#1
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Sterbebegleitung
Guten Abend,
ich hoffe ich kann hier Hilfe finden. Meine Mutter ist leider austherapiert. Es gibt keine Hilfe mehr und sie will auch nichts mehr wissen von eventuellen Möglichkeiten. Sie ist 72 Jahre alt und sagt, sie will in Ruhe und schmerzfrei sterben. Wer hat für mich Ratschläge oder Tipps, diesen Weg meiner Mama liebevoll zu gestalten. Bitte nur seriöse Hilfen. Empfehlungen von _anja und Patricia_ lehne ich ab. Danke . |
#2
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Sterbebegleitung
Liebe Jana,
habt Ihr mal über ein Hospiz nachgedacht?? es gibt stationäre Hospize bzw. auch ambulante Hospizdienste. Im Hospiz selbst , bei uns wird der Patient (im Hospiz wird der Betroffene Gast genannt) durch seine/n Arzt/Ärztin nur medikamentös betreut. Die psychologische; pflegerische Betreuung wird durch ein wirklich menschlich versiertes Pflegepersonal geregelt. Verwandte, Bekannte und Freunde sind willkommen, auch Kinder! Und voralledem.. es gibt dort keine Krankenhausatmosphäre!!! Ich wünsche Dir die Kraft Deine Mutter zu begleiten und Deiner Mutter friedlich "gehen" zu dürfen mit einer wundervollen Tochter in Ihren Gedanken. Lieben heisst manchmal loslassen Alles Gute |
#3
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Sterbebegleitung
Liebe Jana,
Ich kann mich den Worten von Gast nur anschließen. Bitte wende Dich an einen Hospizdienst in Deiner Nähe. Sie können Dir mit Rat und Tat zur Seite stehen. Jedes Hospiz hat sehr schöne Begleitungshefte, die Dir so manches erklären, und Dir den Umgang mit Deiner Mutter erleichtern, verständlicher machen. Spreche auch mit dem Hausarzt Deiner Mutter, welche Möglichkeiten er/sie Dir aufzeigen kann. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter kommen gerne für ein paar Stunden zu Euch, um auch Dir die Gelegenheit "zum Luft holen" zu geben. Es kommt eine sehr schwere Zeit auf Dich zu, in welcher Du psychisch wie physisch sehr viel Kraft benötigen wirst. Schaue auch bitte nach Dir selbst, gönne Dir Momente der Ruhe, und daß Du Menschen um Dich hast, die Dir dabei helfen. Daß auch Du einen Menschen um Dich hast, wo Du Dich fallen lassen kannst, um wieder neue Kraft zu sammeln. Setze Dich, falls notwendig, auch mit einem Sozial- und Pflegedienst in Verbindung. Auch sie können Dir bei einem Teil der Begleitung helfen, wissen ob Du für Deine Mutter bestimmte Hilfsmittel benötigst (wie Pflegebett etc.) und helfen Dir bei der Beantragung bei der Krankenkasse. Du machst Deiner Mutter ein wunderschönes Abschiedsgeschenk, und dabei wünsche ich Dir alle Kraft. ganz liebe Grüße Jutta |
#4
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Sterbebegleitung
Danke.
Für die Antworten möchte ich mich bedanken. An Hospize haben wir auch schon gedacht. Meine Mama hat ziemlich viel schwarzen Humor und meinte mal, sie wolle "erstklassig sterben". Wir sind zwar 3 Kinder, aber sie lehnt es ab, bei einem von uns ins Haus zu ziehen. Sie sagt, sie lasse sich doch nicht von ihren Kindern in dieser hilflosen Situation sehen. Meine Mama ist eine sehr stolze und starke Frau. Ja wir werden ihren Wunsch achten, sie lehnt auch jede künstliche Ernährung - (Magensonde) ab und hat das bei ihrem Notar schon alles lange schriftlich niedergelegt. Ich denke, sie will uns damit klar sagen, keine weiteren Versuche. Es ist trotzdem schwer. Ich danke euch. Jana |
#5
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Sterbebegleitung
Hallo Jana,
muß es denn ein Hospiz sein? Meine Schwiegermutter (inoperabler Darmkrebs, keine Chemo wegen Vorerkrankungen) wollte unbedingt zuhause sterben. Mit Hilfe eines Pflegedienstes, einiger Freunde, des Hausarztes, und relativ intensiven 4 Wochen für alle Kinder ist es uns gelungen ihr diesen Wunsch zu erfüllen. Da sie keine Angst hatte vorm Sterben und uns dies vermittelt hat, war es eine schwere aber schöne Zeit mit wenigen medizinischen Mitteln. (Hausarzt hat Morphium verschrieben und die letzten Tage kleine Flüssigkeitsinfusionen angehangen, Sauerstoffgerät ca für drei Wochen, Absauger für eine Woche). Sie war so dankbar für alles, die pflegerischen Sachen hat eine Fachkraft gemacht, das würde ich immer wieder so tun. Jule |
#6
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Sterbebegleitung
Hallo Jana,
ist es schwarzer Humor, wenn Deine Mutter sich wünscht "erstklassig" zu sterben? "Königlich" sollte sie verabschiedet werden! In Würde und Dankbarkeit. Hospiz kommt von lat. hospes, und das heißt Gast. Wir sind ja alle nur Gäste auf dieser Erde. Auch meine 1. Schwiegermutter wollte, als sie vor mehr als 20 Jahren an Krebs erkrankte, zu keinem ihrer 4 Kinder nachhause. So erhielt sie jeden Tag Besuch im Krankenhaus. Das Abschiednehmen war gewissermaßen die vorverlegte Trauerarbeit, so daß der Tod schließlich ein natürlicher Endpunkt sein konnte. Was die Schmerzfreiheit betrifft, da kann ich Dir mit absoluter Sicherheit sagen, daß Schmerzen nicht sein müssen. Diese Meinung übernehme ich von einem befreundeten Anästhesisten. Dir und Euch allen viel Kraft und Gelassenheit Rudolf |
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