#1
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Keine Gabe von G-CSF bei einem Lykozytenwert von unter 800. Warum??
Bei meinem Onkel wurde akute Leukämie diagnostiziert. Er hat zu wenig von allem: weiße und rote Blutkörpcherchen ( 0,9 bzw. 8,0), Thrmombozyten, etc.
Typische Symptome wie Fieber, etc. blaue Flecken, Nasenbluten,Halsweh,..hat er keine. Der Arzt weigert sich ihm über einem Lykozytenwert von 0,5 Neupogen ( das sind die G-CSF Spritzen) zu verabreichen. Obwohl diese ja die Bildung der weißen Blutkörperchen anregen. Begründung: wenn ein Infekt da ist, kann man diese noch immer geben. Mein Onkel hatte seit 1 Jahr keinen Infekt mehr. wenn er einen hatte, hat er diesen meist ohne Medikamente ausgeheilt. Er kommt ständig mit Keimen etc. in Berührung. Ich weiß dass dieses Medikament (Neupogen) sehr teuer ist, der Arzt spricht jedoch von möglichen Nebenwirkungen die man ihm ersparen möchte, wie Fieber, Durchfall, Knochenschmerzen. Jetzt meine Gegenfrage: Warum auf einen Infekt warten, der ihm das Leben kosten könnte - durch seine niedrigen Werte - anstatt ihm das mittel zu verabreichen und die MÖGLICHEN Nebenwirkungen in kauf nehmen??? Zu meinem Onkel: er fährt noch mit dem Rad, isst jeden Tag mehr als sonst jemand in der Familie, raucht eine Packung Zigaretten am Tag und ist bester Laune - außer wenn er über seine Krankheit nachdenkt. An der ich aber langsam zweifle und mich frage ob es nicht eine Fehldiagnose ist. Er nimmt auch seit 30 Jahren ein Nervenmittel welches als seltene Nebenwirkung Leukopenie zur Folge hat. Könnte das ein Grund sein? Dass sich diese vom Körper tolerierte Leukopenie mit einer Anämie verbunden hat und nichts mit einer Leukämie zu tun hat? Woher ansonsten die fehlenden Infekte und die gute Gesundheit? Morgen bekommt er Bluttransfusionen um den Hämoglobinwert zu erhöhen- er fühlt sich zwar ein wenig matt, aber das ist auch schon alles. Bitte um Antwort! LG Veri |
#2
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AW: Keine Gabe von G-CSF bei einem Lykozytenwert von unter 800. Warum??
Hallo Veri,
wenn man bei Deinem Onkel eine Leukämie diagnostiziert hat, gehe ich einmal davon aus, daß man entsprechende Krebszellen nachweisen konnte. Eine Leukämie therapiert man, indem man die Leukozyten, aus denen sich ja die Krebszellen bilden, möglichst klein hält (Zielwert war/ist ca. 1000 - 2000 Leukos, s. P.S.). Neupogen wird man deshalb erst dann geben, wenn es unbedingt nötig ist (akuter Infekt). Wie Du selbst schreibst, geht es Deinem Onkel aber gut und er ist mit auftretenden Infekten bisher allein fertig geworden. Warum dann jetzt mit Neupogen arbeiten und eventuell Gefahr laufen Krebszellen heranzuzüchten? Außerdem sind die angegebenen Nebenwirkungen von Neupogen noch die harmloseren. Ich würde deshalb das Medikament nur im äußersten Notfall nehmen. Dir und Deinem Onkel alles Gute Elik P.S. Die Zeit als ich mich mit dem Thema Leukämie näher befaßt habe liegt rund 14 Jahre zurück als meine Tochter daran erkrankte (ist längst wieder gesund). Die Aussagen können deshalb veraltet sein, außerdem gibt es natürlich einen Unterschied zwischen Kind und Erwachsenem. Die prinzipiellen Fakten dürften aber diegleichen sein. |
#3
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AW: Keine Gabe von G-CSF bei einem Lykozytenwert von unter 800. Warum??
Hallo Veri,
bei mir (CLL) war das so, dass am Ende meiner Therapie (2007) die Leukozyten deutlich unter 1.000 bis knapp 400 gingen und ich dann von der Klinik ein Rezept bekam um mich selbst mit Neupogen 30 zu spritzen. Die Leukos gingen dann zügig nach oben, 'glitten' dann aber auch zügig wieder runter. Die Leukozytenzahl an sich ist nur ein Indiz, wichtig ist die Anzahl der Granulozyten, da die maßgebend für die Immunabwehr sind und die sollten, wenn ich mich richtig erinnere nicht unter absolut 500 sinken. In der Klinik sagten sie mir, dass Neupogen nicht vom Hausarzt verordnet werden darf, darum hat dann die Ambulanz das Rezept geschrieben. Das Neupogen 30 ist in der Tat sehr teuer. Eine Schachtel mit 6 Ampullen kostete damals knapp 800 €. Hab in der Klinik unterschiedliche Meinungen von Ärzten gehört: Von unbedingt wichtig Neupogen zu spritzen bis ist doch überflüssig. Ich habe das Neupogen 30 sehr gut vertragen und keine Nebenwirkungen verspührt und habe mich damit einfach auch sicherer und wohler gefühlt. Infekte hatte ich übrigens glücklicherweise keine. Natürlich erhielt ich in dieser Phase noch verschiedene Antibiotika und Antimykotika, um mich vor Bakterien und Pilzen zu schützen, alles verbunden mit strengen Hygienevorschriften auch hinsichtlich Essen. Gruß Hans Im Kompetenznetz Leukämien gibt es eine Zusammenfassung zu Neupogen:http://www.kompetenznetz-leukaemie.d..._csf___gm_csf/ Geändert von Hans50 (17.06.2009 um 11:00 Uhr) Grund: Link für ergänzende Information |
#4
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AW: Keine Gabe von G-CSF bei einem Lykozytenwert von unter 800. Warum??
Gründe Neupogen nicht zu geben gibt es viele. Bei einer AML z.B. könnte es die Neubildung der Krebszellen fördern, was natürlich nicht gewünscht ist. Unsere Tochter kam bis heute immer ohne Neupogen aus, trotz 4 Zelltiefs, teilweise hatte sie 0,18 Leukos. Ich habe nur mitbekommen, dass Neupogen nach KMT oder nach sehr langen Zelltiefs gegeben wird, wenn die Zellen auch nach mehreren Wochen sich nicht erholen können. Und klar, beim größeren Infekt wird auch schneller Neupogen gegeben, damit die Granulozyten kommen und den infekt bekämpfen.
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