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Alt 19.10.2003, 12:09
Gast
 
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Standard Behandlungsmöglichkeiten bei Leberkrebs

Hallo,

bin der Bruder von Andreas. Unser Papa hat es nicht geschafft. Hier möchte ich die Chronologie fortsetzten.

12.10.03 Unserem Papa geht es schlechter. Er hat lange Atemaussetzer (bis 15 Sekunden) und viel Schluckauf. Essen kann er ja schon ein paar Tage nichts mehr. Trinken geht nur noch anhand träufeln von Tee in den Mund. Zunge ist massiv angeschwollen. Mundtrockenheit wegen Morphin. Sprechen geht kaum noch. Wir fragen ihn, ob er nach Hause oder nach Bad Bergzabern will. Er möchte nach Hause.

13.10.03 Statt nach Bad Bergzabern lassen wir ihn liegend nach Hause transportieren. Andreas begleitet ihn die 4 Stunden im Krankenwagen. Unsere Mutter fährt mit dem Zug nach. Andreas und Mama haben sich in den letzten Tagen als Nachtwachen abgewechselt. Wir wollen ihn nicht alleine lassen. Alle sind sehr müde. Papa schläft während der Fahrt dank eines Morphiumpflasters. Als er zuhause ankommt, schaut er sich sofort um. Er wirkt ruhiger. Er hat viel weniger Schluckauf als in der Klinik. Blutdruck und Puls sind wesentlich niedriger.

14.10.03 Papa geht es jetzt sehr schlecht. Er verdreht ständig die Augen. Sprechen kann er nicht mehr. Nur zu dem Pfarrer sagt er kurz „Hallo“. Wir haben ihn bestellt. Dadurch, dass alles geschwollen ist, schnarcht er beim Atmen durch den offenen Mund nun ständig. Wir glauben aber, dass er noch alles mitbekommt. Sein Hausarzt, ein guter Bekannter von ihm, muss ihn punktieren, da der Bauch voll mit Wasser ist, und durch die bisherigen Punktionen nichts mehr abläuft. Es ist unwahrscheinlich schlimm für alle, Papa so zu sehen. Er leidet nur noch und hat eine heftige Thrombose im linken Bein. Zu versuchen, ihn auf die Seite zu drehen, damit er besser atmen kann, geht nur unter Schmerzen. Trotz Morphin. Wir halten den Mund mit künstlichem Speichel feucht und säubern den Mund mit einer Zahnbürste. Das ist wichtig. Infusionen bekommt er natürlich auch zuhause weiter. Wahrscheinlich läuft hiervon viel in den Bauch. Wir sind nicht sicher, ob es eine gute Wahl war, nach Hause zu fahren. Anruf bei der Klinik in Bad Bergzabern. Dort gibt man uns zu verstehen, dass nichts mehr zu machen ist

15.10.03. Papa hatte wieder eine schlimme Nacht. Er hat jetzt nur noch die Augen geschlossen. Ist gar nicht mehr ansprechbar. Um 12.15 Uhr ist Papa erlöst worden. Laut dem Arzt kam es zu einem multiplen Organversagen. Er liegt so friedlich da. Lächelt sogar ein bisschen.

Natürlich ist es so schlimm für alle. Papa hinterlässt eine so große Lücke. Wir haben in seiner Todesanzeige die richtigen Worte gefunden. „Ein Leben voll Liebe und treuloser Fürsorge wurde durch eine schwere Krankheit beendet“ Den Schmerz kann ich nicht in Worte fassen.

Ich habe mich immer gefragt warum. Warum muss jemand mit 56 Jahren gehen? Aber die Frage führt zu keiner Antwort. Mittlerweile habe ich aufgehört zu fragen. Ich spüre deutlich, dass es ihm sehr gut geht, wo er jetzt ist. Denke, mein Bruder wird noch ein paar Sätze in den nächsten Tagen hier rein schreiben.

Papa, ich liebe Dich und werde Dich nie vergessen.

Rainer
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