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Alt 03.01.2004, 13:13
Gast
 
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Standard Erfahrungen Speiseröhrenkrebs

Hallo,
bei meinem Mann (erst 37 J.) wurde im Sep. 2002 der Speisröhrenkrebs festgestellt. Erst wurde er Wochen lange auf eine entzündete Speiseröhre behandelt und als das nicht besser wurde, wurden wir in die Uni-Klink Marburg geschickt, wo sie es dann erkannt haben. Wir wurden dann vor die Wahl gestellt, ob Chemo, Bestrahlung oder Chemo und Bestrahlung, was für uns in diesem Moment sehr schwierig zu entscheiden war, was wohl das Beste für ihn sein würde. Er hat dann 15x Chemo bekommen und dann sollte die OP sein. Die Chemo hatte eigentlich super angeschlagen, es war fast nichts mehr von Tumor erkennbar. Er wurde dann operiert und der Artzt sagte mir dann, sie hätten die OP abgebrochen, weil sie einen befallenen Lymphknoten entdeckt hatten. Diese Nachricht war so furchtbar. Sie meinten es ist besser weiter Chemo zu geben. Und er hatte die letzten Male doch so eine Angst davor! Doch dann bekamen wir einen Tip, das es in München den Prof. Siewert gibt, der ihn auch jetzt noch operieren würde, und das dieser Mann der Spezialist in Sachen Speiseröhren-OP ist. Wir sind sofort am nächsten Tag die 500 Km nach München gefahren, das mein Mann dort nochmal operiert wird. Diese Entscheidung war sehr schwer, er wollte sich nicht mehr operieren lassen, doch nach langen Gesprächen sahen wir darin die letzte Chance. Weil, wenn die Chemo nicht mehr angeschlagen hätte, wäre anschließend eine OP nicht mehr möglich gewesen.
In München angekommen, fühlten wir gleich, das wir hier an der richtigen Adresse sind.
In Marburg hatten sie uns richtig Angst vor der OP gemacht, es würden 10% das garnicht überleben, bei 30% würde diese Naht der Speiseröhre nicht halten und, und, und. In München die haben wie von einer einfachen Blinddarm-OP gesprochen. Sie meinten diese OP ist ihre Parade-OP. Da mein Mann sowieso schon von Chemo und der OP zuvor sehr geschwächt war, hat ihn das Ganze natürlich sehr mitgenommen. Die OP hatte einwandfrei geklappt, nur er war so schwach, er lag 2 Wochen auf Intensiv, eine Woche auf Zwischenintensiv und drei Wochen auf Stadion. Es gab ein Zeit da wollte er nicht mehr, er hat sich hängen lasssen, nicht mehr versucht zu essen, was natürlich mit schmerzen verbunden war.Ich habe ihm ständig gut zugeredet, aber das schien alles nicht zu helfen, ich wußte langsam auch nicht mehr was ich noch machen soll. Ich habe mich natürlich für die ganze Zeit in München einquatiert, wobei ich meinem Chef noch heute sehr dankbar bin, das er mich praktisch für diese Zeit freigestellt hat. Ich hätte meinen Mann auch nicht allein gelassen. Meiner Mutter bin ich auch so dankbar, die war auch die ganze Zeit bei uns. Sie konnte mich dann abends nach dem Krankenhausbesuch trösten.
Prof. Siewert hat ein ernstes Wörtchen mit meinem Mann geredet, das er jetzt kämpfen soll, und das das mit dem Essen auch irgendwann klappt. Und wenn er nicht mehr wollte, da hätte er sich ja die Abeit mit der OP sparen können. Diese Worte waren zwar sehr hart, die haben meinen Mann aber wachgerüttelt. Und ein anderer Patient hat ihm auch noch gut zugesprochen, der schon alles hinter sich hatte und noch schlimmer dran war, er hat ihm versichert, das es besser wird.
Dann kam er noch eine Woche in die Klink in Feldafing zur Erholung.
Lange Rede kurzer Sinn, ich könnte noch viel mehr erzählen, aber jetzt nach dem ein 3/4 Jahr nach der OP um ist, ist mein Mann wieder sehr fit, er kann wieder alles essen, hat auch schon gut zugenommen, also es geht doch.
Ich möchte hiermit allen Mut machen. Man muß immer denken, wir schaffen das. Wir haben in dieser Zeit nie anders gedacht. Als der erste Schock vorbei war, wo wir natürlich auch Rotz und Wasser geheult haben, haben wir immer gedacht, das kann es doch jetzt nicht gewesen sein, wir sind doch erst 1 Jahr verheiratet. Und bis jetzt ist alles gut gegangen, mein Mann hat auch sehr gekämpft, ich weiß nich, ob ich das so geschfft hätte. Ich bin stolz auf ihn.

Gruß Nicole
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