder anderen Tip zu bekommen. Bei uns gibts soweit nichts neues, aber mein Lebensgefährte wird sich heute endlich bei der Ärztin melden, zwecks Schmerzeinstellung.

@ Tine
Die Daumen bleiben weiterhin gedrückt für Euch.

LG
Maria
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  #4  
Alt 03.11.2008, 19:22
Doro72 Doro72 ist offline
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Beiträge: 38
Standard AW: Ein bisschen was über uns

Hallo Maria,
hat der Arztbesuch neue Erkenntnisse gebracht? Was macht die Schmerztherapie?
Wünsche euch alles Gute und baldige Erfolge.
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  #5  
Alt 03.11.2008, 20:00
Maria+Willi Maria+Willi ist offline
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Standard AW: Ein bisschen was über uns

Hallo Doro,

danke der Nachfrage. Mein Lebensgefährte soll jetzt 2 Tabletten mehr nehmen, ich hoffe es nützt was. Wenn nicht, sollte er halt doch mal stationär gehen. Er sträubt sich so dagegen.
Aber mich macht es langsam fertig, ihn immer leiden zu sehen. Das depremiert ihn und auch mich.

Jetzt heisst es halt mal 2 Tage abwarten und dann weiter schauen.

LG
Maria
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  #6  
Alt 03.11.2008, 20:14
Kirsten67 Kirsten67 ist offline
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Beiträge: 842
Standard AW: Ein bisschen was über uns

Liebe Maria,

ist die Ärztin gut ausgebildet für eine Schmerzeinstellung? Was bekommt Dein Freund denn jetzt insgesamt an Schmerzmitteln?
__________________
Mein Papa: Diagnose BSDK mit Lebermetastasen Ende Mai 2008
Den schweren Kampf verloren am 05.04.2009


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  #7  
Alt 03.11.2008, 20:18
Benutzerbild von Tine70
Tine70 Tine70 ist offline
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Beiträge: 387
Standard AW: Ein bisschen was über uns

Hallo Maria,

ich hoffe erst mal für euch euch, dass die neue Dosierung ihre Wirkung nicht verfehlt!!!

Wünsche euch eine ruhige Nacht, muss noch bis 23.00 Uhr arbeiten.

LG, Martina
__________________
An den Scheidewegen des Lebens stehen keine Wegweiser

-Charlie Chaplin-
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  #8  
Alt 04.11.2008, 07:19
Maria+Willi Maria+Willi ist offline
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Beiträge: 248
Standard AW: Ein bisschen was über uns

Hallo Ihr Lieben,

ob die neue Schmerzeinstellung wirkt, müssen wir noch abwarten. Kann man ja nach einem halben Tag noch nicht feststellen.

Die Schmerzeinstellung macht die Onkologin von meinem Lebensgefährten. Er nimmt jetzt 4 x 40 Novalgin Tropfen, 2 x 60 mg Oxygesic und 2 Tabl. Lyrica.
Bei Schmerzspitzen hat er zusätzlich noch Morphin-Tropfen. Ist schon ne ganze Menge.

Kirsten, wie gehts Deinem Papa?? Ich hoffe immer noch einigermaßen gut?

Tine, Du hast aber lange Arbeitszeiten. Dafür bist Du sicher jetzt daheim und ich bin bei der Arbeit oder?

Drücke Euch alle mal und wünsche
einen schönen Tag

LG
Maria
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  #9  
Alt 09.12.2008, 15:41
frustmotte frustmotte ist offline
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Daumen hoch AW: Ein bisschen was über uns

hallo. ich bin heute per zufall, weil ich früher zu hause bin, noch mal ins krebsforum geschlittert. hatte auch einen beitrag zu dem thema.

trotzdem ist es schrecklich dass der kampf verloren wurde. ich kann dir gar nicht sagen wie ich mit dir fühle.

mein mann ist auch erst 47 geworden. wurde am 27.06.08 operiert, angeblich alles prima, superwerte blut etc., organe alles in ordnung, bei 4 biopsierten proben an verschiedenen stellen der pankreas alles in ordnung.

vor 3 wochen sagte uns der erst arzt es ist vorbei. ja genau so. es lohnen sich keine größeren aktionen mehr. vorigen donnerstag bekamen wir denselben schlag ins genick von einem zweiten arzt. mein mann will trotzdem kämpfen und hat träume für das nächste jahr. es tut weh wenn ich dann den verfall sehe, ihm aber mut mache und ihm sage dass ich mich auf diese träume freue.

gestern bekam er vor lauter panik und innerer angst vor dem sterben einen leichten schlaganfall dazu. er ist jetzt im klinikum essen mitte und soll dort morgen den port und die erste chemo bekommen. da er auch zucker hat lehnt er jede astronautenkost und ähnliches ab. gewichtsmäßig ist er seit dem sommer von 140 auf 86kg runter. außerdem ist er wieder total gelb geworden obwohl er einen neuen stent bekommen hat vor zwei wochen. wenn ich ihn im arm habe habe ich nur knochen im arm und die arme sind die eines kindes. dabei ist er so tapfer und mutig. wir haben drei kinder und ich stehe bald mit ihnen, einem pflegesohn und meinem 92jährigen vater alleine da.

ich bin echt manchmal am ende und ich habe echte probleme damit meinen kindern mut zu machen. sie gehen kaputt daran ihren vater so zu sehen. ich liebe meine kinder und egal was in den letzten 22 jahren passiert ist, ich liebe ihn mehr als alles andere. vor 3 wochen habe ich ihm einen stern geschenkt so dass wir später wenn wir ihn sehen wollen nur in den himmel zu schauen brauchen. ich habe keine kraft und keine lust mehr. ich kann ihn nicht anlächeln und ihn trotzdem leiden und immer wieder zerbrechen sehen. aber dann denke ich an ihn und was er von mir verlangt und ich reisse mich wieder zusammen. ist das alles so normal?

liebe grüße und sei stark und mutig für die zukunft. denke immer daran dass du noch gebraucht wirst und zwar musst zu jetzt für zwei dasein, hoffen, lachen, leben. er hätte es sicher so gewollt.
jutta
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