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  #1  
Alt 22.01.2009, 12:54
Ypsi Ypsi ist offline
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Registriert seit: 19.12.2006
Beiträge: 199
Standard AW: Mein Partner hat Krebs

Liebe Manuela,

ich umarme Dich! Welche Hürden musst Du derzeit nehmen!

Vor einer solchen Entscheidung zu stehen (Vormundschaft und Hospiz), sie treffen zu müssen und es dann dem Partner zu sagen... gott, ich drück´ Dich einfach nochmal! Ich kenne die Vorgeschichte mit seiner Schwester nicht, aber ich glaube, es gibt viele Menschen, die damit überfordert sind. Sei ihr nicht allzu böse, aber das bist Du ja bestimmt nicht.
Hole Dir Hilfe, Manuela. Führe vorab Gespräche mit den Ärzten, den Schwestern und / oder mit dem psychologischen Dienst im Krankenhaus darüber, wie Du das Deinem Mann sagen kannst.
Es wird sicherlich dauern, Manueal, aber ich wünsche euch noch viele schöne gemeinsame Stunden und ich bin mir ganz sicher, dass Dein Mann Deine Entscheidung nach einer gewissen Zeit gut finden wird und bestimmt und hoffentlich dort sehr wohlen fühlen wird.
Ich schicke Dir ein dickes Kraftpaket.
Ypsi
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  #2  
Alt 22.01.2009, 13:49
Tantchen Tantchen ist offline
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Registriert seit: 13.08.2007
Ort: Nordwest-Niedersachsen
Beiträge: 72
Standard AW: Mein Partner hat Krebs

Hallo, Manuela,

ich lese sonst eher still mit - aber die Idee mit dem Hospiz finde ich sehr gut. Bedenke, dass Du Deinen Mann dann jederzeit entspannt (blödes Wort jetzt), aber ich meine frei vom Verantwortungsdruck für ihn, besuchen kannst und Deine ganze gebündelte Kraft auf ihn und Dich geben kannst. Die Versorgung und Pflege muss dann nicht auch ndurch Dich geleistet werden - Du kannst ganz für ihn da und bei ihm sein.
Ich kenne die gleiche Situation aus einem Pflegeheim - es ist mir auch verdammt schwer gefallen, meine Mutter dort abzugeben - es ging wirklich nicht mehr anders und ich hatte lange, lange ein furchtbar schlechtes Gewissen. Ich habe aber gleichzeitig festgestellt, was es ausmacht, wenn jemand anderes für Versorgung und Pflege zuständig ist und man alle Zeit der Welt hat, sich nur um diese Person zu kümmern.

Glaube mir, das Gewissen wird sich auch bei Dir melden, aber es ist das Beste, was Du jetzt tun kannst, um es euch Beiden so gut wie möglich zu richten.

Ich wünsche Dir Kraft und Mut für den richtigen Weg.

Alles Liebe - Karin
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  #3  
Alt 22.01.2009, 15:48
Benutzerbild von annika33
annika33 annika33 ist offline
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Registriert seit: 09.04.2008
Beiträge: 1.806
Standard AW: Mein Partner hat Krebs

Liebe Manuela,

ich kann Dich sehr gut verstehen. Wie bringt man ihm das mit dem Hospiz am besten bei?! Ich würde folgenden Vorschlag machen. In den Hospizen sind ja nunmal Mitarbeiter, die über große Erfahrungswerte verfügen. Ich würde diese Frage am besten mit einem dortigen Mitarbeiter erörtern. Vielleicht besteht die Möglichkeit, dass eine weitere Person dem Gespräch mit Deinem Mann beiwohnt, und zusätzlich verdeutlichen kann, warum und weshalb dieser Ort für seine jetzige Lebensphase die Beste sein wird. Ich sage ganz bewußt Lebensphase. Natürlich ist ein Hospiz der Ort, wo todkranke Menschen ihre letzten Tage, Wochen, Monate verbringen können. Aber genau darum geht es ja. Es ist kein Abschieben, kein "es sich leichter machen wollen", sondern die für den erkrankten Menschen lebenswerteste Gestaltungsweise, der ihm verbleibenden Zeit. Zu Hause war das doch so nicht mehr gewährleistet. Er lief orientierungslos rum und ist gestürzt, hat sich verletzt, wollte/konnte keine Medikamente einnehmen usw. Tantchen/Karin hat ganz Recht damit, wenn sie schreibt:

Zitat:
Bedenke, dass Du Deinen Mann dann jederzeit entspannt (blödes Wort jetzt), aber ich meine frei vom Verantwortungsdruck für ihn, besuchen kannst und Deine ganze gebündelte Kraft auf ihn und Dich geben kannst. Die Versorgung und Pflege muss dann nicht auch ndurch Dich geleistet werden - Du kannst ganz für ihn da und bei ihm sein.
Es tut mir leid, dass der Zustand Deines Mannes so ist wie er ist. Ich finde, Du bist bestrebt, das für ihn Beste in die Wege zu leiten und das fällt Dir sehr schwer.

Ich wünsche Dir alles Gute für Euer Gespräch und eine wirklich annehmbare Zeit

Annika
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  #4  
Alt 22.01.2009, 18:56
IrisR. IrisR. ist offline
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Registriert seit: 09.08.2008
Beiträge: 1.476
Standard AW: Mein Partner hat Krebs

Liebe Manuela,
du bist so tapfer und du hast das so super gut organisiert. Die Idee von Annika finde ich super. Zusammen mit einem Hospizmitarbeiter mit einem Mann sprechen und es ihm sagen.
Du schiebst deinen Mann nicht ab, du kannst ihm nur zu Hause nicht helfen. Im Hospiz bist du ja bei ihm. Nur wenn du zu Hause bist, dann hast du einfach auch ein wenig Erholung. Das ist nötig ganz sicher nötig.
Es war der richtige und der einzige Weg den du gehen konntest.
Alles liebe
Iris
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  #5  
Alt 22.01.2009, 21:05
Mapa Mapa ist offline
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Registriert seit: 29.01.2008
Beiträge: 1.086
Standard AW: Mein Partner hat Krebs

Liebe Manuela,
auch ich möchte Dir ein paar liebe Grüße heute hierlassen und Dich darin bestärken, dass Du das Richtige tust. Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie furchtbar die ganze Situation für Dich ist und wie Du leidest. Diese innerliche Zerrissenheit zwischen dem richtigen Handeln und dem furchtbaren emotionalen Schmerz, es ihm irgendwie "beibringen" zu müssen, ohne dass er das Gefühl hat, dass er abgeschoben wird. Aber Annika hat ganz Recht. Es ist für beide Seiten in dieser Situation das Beste. Du kannst viel besser gefühlsmäßig ganz für ihn da sein, wenn sich geschultes Personal um all die anderen Dinge kümmert. Er bekommt die richtigen Medikamente zur richtigen Zeit und auch sonst die Pflege, die er braucht. Du kannst zuhause etwas Kraft schöpfen, um dann dort konzentriert und ausgeruht ganz für ihn da zu sein. Das ist für beide Seiten wichtig.
Eine liebe Umarmung für Dich und ganz herzliche Grüße
Mapa
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